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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

des Rats Ulmann Stromer

des Rats Ulmann Stromer

männlich 1329 - 1407  (78 Jahre)

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  • Name Ulmann Stromer 
    Titel des Rats 
    Geburt 06 Jan 1329 
    Taufe
    • Pate war "Her Ulrich des Kayssers Ludwig Canzler"

      S. 6 in:
      Vgl.
      Denkwürdige Nachrichten von Herrn Ulmann I. Stromer von Reichenbach dem Urheber der St.Marienkriche nebst Beyträgen zur Geschichte derselben mit noch ungedrukten Urkunden. Dem Hochwolgebohrnen Herrn Herrn Christoph Friedrich Stromer von Reichenbach..... bey Hochderoselben beglückten Gedächtnisfeyer der vor funfzig Jahren erlangten hohen Rathswürde unterthänig gewidmet von einem devoten Verehrer Leonhard Stephan Link Pfarrern in Peringersdorf und des löbl. Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg ordentliches Mitglied. Den 11. April 1787
    Geschlecht männlich 
    Tod 03 Apr 1407 
    Personen-Kennung I9441  Paul Wolfgang Merkel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Jun 2018 

    Vater Heinrich Stromer von Reichenbach,   geb. um 1275   gest. 24 Mrz 1346 / 24 Mrz 1347, Nürnberg,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 72 Jahre) 
    Mutter Margaretha Geuschmid   gest. 24 Nov 1350 
    Familien-Kennung F4765  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Anna Hegner   gest. 21 Okt 1365 
    Eheschließung 1358 
    Notizen 
    • Eltern-Kind nach Reinhold Merkel in Geschichte der Papiermacher Merkel [1]
    Kinder 
     1. Ulrich Stromer   gest. 31 Okt 1361
     2. Anna Stromer,   geb. 09 Sep 1364   gest. 1400 (Alter 35 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 20 Jun 2018 
    Familien-Kennung F4772  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 2 Agnes Groland,   geb. 25 Nov 1351  [1
    Eheschließung 22 Apr 1366 
    • Anno dm 1366 Jor nach ostern n 14 tag am Erttag vor sant Jorgen tag nam Ich zu der Ee Ulrich Grolanten tochter Junkfrau Angnessen,

      1366 Ostern war m 5.April (st.v.)
      St.Georg ist 23.April
    Zuletzt bearbeitet am 20 Jun 2018 
    Familien-Kennung F3922  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Personenbild
    Personenbild
    Reinhold Merkel berichtet 1989 beim Familientag von der Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel und fügt Bilder bei. Er beginnt mit ULMAN STROMER, der 1390 von seiner, der 1. Papiermühle in Deutschland schreibt.
    Stromer Gleismühle
    Stromer Gleismühle
    Reinhold Merkel berichtet 1989 beim Familientag von der Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel und fügt Bilder bei. Er beginnt mit ULMAN STROMER, der 1390 von seiner, der 1. Papiermühle in Deutschland schreibt.
    Stromer Papiermühle Nürnberg
    Stromer Papiermühle Nürnberg
    Reinhold Merkel berichtet 1989 beim Familientag von der Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel und fügt Bilder bei. Er beginnt mit ULMAN STROMER, der 1390 von seiner, der 1. Papiermühle in Deutschland schreibt.
    Stromer Wasserzeichen
    Stromer Wasserzeichen
    Reinhold Merkel berichtet 1989 beim Familientag von der Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel und fügt Bilder bei. Er beginnt mit ULMAN STROMER, der 1390 von seiner, der 1. Papiermühle in Deutschland schreibt.

  • Notizen 
    • 11498/11482/9441
      Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
      ergänzt durch Anmerkungen von A. Mez und neuere Literatur;
      in Maschinenschrift übertragen von Gerhard Merkel;
      eingescannt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2004)


      STROMER
      Nbger Geschlechterbuch Merkelsche Bibliothek Nr. 251 Germ. Mus.
      Umb das Jar Christi 1200 hat gelebt Gerhardt vom Reichenbach Ritter, und uf dem Schloß Cammerstein hinder Schwabach gelegen, gewohnt, deßen Vorfahren (deren namen man doch nicht weiß) haben von Kayßer Conradt dem dritten daß Wappen mit den Lilies und die Reichslehen zu Reichenbach erlanget. Er hat 2 Söhne gehabt Gerhardt der Elst ist mit Kayßer Fridrich dem l. über meher ins H. Landt gefahren, und daselbst gestorben. Der ander Sohn Conradt genant, hat sich zu Conradt WALDTSTROMERS Ritters Tochter zu Nbg verheiratete unt seine Wohnung bey gedachtem seinem Schweher zue Nbg gehabt. Mitt dießer Waldtstromerin hat er 15 Kinter erzeuget, und als dieselbiger Kinter erwachsen, und mit den Waldtstromerischen Kintern zur Schul gangen, hat man sie insgemein, so woll alß die Waltstromerischen Kind die jungen Stromer genant. Welchen namen sie und ihre nachkommen behalten. Und hat daß ansehen, daß hernach eben darumb die Waldtstromer von ihrem Forstampt zum unterschiest sich Waldtstromer genennet, inmaßen hie oben auch anzeigung bey den Waldtstromern geschehen. Alß aber die Waldtstromerin gestorben, hatt dießer Conradt Stromer in anderer ehe zue einer TOCKLERIN sich verheurath, und mit ihr erzeuget 3 Kinter. Nach derselben Todt hater in dritter ehe eine HELLWEGIN genommen und mit ihr auch 15 Kinter, und also in Summa mit 3 Weibern 33 Kinter erzeugt, unter denen sindt 18 zu ihren tagen kommen, daß übrige seindt töchter geweßen, oder kindtsweiß gestorben. Durch dieße 8 Söhn hat sich dießer Alßbald stattlich außgebreit, und weil der Vatter ohne Zweifel sich ins Bürgerrecht begeben. seintt sie und ihre Nachkommen biß uf die heutigen tage zu raths und Regiments Personen rühmlich und nützlich gebraucht worden und zwar sehr oft 3 zugleich in rath gangen, also daß von Ao 1410 biß 1419 fast stettigs drey Stromer zugleich zu rath gangen, welches nit leichtlich bey antern Geschlechtern zu finden. Und ist dafür zu halten, daß eben durch diß Geschlecht die bißhero bestentig observirte gewonheit und Statutum, daß nicht mehr den zwey eines Namens und Stamens in den Rath gewehlet werden, verursacht worden. Dann man nach obangezeichtem Jar nicht mer drey eines Geschlechts im Rath findet. Eß ist aber darauß abzunemen, daß die Stromer zur selben Zeit in großer anzahl zu Nbg gewohnet haben. Sintemal auch die Nürnbergischen Cronicen melden, daß in ein Pestilanzisch sterben Ao 1407 18 Stromer in der Statt Nürnberg gestorben seien. Die Personen belanget seindt namhafft Conradt Stromer vermuttlich einer des Ratths, Ao 1268. Heinrich Stromer Ao 1296. Conradt Stromer undt Conradt sein Sohn Ao 1305. Seitz Stromer hat gelebt Ao 1306. Heinrich Stromer Ao 1310. Waß sie ihres Wappens halber für streit mit den Nützeln gehabt, ist bey denselben referirt worden, unnd obwoll beide Geschlecht von alters hero zu Helm Kleinott eine weiße Lilien uf einem Kuß steckend gebraucht, so haben doch die Stromer vor wenig Jahren angefangen 3 Lilien uf erhöhten Stangen zu gebrauchen. Ihr gedächtnuß ist in zimblicher, anzahl bey St. Lorentzen, im Spittal, im Pretiger Closter u.St. Sebaldt bey der Voorkürchen. Aventin: in Annal: Boirol: lib. 7 fol. 645 meldet, daß Ao 1403 alß 3 Herzogen von Baiern durch den Rath undt Bürgerschafft von Müchen vertrieben, hernach aber witer in tie statt kommen, hab man Conradtt Stromer neben antern dreyen des Ratths mit dem Schwerdt gericht, halt aber dafür, er sey von den Auerbachischen Stromern, deren jeziger Zeit zu Leipzig wohnen geweßen.

      Der unternehmungslustige Forstmeister des Reichs Konrad der STROHMAIER erhielt lt. Lehensbrief v. J. 1337 von Kaiser Ludwig d. Baiern für seine dem Kaiser und dem Reich treu geleisteten Dienste "den Graben und die Weiherstaette" und ebenso verlieh Koenig Karl 1347 Konrad d. Strohmaier - nunmehr Konrad WALDSTROMER genannt - "Mühle und Mühlhäuser und Hofreith" mit allen Rechten der damaligen Zeit.
      Nach Waldstromers Tod übernahm das hinterlassene Erbe Konrad Strohmaier, der Stifter des Pilgrim Spitals bei St. Martha, und Katharina (ehelich Heinz PFINZINGER). In der 4. Generation teilten sich in das Erbe, je zu 1/4 Teil die Jungfrau Veronika VOLKAMER, Appolina VOLKAMER (ehel. Balthasar WOLF), Barbara ORTOLFF (ehel. Konrad HALLER)) und Hans REICHEL. Von diesen kaufte der Rat der Stadt Nürnberg im Jahre 1495 die Weiher.
      Aus "Der Dutzendteich" von Walter Kirsten
      Fr. K. v. 3. April 1929
      Biedermann 462 A
      Lienhart Stromer v. Reichenbach
      ( wohnte S 117 nach Endres Tucher, Baumeisterbuch S. 266) t 1506 St. Veitstag (15. Juni) unvermählt

      Geschwister: Anna Paulus Vorchtel, nachher Streitbergerin Ortolf Stromer + 29.6.1498 Frau Katharina
      Vetter: Ulman Stromer (nicht Ulman I Stromer)
      Schwiegersohn Ulm. Stromers: Wolff Löffelholz besass S. 119 Sohn : Wolf

      Eltern von Lienhart Stromer:
      Ortolph II Stromer v. R.
      kam in den Rat zu Nbg. + 1469 Begrab. Predigerkirche vor d. Stromerschen Altar
      und Margaretha Gruber
      T. d. Hanhs Gruber
      Ulman Stromers Püchel von mein geschlechet und von abenteuer.
      1349 - 1407 Chroniken Deutscher Städte (Nürnberg Bd. I) Leipzig S. Hirzel Vlg. 1862
      Dr. W. E. Vock, Ulman Stromeier (1329 - 1407) und sein Buch Nachträge zur Hegel' schen Ausgabe s. o.
      Mittlgn. d. Vereins f. Gesch. d. St. Nbg. Bd. 2 S. 85 ff.

      REINHOLD MERKEL trägt am 8.4.1989 bei Familientag vor:Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel
      Im nächsten Jahr zur Sommersonnenwende werden es 600 Jahre, daß Ulman Stromer, ein unternehmungslustiger, hochangesehener Kauf- und Rathsherr aus Nürnberg, es leid wurde, Papier teuer aus Italien einzuführen, weshalb er 1390 vor den Toren Nürnbergs die erste Papiermühle in Deutschland gründete.
      Dieser Ulman Stromer hat für unsere Familie eine ganz besondere Bedeutung, weil wir alle in ihm einen unserer Vorfahren haben.
      Ich habe einmal aus unserem Vorfahrenverzeichnis die Nachfolger von Stromer ausschnittsweise, soweit sie für uns in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind, aufgezeigt. Darunter sind auch einige sicher vielen bekannte Namen, weil von diesen Personen Kupferstiche vorhanden sind. Es finden sich aber in der langen Reihe über 19 Generationen keine weiteren Papiermacher. Das mag daran liegen, daß unsere Nachkommenschaft nicht über die Söhne, sondern über eine Tochter von Stromer abgeleitet werden muß.
      Erst Friedrich Merkel, das zehnte Kind von Paul Wolfgang hat sich wieder mit der Papiermacherei beschäftigt.
      Nun will ich aber zunächst einen kurzen historischen Abriß über die Art, wie Papier hergestellt wurde und wird, geben.
      Die Kunst des Papiermachens wurde im Jahre 105 n.Chr. in China von einem kaiserlichen Minister namens Tsai Lun erfunden. Da diese Kunst streng geheim gehalten wurde, gelangte sie erst sehr spät über Arabien nach Europa, wo in Spanien und dann in der 2.Hälfte des 13.Jahrhunderts auch in Italien Papier gemacht wurde. Lange Zeit wurde dann in Italien hergestelltes Papier über die Alpen nach Deutschland transportiert, wo es natürlich mit Zöllen und anderen Kosten behaftet teuer verkauft wurde.
      Es ist eigentlich nicht verwunderlich, daß gerade ein Kaufmann auf die Idee kam selbst Papier in Deutschland herzustellen. Ulman Stromer war, wie schon erwähnt dieser clevere Kaufmann. Er brauchte zunächst einmal eine Mühle, um die nötige Antriebskraft über ein Wasserrad für die Zerkleinerung der Lumpen zu haben. Dies war der erste Rohstoff für die Papierherstellung. Lumpen bestanden in der früheren Zeit ja ausschließlich aus Leinen oder Baumwolle. Die Lumpen wurden im ganzen Land gesammelt und mußten erst in viel Wasser gewaschen werden. Sie kamen dann in ein sogenanntes Stampfwerk, wo über eine vom Wasserrad angetriebene Nockenwelle mehrere schwere Hämmer angehoben wurden, um dann auf die nassen Lumpen herunterzufallen. Es kann sich sicher jeder vorstellen, daß diese Behandlung die Lumpen nicht lange aushielten und sich dadurch in ihre Bestandteile, nämlich einzelne Fasern auflösten.
      Dieser Faserbrei wurde mit viel Wasser stark verdünnt in einen Behälter gebracht, den man Bütte nennt. Daraus schöpfte der Schöpfer oder Büttgesell mit einem siebbespanntem Rahmen die Fasern und übergab sie dem Gautscher, der die nassen Papierblätter auf Filze ablegte, was man abgautschen nannte. Mehrere Lagen übereinander ergaben den Pauscht, der in eine stabile Presse geschoben wurde, um möglichst viel Wasser wieder auszupressen. Anschließend konnten die einzelnen Bögen auf dem luftigen Speicher der Papiermühle wie auf einer Wäscheleine getrocknet werden.
      Das Papier konnte dann noch geleimt, geglättet, sortiert und gefalzt werden, um dann verpackt verkauft zu werden.
      Für diesen umfangreichen Prozeß benutzte Stromer eine schon vorhandene Mühle oberhalb Nürnbergs nächst der Wöhrder Wiese an einem Pegnitzarm gelegen, es war die Gleismühle. Aus der Schedelschen Weltchronik von 1493 ist uns sogar diese Abbildung überliefert.
      Stromer war aber auch ein gewissenhafter Mann und schrieb in einem Buch mit dem Titel "Puchel von mein geslechet und von aventewer" über die Gründung und den Betrieb seiner Mühle einen genauen Bericht. Auch dieses Buch ist erhalten geblieben und befindet sich im Germanischen National-Museum in Nürnberg.
      Er beginnt seinen Bericht: "In nomine Christi Amen anno Domini 1390. Ich Ulman Stromeir hub an mit dem ersten papir zu machen zu sant Johans tag zu sunbenden und hub in der Glesmuhl an, ayn rad zu richten, und der Clos Obsser war der erst der zu der arbeit kam."

      Ulman Stromer schließt genaue Verträge mit seinem Personal, verpflichtet sie Treue zu halten und das Papiermachen nicht weiterzugeben. Er hatte sich auch zwei lombardische Papiermachergesellen zur Errichtung und zum Betrieb seiner Mühle verpflichtet, die aber schon damals ihrer Zeit weit vorausgeeilt waren als Vorläufer der heutigen Neigung gewisser Kreise zur gewaltsamen Vergesellschaftung der Produktionsmittel: sie wollten Stromer dazu zwingen, ihnen sein Eigentum abzutreten. Er steckte sie aber kurzerhand in den Keller und ließ sie erst wieder frei, nachdem sie ihm Treue geschworen hatten und sich verpflichteten nördlich der Alpen keine Papiermühle zu errichten.
      Er schloß auch mit seinen Nachbarn Wasserverträge um sich einen Teil des Wassers zu sichern, das für den Betrieb seiner Mühle lebensnotwendig war.
      Stromer starb 1407 und vererbte die Mühle an seinen Sohn Georg. Die Mühle war bis ca. 1463 noch als Papiermühle in Betrieb. Die Papiermacherei entwickelte sich dann aber vor allem im Ravensburger Raum und ab dem 16. Jahrhundert waren viele Papiermühlengründungen zu verzeichnen, was eine Folge der sich weiter ausbreitenden und verbesserten Drucktechnik war.
      (Fortsetzung bei FRIEDRICH MERKEL)

  • Quellen 
    1. [S1] Keller, G.; Generalmajor, Keller, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).