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Familiendaten der
Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg
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1833 - 1920 (87 Jahre)
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Name |
"Wilhelm" Paul Leonhard Merkel |
Titel |
Dr. med. Hofrat |
Geburt |
11 Apr 1833 |
Nürnberg,,,,,,,, |
Geschlecht |
männlich |
Beruf |
Frauenarzt |
Referenznummer |
3-10.3 |
Tod |
21 Apr 1920 |
Nürnberg,,,,,,,, |
Beerdigung |
23 Apr 1920 |
Personen-Kennung |
I65 |
Paul Wolfgang Merkel |
Zuletzt bearbeitet am |
12 Dez 2009 |
Vater |
Johann "Friedrich" Merkel, geb. 14 Aug 1803, Nürnberg,,,,,,,, gest. 28 Jan 1862, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 58 Jahre) |
Mutter |
Babette Margarete Kalb, geb. 01 Dez 1806, Nürnberg,,,,,,,, gest. 23 Feb 1872, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 65 Jahre) |
Eheschließung |
16 Aug 1829 |
St. Lorenz |
Familien-Kennung |
F12 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie |
"Wilhelmine" Babette Albertine Heerdegen, geb. 25 Mai 1839, Nürnberg,,,,,,,, gest. 12 Okt 1919, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 80 Jahre) |
Eheschließung |
31 Mai 1863 |
Nürnberg,,,,,,,, |
Kinder |
| 1. Dr.med. Geheimer Sanitätsrat Friedrich Merkel, geb. 27 Feb 1864, Nürnberg,,,,,,,, gest. 29 Jan 1927, Erlangen,,,,,,,, (Alter 62 Jahre) |
| 2. Dr.med. Obermedizinalrat Sigmund Merkel, geb. 06 Jul 1865, Nürnberg,,,,,,,, gest. 23 Nov 1923, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 58 Jahre) |
| 3. Dr. med. Ferdinand Gottlieb Merkel, geb. 24 Aug 1867, Nürnberg,,,,,,,, gest. 04 Mrz 1943, Stuttgart,,,,, (Alter 75 Jahre) |
| 4. Rosa Merkel, geb. 12 Jul 1869, Nürnberg,,,,,,,, gest. 20 Feb 1870, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 0 Jahre) |
| 5. Rosa Merkel, geb. 23 Dez 1870, Nürnberg,,,,,,,, gest. 18 Feb 1873, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 2 Jahre) |
| 6. Heinrich Merkel, geb. 04 Jun 1873, Nürnberg,,,,,,,, gest. 28 Jul 1873, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 0 Jahre) |
| 7. Dr. phil. Georg "Eduard" Merkel, geb. 24 Sep 1874, Nürnberg,,,,,,,, gest. 05 Dez 1945, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 71 Jahre) |
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Fotos
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Zuletzt bearbeitet am |
19 Dez 1998 |
Familien-Kennung |
F26 |
Familienblatt | Familientafel |
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Fotos
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 | Personenbild Hofrat Wilhelm Merkel |
 | Merkel Friedrich Daguerrotypie Kinder von Paul Wolfgang: II 1/0 Friedrich
Mit Söhnen Julius u. Wilhelm; Daguerrotypie 9x7; 1841;
Fam.St.Merkel, German.Mus.Nbg. SuD 6158, M-Ausst.1979 F9
(S.24 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte PW Merkel 1983) |
 | Merkel Wilhelm ganz Wilhelm Merkel, Foto ohne weitere Angaben
(S. 33 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
 | Merkel Wilhelm Scherenschnitt Wilhelm Merkel, Foto ohne weitere Angaben
(S. 33 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
 | Merkel Wilhelm halb Wilhelm Merkel, Foto ohne weitere Angaben
(S. 33 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
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Grabsteine |
 | Grabstätte Paul Wolfgang Merkel Johannisfriedhof Nürnberg Nr.B 6 b
In diesem Grab ist außerdem beerdigt ein Enkel Paul Wolfgangs: Paul (3-2.8) im Mai 1861 und im Januar 1862 ein Sohn Paul Wolfgangs und Vater des wenige Monate zuvor beerdigten Enkels Paul (2-2)
Im Jahr 1927 wurde Friedrich Merkel (4-10.3.1) in diesem Grab bestattet
Zitat Familienbuch:
Herr Paul Gottlieb Merkel wurde am 14 Januar Vormittags 9 Uhr zu St. Johannis beerdigt u. in dasselbe Grab gelegt, worin sein Herr Vater u. erst das Jahr zuvor sein geliebter Sohn beerdigt worden. (N. 6b) Er hatte kurz zuvor den Grabstein mit einem schönen Epitaphium, das Merkelische Wappen in Erz gegossen, versehen lassen. |
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Notizen |
- Lebenslauf
von Dr. med. Paul Wilhelm Leonhard .Merkel
gefertigt 12.XII.1916 W.M.
Wilhelm Merkel wurde am 11. April 1833 in Nürnberg geboren. Seine Eltern waren Herr Friedrich Merkel, Kaufmann und Papierfabrikant und Frau Babette, eine geb. Kalb. Bei der heiligen Taufe vertrat ihn sein Großvater Herr Leonhard Kalb. Es war ein schwächliches Kind, das beim Aufziehen in seinem ersten Lebensjahre viel Mühe und Sorgen verursachte; nachher gedieh aber dasselbe in erfreulicher Weise körperlich und geistig, so daß er schon im Herbst 1838 in die Vorschule des hiesigen Gymnasiums aufgenommen werden konnte. In 12 Jahren durchwanderte er das, ganze Gymnasium in Gemeinschaft mit 5 Kameraden, die sich auch im späteren Leben bis zum Tode die treuste Freundschaft hielten. Im Herbst 1850 bezog er die Universität Erlangen, um daselbst Medizin zustudieren. Daselbst schloß er sich einer Verbindung an, die fast nur aus Freunden vom Gymnasium her und Norddeutschen bestand; hier genoß er alle Freuden des schönen Studentenlebens und fand auch einen Freund, den Lübecker Heinrich Piepenberger, der selbst hochbegabt, viel Einfluß aufseine geistige Entwicklung und wissenschaftliche Tätigkeit gewann. Ende des ersten Semesters 1851 kam er an Typhus schwer erkrankt nach Hause und genas erst nach langer Zeit unter der treusten Pflege seiner Eltern und der sie unterstützenden hiesigen Missionszöglinge. Mit einem Gefühl von Kraft und Gesundheit, beseelt von großer Arbeitsfreudigkeit zog er wieder in Erlangen ein, bestand daselbst das Admissionsexamen und studierte weiter 1 1/2 Jahre in Berlin und Leipzig. In Berlin war das wissenschaftliche und politische Leben sehr rege, er konnte dasselbe recht erfassen in Folge der Einführung in gesellschaftliche Kreise von Professor Stahl, des Führers der preußischen Conservativen, des Ägyptologen Lepsius, der Brüder Wilhelm und Jakob Grimm, welche er alle der gütigen Empfehlung seines Vetters Prof. Dr. Johannes Merkel in Halle verdankte. Ihm dankt er dafür auch sein ganzes Leben hindurch, denn die geistigen Anregungen, die diese Männer auf ihn ausübten waren unauslöschlich. Im Herbst 1854 bestand er leicht das theoretische Examen und wurde dann nach kurzem Dienste an der Erlanger Poliklinik Assistent an Cholerastationen in Nürnberg für die Dauer der damals herrschenden Epidemie. - In den Ferien wieder zu Hause genoß er daselbst das schöne Familienleben an der Seite seiner Schwester Rosa und des Bruders Julius. Der Vater konnte sich nur wenig den Seinigen widmen, er hatte im Geschäft viele Sorgen, war auch trotz heiteren Temperaments meist recht ernst gestimmt, die Mutter, eine stille, tüchtige, fromme Hausfrau widmete sich besonders der Erziehung u. Ausbildung ihrer 3 Kinder, litt aber viel an Gemütsverstimmungen, die dann auch wieder die Stimmung der ganzen Familie schwer beeinträchtigten. - Das Biennium praktikum, das damals dem 2. Examen folgte, konnte er leider nicht an einem Krankenhaus verwerten und folgte deshalb dem Zuge der Zeit, der die jungen Ärzte nach Wien und Prag führte, um dort an der Hand des großen Krankenmaterials Vorlesungen zu hören und Kurse zu belegen. Mit reicher Ausbeute kehrte er heim, um sich zum Staatsexamen im Sommer 1856 vorzubereiten den; bestand dasselbe mit der ersten Note und promovierte dann am 26. Juli 1856 zum Dr. in Erlangen. Dieser Abschluss seines Studiums erfreute ihn ganz besonders in Hinblick auf seine Eltern, die ihm Beide, als er wiederum keine Assistentenstelle an einem Krankenhaus fand, erlaubten, eine weitere wissenschaftliche und besonders sprachliche Ausbildung in England und Frankreich zu suchen. November 1856 reiste er ab. London, Paris und Montpellier waren die Städte, wo er am längsten verweilte; über Oberitalien und die Schweiz kehrte er im Juli 1857 heim. Der junge Arzt mußte nun 3 Jahre aufs Land, ehe er sich in einer Stadt um eine erledigte Stelle melden durfte; die königl. Regierung setzte ihn auf die 16. Stelle, um die er petitionierte: Burgfarrnbach. Da zog er denn im Juli 1857 ein und begann seine praktische Tätigkeit, die sich bald in geburtshilflicher Hinsicht glänzend entwickelte. Als aber dann Ende 1859 die ärztliche Praxis in Städten 1. Klasse freigegeben wurde, siedelte er sofort nach Nürnberg um und eröffnete daselbst im elterlichen Hause seine ärztliche Praxis Dezember 1859. Schwer war der Anfang, nur sehr langsam nahm die Praxis zu; doch stählte ihn zum Aushalten der Rückblick auf die großen Erfolge in Burgfarrnbach. - Am 30. Jan. 1862 starb der Vater nach langem schweren Leiden, tief betrauert von all den Seinigen. - Am 7. Sept. 1862 verlobte er sich mit Wilhelmine Heerdegen, Tochter des Kaufmanns Friedrich Heerdegen und seiner damals schon verstorbenen Ehefrau Babette, einer geborenen Goldbeck; am 31. Mai 1863 war die Hochzeit. Die Mutter hatte ihm den 2. Stock des Hauses in der Karlstraße richten lassen, den er dann bezog. Die Ehe war eine überaus glückliche. Die junge Frau hatte in der höheren Töchterschule & in der Schweiz die damals übliche Ausbildung genossen und war dann ins Haus und die Obhut ihrer Großmutter gekommen; denn der Vater hatte sich wieder verheiratet. Rasch lebte sie sich in die Familie und die Berufstätigkeit ihres Mannes ein, insbesondere war das Verhältnis zu der oft kränkelnden Schwiegermutter ein für beide Teile recht zufriedenstellendes. 7 Kinder entsprossen der Ehe: 5 Knaben und 2 Mädchen, von denen jedoch nur 4 Knaben am Leben blieben; diese jedoch entwickelten sich unter der Pflege und Aufsicht der Mutter geistig und körperlich recht erfreulich; denn die allmählich immer mehr zunehmende ärztliche Praxis ließ die Erziehung fast ganz in die Hände der Mutter fallen. 1864 wurde er als Armenarzt angestellt, gab die Stelle aber nach 4 Jahren bereits wieder auf, weil er ihr wegen seiner eigenen Praxis nicht mehr genügend nachkommen konnte, diente dagegen 1866 & 1870 als Lazarettarzt im Sebastianspital und auf der Burg. - Am 23.Febr.1872 starb seine Mutter; oft schwer gemütsleidend, aber von tiefer Religiosität umfaßte sie mit größter Liebe all die Ihrigen und erfreute sich besonders des Gedeihens ihrer Enkel; sie hinterließ eine große Lücke. Nach ihrem Tode übernahm er das elterliche Haus; schon damals mit dem Gedanken, daselbst einst Einrichtungen zu treffen zur Aufnahme von kranken Frauen behufs Operation; denn auf Grund einiger gelungener, subtiler Operationen sowie des Studiums der damals führenden englischen & amerikanischen Gynäkologie neigte er sich immer mehr dieser neuen Spezialität zu. - Im Frühjahr 1877 eröffnete er in seinem Hause die erste Privatfrauenklinik Nürnbergs. Die daselbst vorgenommenen Operationen erregten bald das höchste Interesse der damaligen Mitwelt, denn die 12 ersten Ovariotomieen gelangen ihm zur Heilung zu bringen, während sonst derartige Eingriffe fast stets vom Tode gefolgt waren. Rasch breitete sich nun diese Spezialpraxis aus, so daß er schon bald zu Gunsten derselben die frühere allgemeine ärztliche Praxis aufgeben mußte, schweren Herzens, denn die meisten Patienten waren mit ihren Familien seit Jahren ihm enge verbunden. - Von Seite des ärztlichen Vereins wurde er um diese Zeit wiederholt zum Vorstand gewählt, eine Ehre, die er aber nach einigen Jahren ablehnte, weil er sich der freien Rede, welche zu diesem Amt nötig war, nicht mächtig genug fühlte. - Unterdessen wuchsen die 4 Knaben fröhlich heran; 3 wählten zu ihrem Lebensberufe den des Vaters, einer den eines Apothekers und späteren Nahrungsmittelchemikers. Alle 4 waren gut begabt und erfreuten die Eltern beim Abgang von Universität, wie Gymnasium mit Ihren Zeugnissen, sowie später mit raschem Einleben in wohlvorbereitete Berufsverhältnisse. - Das 25jährige Ehejubiläum 1888 war ein Ehrentag der Eltern, mit Lob und Dank erkannten sie den sichtlichen Segen Gottes an, der auf Familie, Haus und Beruf ruhte, wie sie geachtet und geschätzt waren von Verwandten und Freunden, getragen durch hohes Vertrauen der Patienten. Schon längere Zeit trug er sich mit dem Gedanken, wohl beeinflußt von den Übelständen, die größere Operationen in dem alten Hause mit sich brachten, eine neue, modern eingerichtete Frauenklinik an Stelle der kleinen Hintergebäude am Maxplatz zu erbauen & führte diesen Gedanken 1890/1 auch aus. Der älteste Sohn Friedrich hatte sich inzwischen in der Frauenheilkunde spezialistisch ausgebildet, sich in Nürnberg niedergelassen und sich mit Fräulein Johanna Soldan verehelicht. Das junge Paar zog in das neue Haus und sollte später die Klinik ganz übernehmen. Am 28.Juli 1891 wurde die neue Klinik bezogen, am 1. März 1902 das 25 jährige Bestehen derselben gefeiert. Im November 1889 befiel ihn die damals hier herrschende Grippe und war die Ursache schwerer Herzerscheinungen und wiederholter Venenthrombosen, auch Anfälle von Fingergicht stellten sich ein und störten ihn arg in seiner Tätigkeit. Am meisten jedoch belästigte ihn eine rasch zunehmende Schwerhörigkeit, welche ihm den Besuch und das Verstehen von Vorträgen von 1895 an allmählich unmöglich machte. Die Stelle eines Einführers in die gynäkologische Sektion der Naturforscherversammlung 1893 war sein letztes Auftreten in der Öffentlichkeit; von 1897 an mußte er sich allmählich von der Praxis zurückziehen; die Beschwerden des Alters machten sich zu bemerklich; doch waren ihm die Patienten immer noch mit einer rührenden Treue und Anhänglichkeit zugetan, so daß es ihm oft schwer fiel, sie nicht in Behandlung nehmen zu können. Von 1905 -11 übergab er Praxis und Klinik seinem Sohne Friedrich, der sie im Sinne des Vaters weiter führte und zu neuer Blüte brachte. Inzwischen hatten auch die 3 anderen Söhne einen ihrer Ausbildung entsprechenden, ihnen zusagenden Wirkungskreis gefunden und sich mit lieben Schwiegertöchtern vermählt, 9 Enkel und Enkelinnen entsproßen den Ehen und erfreuten die Großeltern. - Viele Ehrungen wurden ihm in diesen Jahren zu Teil. Neujahr 1898 wurde er mit dem Titel Hofrat ausgezeichnet; am 26. Juli 1906, seinem goldnen Doktorjubiläum erneuerte ihm die Universität Erlangen das Doktordiplom mit ehrenden, auszeichnenden Worten. 1913 feierte er seinen 80. Geburtstag und im engen Familienkreis das Fest der goldenen Hochzeit. Leider kamen in der Familie auch sehr betrübende Ereignisse. Schwager Benno v. Schwarz und Schwester Rosa starben bald hintereinander und zu seinem größten Schmerze folgte ihnen im Juli 1910 auch Bruder Julius. Schwere Krankheiten verfolgten ihn selbst und seine l. Frau, ergriffen auch Söhne und Schwiegertöchter. Doch genasen alle wieder & konnten gesund und fröhlich ihrem Berufe wieder nachgehen. - Beim Rückblick auf das verfloßene Leben kann er und seine l. Frau nur Gottes Güte u. Barmherzigkeit preisen, daß so große Gnade Gottes ihnen Beiden zu Teil wurde.
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