|
Familiendaten der
Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg
|
|
|
1686 - 1751 (65 Jahre)
-
Name |
Christian Friedrich Schaller |
Geburt |
12 Mrz 1686 |
Sulza Ilm |
Geschlecht |
männlich |
Beruf |
bis 1718 |
Königlich Polnischer und Churfürstlich Sächsischer Commissionsrat, der damals die juristischen Geschäfte des Reichsfreiherrn von Hoym, Wirklich Geheimer Rat und Kammerpräsidenten, Besitzer großer und vieler Herrschaften, zu denen auch Burgscheidungen gehörte, besorgte |
Beruf |
1718 |
Naumburg |
Oberbürgermeister |
Tod |
26 Nov 1751 |
Naumburg Saale |
Beerdigung |
1 Dez 1751 |
Naumburg |
Personen-Kennung |
I23919 |
Paul Wolfgang Merkel |
Zuletzt bearbeitet am |
28 Dez 2022 |
Familie |
Sophia Barbara Ilgen, geb. 1 Mai 1692, Erfurt gest. 3 Okt 1778, Naumburg Saale (Alter 86 Jahre) |
Eheschließung |
6 Jun 1712 |
Burgscheidungen |
- "auf dem Schlosse feierlich copuliret mit Herrn Christian Friedrich Schallern.."
Burgscheidungen war damals Besitz des Grafen Hoym, des Dienstherrn des Bräutigams
|
Kinder |
|
Zuletzt bearbeitet am |
19 Mai 2020 |
Familien-Kennung |
F10375 |
Familienblatt | Familientafel |
-
Notizen |
- „Ich freue mich über diesen tüchtigen und braven Mann nach den Angaben seiner Ururenkelin, der Frau Appellationsräthin Krug geborner Pinder zu Naumburg, einiges mittheilen zu können.
Christian Friedrich Schaller (nicht Johann F., wie auf Grund des Hof- und Staatskalenders von 1731 in dem angeführten Aufsatze des Archivs für Sächsische Geschichte [Bd.VII S.250] angegeben ist), geboren in Stadt Sulza an der Ilm den 12. März 1686, trat jung in des Freiherrn Ludwig Gebhard von Hoym Dienste auf Schloß Burgscheidungen. Er war 1718 zum Oberbürgermeister von Naumburg erwählt und erhielt den 20.December 1721 das Prädicat eines Chursächischen Commissionsrathes und zugleich die Stelle eines Kreis-Quatember-Cassirers im Thüringischen Kreise Chur- und fürstlichen Antheils. Als er, jedenfalls auf des Grafen Carl Hoym Betrieb, durch Rescript d.d. Warschau den 12.August 1729 zum Geheimen Cabinetssecretär bestellt ward, erhielt er die Versicherung, daß jene beiden Stellen, so lange er beim Cabinet gebraucht würde, offen behalten, an keinen Andern vergeben werden, vielmehr statt seiner ohne alle Verkürzung der Emolumente durch die übrigen Rathsmembra und sonst versehen werden sollten. Er ward am 26.Octotber 1729 zu Dresden für die Domestique-Affairen verpflichtet und verwaltet sein Amt bis zum Juni 1731, zu welcher Zeit er infolge des Sturzes des Grafen Hoym entlassen ward. Er begab sich nach Naumburg zurück und starb dort als Oberbürgermeister nach langen Leiden am 26. November 1751.“
Anm. 190 auf S. 162 in: Heinrich des H.R.R. Graf von Bünau aus dem Hause Seußlitz von Carl Sahrer von Sahr auf Dahlen, Erster Band, Dresden 1869.
Clementine Krug geborene Pinder schreibt:
Es war im Jahre des Herrn 1733 als das große Haus am Markte in der guten alten Stadt Naumburg der St. Wenzelskirche gerade gegenüber, bezogen wurde von seinem neuen Besitzer und Erbauer, den Hochedlen Herrn Oberbürgermeister Herrn Christian Friedrich Schaller, Sr. [= Seiner] Königlichen Majestät in Polen und Churfürstlichen Durchlaucht zu Sachsen wohlbestallten Commissionsrate und Kreisquatember Steuer-Einnehmer [Kreisquatember = vierteljährlicher Steuereinehmer] in Thüringen wie auch der Grafschaft Stollberg. Der frühere Besitzer, Herr Hicketier [Syndikus Esaias Hickmann], war beim Bauen des Hauses, als er den Dachstuhl betrat und prüfend über das Gebälk schritt, hinabgestürzt und hatte den Hals gebrochen. So war es nun mitten im Bau begriffen von dem regierenden Herrn Oberbürgermeister angekauft und mit großem Kostenaufwand innerlich und äußerlich reich mit Stukkatur und anderem Zierart geschmückt eben erst vollendet worden.
Gar stattlich war das massive schöne Haus anzusehen mit seinen 10 spiegelnden Fenstern in jeder der beiden Etagen, den 3 großen Verkaufsläden und der gastlichen Haustür mit dem blanken Schlosse und beiden großen blitzenden Messingknöpfen daneben. Gar stattlich präsentirte sich aber auch der Herr Oberbürgermeister selbst mit seiner noch immer jugendlich schönen Gemahlin und gar zu gern hätten die neu¬gierigen Nachbarn die Schwelle mit überschritten, um alle die Herrlichkeiten in der Nähe zu betrachten mit denen das reiche Paar die schönen hellen Zimmer, Küche und Kammern hatten füllen lassen und von denen schon Wunderdinge verraten worden waren. Stolz auf den Gemahl an ihrer Seite, des Vornehmsten der ganzen Stadt, welche schon seit dem Jahre 1718 von ihm, dem Oberbürgermeister regiert wurde, trat Frau Sophia Barbara hinein in das Haus, das fortan ihre Heimat, ihr Eigentum und das Stammhaus werden sollte eines zahlreichen glücklichen Geschlechts. Durch die tiefe des gewölbte Hausflur hindurch schritten sie nach der breiten steinernen Treppe, vorüber an dem großen kunstvoll in Stein gearbeiteten Löwen, der da oben Wache hält und betraten den weiten Vorsaal mit seinen Arkaden, über dessen glatt polierte Quadern sie in ihre behaglichen hellen Gemächer gelangten, wo Sophia Barbara fortan schalten und walten sollte als verständige Hausfrau und weise Gebieterin, wie der Gemahl über Stadt und Bürgerschaft.
|
|
|
|