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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Notizen


Stammbaum:  

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8701 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 378 Bach, Wolf (I6007)
 
8702 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 379 Anna (I6008)
 
8703 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 380 Zeiner, Sixt (I6009)
 
8704 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 381 Margarete (I6010)
 
8705 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 382 Geisenhauser, Erasmus (I6011)
 
8706 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 383 Haller, Sibylla (I6012)
 
8707 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 400 Wisch, Justus (I5891)
 
8708 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 402 Büding, Nikolaus (I5889)
 
8709 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 403 Maria (I5890)
 
8710 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 408 Dieterich, Eberhard (I5888)
 
8711 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 412 Manger, Scipio (I5879)
 
8712 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 413
DGB 32 375; Hass S IV 362 
Geldenhauer, Agnes Elisabeth (I5880)
 
8713 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 414
zahlt 1566 erstmals Türkensteuer 
Keller, Paul (I5876)
 
8714 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 415 Eva (I5877)
 
8715 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 441
erwähnt 1580 
Barbara (I5875)
 
8716 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. IX. 442 Fürst, Hans (I5873)
 
8717 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 16 (Mez-Nr. 752)
Erbar und fürnehm
kam am 5.12.1643 nach Nürnberg, erhielt am 21.12.1671 den 1. Wappenbrief (Sigismund v. Birken)

Arthur Mez erläutert den Wappenbrief und überträgt das Original möglichst buchstabengetreu; abgescannt von E. Brick:

ERLÄUTERUNGEN ZUM WAPPENBRIEF
Ein Wappenbrief wurde im Namen des Kaisers von einem Hofpfalzgrafen (Comes Palatii oder Palatinus) ausgestellt. Dieses Recht wurde (neben anderen Rechten) als sogenanntes kleines Palatinat an Einzelpersonen verliehen (wie hier an Sigismund von Birken), als institutionelles Palatinat hatten es Organe von Körperschaften (z.B. Rektoren einiger Universitäten, Bürgermeister bestimmter Städte) oder als großes Palatinat einige Adelsfamilien.
Der Wappenbrief wurde immer nach einem mehr oder weniger festen Schema abgefaßt, in dem zuerst sehr ausführlich die Herkunft und Berechtigung der Pfalzgrafenwürde dargelegt, dann der mit dem Wappen beliehene und seine Würdigkeit genannt wird. Es folgt die Beschreibung des Wappens (die immer mit "nämlich", "namentlich" oder ähnlich eingeleitet wird) in heraldischer Fachsprache samt Abbildung, und weiter die Gebrauchsmöglichkeiten für das Wappen (zum Teil längst überholt), Strafandrohung für unberechtigten Gebrauch und schließlich eine Bekräftigung.
Die folgende Übertragung geschah nach bestem Wissen und Können so buchstabengetreu als möglich. Die alte Schrift ist aber nicht immer eindeutig zu entziffern, Groß- oder Kleinschreibung manchmal nicht zu erkennen und die Interpunktion oft undeutlich.
Das Original ist als Leihgabe der Merkel'schen Familienstiftung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg verwahrt.
Reproduktion und Bearbeitung durch Arthur Mez (VI 55241)

WAPPENBRIEF:
Sigismundus à Birken, S. Palatii Lateranensis, Aulaeq. Caesareae ac Imperialis Consistorii Comes Nob. P. L.
Kundt undt Zuwießen sey hiermit Jedermänniglichen, der diesen Brieff liset oder leßen hört, undt denen es zu wiesen vonnöten ist.
Demnach Der Allerdurchleuchtigste Großmächtigste und Unüberwindlichste Fürst und Herr, Herr Ferdinand dis Namens der Dritte, Erwöhlter Röm. Kayser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien, zu Hungarn, Böheim, Dalmatien, Croatien und Slavonien König, Erzherzog zu Oesterreih. Unser weiland Allergnädigster Kayser, König und Herr, Christ-Glorwürdigsten Andenckens, zu aller Gnädigster belohnung meiner Dero Kays. May. und höchst löblichen Erzhaus Oesterreich aller- und unterthänigst getreuerwiesenen Dienste aus selbst eigener bewegnis, meine Person in die Ehr undt Würde Ihr Kays. May. Pfalz- und Hof Grafen, zu Latein Comites Palatini genannt, erhöhet und gesetzet haen. Ihr Kays. May. unter andern hochansehlichen Kayserlichen Freyheiten und Privilegien (: als Erblichen Adels und Adelichen Wappens Adeliche Lehengüter und Aemter zu besizen, mit Rothem Wachs zu sigeln, Notarien zu creiren Leibeigene Leuthe zu manumittiren und freyzusprechen, Ehre und guten Namen zu restituiren, Doctores Licentiatos, Poeten und Magistros zu creiren, unEheliche Kinder Eh- und Ehrlich zu machen, Instrumenta zu transumiren, ingleichen samt meiner Angehörigen von allen Bürgerlichen Anklagen und Beschwerungen frey und exempt, auch in Ihr Kays. May. und des Heil. Reichs Schuz und Saluguardi zu sein :) mir auch in bäster Form diese Freyheit, Ehrlichen und dessen würdigen Personnen, Knappen, Kleinod, Schild und Helm zugeben und zuverleihen allergnädigst mit getheilet: wie dann mein nunmehr vor Siebenzehen Jahren hierüber empfangenes Kayserliches Palatinat-Diploma (: welches unter allerhöchstgedachter Ihr Kas. May.Eigener Handt und Grösern Insigel, Gegeben ist in Regenspurg beym Reichstag, den 15. May. Anno. 1654 :) hiervon mit mehrern redet, in Nachfolgenden Worten.
Desgleichen thun und geben Wir oft benannten Sigmund von Birken, diese besondere Gnade, das Er Ehrlich- und Redlichen Leuthen, die Er dessen würdig achten wird (: welche Wir dann seinem gefallen und bescheidenheit heimgestellet haben wollen :) Einem ieden nach seinem Stand und wesen, Zeichen auch Wappen und Klainodt, mit Schild und Helm, wie obstehet, begaben und fürsehen wird auch Ihre Ehrliche Leibs-Erben, und deroselben Erbens-Erben solche Zeichen, Wappen und Kleinod, mit Schild und Helm, für und für in ewige Zeit haben, führen, und derer in allen und iedlichen Ehrlichen und Redlichen Sachen, und :Gesellschafften zu Schimpff und Ernst, im Streiten, Stürmen, Kämpffen, Gestechen, Gefechten, Panieren, Gezehlt, Aufschlagen, Insigeln, Pettschafften, Kleinoden, begräbnusen, Gemälden, und sonst an allen Enden und Orthen, nach Ihrer Ehren, Nothdurfften, willen und wohlgefallen, gebrauchen, auch alle und iedliche Gnadt, Freyheit, Ehre und Würde, Vortheil, Recht, Gerechtigkeit, und gute Gewohnheit mit Ämptern und Lehen, Geist- und Weltlicher zuhaben, zuhalten, und zutragen, mit andern unsern und des Heil. Reichs Wappens- und Lehens Genos Leuthen, Lehen und alle andere Gericht und Rechte zubesizen, Urtheil zuschöpfen, und Recht zusprechen, desselbe alles theilhafftig, würdig, empfänglich, und darzu tauglich, schicklich, und gut sein, in Geist- und Weltl. Ständen, und Sachen, Sich desen alles Freyen gebrauchen und Geniesen sollen und mögen, als andere Unsere und des Reichs Lehen und Wappens Genos. Leuthe solches alles haben, und sich desen freuen, gebrauchen und geniessen, von Recht oder Gewohnheit, von Allermänniglich unverhindert.

Wann dann nun Mich obbenannten Kayserlichen Comitem Palatinum der Erbar und Fürnehme Herr Johann Merkel, Bürger und Handelsmann allhier in Nürnberg, gebührender massen ersuchet, und Mir sein Verlangen, von Mir, in Kraft meines tragenden Kayserlichen Palatinats, auch ob-allegirten Privilegii, mit einem Wappen Schild und Helm versehen und begabt zuwerden, eröffnet, Mir auch von demselben alle Erbarkeit, gute Tugend und Sitten, ingleichen seine Ehrliche Herkunft, wolbekandt und bewust ist. Als habe Ich solches Sein Verlangen und Suchen zuerfüllen mit gutem Wissen und Willen auch aus tragender vollkommener Macht und Gewalt, im Namen und anstat der Röm. Kays. May. Leopoldi, unsers Allergnädigsten Herrn, Ihme Herrn Johann Merkel, auch allen seinen Ehelichen Leibs Erben und Nachkommen, Manns und Weibspersonen, fürbas auf ewig, das nachfolgende Wappen und Clainod, mit Schild und Helm, in bäster und beständigster Form und Weise Verliehen und ertheilet.
Als nämlich ein Schild in der Mitte el längs herab Zweygetheilet, darin ein Brustbild eines Mannes, in der rechten hand ein Pflug Scharr haldent, auf dessen haupt eine Müze. Das Feld zur rechten Seiten geel oder Goldfarb, der Mann blau oder Lasurfarb, das Feld zur Linken blau, der Mann geel, auf dem Schild ein vorwärts gekehrter Bürgerlicher Stechhelm, mit blau und geelen Bausch, auch einer blauen Helmdecke, deren Aufschläge geel oder Goldfarb gezieret, Auf dem Helm erscheinet ein vorwärts gekehrter weiser halber Beer, mit einer guldnen Kron auf dem Kopf, und mit dem beyden Tazen ein Eisenschin zerbrechend. Als dann solches Wappen und Klainod, mit seiner eigentlichen Form und Farben in mitte dieses Blats gemahlt vor Augen stehet.
Giebe und verleihe solches hiermit Ihme, Herrn Johann Merkel, Erhebe, schöpfe und mache ihn also Wappens- und. Lehengenos, durch gegenwärtigen Brief, also und dergestalt, das von nun an hinfüro zu ewigen Zeiten Er, seine Eheliche Leibes Erben, derselben Erbens Erben und Nachkommen Mann und Weiblichen Geschlechts, das vorgesezte und hierin abgemahlte Wappen und Klainod, mit Schild und Helm und Farben, haben, führen, tragen, und dessen in allen und ieden Ehrlichen und erheblichen Sachen und Geschäfften, zu Schimpf und Ernst, in Streitten, Stürmen, Kämpffen, Gestechen, Gefechten, Panieren, Gezelt Aufschlagen, Insigeln, Petschaften, Ringen, Kleinodien, Begrabnusen, Haus- und Handelsgerähte, und sonst in allen Ortten und Enden, nach ihren Notturften Willen und Gefallen, gebrauchen, auch alle und iedliche Gnad Freyheit, Ehr, Würde, Vortheil, Recht und Gerechtigkeit, auch gute Gewonheit, mit Aemtern und Lehen, Geist- und Weltlichen, haben, halten, und tragen, mit andern von der Röm. Kayss. May. oder dero Comitibq. Palatinis und Delegatis mit Zeichen und Wappen begabt und befreyten Wappens und Lehen genos Leuten, Lehen, und alle anderen Gerichte und Rechte zubesizen, Urtheil zuschöpfen und Recht zusprechen, und des alle n theilhaftig, würdig, empfänglich, und darzu tauglich, schicklich und gut sein, in Geist- und Weltlichen Ständen, und Sachen, und sich dessen allen freuen, gebrauchen und geniesen sollen und mögen, von Recht oder Gewonheit, von allermänniglich unverhintert.
Und gelanget hier mit an alle und iede des Heil. Röm. Reichs Chur- und Fürsten, Geist- und Weltliche Prälaten, Grafen und Herren, auch deren Haupt- und Amtleute, Bürgermeister, Richter, Räthe, Gemeinden, Bürgern und. Unterthanen, ingleichen an alle Kündiger der Wappen, Ehrenholde, und Persevanten, meine respective unterthänigst-unterthänig dienste und freundliches Bitten, Suchen und Erinnern, Dieselben wollen mehrbesagten Herrn Johann Merkel, dessen Erben und Nachkommen, bey vorbeschrieben- und verliehenen Wappen und Clainod, auch deme anhängigen Freyheiten, gnädigst-gnädig und Grosgönstig schüzen und handhaben, Sie dessen gebrauchen und geniesen lassen, und Sie daran nicht hindern, oder irren, noch solches iemanden zuthun verstatten, sondern ernstlich verbieten, bey vermeidung Ihr. Kays. May. und des Heil. Reichs schwerer Ungnad und Strafe, und in sonderlich einer Pöen, nämlich Zehen Mark Lötigs Golds, welche ein ieder, Wann und so oft er hierwieder handeln würde, halb der Kayserlichen Cammer, und halb mir Comiti Palatino, unnachläsig zubezahlen verfallen sein soll. Jedoch andern so etwan dergleichen Wappen und Zeichen rechtmäsig führen und haben möchten, an ihren Rechten, ohne Abbruch und Schaden.
Mit Urkund dieses offenen Briefs und Instruments, so von mir eigenhändig concipirt nachmals unterschrieben, auch mit anhängung meines Palatinat-Insigels confirmirt und bekräftigt worden, Geschehen und Gegeben in Nürnberg am Tag S. Thomae den 21. Tag des Monats Decembris, nach der Seeligmachenden Geburt unsers hochgelobten Heilands JESU CHRISTI im Eintausend Sechshundert Ein und Siebenzigstem Jahr.
Sigismundus à Birken S. Caes. Maj.
Comes Palat mppa


FAMILIENBUCH MERKEL, im Stadtarchiv Nürnberg verwahrt unter Merkel- Archiv Nr. 15a, Seite 2
Abgeschrieben nach bestem Wissen und Können im März 1982 durch Arthur Mez ( VI 55241)
Eingescannt und den Personen in Gen_Pluswin-Merkel-Datei eingefügt durch E. Brick, Juni 2005
Ao 1671 hat Er sich einen Wappenbrief geben lassen u. den 30 August eine Grabstätte auf St. Johannis Kirchhof gekaufft. Es hatte sie Im zwar sein Stief-Schwehr-Vatter, H. Georg Rötenbeck geschenkt, Er mußte aber doch im Kirchenamt in Allem 12 f 10 X dafür bezahlen. Ao 1673 den 28 Maji hatte Er das Haus bey dem weisen Engel à 2700 f u. 50 f Leykauf gekaufft. Den 16 October selbigen Jahres starb seine 1. Gattin 17 Tag nach der Geburt ihres fünften Kindes in einem Alter von 27 1/2 Jahr. Den 9 December selbigen Jahres ließ Er auf dem Vormundamt zu Vormündern seiner Kinder verpflichten H. Albrecht Martin Lunzendörfer u. H. Johann Rosenhard genannt Glockengießer, deren jeder eine Schröckin, eine Schwester von seiner Frau Schwiegermutter zur Ehe hatte. Ao 1674 den 24 August verlobde Er sich u. ließ sich den 4 November trauen mit Jgfr. Margaretha Ursula, H. Michael Müller, Kauf und Handelsmannes in Nürnberg ehelicher Tochter. Diese zweyte Gattin gebahr ihm 1675 den 10 December ein Söhnlein, als sein sechstes Kind, wurde aber bald darauf Wittwe. Denn H. Johann Merkel verwechselte 1676 den 17 Februarii das Zeitliche mit dem Ewigen. Die hinterlassene Wittib heyrathete nachher H. Paullus Breithaupt, Kauf u. Handelsmann in Nürnberg.
Die 6 Kinder, welche H. Johann Merkel gezeugt, waren:
I. Mit Ursula Bajerin, der ernten Gattin,
1. Ein Sohn, Johann Wilhelm geb. 1667 den 9 Maji starb ledig in Sachsen-Römhildischen Militärdiensten 1692.
2. Ein Sohn, Johann Adam geb. 1668 den 19 October, starb ledig als Schaffer bei den Mentelischen XII Brüdern in der Carthause 1727 den 13 November.
3. Eine Tochter Sußanna geb. 1670 den 13 September, gieng mit ihrer seligen Fr. Mutter Bruder, Herrn Dr. Johann Wilhelm Bajer, nachmaligem General-Superintendenten zu Weimar, nach Jena, um ihm Haue zu halten, u. verheyrathete sich alldort an H. Christoph Schlotterbeck, Kauf u. Handelsmann, dem sie 2 Kinder geboren:
eine Tochter, welche 1731 an Herrn Dürrfeld, Magister Philosoph. in Jena verheurathet worden.
einen Sohn, der die Kaufmannschaft erlernt u. nach Ostindien gegangen.
4. Ein Sohn, Andreas, geb. 1672 den 5 Januarii
5. Ein Sohn, Georg Michael, geb. 1673 den 29 Septembris.
II. Mit Margaretha Ursula Müllerin, der 2ten Gattin:
6. Ein Söhnl. Georg, geb. 1675 g. den 10 December Nachmittag um halb 1 Uhr, starb 1676. 
Merkel, Johann (I5746)
 
8718 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 17 (Mez-Nr. 753)
G. Zeller: Stieftochter von Georg Rötenbeck, Professor in Altdorf, 1673 
Baier, Ursula (I5747)
 
8719 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 18 (Mez-Nr. 754)
Wol ehrenvest, großachtbar und hochwolgelahrt

LEBENSLÄUFE früher Merkel-Vorfahren (außer Namensträger Merkel), Arthur Mez, 1987
Eingescannt und den Personen in GenPusWin/Merkel 2000 zugeordnet von Eberhard Brick, 2005

GEORG PAUL RÖTENBECK
Professor der Philosophie in Altdorf
1648 - 1710
(Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon (1755 ff.) III 389 - 395)
R Ö T E N B E C K (GEORG PAUL) ein berühmter und zu seiner Zeit gar angesehener Philosophe ist zu Nürnberg den 14 Apr. 1648 auf die Welt gekommen. Man versprach sich schon in seiner Kindheit von seinen Gaben und gutem Gedächtnisse viel gutes. Er kam 1655 in die Spitaler-Schule, und wurde daselbst von Sim. Bornmeister, noch besonders aber von Ge. Bolstern, Diac. zum H. Geist, unterrichtet. 1659 wurde er in das Egid. Gymnasium gethan und bekam in demselben Sinsheimern, Widmannen und Helden zu Lehrern, zeigte sich auch mit einigen Proben, indem er einmal de studio philologico, ein andermal in laudem modestiae, und, als er 1664 in das öffentliche Auditorium befördert wurde, in laudem Iohannis Baptistae metrice perorirte. In besagtem Auditorio hörte er Arnolden, Beeren, Wülfern und Helden, besuchte auch noch einige Lehrstunden bey dem Rector Fuchsen, und dem Conrector bey St. Lorenzen, Nissel. 1665 wurde er Informator bey Hn. Joh. Christ. Tucher, nachmaligen Septemvir - und Scholarchen, an welchem Manne er zugleich einen Beförderer seiner Studien kriegte. Im folgenden Jahre bezog er Altdorf und hörte nicht nur bey seinen Inspectoren, Joh. El. Reu und Just. Jac. Müller, sondern auch bey den Professoren, Molitor, Dürr, Treu, Felwinger und Sturm, philologische, philosophische und mathematische Collegia. Die Theologie erlernte er bey Weinmannen, Reinharten und Dürren. 1670 disputirte er unter Sturmen de corpore s. materia , und 1671 wurde er mit Lob und Ehren zum Magister gemacht. Mit diesem öffentlichen Zeugnisse seiner Gelehrsamkeit gieng er in Gesellschaft Hn. Joh. Mor. Hofmanns, seines nachmaligen Collegen, nach Frankfurt an der Oder und fande daselbst an Placentin, Rauen und Becmannen neue und vortreffliche Lehrer. 1672 wählte er Jena zu seinem Aufenthalt. Ausser dem Musäus, Niemann, Weigel und Posner, deren Gewogenheit er gar leicht erhielte, unterstützte ihn sein Stiefbruder, der berühmte Joh. Wilh. Baier, als dessen leibliche Mutter unsers Rötenbecks Vatter geheirathet, auf alle Art. Er bestieg zweymal den obern Katheder zu Jena und disputirte männlich und gelehrt wider Sperlingen und Kippingen. Der Tod seiner Eltern trieb ihn 1675 nach Haus, und 1676 wurde er zum Inspector der Alumnen in Altdorf bestellet. Er qualificirte sich in diesem Amte so wohl, daß es ihm an weitrer Beförderung gar nicht fehlen konnte; wie er denn auch 1681 das von Felwingern wegen Leibes-Schwachheit aufgegebene Lehramt der Logik als ordentlicher Professor, doch mit Beybehaltung des Inspectorats erhielte, welches er erst zu Ende des Jahres, nachdem Felwinger gestorben, mit der noch zur Logik erhaltenen politischen Profession vertauschte, da er dann den 5 Dec. als ordentlicher Lehrer in den Senat eingeführet wurde. Hier wuchs nun sein Fleis mit seinem Ruhm, und sein Beyfall war so groß, als aufrichtig, rein und unsträflich seine Sitten gewesen sind. Sechsmal war er Decanus seiner Facultät und zweymal Rector der Akademie. Ein seltenes Exempel ist es, daß er in seinem letzten Rectorate nicht mehr als 3 Studenten strafen durfte, und es ist zugleich ein Beweis, von der Klugheit, mit welcher er junge Leute zu regieren wußte. So wie es auch etwas besonders ist, was er selbst an einen guten Freund schreibt: Multi sane studiosi, quos ad melioram frugem revocare intendebam, risu me exceperunt, male de me dixerunt, fenestras meas nocturno tempore lapidarunt; sed aliquot abhinc annis ad me scripserunt, magnas gratias pro monitis paternis egerunt et delictorum veniam petierunt. 0 quantas ego gratias Deo meo pro tanto cordium regimine in meliorem partem persolvi! Haec mea gloria! Haec mea victoria. (Immerhin viele Studenten, die ich zu einem besseren Lebenswandel bekehren wollte, empfingen mich mit Lachen, sprachen schlecht über mich und warfen zu nächtlicher Zeit meine Fenster ein. Aber seit einigen Jahren schrieben sie mir, sagten großen Dank für meine väterlichen Ermahnungen und erbaten Verzeihung für die Vergehen. Oh wieviel Dank sagte ich meinem Gott für eine solche Lenkung der Herzen zum besseren Teil. Das ist mein Ruhm! Das ist mein Sieg!) Das was sich 1703 mit ihm und dem schwärmerischen Rosenbach zugetragen, kränket wol die Frömmigkeit unsers wackern Rötenbeck nicht, sondern ist nur ein Beweis, daß er etwann "zu ehrlich, leichtglaubig und offenherzig gewesen und den Irrgeist nicht mit genugsamer Sorgfalt geprüfet habe. Er bewirthete nemlich besagten Sporers-Gesellen, lies, ohngeachtet er eben Rector war, Versammlungen in seinem Hause halten, in welchen Rosenbach das Wort führte, gab ihm. bey seiner Abreise ein schrifftliches Zeugniß, und führte auch hernach noch einen Briefwechsel mit ihm, wovon wir Original-Zeugnisse in Handen haben. Was für Bewegungen hierüber entstanden, haben wir in unserm 2 Theil unter J. M. Lang weitläufig genug erzählet. Rötenbeck wurde mit andern bey den Theologen und der Obrigkeit verdächtig und er sollte das 1707 publicirte und bekannte Nürnbergische Decret, wie sich Lehrer und Prediger etc. schlechterdings und ohne Einschränkung nebst noch einigen Collegen unterschreiben. Er entschuldigte sich aber mit folgenden Gründen: 1) er sey keines Irrthums in der reinen Lehre überwiesen. 2) sein Gewissen sey zwar bey einigen Glaubenslehren zweifelhafft, allein er wolle deswegen, wenn es nöthig wäre, vor Gericht antworten. 3) die besagte Unterschreibung könne wol von einem Theologen, aber nicht von ihm, als einem Professor der Philosophie, gefordert werden. Dabey versprach er aber, niemalen in öffentlichen oder Privat-Vorlesungen das geringste wider erwähntes Decret vorzubringen: wobey denn auch die Sache ihr Verbleiben hatte. Er lebte hierauf nicht mehr lange, indem er den 15 Febr. 1710 von der Welt abgetretten und ein gar erbauliches Ende genommen het. Altdorf verlohr einen seiner besten Philosophen, der in den Sätzen und Schrifften der Alten höchst erfahren und zugleich ein guter Eclecticus, so wie ein fleisiger und gründlicher Disputator, war.
Noch Zeit seines Inspectorats und kurz zuvor, ehe er Professor wurde, verheirathete er sich mit Jgfr. KATH. SIBYLLA, Hn. Prof. JOH. PAUL FELWINGERS Tochter, mit welcher er sechs Töchter und einen Sohn erzeuget het. Drey Töchter sturben in der Jugend; die übrigen Kinder sind also:
1) HEL. SUS. ehlichte 1708 Hr. JOH. WIGAND, Landrichter in der Grafschafft Waldeck.
2) KATH. SUSANNA, heirathete Hn. ANDR. MERKEL, nachmaligen Rathschreiber in Nürnberg.
3) JUSTINA SIBYLLE, vermählte sich 1707 mit Hn. TOB. BÖTICK, der Arzneykunst Doctor, und nach dessen Tod mit Hn. LEONH. CPH. STURM, damaligen Prof. der Mathematik zu Frankfurt en der Oder.
4) JOHANN PAUL, studierte Jure, wurde nachmals Gräfl. Leiningen-Westerburgischer Sekretär zu Wien, und ist, so viel wir wissen, katholisch als Canonicus gestorben.
Die Schrifften des sel. Hn. Professors sind: ... (Hier nicht wiedergegeben)

(Dazu Supplement (1802 ff.) VII 305/306)
* R Ö T E N B E C K (GEORG PAUL) hatte das ihm eigene Projekt, die Logik der Alten und Neuern zu Verbinden, das er glücklich hinausführte. Das Verzeichnis seiner Schriften kann folgendermassen berichtigt werden: ... (Hier nicht wiedergegeben)

Weitere biographische Quellen:
Allgemeine Deutsche Biographie (1875 ff.) XXIX Z96/297
Bosl's Bayerische Biographie (1983), 641
Familienbuch Rötenbeck fol. 84 - 88
(Handschrift, Merkel'sche Familienstiftung, German. Mus. Nürnberg BA 1) 
Rötenbeck, Professor der Philosophie Georg Paul (I5621)
 
8720 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 19 (Mez-Nr. 755)
ADB XXIX 296; Jöcher; Seifert; Will NGL 3 389, 7 305; Zedler 
Felwinger, Katharina Sibylla (I5622)
 
8721 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 20 (Mez-Nr. 756)
Erbar und wolfürnehm 
Merz, Georg (I5769)
 
8722 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 21(Mez-Nr. 757)
2
Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
ergänzt durch Anmerkungen von A. Mez und neuere Literatur;
in Maschinenschrift übertragen von Gerhard Merkel;
eingescannt uns in Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2003)
B a j e r
Zu A L Nr.69 Bajer, Babette, Wwe. des Kartätschenmachers u. Korporals Windisch / Hindisch/ verh. 1686 m. Kfm.. Georg Merz
Norica III Sammlg.v.Urkunden, die auf die Geschichte v.Nbg.Bezug haben 1853 S. 91
Ob. Schmiedgasse 66
u. 55 19.Nov.1677 Personen: Paulus Töppler, Umgelter,
Verkäufer Hans Hindisch, Bürger u. Kartätschenmacher
und Barbara, seine Frau Käufer
Hans Höger Genannte, Segler
Hans Worster Genannte, Segler
Kaufobjekt: Die 1657 erkaufte Behausung am Thiergärtner Thor, an des Sigmund Bierfreund, Goldschmidts Behausung, Sonsten allenthalben eckfrei gelegen zum geharnischten Mann genannt. Kaufpreis: 1200 Gulden u. zwar 900 Gulden in in Currentmünz, 300 Gulden aber in gutem Philippsgeld, den Gulden a 15 Batzen oder 60 Kreuzern gerechnet und 75 Gulden Leikauf.
Literatur betr.. Pilatushaus:
Pfister, Heinrich, Handb. d. vorzüglichen Denk- und Merkwürdigkeiten d. St. Nbg. Bd. 1, S. 225
Fränk. Kurier 10. Nov. 1935 Kuriositäten v. Johannisfriedhof usw.
Lincke, Nbger. Schau 1940 Heft 7 Juli S. 128/30
Fränk. Tageszeitung 26.7.1939 S. 5 Pilatushaus wird renoviert
Fränk Kurier 17.8.1940 Pilatus-Haus in alter Schönheit
4
Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
ergänzt durch Anmerkungen von A. MEZ und neuere Literatur;
in Maschinenschrift übertragen von GERHARD MERKEL;
eingescannt uns in Ahnenprogramm eingefügt von EBERHARD BRICK (2003)

David Bajer. Kastner zu Lobenstein. Geb.3l.Okt.1556; gest.12.9.1619 Verh. Catharina Poeder 9 Kinder

Wilhelm Bajer. Kauf-u.Handelsmann i. Nbg. Geb. 2. April 1607; gest. 7.9.1647
Verh. 1645 m. Susanna Schroeck. Geb. 19.1.1617; Gest. 20.4.1675 2 Kinder
2. Ehe 16.3.1648 m. Lienhard Brückner Handelsmann Gest. 14.III.1659
3. Ehe 21.11.1657 m. Georg Roetenbeck Cancellist
2 Kinder:
Ursula Bajer Geb. 6.5.1646 Gest. 16.10.1675
Verh. 14.3.1666 m. Johannes Merkel, Stahl-Ing. u. Eisenhändler in Nürnberg
Johann Wilhelm Bajer Geb. 9.11.1647 Gest. 1695 i Weimar
29. Juni 1667 Magister i. Altdorf; Dr. Prof. Theol. In Weimar, zuletzt Generalsuperintendent in Weimar, verh. i. Jena m. Anna Catherina Musaeus, Tochter d. Dr. Prof. Publ. Theol. Johannes Musaeus u. Anna Marg. Forster aus Erfurt
6 Soehne

Johann Wilhelm Bajer, Dr. theol. u. Prof. Publ. i. Altdorf. geb. l2. Jan. 1675 gest. 11. Mai 1721
Verh. I. 1705 Susanna Maria Apin, Wwe. d. Johann Ludw. Apin, Med. Dr. P. P. Altdt. (i. Altdorf) geb. Funck v. Hersbruck gest. 1712
II. 1713 Susanna Marg. Krafft geb. 1693, gest. 1777, Tochter d. Erasmus Krafft, Kastner zu Sulzbürg verh. Anna Dorothea Roth

Dorothea Catharina Bajer geb. 1715 gest. 1781
Verh. 1738 m. Wolfgang Albrecht Spiess, Jur. utr. Dr. u. Prof. publ. ord.n. Altdorf geb. 6. Jan. 1710 gest. 1778 in Altdorf

Susanna Margaretha Dorothea Spiess geb. 6.2.1739 Altdorf, gest. 6.2.1824 Nbg. Verh. 22. Juni 1779 Johannes Bepler geb. 4.9.1719, gest. 13. 12.1804
Margaretha Elisabetha Bepler, verehel. Merkel, geb. 29. Juni 1765 (Stieftochter aus 1. Ehe) (Roetenbeck Chronil Blatt 101 & 190

Johann Jakob Bajer, Med. Dr. u. Prof. publ. ord. in Altdorf, auch Praeses. Caes. Nat. Cur. u. Comes Palatinus
5. Sohn des Generalsuperintendenten in Weimar 1677 - 1735
Verh. I. Juliana Maria Barbara Bachmejer aus d. Württembergischen
8 Kinder
II. Sophia Magdalena Schoenen o Kinder
Tochter: Anna Catharina Bajer Geb. 27.10.1703, gest. 4.4.1754 E
Verh. l7. Jan. 1738 in Altdorf m. Wolfgang Andreas Merkel, Ratsschreiber in Nbg. gest. 1755 ohne Kinder
II. Verh. m.... Gladbach aus Frankfurt Wwe 2. Ehe 1756 Georg Ludwig Gunther, Kfm. in Marktbreit
Roetenbeck Chronik Blatt 101 u.190 Seite 194 u.176 
Baier, Maria Barbara (I5770)
 
8723 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 22
Wohl ehrwürdig, vorachtbar, wohlgelehrt
ev. Pfarrer; 1683 Studium in Altdorf, 1688 Magister, versch. Zwischenstellungen, 1694 Diakon in Altdorf, 1699 in Nürnberg St. Sebald, 1715 Senior Collegii dort, 1719 Schaffer (Hauptpfarrer), auch Optiker u. Astronom

LEBENSLÄUFE früher Merkel-Vorfahren (außer Namensträger Merkel), Arthur Mez, 1987
Eingescannt und den Personen in GenPusWin/Merkel 2000 zugeordnet von Eberhard Brick, 2005

CHRISTOP JACOB GLASER
Pfarrer zu St. Sebald in Nürnberg 1662 - 1722
(A. Würfel, Lebensbeschreibungen aller Herren Geistlichen, welche in der Reichs-Stadt Nürnberg (1756) 69 - 72)
XXII. M. Christoph Jacob Glaser
Er wurde gebohren anno 1622. den 24. Jul. zu Mehrendorf, bey Baiersdorf im Baireuthischen, so damals ein Nürnbergisch-Tucherischer Ort und Pfarr war. Sein sel. Herr Vater hieß LAURENTIUS GLASER, damals Pfarrer daselbst, nachher Spitalischer Pfarrer zu Veitsbrunn und Michelbach, die Frau Mutter aber URSULA, Herrn JOHANN UFFINGERS, Handelsmanns in Nürnberg, S. N. E. Tochter. Im fünfften Jahr seines Alters wurde er nach Nürnberg gebracht, und in die Sebalder-Schule gethan, da er dann alle acht Classes durchgieng, dabey in Literis und Musicis informirte, und endlich ad Lectiones publicas im Auditorio Egidiano befördert wurde. Hier hörte er nicht nur die ordentlichen Professores fleißig, sondern er bediente sich auch dabei der Privat-Information Herrn Textors, damaligen Studiosi, nachmaligen Rectoris Laurentiani, täglich zwey Stunden, im Stylo, Graecis, und andern Disciplinen. Nach Verfliessung eines Jahrs, wurde ihm das vacirende Cantorat bey St. Egidien aufgetragen, er deprecirte aber solches, aus Liebe zu den Studien, und begab sich dagegen anno 1683. auf die Universität Altdorf. Hier kam er, unter dem Inspectorat Herrn Hagedorns, auf das Alumneum, und übte, neben andern Theilen der Philosophie, absonderlich die Mathematique, unter Herrn Professoris Sturmii Direction, etliche Jahre noch weiter sehr fleißig aus, indem er sie, sonderlich die Astronomie, schon vorher in Nürnberg, unter dem berühmten Astronomo, Eimmart, stattlich getrieben, und auf dessen Observatorio in Praxi Astronomica viel gethan, ihm auch, vor seiner Hinauskunfft nach Altdorf, einige Jahre, bey seinen Observationen, fleißig an die Hand gegangen war. Nebst seinen philosophischen Collegiis, übte er sich auch fleißig perorando und disputando, wie er dann unter Anführung Herrn Professoris Omeisii anno 1685. eine Rede hielte, unter folgendem Titul: Oratio mundum ad instar libri explicans, quo summa creatoris expressa est maiestas & potentia, ingleichen Praeside M. Andr. Christi. Eschenbachio, damals Inspectore, eine Dissertation de Poetis Christianis sacris, graecis & latinis; worauf er sodann anno 1688. nach gehaltener Disputat. inaugurali de lunae cum tellure conformitate mutuoque commercio, unter dem Decanatu Sturmii gradum Magisterii würdig erhielte. Hierauf blieb unser Herr M. Glaser noch ein Jahr in Altdorf, und ließ sich sodann das Studium Theologiae sein Haupt-Werk seyn, begab sich aber sofort anno 1689. nach dem Tod seiner lieben Mutter, nach Jena, und besuchte daselbst eben diese theologische Collegia anderthalb Jahre lang mit gutem Succeß. Nach dem Verlauf dieser Zeit entschloß er sich, eine Reise durch Sachsen nach Hamburg, und von dar nach Holland, vorzunehmen, trat also solche anno 1690. von Jena aus glücklich an, und gieng über Leipzig nach Wittenberg, wo er sich den dasigen Professorem Mathematum, M. Martin Knorre, zu einem sonderbaren Gönner und Freund machte. Von Wittenberg ging er nach Magdeburg und Helmstätt, hielte sich am letzten Ort einige Zeit auf, und empfieng von denen Professoribus Calixto, Heigelio, Schelhammero &c. grose Liebe und Höflichkeit. Ferners begab er sich nach Braunschweig, und wartete daselbst Doct. Bottsacco auf, der ihn nach Wolfenbüttel recommendirte, um die herrliche Kunst-Kammer und Bibliothec daselbst besehen zu können. Von da gieng er nach Cell, zu Herrn Doct. Joachim Hildebrand, sodann nach Lüneburg und Hamburg, woselbst eben der Streit zwischen Doct. J. F. Mayer, und Pastor Horben, angieng, er aber bediente sich allda der Information Herrn Licent. Edzarti, und eines getauften Rabbi, in Hebraicis. Von Hamburg gieng er über See nach Holland, woselbst er innerhalb eilff Tagen zu Amsterdam ankam, und in Holland die meisten Städte und Universitäten besahe: Nachdem er aber die berühmtesten Männer daselbst gesprochen, wendete er sich zu Wasser wieder nach Hamburg, und von da nach Jena, weil Herr Sonntag und Fabricius daselbst eben den Gradum Doctoratus annahmen, und zuletzt gar nach Nürnberg, woselbst er anno 1691. gegen das Ende des Sommers, nach Wunsch glücklich anlangte. Hierauf begab er sich sogleich in das Seminarium der hiesigen Candidatorum Ministerii, versahe bey anderthalb Jahren die eine Pfarr seines Herrn Vaters, Michelbach, mit Predigten, und kam sodann zu S. T. Herrn Jobst Christoph Peller, als Informator der jungen Herrschafft, ins Haus, bekam zugleich anno 1692. mense Julii die FrühPredigten in der Schloß-Kirche zu St. Margareta, und trat solche Domin. XII. Trinitatis glücklich an. Er verließ aber solche wieder anno 1694. den 4. Martii, indem er den 19. Februar, zuvor, unverhofft, den Beruf zum Diaconat in Altdorf bekommen hatte, dieses trat er an Dominica Quasimodogeniti, nachdem er zuvor den 10. Martii examinirt und ordiniret worden. Während dieses Amtes hatte er einmal die Fatalität in Leibes- und Lebens-Gefahr zu gerathen, indem er, da er eben von der nach seines sel. Vaters und Schwieger-Vaters Tod erfolgten Erbschaffts-Theilung, nach Altdorf zurück reisen wollte, unter Weges von zwey Strassen-Räubern zu Pferd angegriffen, ihm sein Pferd und Geld abgenommen, und sonst übel von ihnen tractirt worden. Anno 1699. den 11. Februar. wurde er, weil Herr Doctor Lang, bisheriger Professor Theologiae das Diaconat zu Altdorf ambirte, nach Nürnberg zum Diaconat bei S. Sebald beruffen, wo er Dominica Oculi antrat, endlich anno 1715. Senior Collegii wurde, und 1710. den 6. Jun. Schaffer, in welcher Qualité er den 24. eiusdem Feria Johan. Baptistae dem Capitulo praesentiret worden.
In den Ehestand trat er anno 1694. den 25. Octobr. indem er sich den 27. Novembr. trauen ließ mit Jungfer MARIA MAGDALENA, GEORG LAMBRUCKNERS, Braumeisters im löblichen Waizen-Amt allhier, ehelichen Tochter, mit welcher er in vergnügter Ehe erzeugte zwey liebe Töchter, davon die älteste, Jungfer MARIA ELISABETH, gebohren 1695. den 27. August. seit an. 1720. den 12. Februar. in gesegneter Ehe stehet mit S. T. Herrn GEORG MERZEN, Markts-Adjuncto alhier; die andere aber, SABINA ELISABETH, in der zarten Kindheit gestorben. Seine von dem beschwehrlichen Amt übrige wenige Neben-Stunden wendete er auf das Studium Mathematicum, absonderlich aber darinnen auf die Praxin Dioptricam, die er ehedem in Holland, zu seinem Vergnügen, angefangen hatte zu üben, ingleichen auf verschiedene schöne Kunst-Stücke, welche die Physic und Chymie zum Grund hatten, sehr nützlich an. Da er nun in Medicis und Anatomicis dabey nicht leer war, hatte er mit seinen Chymicis vielen Armen, sonderlich Epilepticis, herrliche Dienste, und zwar umsonst, geleistet, und, vermöge seiner schönen Wissenschaft in Opticis, stellte er allerhand Arten von Tubis, Microscopiis, optischen Gläsern, nebst mehr andern optischen Curiositäten, die theils eigenhändig gemacht, theils, auf sein Angeben, von geschickten Mechanicis verfertigen ließ, wie auch sonst unterschiedliche Kunst-Proben sehr glücklich dar, womit er dann viele grosse und vornehme Standes-Personen und Gelehrten, welche deswegen zu ihm kamen, vergnügen konnte. Von seiner Erkäntnis in Astronomicis aber zeugen folgende zwey Schrifften, so er ehehin herausgegeben, nemlich: 1.) Uraniae. Noricae templum Eimmartinum, Noriberg. 1691. 4. eine Epistolam ad Mag. Martin. Knorrium, Professorem Mathemat. in Witenberg, in sich haltend eine kurze Beschreibung und Vorstellung in Kupfern aller Eimmartischen astronomischen Instrumenten. 2.) Uraniae Noricae strena sacra trianguli coelestis quod est rarum illustre admirandum phaenomenon annum vespertinum in occidente plage, circa nascentis semper anni auspicium primum aspectabile, & ultra trimestre durabile, samt einem Schemate. Noriberg. 1694. Fol. Er laborirte immer am Stein und Colic, und starb endlich an einer Wind- und Wassersucht selig anno 1722. den 18. Octobr. Dominic. XX. Trinitat. seines Alters sechzig Jahre, drey Monathe, weniger sechs Tage, und wurde den 22. eiusdem begraben. Seine Ehe-Liebste aber folgte ihm nach anno 1732. Mense Februarii, und wurde Freytags den 15. dito begraben.
Siehe Doppelmaiers Historische Nachricht von Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern, pag. 140. seq.
Weitere biographische Quellen: Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon /1755 ff) I 544/545 
Glaser, Christoph Jacob (I5795)
 
8724 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 23
Nbg M u K 140; Nbg Pf B 74 B 74 nr. 399; Will NGL 1 544; Wülfel 69 
Lambruckner, Maria Magdalena (I5796)
 
8725 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 25 (Mez-Nr. 761) Wisch, Anna Maria (I5817)
 
8726 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 26 Hercher, Johannes (I5842)
 
8727 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 27 Schmidt, Anna Maria (I5843)
 
8728 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V. 31 Endres, Anna Katharina (I5869)
 
8729 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V.19


bestattet St.Johannisfriedhof Grab Nr.1845 A.Mez, Gräber der Familie Merkel und ihrer Vorfahren 
Rudolph, Apollonia (I5859)
 
8730 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. V.24 (Mez-Nr. 760) Bepler, Philipp Balthasar (I5816)
 
8731 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 32 (Mez-Nr. 1504)
Schuster in der Gassen in Lanzendorf (Fichtelgebirge), nach seines Schwiegervaters Tod 1634 auch Bauer auf dem Gleißenhof bei Lanzendorf
Von dem Familientag vom 31.3.1973 schreibt W[ilhelm] Brick u.a. von einem "Brief des Staatsrats Paul von Merkel in München aus dem Jahr 1905 und 1925, in dem er von einem Besuch in Lanzendorf/Main berichtete. Er suchte und fand (zusammen mit seinem Vater)[1] 1905 das Haus am "Steg" über den etwa 5m breiten Main, in dem der "Stegschuster" Wolfgang Merkel 1574-1605 gelebt hatte und Johann Merkel am 18.3.1627 geboren war. Dieser Johann kam am 5.12.1643 mit 1 Gulden 1 Kreuzer und 2 Pfennig in die Kaufmannslehre nach Nürnberg und erhielt am 8.6.1658 das Bürgerrecht und am 21.12.1671 den Wappenbrief. Die Besucher trafen in diesem Hause eine Frau, die den Namen Merkel führte und wußte, daß ihr Haus von dem "Stegschuster" stammte. Der Staatsrat schenkte der Frau ein Goldstück, wagte aber nicht, sich als Merkel bekannt zu machen! Als er 1925 noch einmal dorthin kam, war das alte Haus abgebrannt und ein neues an seiner Stelle."

Anmerkung von Albrecht Merkel 2013
[1] Der Vater des Staatsrates Paul von Merkel ist im Jahr 1874 verstorben. Also 29 Jahre vor dem beschriebenen Ereignis!

 
Merkel, Nikolaus (I5748)
 
8732 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 33 (Mez-Nr. 1505) Voit, Anna (I5749)
 
8733 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 35 (Mez-Nr. 1507) Schröck, Susanne (I5757)
 
8734 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 36 (Mez-Nr.1508)
Erbar und rechtsgelehrt
G. Zeller: vor 1641 in Kriegs- und anderen Diensten
11311
Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
ergänzt durch Anmerkungen von A. Mez und neuere Literatur;
in Maschinenschrift übertragen von Gerhard Merkel;
eingescannt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2004)

INHALT DES PAKETES MIT RÖTENBECK SCHRIFTEN 18.5.65
N. Stadtarchiv
Nr. Bezeichnung
88 Der Fr. Catharina Susanna Merklin, geborene Rötenbeckin eigenhändige Aufzeichnung Ihrer Kinder und Gevatterschaften u. andere Bemerkungen Leichensermon v. Herrn Georg Rötenbeck, Cancellist geb. 19. 7. 1612
63 Heirathsbrief Herrn Michael Röttenbeckhens der Artzney Doctoris und Junckfrawen Anna Ammonin Ag 1596
54 Testamentum inter liberos Michaelis Roetenbeck, Med. D. verfertigt 18. Jannarij Anno Christi 1623
Frauen Barbara Magdalena Rötenbeckin, einer gebohrnen Schwenderin, Seel. Lich - Sermon
56 Brief d. Hanns Wolf Rötenbeck: " Meinem lieben Son Michael Röttenbecken Studirendt zu Padua und wonhafft bey Al Madonna Dorotea Thedescha al Porro de Puitto zuhanden Padua"
- Bestätigung des M. Michael Weber, Schaffer bey St. Sebald betr. Schenkung von 20 Gulden von Paulus Gioren für Wegverbesserung i. Laubenzedel
- Hochzeitscarmina zur Hochzeit von Dr. Georg Rötenbeck und Barbara Magdalena Schwenter mit Vorwort von Jacobus Schwenter Bruder der Braut 9.6.1643
55 Bücherverzeichnis des Dr. Michael Rötenbeck zur Verteilung der Bücher an seine Kinder
89 "Mein Mag. Daniel Schwenters von Nürnberg Geheimbüchlein geschrieben Ao Chr. 1634"
- Quittung des M. Georg Paul Rötenbeckh gegeben in Altdorff den 15. Jan A. 1750 über 100 fl. Abzahlung an dem Haus im Fezzergässlein von Andreas Merkel
Schätzungszettel der Werkleute für Matheus Bauerngerern vom 5. Juny (?) 1600
- Konzept über Hypothekschein von 3000 fl für Wolf Christof von Lendersheim
- Auseinandersetzung über die 3000 fl von Test. Executor Matthes Baurischer mit dem Advocaten Joh. Christ. Eisen
- Verpflichtungsschein des Georg Paul Rötenbeck für Georg Rötenbeck bei dessen Aufnahme ins Alumneum in Altdorf
- Cehsion für Herrn Georg Rötenbecks sel. Erben über 600 fl. Kapital.
- Memorial u Lice under des Decani und (?) Collegij Medici allhier i. Nürnbg. samt beijlag betreffend des H. J. Eichholtz Sel. hinterlassenes Stipendii.
- Brief des 23 jähr. Johann Rötenbeck geb. 1606 wahrscheinlich gerichtet an seinen Schwager Nikolaus Bayer den Gemahl seiner Schwester Magd. Rötenbeck (1597 - 1681)
- Memorial an den Rath d. Stadt Nürnberg von Joh. Wilh. Bajers der Heil. Schrift D u P. P. in Jena (Konzept u. Reinschrift)
- Empfangsbestätigung des Wolffst. Pfarrers Johann Philipp Bairer
- Memorial der Emilie Heklin für den Rath d. Stadt Nürnberg
- Cehsion über einige Gütt welches Fr. Susanna Rotenbeckin anvertrauet war
- Memorial von Georg Paul Rotenb. um Bewerbung eines Stipendiums der Krauhs'schen Stiftung
- Fragmente Schwenderisch- u. Rötenbeck' sche Sachen (5 St. ) und Brief von Georg Paul Rötenbeck an Andreas Merkei ( 1 St. )
- Gesuch des Caspar Sixbauer von Laubenzell um Verlängerung des Stipendiums auf 3 Jahre
- Ladung zur Berufungsentscheidung für Ursula Bräunen Deszendenten
- Unterstützungsgesuch des + M. Daniel Schesender für seinen Sohn Jacob
- Extract auhs Mattheus Bauren, dehs Eltern seel. Testament aufgericht den 3. Nov. Ao 1585. Geöffnet den 2. Oct. Ao 1587
- Herrn Johan Jacob Wohlratens ausbezahlte 100 fl. bedingten Lehrgelds C B: Dan: Rötenbeck
7 b Der Stat Ingolstat Quitung Hans Wolff Rötenbecken betreffend 1588
51 Diplom der Universitaet Basel für Dr. Michael Rötenbeck
68 Theilzettel für die Hinterlassenschaft von Dr. Michael Rötenbeck
17 Curriculum vitae von M. Jacobe Schwenteri (latein)
- Curriculum vitae von M. Georgij Paule Rötenbeck (latein) in Pergamentheftchen 10 x 8,5 cm

Gef. Dr. Ed. Merkel
1941 IV 1/O 37
(1874 - 1945)

LEBENSLÄUFE früher Merkel-Vorfahren (außer Namensträger Merkel), Arthur Mez, 1987
Eingescannt und den Personen in GenPusWin/Merkel 2000 zugeordnet von Eberhard Brick, 2005
Überschrift
GEORG RÖTENBECK
Rats-Kanzlist in. Nürnberg
1612 - 1675
(Familienbuch Rötenbeck fol. 73 ff.
Handschrift, Merkel'sche Familienstiftung, German. Mus. Nürnberg BA 1 )
G E O R G I U S, H. MICHAEL RÖTENBECKENS Med. Doct. Vierder Sohn, und Siebendes Kind, ward gebohren Anno 1612 Sontags den 19 Julii, 1/4 vor drey der großern Uhr in der Nacht, und von p. Georg Grohen, Bürgern und Handelßmann allhier, auß der Heyl. Tauf erhoben. Der Tauf Doth verschied in Gott A° 1640.
Er ist neben seinem Bruder Johann und allen seinen andern Geschwistern fleißig zur Gottesfurcht und Schulen gehalten worden, alß aber seelig gedachter sein Lieber Vatter den 27 Martii A° 1623 in Christo seelig verschieden, Ist er, noch gedachten Jahrs nicht allein mit Fiebern, sondern auch noch darzu mit der großen abscheulichen, und bald mit der kleinen schmerzhafften Krez über drey ganzer Jahr continué dergestalt behafftet gewest, daß er solche lange Zeit über, wenig Wochen in den Kleidern bleiben können: derentwegen meistens zu Bett bleiben, und von den Dienstmägden gehebt, gelegt und getragen werden müßen, ja sogar auch wann Er eines Fiebers und der Krez, in etwas ledig worden, so balden darauf etwas anders an die statt kommen.
Damit er aber gleichwohln nicht allerdings seiner in vorigen Jahren gelernte lectiones vergeßen möchte, ist ihm in solcher Zeit ein Praeceptor, nahmens Johannes Praetorius gehalten worden, so zu ihme täglich 2 mal ins Hauß kommen, welcher mit ihme die vorigen lectiones nicht allein repetirt, sondern auch, so viel es die unpäßlichkeit zugelaßen, weiters fortgefahren. Und ist hernach, alß sichs, Gott lob, mit ihme in etwas gebeßert, und wieder unter die Leuthe gehen können, zu H. Mag. Georg Buchnern, Caplan zum Heyl. Geist allhier im Neuen Spital, mehrern Theils zu dem ende in die Cost gethan worden, damit er neben anderen discipulis in seinen principis fortfahren könne, wie er dan daselbsten in Zweyen Jahren so weit kommen, daß er eine lateinische Epistolam machen können und in graecis auch einen guten anfang bekommen.
Nachdem er aber nachmals wiederumb mit dem Fieber und abscheulichen schmerzhafften kleinen Kräz, vermuthlich, wegen ermangelnden Übung und noch dabey gehabten groben, harten unverdäulichen Pißen, überfallen worden, hat er sich endlich deß Medici H. Doct. Georgii Queccii, deß allhiesigen Wildtbads gebrauchen müßen, welches zu solchem affect nicht undienlich gewest. Unterdeßen aber, ist nicht allein das studiren wieder zurückgeblieben, sondern es seindt auch zugleich die Jahr da man etwas lernen und begreiffen sollen, allgemach hinweggeschlichen. Deßwegen auf Zusprechen seiner Vormünder, Eltisten Geschwistrigter und Befreunden, er sich einsten resolviren sollen, ob er bey dem Studiren zubleiben, oder eine Kunst oder Handwerk zulernen willens, hat er sich endlich dahin resolvirt, daß er die Mahlerkunst, oder das Goldtschmiedhandwerk darumb lernen wolle, weiln er besorge, er möchte mit dem studiren, wegen geschwächtem Ingenii lang obgehabten Kranckheiten, erfolgten Versäumnus der Zeit, bereit zimblich obhabenden Jahren und ermanglenden stipendien (sinthemalen damals in der Freundschafft keines ledig; zu einem andern aber nicht wohl zu gelangen gewesen) nicht mehr wohl fortkommen können. Weiln ihme aber sein Vetter und Vormund, alß seines Leibl. Vatters seel. Brueder, Johannes Rötenbeck ein künstlicher Goldschmied, bey welchem er bereit etliche Monat zu solchem reißen gelernet, leyder! durch den zeitl. Tod entgangen, hat er auch zu keinem andern Meister gewolt, sondern sich endlich resolvirt, sich viel lieber zur Schreiberey zu begeben, und dermaleinst nach einem ihm tauglich und anständigen Dienst zu trachten. Wie sich dan garbald darauf, wieder alles Verhoffen eine bequeme gelegenheit darzu ereignet. In deine A° 1629 Ein Edler E. Rath allhier, von dem Rath zu Leipzig das Manßfeld. Bergwerk wieder angenommen, und zum Verwalter deßelben, nacher Eißleben geschickt H. Wilhelm Straßburgern, weil. H. Doct. Abel Straßburgers Consulentens allhier Seel. Sohn, welcher sein (Georgen Rötenbeckens) leibliche Schwester, Jungfr. Mariam den 8 Octob. A° 1627 zur Heyl. Ehe genommen, mit welchem er und seine andere leibl. Schwester Jungfr. Susanna sich nach besagtem Eißleben begeben, und Amanuensis loco bey ihme geblieben. Alß aber unterschiedlicher Ursachen halber, sonderlich deß daselbst nach und nach überhandgenommenen Kriegswesens halber, das Bergwerk, in seinem völligen wesen, mit nuzen nicht hat können fortgehen und erhalten werden. Ist von Edelged. Rath zu Nürnberg obgedachter deßen Verwalter H. Wilh. Straßburg nach einem halben Jahr wieder avocirt, Er Georg Rötenbeck aber, dem zu Eißleben sich befundenen Khurfürstl. Sachß. sequestratiors Rentmeistern, Christof Lohren pro Amanuense de meliori recommendirt worden; daßelbsten er beynahe 2 Jahr geblieben. Alß nun die Kayser. Armee, unter Commando derer respective Herren Generalen und Feldmarschallen, deß Herzogen von Friedlands, Grafens Tylli und Grafens von Pappenheimb, dahin in vollem anzug gewesen, und derentwegen fast niemand in Eißleben und daselbst herumb bleiben wollen, hat er sich wieder, aber nur zu dem ende nacher Nürnberg begeben, umb zu trachten, daselbst bey frembden Herren (welche damaln starck ab- und zugezogen) eine Condition zu erlangen, und dabey entweder in frembden Landen, oder aber im Kriegswesen etwas zu erfahren und zu versuchen.
Welches Vorhaben dann ihm, Gott lob, dergestalt wohl gelungen, daß, alß er sich bey dem Herrn Lienhard Torstensohn, damaligen Königl. Schwed. Obristen der Artiglerie (welcher war ein sehr dapferer und doch Gottliebender Cavallier, und endtlich noch General Feldmarschall, auch lezlich in den Grafen Stand erhoben worden.) zu Nürnberg in dem Wirthshauß zur Güldenen Ganß logirend, angegeben, und eben damals wegen ermangelnder Munition eylfertigst in das Lager vor die belagerte Statt Donawerth mit mehrern munition gehen sollte, hat ihme wohlged. Herr Obriste Torstensohn versprochen, wan er (Rötenbeck) sich alßbalden mundiren und mit marchiren könte, solte er für nichts zu sorgen haben, Er wolte ihne bey der Artigleria, oder wo er darzu nicht Lust hette, anderswo bey der Armee, wohl accomodiren. Daher er noch selbigen Tags, mit Pferd und anderer nothdurfft wohl versehen, und im Nahmen Gottes deß folgenden Tags, mit ihme ins Lager vor Donawerth marchirt, welche Statt, wie auch die Statt Rhein am Lech, unterhalb Donawerth gelegen (wo der General Tylli einen tödtlichen Schuß bekommen) nach sehr starcken canoniren und feuer einwerffen, zur Übergab gezwungen worden, der völlige march aber der Schwed. armee alsobalden darauf nach Augspurg gangen, welche Statt sich gleichmeßig baldt mit accord ergeben. In deme sichs nun mit bemeltem accord zimblich lang verweilet, ist Er, Georg Rötenbeck neben anderen vielen officiern und Bedienten, in dem Lager, in eine hizige Kranckheit gerathen (sinthemal dieselbe damain Beedes in dem Schwed. alß Kayserl. Lager starck graßirte) und sehr schwach worden, deßhalben der H. Obriste Torstensohn bey dem Einzug daselbsten den Königl. Schwed. Statthaltern, H. Grafen Georg Friederichen von Hohenlohe ersuchen laßen, seinen im Lager erkranckten Officiern und Bedienten, in einem Closter daselbsten, gut wardt und tractament, biß zu deren reconvalescenz zu schaffen. Welches dan auch geschehen, sinthemal Er Rötenbeck, mit einem Petardier Capitän, sonebst einem Feldt-Predigern, H. M. Jacob Prendeln, und einem Page, Monsieur Peter von Jaxtheim, alsobalden auf deß H. Obristen Kutschen, in das Sanct Ulrich Closter geführet, von etlichen München deßelben Orths beneventiret, eingenommen, Zween und Zween in absonderliche Stuben gelegt, mit fleißigen Wartern, guten Betten, Kost, Kostbaren Arzneyen und andern sehr stattlichen tractament auf das beste versehen und bedient worden. Und solches hat gewehrt etliche wochen. Es haben auch die Münche selbigen Closters, die Krancken fleißig besucht, zu aller nothdurfft guete anstalt gemacht, und sonst alle müglichste Ehr erwiesen, ja auch jedesmal über den andern oder dritten Tag, einen und andern Evangel. Pfarrern, sie zu besuchen und zu trösten, auch das Heyl. Abendmal zu reichen zugelaßen. Nach Gottlob wieder erlangter Gesundheit, haben die München ihnen bey Abzug Köstlichen Wein, Bier, und ander victualia, neben unterschiedtl. Labungen in zimblicher anzahl, mit auf die Reiße zur Armee (welche dazumaln vor der Statt München in Bayern gelegen) sambt einem Schreiben an H. Obristen Torstensohn, gegeben. Welche ihnen erwiesene große Ehr, guete Wart, Pfleg- und Versorgnus, auf erstattete relation so wohl gefallen, daß er baldt hernach solche Courtoisie, gegen Ihrer Königl. Maytt. in Schweden, selbst gerühmt, und deßwegen nacher Donawerth ordre ertheilen laßen, dem ged. Closter zur Recompens. 250 Scheiben Salz, und Zehen Fuder gueten Weins (weiln Wein und Salz dazumaln in Augspurg zimblich mangelte) dafür gratis zu schicken. Dazumaln sind über die 20 erkranckte Artiglerie Bediente, mit dem hitzigen Fieber beladen, nach und nach in gedachtes Closter kommen, und ohnzweifentlich ebner maßen wohl verpflegt und tractirt worden. Gott sey deßen allen reichlicher Vergelter.
Alß nun Er, Rötenbeck, nach Gott lob wieder erlangter gueten Gesundheit, wieder zu seinem H. Obristen Torstensohn vor München kommen, seine stell aber ad interim, von einem studioso (so von Augspurg dahin kommen) versehen worden, hat der Herr Obriste alß ein sehr guet thätiger Cavallier selbigen studiosum nicht verstoßen wollen, sondern in seiner verrichtung zu behalten, und ihne Rötenbecken auch eine guete Condition zu verschaffen, sich erbothen, und befohlen, biß dahin, bey ihme, mit Pferd und Jungen zu bleiben. Bald darauf hat der H. Obriste vernommen, daß bey dem Königl. Schwed. General Commissariat ein stell abgangen, deßwegen Er, ihne Rötenbecken, dem H. General Commissario, Herrn Heinrich Larsen, recommendirt, und gebetten, ihne an deß abgegangenen stell, alß einen redtlichen Nürnberger (waren die verba formalia) an- und aufzunehmen. Auf welche recommendation Er, ohne einige andere Befragung alßbalden recipirt worden. Die bestallung war Monatlich 12 RHL. freye Kost, für ihn und seinen Jungen, wie auch Futter auf 2 Pferd, ohne die accidentia. Es hat der H. Obrist über das ihme zum Abschied einen schönen und gueten Paßgänger, mit Pistoln, Sattel und Zeug verehret. Gott vergelte Ihme solche rara courtoisie, hie zeitlich und dort Ewig.
Bey dem Königl. General Commissariat waren drey Schwedische und 2 Teutsche Scribenten.
Bey der Schwedischen Armee ist er so lange in Diensten geblieben, biß Ihre Königl. Maytt. in Schweden höchstseeligster gedachtnus, in der, wiewohl victoriosen jedoch leyder! sehr unglücklich vergangenen Schlacht von Lützen, Ihre Seel Gott aufgeopfert. Nach derselben Schlacht aber, ist es sehr wunderlich daher gangen, indem wegen ermanglenden Haubts, und zum Theil auch wegen großen Schreckens und Unmuths, fast keiner dem andern recht pariren wollen. Alldieweil es aber so gar zerrüttet daher gegangen, der Herr General Commissarius, und Herr Secretarius Sattler in ihren Chargen nicht mehr bleiben, sondern alsobalden große Obristen werden, denen aber ihre angenommenen Obristenstellen gar schlechtlich gediehen, sind sie vor außgang Jahr und Tag mit Ihren Neugeworbenen Regimentern zu scheitern gangen, und vielleicht beßer gewesen were, wan sie bey ihrem ordentl. Beruef der lieben Schreibfeder geblieben weren. Sind also beede in weniger Zeit dardurch gestorben und verdorben. Hat derentwegen, Er Georg Rötenbeck, bey dem so schnell geendeten Königl. Schwed. General Commissariat, auch nicht mehr bleiben wollen, sondern sich zurück begeben, und bey dem Königl. Schweed. Reichs Canzlern, Herrn Baron Axel Ochßenstiern, umb den außstand seines Salarii, erlaßung seines Dienstes, oder einen Ehrlichen Abschied angehalten, welcher darauf diese Vertröstung bekommen, daß er den Außstand seines salarii, auch wo er begehre, einen andern Dienst bekommen solle, dannenhero noch keines Abschieds vonnöthen. Indeßen aber solt er sich bey seinem Vettern, Herrn Baron Heinrich Broorsohn Rhalomb (war deß Herrn Reichs Canzlers Schwester Sohn, und solte dazumaln Gubernator zu Stralsund werden) aufhalten. Ist also 9. wochen bey ihme verblieben. Hat hernach sein außstendig Salarium völlig, und diese ordre bekommen. Weiln hochnothwendig zu wißen von nöthen sey, was in allen Königl. Schwedisch. Stätten, Vestungen und Pläzen, in Pommern und Mecklenburg, alß Stralsund, Wolgast, Anklam, Demin, Collmar und Stettin für tüchtig und ohntüchtige munition und Gewöhr vorhanden, ob sie alle mit noththurft versehen, und ob im und andern orths etwan ein Überfluß, mit welchem einem andern ermangelnden gedienet werden könte, solte er sich alsobalden mit einem Schwedischen Artiglerie Officier als adjuncto dahin verfügen und aller benanter Orthen die Artiglerie und munition inventiren, über jedes Orths Vorrath einen Inventarium aufrichten, und sodann solche, deß Herrn Feldherren Jacques Ponte de la Garde Exllz. zu Stockholm überreichen, über die Einhändigung Recognition begehren und ferneren Ordre erwartten.
Hat sich demnach Er Rötenbeck in der Canzley mit nothwendig. Paß, Instruction, Recommendat. Creditiven und Geld versehen laßen, und in Gottes Nahmen solche Expedition und Verrichtung auf sich genommen. Sein Adjunctus war Hinderich Andersohn, Reformirter Lieutenant der Artiglerie und weiln er mit der Schreiberey nicht herkommen, mit der Teutschen Sprach auch nicht wohl fort kommen können, dannen hero nichts sonderliches verrichten können, hat Er Rötenbeck, aller und jeder Orthen, da die Beschreibung vergangen, die mühe fast allein gehabt. Er hat hernach solche Beschreibungen sauber ingroßiren müßen, und obgehabter Instruction gemeeß, Hochged. Herrn Feldtherrns Gräfl. Exllz. zu Stockholm überreicht.
Weiln er nun solche in gueter Ordnung, sauber und nervös befunden, ist er in sonderlichen Gnaden aufgenommen worden, hat ihme auch über die Zehrung, auch ein und andern Orths bekommene Verehrungen, 50 Ducaten verehret, und dabey versprochen, wan er Lust hette in Schweden zubleiben, wolte er ihme alsobalden annehmliche Condition beschaffen. Wozu er aber gar nicht Lust gehabt, sondern inständig umb seine abfertigung und attestation der abgelegten Verrichtung, auch anderweite Recommendation an deß Herrn Reichs Canzlers H. Grafen Axel Oxenstierns Exllz. angehalten. Dazu er aber wieder alles Verhoffen fast über 3 Monate wegen allerhand eingefallener Verhinderungen nicht gelangen können. Unter deßen hat Er Rötenbeck, dem Herrn Baron Bengt Oxenstiern Königl. Schwed. Reichs Schazmeistern, aufgewartet, und ist mit ihm nacher Upsala und andere Orth in Schweden zu sehen verreist, allda er die Königl. Princessin gesehen.
Weiln aber Schweden gegen Teutschland ein rauhes wildes Land, hat er je lenger je weniger Lust bekommen, sich allda lang aufzuhalten, oder in Dienste zu begeben, sondern vielmehr getrachtet, wie er wieder hinweg kommen, und seine abfertigung erlangen möge. Hat endlich seine abfertigung bekommen, nebst 100 Rhl. zur Zehrung. Hat also seine Reiß wieder auf Stralsund, von dannen aber recte nacher Franckfurt am Mayn zu deß Herrn Reichs Canzlers Herrn Axel Ochßenstierns Exllz. (welcher eben damals neben anderen Evangellischen Reichs Ständen, auf dem sogenannten Consilio formato noch sich aufgehalten) genommen, seiner Verrichtung halber gebührende Relation erstattet, und die zurückgebrachte Recredentiales, Attestata und Reccomend.-Schreiben überreicht. Und weiln an seinen Verrichtungen kein mangel erschienen, hat er abermaln 50 Ducaten zur Verehrung bekommen mit Vertrostung, do er bey der Cron Schweeden entweder zu Feld, oder nideren Guarnisonen einen ferneren Dienst haben wolte, daß er sich biß dahin bey dem Königl. Schwed. Herrn Rentmeistern aufhalten, und daselbst mit aller nothdurfft versehen werden solte.
Nachdem sich aber bald darauf das Consilium formatum allda in Franckfurt zerschlagen, deß Herrn Reichs Canzlers Excllz. mit denn ganzen Hoffstatt von dar aufgebrochen, und nach Straßburg, fürtens durch Lothringen auf Haney und Metz, von dar in Franckreich an den Königl. Hof nacher Paris verreist, daselbst aber gar wenig Tag geblieben, hat Er Rötenbeck sich resolvirt, umb erlernung der Franzöß. Sprach und anderer Exercitien willen, lieber auf seinen Costen zu Paris zubleiben, alß dem unglückseel. und feindseeligen Kriegswesen ferner zu folgen. Derowegen er alsobalden mit erlaubnus deß H. Reichs Canzlers Excllz. zu Paris verblieben, seinen Jungen abgeschafft, beede Pferde verkaufft, und bey dem damaligen Königlichen Schwedischen Ordinari Ambassadeur (dem vornehmen und Welt Berühmbten Mann) Herrn Hugoni Grotio, bey 2 Monat lang sich aufgehalten. Hernacher aber, alß man ihme die Rechnung daselbst allzu hoch machen wolte, hat er sich neben Monsieur Jean Mandelsloe, einem Teutschen von Adel, Monsieur Finckern, einem Österreich. von Adel und Carl Wiedeman, eines Kaufmanns Sohn von Franckfurt am Mayen nach Orleans begeben, und etliche Monat daselbst geblieben. Haben miteinander einen Sprachmeister gehabt, Nahmens Mons. Nathanael Duet, und darneben noch andere Exercitia gelernet. Haben eine Raiß nach Blois, Bourges und Saumur biß auf Nantes gethan. Haben zum Kostherren gehabt Mons. Jacques Tourquois, ein Calvinist, hat wechentlich jeden umb anderthalb Crohnen wohl tractirt, und saubere Beth und Losamenten gegeben. Es ist aber Er Rötenbeck nach etlichen wochen daselbst in ein hizig Fieber gerathen, und hat sein Cost Herr und Cost Frau, neben allen seinen Leuthen alß Gottseelige, und gegen Frembden sonderbahr guetthätige Leuthe, in wehrender Kranckheit ihme solche Guetthaten erwiesen, da doch er von ihme gar nicht anderst bekannt, alß daß er nur ein Nürnberger gewesen (welche daselbst in zimblicher aestime sind) welche leibliche Eltern an ihren Kindern nicht treuherziger oder beßer erweißen können. Gott seye deßen reichlicher Vergelter.
Hiebey ist etwas notables, und zu melden wohl würdig, daß, alß Er Georg Rötenbeck, in obbemelter seiner hiezigen Kranckheit auß Antrieb seines getreuen Kost Herrens und dreyen Cameraden, sich eines Medici bedient, nahmens Mons. Jean Roisson damaliger Königl. Franzöß. und des Duc d'Orleans, Monsieur Gastons, Regis Franciae Ludovici 13. Frater hochbestalter Leib Medicus Reformirter Religion, und ein naher Verwanther deß Cost Herrn Mons. Tourquois. Befragt worden, von wannen Er Rötenbeck, were, wie er heiße, wer seine Eltern gewesen, und wie alt er seye? wegen obgehabter Hiz und Schwachheit aber kaum so viel antworten können, daß er Georg Rötenbeck heiße, von Nürnberg were, sein Vatter seel. Michael Rötenbeck geheißen, und Medicinae Doctor gewesen. Hat er nach zimblich langem Besinnen darauf geantwortet. "Den frommen und Ehrlichen Mann, Herrn Doct. Michael Rötenbecken, habe ich alß einen Studiosum Medicinae gar wohl gekannt, mit ihme und mehr anderen Nürnbergern zu Basel studirt, damaln aber unter anderen Studiosis, keinen Christlichern, stillern und frömmern Studiosum gefunden, alß eben ihn, der ihme bey einer obgehabten Unpäßlichkeit alle Lieb und Treu erzeigt. Weiln sich nun die gelegenheit praesentiret, seinem hinterlaßenen Erben in solcher gefährlichen Kranckheit eine Vergeltung und Christi. Lieb zu erzeigen, wolle er sein äußerstes thun, und, wie eine verba formalia gelautet, mit der Hülfe Gottes seine Maisterstück an ihme erweißen. Doch dabey zu denen umstehenden gesagt, daß er ihne anderst nicht alß für einen todten Menschen annehme." Hat darauf sich gesezt, alsobalden in die Apotheken kostbare Medicamenta verschrieben, deß anderen Tags aber, alß die Hiz je länger je stärker verspührt worden und seines Lebens wenig Hoffnung mehr gewesen, hat er eylend einen Barbierer kommen laßen, und dem Patienten frühe umb 9 Uhr der kleinern 3 Adern zugleich, nach mittag umb 2 Uhr noch Eine, in selbiger Nacht wiederumb zwo, und dan deß nechstfolgenden Tags noch nach mittag, abermals zwo Adern, und also in solcher kurzen Zeit 9 Adern, auf dem Kopf, Armen, Händ und Füßen öffnen und bey jeder Adern nur gar wenig Blut außgelaßen. Darauf befohlen, daß man dem Patienten deß Tages über, alle halbe stund, deß nachts aber alle stund, ein frischgelegtes Ey, wo möglich auch gar warm von der Henne, und nur halb gesotten, einflösen solte, und hat man ihme außer denen frisch gelegten und halbgesottenen Ayrn, 4 Tag lang nichts anders alß eitel gesulzte, mit Zucker und Bisam, auch andern kräfftigen Sachen vermischte Hennenbrüh und Geladinen gegeben, mit Befehlich, nichts anders, was auch ihne gelüsten möchte, zu reichen, sinthemalen das böse geblüth fast gänzlich nehmen, und hingegen ein ganz neues machen müße. Nach diesem hat er ihme geordnet, die Esels Milch früh nüchtern einen zimblichen Becher voll, so warm alß immer möglich von der Eselin zu haben, zu gebrauchen. Hat deßwegen die anstalt gemacht, daß ein Füller Jung gar frühe eine Eselin in das Losament bringen und davon die Milch warm nehmen müssen, deren er sich etliche wochen lang wie wohl nicht ohne Grauen jedoch mit guetem nuzen und Beßerung bedient.
Weiln nun solche desperate und wunderliche Cur, Gott lob, wohl gerathen, hat Er Rötenbeck, nebst gebührender Danksagung obbenanten seinem Herren Medico eine schuldige und wohlmeritirte Verehrung zugestellet. Welcher er aber nicht annehmen wollen, sondern dieselbe mit diesen Worten wieder zurückgegeben. Er bedancke sich höchlich für eine solche Verehrung, wolle dieselbe zwar angenommen, ihme aber hiemit wieder pro viatico verehret haben. Er erfreue sich von Herzen, daß er nicht allein gelegenheit bekommen, seine Affection gegen seinen alten und getreuen Cameraden H. D. Michael Rötenbecken, wo nicht gegen ihne selbsten, doch noch endlich an seinem leiblichen Sohn, würklich zu erweißen, sondern auch daß der Allerhöchste Gott zu solcher gefährlichen ja desperaten Cur das Glück und gedeihen gegeben, sinthemal er selbsten an deßen so glücklichen außgang starck gezweifelt und nimmermehr vermeint hatte, daß ich auß Orleans wieder lebendig kommen würde. Er hat ihn überdieses den Tag vor seiner abreyß zu hauß ansehentlich gastirt, deßen Haußfrau und zwo Jungfr. Töchter auch, ihme köstliche Labungen, nebenst einem schönen Kranz auf dem weeg verehret.
Nach dieser schwehr. und gefehrlichen Kranckhait, hat er sich in Gesellschafft unterschiedlicher nationen Anno 1636 im Septemb. von Orleans hinweg;, nach Lyon, von dar auf Genf, weiters übers Gebürg nacher Italien, auf Susa, Savona, Genua, Livorno und Florenz begeben. Zu Florenz etliche Wochen, zu Genua und Livorno etliche Tag. Zu Venedig und Padoua aber etliche Monat geblieben, daselbst er bey Signor Giacomo Bertolino einem Sprachmeister, die Italiänische Sprach und anders gelernet. Von dar ist er wieder nacher Venedig, und sich umber manglenden mitteln willen (dan sein peculium Castrense, welches sich auf etliche 100 fl belaufen, nach und nach verzehret worden. Die Wechßell auch, der Jährlich gefälligen Zinß von seinen Losunggeldern, darauf er sich, wie wohl leyder! vergeblich verlaßen, darumb nicht mehr folgen wollen, weiln man Keinem die Zinß nachgereicht.) zu einem Venetianischen Edelmann nahmens Constanzo Pesaro (welcher eben damal das Goubernement del Contado di Spalatro in Sclavonien, an denn Türkisch Gränz gelegen, angetretten) für einen Hofmaister begeben. Welcher Nobilis Venetus von lauter Teutschen (außer 8 Personen so Italiäner wahren) bedient worden, mit welchem er A° eod. mit einer Comitat von 27 Bedienten, auf der Ordinari Galern de Mercantia nacher ged. Spalatro, allwo die Türckische Kaufleuth ihre Niederlage haben, abgefahren. Kommen allda wochentl. 2 Caravanen jede ungefehr von 60 in 70 mit Wachs, Schamlot, Leder und dergleichen beladen, an. Deßwegen alle Pferd und Personen, wie auch alle mitbringende Waaren, daselbst im Lazareth contumaciren müßen. In welchem Dienst er bey nahe 2 Jahr geblieben, und sehr guete Condition gehabt. Nachdem aber der Erz Bischoff zu Spalatro, homo religiosissimus war, und dem Herrn Comte di Spalatro zugemuthet, daß er doch seine Lutherische und Kezerische Diener, entweder zur Kathol. Religion anweißen, oder aber ad evitandum scandalum wieder zurück gehen laßen, und an deren stellen andere der Cathol. Religion zugethane, annehmen solte. Hat es der Herr Comte nicht thun wollen, sondern sich mit deme entschuldiget. Es hetten seine Vorfahren, sonderlich sein H. Anherr und H. Vatter, auch deren Brüder seel. in unterschiedtlichen vielen Regierungen sich jeder Zeit der Teutschen bedienet, welche ihrer Religion halben niemaln einige Ärgernus gegeben, Erbar und Nüchtern gelebt, und mit ihnen beßere alß ihren aignen Landsleuthen denn Italiänern, sonderlich der Treu halber, accommodirt und versehen gewesen, wolte demnach verhoffen, daß man auch ihme seine getreue Leuthe gönnen und unangefochten laßen würde. Solte aber je der Herr Erz Bischoff einige ärgernus an seinen Teutschen verspühren, und sie deßelben überweißen, wolte er sodann wohl wißen, mit ihnen enderung und straf vorzunehmen, darbey es dann also verblieben.
Weiln dann, Er Rötenbeck deß Herren Erz Bischoffens mißgunst je länger je mehr verspühret, hat er selbsten getrachtet, in der güete, unter dem vorgewanden praetext, wie daß Er von Hauß schreiben empfangen, nacher Hauß zu raißen hinweg zu kommen, deßwegen seinen Ehrlichen Abschied begehrt, denselben auch, neben seinem Verdienst, noch eine zimbliche Verehrung, empfangen, darauf seinen Weg wieder nach Venedig genommen, und von dar abermals mit einer ungefehr angetroffenen, ihm angenehmen Gesellschafft von 13 Personen, darunter Teutsche, Franzosen, Italiäner und Engländer gewesen, nacher Florenz, und ferner nach Rom gereiset, daselbst etliche wenig wochen geblieben und fast alle denckhwürdigen Sachen, wie auch in der Heyl. Christ Nacht, den Pabst Urban. Octavum, in der St. Peter Kirchen am großen Altar Meß halten, gesehen. Von dar ist er wieder mit gedachter Gesellschafft nach Neapolis verreist und daselbst etliche wochen geblieben. Er ist in willens gewesen, von dar in Sicilien und Spanien zu gehen, weiln er aber keine ihme anstendige gelegenheit haben können, hat er sich wieder zurück auf Rom, Florenz und Venedig begeben, und von dar A° 1640 im Martio auf Pozen, und mit denen Pozner Handelsleuthen nacher Inspruck, Augspurg, Donawerth und Nürnberg verreist, also seine Raißen darmit beschloßen, daselbst er sich zu seinem Vormundt H. Doct. Leonhard Wurfbain Consulenten, in die Cost begeben. Es ist aber eben dazumaln zu Nürnberg ein Churfürstl. Collegial Tag gewesen, und bey der Churfürstl. Sächß. Legation ein mitt abgesander, nahmens Herr Heinrich von Frießen, sich befunden, mit welchem, Er Rötenbeck zu Pariß in Kundschafft gerathen. Hat er sich in ermanglung einer Condition, ad evitandum otium, und damit er auch sehen und erfahrren möchte, was bey dergleichen ansehentlichen Legationibus in publicis vorgehe, bey denen Chur Sächß. Herren Abgesanden umb Dienst angemeldet, welche ihn dan alßbalden in ihre Canzley an- und aufgenommen, mit welchen er hernach (weiln der Churfürstl. Collegial Tag sich bald geendet) auf den zu Regenspurg angestelten Reichstag verreist, alda biß auf den Monat Febr. A° 1641 in Diensten verblieben. Und alß eben umb selbige Zeit zu Nürnberg H. Rathschreiber Löcher diß Zeitliche gesegnet, herr Rathschreiber Andreas Bayr aber auch kranck worden, welcher dan im Monat Maji gleichfalls in Gott seelig entschlaffen, sindt derer beede stellen im Monat Junio mit H. Georg Königen, und H. Johan Christoff Müllern, beeden gewesten Cancellisten der fürdern Canzley, wieder besezt, Ihre stellen aber mit Johan Nürnbergern, und Johan Joachim Hagendorn, gleichfalls beeden Cancellisten, hingegen derselben stellen mit Salomon Burgern und Georg Rötenbecken bestellet worden. Unterdeßen aber ist er, bey Ehren ermeltem seinem Schwagern H. D. Leonhard Wurfbain, in die Cost gangen. Biß er sich Anno 1643 den 5 Junii, mit Jungfrauen BARBARA MAGDALENA, deß Ehrenvesten und Hochgelährten H. Mag. JOHAN DANIEL SCHWENTERS Linguar. Oriental. et Mathematum Profess. Publici zu Altdorff seel. hinterlaßnen Tochter, Ehelich versprochen, in St. Sebalder Pfarrkirchen, nach gewöhnlich öffentlich gehaltenen Kirchgang Christlichen Gebrauch und Ordnung nach copulirt worden. Ihrer Geburth, Lebens und Wandels halben, ist zu finden fol. 90.
In wehrender Ehe haben sie miteinander nachfolgende Kinder gezeuget: (Folgendes nur auszugsweise)
1. Georg Michael * 12. 3.1644 + 20. 3.1644
2. Georg Daniel * 2. 6.1645 + 17. 4.1705 Goldschmied in Nürnberg, ohne Kinder.
oo 17.10.1681, mit Sabina Eißler
3. Johann Georg * 10. 1.1647 + ... Arzt in Nürnberg, Canonicus in Köln
4. Georg Paul * 14. 4.1648, + 18. 2.1710 Professor der Philosophie in Altdorf, 7 Kinder
oo 16. 1.1682 mit Katharina Sibylla Felwinger 7 Kinder
5. Georg * 15. 2.1650 + 29.12.1650

Er hat leyder seine Mutter länger nicht gehabt den 4 Tag, welche den 19 Febr. mehrbemelten Jahres, umb den mittag mit einem gehen Fluß (?) überfallen, und 1/4 stund vor 8 der größern Uhr in der Nacht nach Gottes gnädigen willen, auß diesem Jammerthal, durch den zeitlichen Todt in die Ewige Herrl. versezt worden, welcher Gott und allen frommen Christen, auß Gnaden, eine fröliche auferstehung verleyhen wolle.
Anno 1659 30 Sept. hat sich Georg Rötenbeck der Älter zum andern mahl verheyrathet, mit Frauen SUSANNA, einer gebohrenen SCHRÖCKIN, weyland LIENHARD BÜCHNERS seel. nachgelaßenen Wittib, welche vorher auch zur Ehe gehabt, WILHELM BAYRN, Handelßman, und mit einander 2 Kinder gezeuget, nahmen URSULA und JOHANN WILHELM. Haben den 21 Novemb. darauf in St. Sebalder Pfarr sich Christi. gebrauch und Ordnung nach, Ehelichen und copuliren laßen, und im Schießgraben das Hochzeit Mahl gehalten.
A° 1675 den 30. April ist Frau Susanna Herrn Georg Rötenbeckens, des älteren 2te Eheliebste, eine gebohrene Schröckin, seel. in dem Herrn entschlaff. Welcher Er, Herr Georg Rötenbeck, den 14. Junii darauf, ebenfalls, aus dieser Zeitlichkeit, nachgefolget. 
Rötenbeck, Georg (I5636)
 
8735 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 37
Seifert; Will NGL 3 386
11311
Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
ergänzt durch Anmerkungen von A. Mez und neuere Literatur;
in Maschinenschrift übertragen von Gerhard Merkel;
eingescannt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2004)

INHALT DES PAKETES MIT RÖTENBECK SCHRIFTEN 18.5.65
N. Stadtarchiv
Nr. Bezeichnung
88 Der Fr. Catharina Susanna Merklin, geborene Rötenbeckin eigenhändige Aufzeichnung Ihrer Kinder und Gevatterschaften u. andere Bemerkungen Leichensermon v. Herrn Georg Rötenbeck, Cancellist geb. 19. 7. 1612
63 Heirathsbrief Herrn Michael Röttenbeckhens der Artzney Doctoris und Junckfrawen Anna Ammonin Ag 1596
54 Testamentum inter liberos Michaelis Roetenbeck, Med. D. verfertigt 18. Jannarij Anno Christi 1623
Frauen Barbara Magdalena Rötenbeckin, einer gebohrnen Schwenderin, Seel. Lich - Sermon
56 Brief d. Hanns Wolf Rötenbeck: " Meinem lieben Son Michael Röttenbecken Studirendt zu Padua und wonhafft bey Al Madonna Dorotea Thedescha al Porro de Puitto zuhanden Padua"
- Bestätigung des M. Michael Weber, Schaffer bey St. Sebald betr. Schenkung von 20 Gulden von Paulus Gioren für Wegverbesserung i. Laubenzedel
- Hochzeitscarmina zur Hochzeit von Dr. Georg Rötenbeck und Barbara Magdalena Schwenter mit Vorwort von Jacobus Schwenter Bruder der Braut 9.6.1643
55 Bücherverzeichnis des Dr. Michael Rötenbeck zur Verteilung der Bücher an seine Kinder
89 "Mein Mag. Daniel Schwenters von Nürnberg Geheimbüchlein geschrieben Ao Chr. 1634"
- Quittung des M. Georg Paul Rötenbeckh gegeben in Altdorff den 15. Jan A. 1750 über 100 fl. Abzahlung an dem Haus im Fezzergässlein von Andreas Merkel
Schätzungszettel der Werkleute für Matheus Bauerngerern vom 5. Juny (?) 1600
- Konzept über Hypothekschein von 3000 fl für Wolf Christof von Lendersheim
- Auseinandersetzung über die 3000 fl von Test. Executor Matthes Baurischer mit dem Advocaten Joh. Christ. Eisen
- Verpflichtungsschein des Georg Paul Rötenbeck für Georg Rötenbeck bei dessen Aufnahme ins Alumneum in Altdorf
- Cehsion für Herrn Georg Rötenbecks sel. Erben über 600 fl. Kapital.
- Memorial u Lice under des Decani und (?) Collegij Medici allhier i. Nürnbg. samt beijlag betreffend des H. J. Eichholtz Sel. hinterlassenes Stipendii.
- Brief des 23 jähr. Johann Rötenbeck geb. 1606 wahrscheinlich gerichtet an seinen Schwager Nikolaus Bayer den Gemahl seiner Schwester Magd. Rötenbeck (1597 - 1681)
- Memorial an den Rath d. Stadt Nürnberg von Joh. Wilh. Bajers der Heil. Schrift D u P. P. in Jena (Konzept u. Reinschrift)
- Empfangsbestätigung des Wolffst. Pfarrers Johann Philipp Bairer
- Memorial der Emilie Heklin für den Rath d. Stadt Nürnberg
- Cehsion über einige Gütt welches Fr. Susanna Rotenbeckin anvertrauet war
- Memorial von Georg Paul Rotenb. um Bewerbung eines Stipendiums der Krauhs'schen Stiftung
- Fragmente Schwenderisch- u. Rötenbeck' sche Sachen (5 St. ) und Brief von Georg Paul Rötenbeck an Andreas Merkei ( 1 St. )
- Gesuch des Caspar Sixbauer von Laubenzell um Verlängerung des Stipendiums auf 3 Jahre
- Ladung zur Berufungsentscheidung für Ursula Bräunen Deszendenten
- Unterstützungsgesuch des + M. Daniel Schesender für seinen Sohn Jacob
- Extract auhs Mattheus Bauren, dehs Eltern seel. Testament aufgericht den 3. Nov. Ao 1585. Geöffnet den 2. Oct. Ao 1587
- Herrn Johan Jacob Wohlratens ausbezahlte 100 fl. bedingten Lehrgelds C B: Dan: Rötenbeck
7 b Der Stat Ingolstat Quitung Hans Wolff Rötenbecken betreffend 1588
51 Diplom der Universitaet Basel für Dr. Michael Rötenbeck
68 Theilzettel für die Hinterlassenschaft von Dr. Michael Rötenbeck
17 Curriculum vitae von M. Jacobe Schwenteri (latein)
- Curriculum vitae von M. Georgij Paule Rötenbeck (latein) in Pergamentheftchen 10 x 8,5 cm

Gef. Dr. Ed. Merkel
1941 IV 1/O 37
(1874 - 1945) 
Schwenter, Barbara Magdalena (I5635)
 
8736 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 38 (Mez-Nr. 1510)
Ehrenvest u. wolgelart
Professor der Politik, Logik und Metaphysik in Altdorf; 1626 Studium in Altdorf, dann Jena und Helstedt, in Altdorf 1633 Magister, 1636 Inspector in Altdorf, 1638 Professor
Johann Paul Felwinger änderte seinen urspünglichen Namen F. in Felwinger, um sich von einem anderen Felbinger zu distanzieren, der Sozianer war, Anhänger einer 1605-1617 in Altdorf sehr aktiven Sekte.

LEBENSLÄUFE früher Merkel-Vorfahren (außer Namensträger Merkel), Arthur Mez, 1987
Eingescannt und den Personen in GenPusWin/Merkel 2000 zugeordnet von Eberhard Brick, 2005

JOHANN PAUL FELWINGER
Professor der Philosophie, Metaphysik, Logik und Politik in Altdorf
1606 - 1681
(Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon (1755 ff.) I 398 - 400)

F e l w i n g e r (Johann Paul) ein berühmter Philosophe zu Altdorf, kam auf die Welt zu Nürnberg den 18 April 1606. Der Vatter war JOHANN, Burger und Gastgeb, die Mutter aber CATHARINA SCHWARZIN, eine Schwester Paul Nigrini, oder Schwarzens, Nürnbergischen Rathschreibers, der für das Wohl und die Studia unsers Felwingers ungemein besorgt war. Er hies eigentlich Felbinger, schrieb sich aber, um dem Socianer Felbinger im Namen nicht ähnlich zu seyn, Felwinger. Er gieng zuerst in die Sebalder Schule, dann kam er 1623 den 1 May in das Gymnasium nach Altdorf, wo er gleich in die zweyte Klasse Cph. Speccii gesetzet wurde, und darinnen so zunahm, daß er 1626 ad Lectiones publicas gelassen, und sobald nach Strasburg auf die hohe Schule geschickt wurde. Weil er aber daselbst erkrankte, so ruffte man ihn auch gar bald wieder zurück nach Altdorf, wo er seine Studien fleisig fortsetzte und 1627 unter M. Joh. Conr. Dannhauern, der Magister legens in Altdorf und sein Lehrmeister war, de origine animae, 1628 aber unter dem Prof. Joh. Koben de demonstratione disputirte. Weil er Verlangen trug, auf eine andere Universität zu gehen, so schickte man ihn 1629 nach Jena: er kam zu Stahlen ins Haus, und begab sich auch zu ihm, so wie zu Hier. Prätorius, Paul Slevogten, Joh. Major, Joh. Gerhard und Joh. Himmel in die Lehre. Auch hier zeigte er sich mit seiner Geschicklichkeit, und disputirte nicht nur den 19 Dec 1629 unter Stahlen de actu, sondern auch. den 6 Febr. 1630 (wir wissen aber nicht, unter wem und wovon,) und den 17 Febr. gleichfalls unter Stahlen de generibus distinctionum: ja er stellte sogar privatim mit einigen jungen Leuten ein Exercitium logicum an und lies über Horneii dispp. logicas disputiren. Nun ging er zum drittenmal nach Altdorf, sollte 1632 um Pfingsten Magister werden, konnte aber diese Würde wegen der Kriegs-Unruhen nicht eher als den 25 Jan. 1633 erhalten. Mit dieser Würde geziert begab er sich nach 'Helmstädt, hörte Ge. Calixtum, Conr. Horneium und Paul Müller, von welchen er nicht nur getreulich unterrichtet, sondern auch anderweitig unterstützt worden ist, indem er sonsten hätte Noth leiden müssen, da er aus dem Vatterlande, welches der Krieg gesperret hat, keine Hilfe erhalten konnte. Er nahm auch wirklich auf Recommendation dieser Männer Condition zu Rottdorf bey einem Hrn. von Streithorst an, und gab einen Informator seiner Kinder ab. Von dar kam er nach Halle als Hofmeister zweyer Edelleute, eines von Brandenstein und eines von Diskau. Als er auch diesen Ort wegen der Kriegs-Unsicherheit verlassen wollte, kriegte er die Vocation als Inspector nach Altdorf, that noch eine kleine Reise und trat 1636 sein Amt an. 1637 kriegte er die Vocation als Gräfl. Wolffsteinischer Superintendent zu Sulzbürg, die er auch wirklich angenommen hat, so daß er sich in einem Schreiben an Hrn. Lic. Müller in Hamburg vom 28 Jul. 1637 schon als Superintendens Sulzburgensis unterschrieben: alleine es gieng diese Sache wieder zurück, er blieb in Altdorf, und wurde 1638, da Joh. Kob in die Juristen-Facultät übergieng, ordentlicher Prof. der Philosophie, oder eigentlich der Metaphysic, doch mit Beybehaltung des Inspectorats. Er ruhte aber nicht eher, bis er, wie er selbst sagt, von dem beschwerlichen Inspector-Amte befreyet wurde, welches 1639 geschah, da er noch die Profession der Politik erhielte, wodurch er erst in den academischen Senat kam, und wo er dann den M. Joh. Heinr. Blendinger an seine Stelle zum Inspector recommendirte, der es auch hernach geworden ist. A. 1641 kriegte er noch die Profession der Logik. 1670 übergab er die politische Profession mit Bestättigung der Obern seinem Sohne, Johann Jobst, (die er jedoch nach dessen 1672 erfolgtem Tod zum zweytenmale übernommen,) und 1681 trat er auch die logische dem damaligen Inspector M. Ge. Paul Rötenbeck ab, und machte sich also von Arbeiten leicht, deren er vorher genug mit allem Beyfall verrichtet hat.
In den Ehestand begab er sich 1639 den 21 Oct. mit Jgfr. ANNA CATH., Herrn D. Cph. Heldens, Nürnbergischen Consulentens, Tochter, und zeugte mit ihr folgende Kinder:
1. CLARA CATHAR. die JOH. GE. HIRSCHBACH, Pfarrer in Dürrenmungenau, geheyrathet.
2. 2) ANNA MARIA, welche JOH. WILH. REINSPERGER, nachmaligen Pfarrer in Leimburg zur Ehe gekriegt.
3. JOH. JOBST, dessen Leben alsobald folft.
4. CARL ERASM. der im 30sten Jahr s. A. als ein Candidat der Rechte ledig verstorben.
5. JOHANN JACOB, der nur einige Tage gelebt.
6. MAR. MAGD. die in der Jugend verschieden, so wie
7. ANNA REGINA.
8. CATH. SIBYLLA, welche dem Hrn. Prof. RÖTENBECK angetrauet worden. Er hat zweymal das Rectorat und 9mal das Decanat seiner Facultät verwaltet, und ist endlich den 23 Oct. 1681 seeeligen Todes verblichen. Er gehört unter die academischen Lehrer, die am stärksten disputirt haben; wie denn die meisten seiner Schrifften Disputationes sind, wovon hier ein Catalogus erscheint: (hier nicht wiedergegeben!) 
Felwinger, Professor der Philosophie, Mathematik und Logik Johann Paul (I5624)
 
8737 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 39 (Mez-Nr. 1511) Jöcher; Will NGL 1 398; Zedler Held, Anna Katharina (I5623)
 
8738 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 40 Merz, Georg (I5771)
 
8739 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 41 Wirsing, Katharina (I5773)
 
8740 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 42
Ehrbar
Wirt und Gastgeb zum Schwarzen Kreuz in Nürnberg, beim Neuen Tor 
Baier, Konrad (I5776)
 
8741 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 43 (Mez-Nr. 1515) Sussenbeck, Ursula (I5772)
 
8742 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 44
Ehrwürdig, achtbar u. wolgelert
ev. Pfarrer; Studium in Helmstedt, versch. Stellen als Hauslehrer, 1658 in Möhrendorf b. Erlangen, 1664 in Michelbach b. Fürth, 1669 in Veitsbronn, 1697 Ruhestand in Nürnberg

LEBENSLÄUFE früher Merkel-Vorfahren (außer Namensträger Merkel), Arthur Mez, 1987
Eingescannt und den Personen in GenPusWin/Merkel 2000 zugeordnet von Eberhard Brick, 2005

LORENZ GLASER
Pfarrer in Möhrendorf bei Erlangen, Michelbach bei Fürth und Veitsbronn
1622 - 1698
(Familienbuch Rötenbeck, Ergänzungen um 1800 von Pfarrer Lufft fol. 201r
Handschrift, Merkel'sche Familienstiftung, German. Mus. Nürnberg BA 1 )

LORENZ GLASER, ein Sohn erstgenannten H. LORENZ GLASERS u. AGNES seiner Ehewirtin, geboren 1622 d. 13. Decembr. zu Eyringshofen, kam als Kind mit den geflüchteten Eltern nach Coburg, u. dan nach Westhausen, wo Er überal zur Schule angehalten wurde, biß Er im 7. Jahr seines Alters auf das Gymnasium nach Schleußingen u. im 12ten Jahr nach Nürnberg, zu Hn. Rector Scholae Sebald. Vogel geschickt worden. In Schleußingen hatte Er viel von Krieg, Hunger u. endl. selbst der Pestilenz, an der Er etl. Wochen litte, auszustehen. Mit dem auf der Sebalder Schule ersparten u. mit Singen u. Informationen verdienten Geld, wollte Er nach Helmstädt gehen, wurde aber durch eine zu Braunschweig ihm angetragene Condition veranlasset, noch 1 Jahr in der Catharina Closter Schule daselbst zu profitiren. Dann gieng Er erst nach Helmstädt, mußte sich aber daselbst recht kümmerl. behelfen u. mit Schreiben, Informirn u. famuliren fortzubringen suchen, biß Er zu einem Baron aus Mähren, einem Schwedischen Obrist-Lieutnant Herrn Pull von Boschetau, als Informator gekommen, welche Condition dritthalb Jahre dauerte. Nach diesem kam Er zu dem ältern Freyherrn v. Lichtenstein auf 4 Jahre, darauf zu Junker Gammersfeldern zu Solar auf 2 Jahre, u. endlich zu Herrn v. Wurmrausch 1/2 Jahr auf den Eißmannsberg, wo Er alle Son- u. Feyertage predigen u. den Gottesdienst versehen mußte. A° 1658 wurde Er von H. Carl Tucher zur Pfarr nach Mehrendorf beruffen, ließ sich darauf zu Altdorf ordiniren u. subscribirte d. 19. Maji den libris Normalib. Als Mehrendorf nach Verlauf ungefähr 6 Jahren an Herrn Odowalsky verkaufft worden, u. dieser seinen armen Pfarrer sehr übel tractirte, so meldete Er sich um die Pfarr Michelbach u. bekam sie auch 1664. Kam aber daselbst in einer durch unvorsichtigkeit seines Dienstmägdleins entstandenen nächtl. Feuersbrunst fast um alles das seinige. A° 1669 wurde Er als Pfarrer nach Veitsbrunn beruffen, die Er lange allein versahe, biß Er 1690 auch Michelbach zugl. mit versehen mußte. Doch wurde Er A° 1693 Michelbachs wieder loß. Da ihm 1688 seine Ehegattin gestorben u. Er etl. Jahre vor seinem Ende an den Augen litte u. vielfältig Schwindel im Kopf verspürte, begab Er sich auf Einrathen der Seinigen u. mit Consens seiner Obrigkeit, A° 1697 zur Ruhe, nahm am H. Pfingstfest von seiner Gemeine Abschied u. zog in seinen vor dem Lauffer-Thor liegenden Garten u. starb daselbst A° 1698 d. 23. Martii.
In die Ehe war Er A° 1658 um Lorenzi mit Jgfr. URSULA UFFINGERIN, Hn. JOHANN UFFINGER, Kauf u. Handelsherrn in Nbg. ehel. Tochter, mit der Er 4 Kinder gezeugt, neml.

1. FELIX MARTIN GLASER, in der Kindheit gestorben
2. URSULA GLASERIN, in der Kindheit gestorben
3. CHRISTOPH JACOB GLASER, von dem gleich mehrers.
4. CARL SIGMUND GLASER, der in Nbg. als ein Buchbinder gestorben 
Glaser, Lorenz (I5783)
 
8743 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 45
Bayrt PfB 97 Nr. 739; Nbg PfB 74 Nr. 400; Würfel St. u. D. 400, 582 
Uffinger, Ursula (I5784)
 
8744 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 47 Dummer, Elisabeth (I5798)
 
8745 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 49 (Mez-Nr. 1521) Erpff, Anna Margareta (I5819)
 
8746 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 50 Wisch, Johann (I5828)
 
8747 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 51 Dieterich, Anna Katharina (I5829)
 
8748 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 54 Schmidt, Bürger Georg Philipp (I5850)
 
8749 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 56


bestattet St.Johannisfriedhof Grab Nr.1845 A.Mez, Gräber der Familie Merkel und ihrer Vorfahren 
Schmid, Hans (I5860)
 
8750 Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. VI. 57 Ziegler, Dorothea (I5861)
 

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