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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Professor Paul Wilhelm Keller

Professor Paul Wilhelm Keller[1, 2]

männlich 1854 - 1920  (65 Jahre)

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  • Name Paul Wilhelm Keller 
    Titel Professor 
    Geburt 02 Feb 1854  Reutlingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Beruf Ulm Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Einjähriger 
    Tod 10 Jan 1920  München,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I46884  Paul Wolfgang Merkel | Keller-Daten
    Zuletzt bearbeitet am 15 Jun 2013 

    Vater Heinrich "Adolf" Keller,   geb. 20 Mrz 1815, Reutlingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 23 Sep 1890, Reutlingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 75 Jahre) 
    Mutter Karoline Luise Finckh,   geb. 22 Mrz 1819, Reutlingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 01 Apr 1871, Reutlingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 52 Jahre) 
    Eheschließung 13 Sep 1838  Reutlingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F20216  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Albertine Wetzel 
    Eheschließung 1899  München,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Zuletzt bearbeitet am 15 Jun 2013 
    Familien-Kennung F20223  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
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    Kel_Paul_Wilhelm_HXXIa6
    Kellerbuch S.130: HXXIa6 _ Prof. Paul Wilhelm Keller - Reutlingen
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    Kellerbuch S.130: HXXIa6 _ Prof. Paul Wilhelm Keller - Reutlingen

  • Notizen 
    • Kel 22- 1. 1. 1. 1. 1. 3. 1. 1. 1. 3. 3. 4. 1. 1. 7. 3. 8. 6. 3. 3. 6.; H XXI a 6;
      Kellerbuch S. 132: Paul "Wilhelm" "Keller-Reutlingen", Professor, Maler in München und Fürstenfeldbruck, ... 1876 Studienreise nach Italien (Venedig, Rom, Neapel, Florenz). Von 1879 bis zu seinem Tod lebte er in München, Dachau, Fürstenfeldbruck und zwar fällt in die Jahre 1879-90 seine italienische Schaffenszeit, 1890-1920 seine Heimatkunst. 1902 Titel Professor vom Prinzregent Luitplod verliehen. Meister feinsinniger Landschaft. Auf der 1. Ausstellung der Münchner Sezession schuf er sich durch seine 3 Bilder: Dachau, Waldinneres und Blick in die Schwanthalerstraße eine hervorragende Stellung in dieser Elitekünstlergruppe. Bei der Gründung der "Jugend" 1895 erwarb sich der große Kunstkenner Dr. G. Hirth seine Mitarbeit. Im Elternhaus, wo so viel Anregung zum Schönen geboten war, ist bei Wilhelm schon früh der Grund zu künstlerischem Verständnis gelegt worden. Die Gemälde im "schönen Zimmer" feierten wahre Farbenorgien, Vater und Kinder zeichneten und malten. Dem stillen Wunsch der Eltern, Wilhelm solle Maler werden, standen Bedenken wegen des Auskommens entgegen. Daher wurde der Knabe zu Xylograph Cloß in Stuttgart, Bruder des berühmten Malers Gustav Cloß, gebracht. Hier lernte er fleißig als Holzschneider. W. sollte später Leiter und Besitzer einer xylographischen Kunstanstalt werden. Aber bald riet der Meister Cloß, den Jungen doch die Kunstschule besuchen zu lassen. Die Grundlage seiner späteren Kunst bildete denn auch ein ganz harmonisch bis zur Vollendung ausgebildetes Zeichentalent; sodann gehört hervorgehoben seine lange Schulung nach klassischen Mustern, Niederländern und Italienern. Es fällt kein Meister vom Himmel. Aber auf diesem Grunde baute er weiter. Auf dem Bild St. Lucia, das als erstes von ihm auf eine Ausstellung geschickt wurde, tritt uns schon 1882 die Freilichtmalerei mit all ihrer Feinheit der Reflexe entgegen. So ist P.W.Keller der Vorläufer und Wegbereiter der Sezession gewesen. Unter dem überwältigenden Eindruck des Südens entstanden zuerst eine Reihe italienischer Lnadschaftsbilder mit großem Figurenreichtum alle farbenprächtig, effektvoll: Neapel, Felsklippen im Meer, der Hafen von St. Lucia, Mercato vecchio in Florenz, Kanal von Chioggia, Riva dei Schiavoni und viele andere Darstellungen aus Venedig (manche in Silbergrau), Puzzuoli, Mola, Peschia usw. Seinen Weltruf begründete der Künstler aber erst, als er sich in den 90iger Jahren der süddeutschen Landschaft zuwendete. Es war in diesen Naturstimmungen außer der Feinheit der Töne und Schönheit der Farben etwas eigentümlich Ergreifendes, daß man in den Bann dieser Kunst geriet, von dem ein Lösen nicht mehr möglich war. Angeführt seien aus dieser Höhezeit seines Schaffens Dachau (in Abendstimmung mit den leuchtenden Fenstern) 1889, Blick von seinem Atelierfenster in der Schwanthalerstraße 1893, Birkenwaldinneres (mit Sonnenblitzern), Abend in Marktbreit, Weiden am Bache, Amper 1902, Stilles Haus, Fürstenfeldbruck-Amperpartie, Künstelreiche im Emmeringer Walde, Tannenwaldbilder, der letzte Sonnengruß, im Zwielicht, Waldbach, Glück im Winkel, Waldeinsamkeit, Im Sonnenschein, Sommertag u.a. Die Malerei aus dieser Höhezeit zeugt von dem Können, das nur gottbegnadeten Menschen verliehen wird. Dabei suchte er sich die enfachsten Motive und brachte Leben in wenig bedeutsame Landschaften. Mit Vorliebe behandelte er die Dämmerung, weil die Farbtöne da am feinsten sind (z.B. "Heimkehr" in der Stuttgarter Gemäldegalerie). Sein "bei Dachau" in der neuen Pinakothek ist leider keines seiner besten Bilder. Der künstlerische Gehalt seinerBilder besteht in der Lösung von Farbenproblemen, die er sich stellte (z.B. im "stillen Haus" violette Schatten auf lichter Wand um späte Abendstunde) und ferner gelang ihm kühnes Höhersteigern von Licht und Farbkraft, ohne daß die Tonschönheit notlitt. Darum ändern sich seine Farben fortwährend, vom ersten bis zum letzten Bild. Das alles fühlt der Beschauer, wenn er zumeist auch nicht im Stande ist, sich darüber Rechenschaft zu geben. Ohne Effekthascherei, ohne Mache, ohne Übertreibung gibt diese Malerei die wahren Farben in P.W.Kellers Übersetzung wieder, wie sie der Tag, wie sie Dämmer und Nacht in feiner Stimmung und feinen Tönen uns zeigen, ein einfacher, naiver, kindlich frommer Sinn und die Kraft seines Gefühls sind es, welche die "Volksliedluft" seiner Bilder schaffen und sie auch dem Laien nahe bringen. Von seiner Technik sei nur so viel gesagt, daß er seine Studien äußerst pünktlich mit spitzen Pinseln ausführte, auf dem Gemälde gern breit mit Spachtel abeitete, weil er gut Eingeprägtes hier wiedergab. Den breiten Wurf verbindet er mit Detailausführung, wo er es für nötig hält. Nie verliert er sich ins Kleine. SeinTod hinterläßt eine fühlbare Lücke nicht nur in der schwäbischen, sondern auch in der deutschen Kunst, welche in dem Geschiedenen einen ihrer besten Söhne zu beklagen hat.
      Seine Gemälde erlauben einen Rückschluß auf des Malers Inneres. Er war eine feinsinnige, vornehme Natur, bescheiden und anspruchslos, von äußerster Weichheit des Gemüts, offenem geraden Charakter. Beweglich, gewandt, gebildet, heiter, war er ein Typ des jonischen Elements von Isarathen. In allen Leibesübungen war er gewandt, auch guter Klavierspieler. Er hatte braune krause Haare und Schnurrbart, gute Gescihtsfarbe, blaue Augen und trug eine Zwicker. Er hat ein schönes Leben gehabt, tätig in einem Beruf, den er vermöge selbständiger künstlerischer Auffassung, hinreißender Gewalt des Gefühls und famoser Technik beherrschte, der ihm Freude machte, stets in einer großen Stadt, umgeben von allem Komfort, auf der Höhe der gesellschaftlichen Stellung, verwöhnt von der Gunst des Schicksals und der Bewunderung der Menschen, frei von Sorgen um den Lebensunterhalt, bis in die letzte Zeit genußfähig und zum Schluß ein rascher sanfter Tod; fürwahr ein Lebensbild, das man nicht schöner malen könnte. Nun ruht er auf dem Waldfriedhof an den Ufern der Isar. Seine Bilder aber leben, und werden fortwirken auf künftige Geschlechter, Zeugnis ablegend von dem Großen im Kleinen, dem Meister der Farbe. P.W.Keller-Reutlingen.

  • Quellen 
    1. [S1] Keller, G.; Generalmajor, Keller, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).

    2. 132.