Prof. Friedrich Carl Leopold Merkel (*17.9.1892 Gröningen - †15.9.1929 Dresden)
Thermodynamiker an der Technischen Universität Dresden
Friedrich Merkel wurde als ältester von 5 Söhnen 1892 in Gröningen geboren. Sein Vater war in der dortigen Papierfabrik Betriebsdirektor. Schon früh zeigte sich sein technisches Interesse. Nach dem Gymnasium in Freiburg im Breisgau – sein Vater war inzwischen Direktor einer Papierfabrik in Neustadt im Schwarzwald – und dem mit Auszeichnung bestandenen Abitur 1910 machte Friedrich ein einjähriges Volontariat in der väterlichen Fabrik in Schlosserei sowie Kessel- und Dampfmaschinenwartung. 1911 begann er an der TH München Maschinenbau zu studieren, wechselte jedoch nach dem Vorexamen 1913 nach Dresden. Der 1. Weltkrieg unterbrach das Studium für fünf Jahre. Kurz vor Kriegsende erlitt Friedrich einen Bauchdurchschuss. Erst nach langer Genesungszeit im Herbst 1919 konnte er das Studium wieder aufnehmen. Es folgten 1920 das Diplom, 1922 die Promotion, 1924 die Habilitation und 1928 die Ernennung zum außerordentlichen Professor. Sein Arbeitsgebiet waren Trocknungs-, Kühl- und Verdunstungsvorgänge. Prof. Richard Mollier, die Kapazität auf diesem Fachgebiet, wollte Merkel zu seinem Nachfolger in Dresden bestimmen, doch Friedrich verstarb im September 1929 überraschend an Spätfolgen seiner Verwundung.
Seine geradlinige und steile Karriere belegt sehr deutlich die Zielstrebigkeit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Dabei war er jedoch kein verschrobener Theoretiker, er war für seine Studenten stets ein kollegialer und geselliger Ansprechpartner, was damals noch eine Seltenheit war. Auch fand er noch Zeit für seine Familie, er hatte 1923 Charlotte Frantz geheiratet, 1924 kam seine Tochter Barbara zur Welt. Zu seinem ehrenden Andenken benannte die TU Dresden in den 50er-Jahren den Neubau, in welchem das Thermodynamische Institut untergebracht wurde, nach ihm: Merkel-Bau.
Siehe auch Geschichte der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden.