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Familiendaten der
Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg
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1787 - 1862 (74 Jahre)
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Name |
"Paul" Gottlieb Merkel |
Geburt |
29 Mai 1787 |
Nürnberg,,,,,,,, |
Taufe |
30 Mai 1787 |
St. Sebald [1] |
Geschlecht |
männlich |
Beruf |
Kaufmann & Marktvorsteher |
Referenznummer |
2-2 |
Tod |
11 Jan 1862 |
Nürnberg,,,,,,,, |
Beerdigung |
14 Jan 1862 |
St. Johann |
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Personen-Kennung |
I5 |
Paul Wolfgang Merkel |
Zuletzt bearbeitet am |
18 Mrz 2011 |
Vater |
Paul Wolfgang Merkel, geb. 01 Apr 1756, Nürnberg,,,,,,,, gest. 16 Jan 1820, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 63 Jahre) |
Mutter |
Margarethe Elisabeth Bepler, geb. 29 Jul 1765, Nürnberg,,,,,,,, gest. 30 Apr 1831, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 65 Jahre) |
Eheschließung |
26 Jan 1784 |
St. Sebald [2] |
Notizen |
- ADB XXI 437; Lebensläufe aus Franken Bd.3 (1927) 355; F.Roth, Nachrichtvon dem Leben P.W.Merkels Nürnberg 1821 (A.Mez, S.123) [3]
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Familien-Kennung |
F3 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie 1 |
Katherine Barbara "Wilhelmine" Cnopf, geb. 2 Jul 1794, Nürnberg,,,,,,,, gest. 23 Apr 1823, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 28 Jahre) |
Eheschließung |
6 Feb 1820 |
Nürnberg,,,,,,,, |
- Nach dem Familienbuch S23r, Traudatum 16.Februar 1820 (am Original prüfen)
Nach Familienarchiv 387 und 387a (2 verschiedene gedruckte Glückwunschgedichte ) ist das Traudatum der 6.Februar.
vieleicht noch anhand Kirchenbucheinträgen überprüfen
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Kinder |
| 1. Marie Merkel, geb. 05 Feb 1821, Nürnberg,,,,,,,, gest. 27 Mai 1904, München,,,,,,,, (Alter 83 Jahre) |
| 2. Johann Heinrich Paul Merkel, geb. 08 Jun 1822, Nürnberg,,,,,,,, gest. 13 Apr 1823, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 0 Jahre) |
| 3. Felizitas Merkel, geb. 24 Apr 1823, Nürnberg gest. 24 Apr 1823 (Alter 0 Jahre) |
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Zuletzt bearbeitet am |
3 Mai 2018 |
Familien-Kennung |
F7 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie 2 |
Magdalene "Wilhelmine" Karolina Balbach, geb. 29 Okt 1796, Nürnberg,,,,,,,, gest. 07 Jan 1853, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 56 Jahre) |
Eheschließung |
31 Jul 1824 |
Nürnberg,,,,,,,, |
Kinder |
| 1. Karoline Merkel, geb. 17 Mai 1825, Nürnberg,,,,,,,, gest. 19 Jan 1911, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 85 Jahre) |
| 2. Friedrich Karl Christian Merkel, geb. 06 Aug 1826, Nürnberg,,,,,,,, gest. 21 Sep 1826, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 0 Jahre) |
| 3. Pauline Merkel, geb. 22 Jul 1827, Nürnberg,,,,,,,, gest. 28 Nov 1911, München,,,,,,,, (Alter 84 Jahre) |
| 4. Auguste Merkel, geb. 03 Mai 1829, Nürnberg,,,,,,,, gest. 02 Jun 1895, Würzburg,,,,,,,, (Alter 66 Jahre) |
| 5. "Paul" Karl Sigmund Merkel, geb. 25 Mai 1833, Nürnberg,,,,,,,, gest. 13 Mai 1861, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 27 Jahre) |
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Zuletzt bearbeitet am |
19 Dez 1998 |
Familien-Kennung |
F8 |
Familienblatt | Familientafel |
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Fotos
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| Merkel PW Familie Ludwig PWM und seine Familie,
gemalt 1974 von C. Ludwig (das Zimmer ist Phantasie)
Paul ist das linke Kind vorne links; PW steht ganz links mit SchwesterKatharina Susanna
Marg. Elisabeth geb.Bepler sitzt rechts am Tisch
aus Bilder zur Familiengeschichte Paul Wolfgang Merkel
Zusammengestellt von Arthur Mez VI55241 1983 |
| Merkel Silhouette1814Paul 10 Silhouetten der Familie von Paul Wolfgang Merkel, etwa 1815, 6cmmit Rahmen, bei Gerhard Merkel (S. 12 A. Mez, Bilder zurFamiliengeschichte) |
| Personenbild Merkel Paul Fues Ausschnitt
Paul Merkel Öl auf Leinwand 44x33 Chr. Friedr. Fues 1796
Fam. St. Merkel, German.Mus.Nbg., Merkel-Ausst.1979 B20
(S. 15 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel Paul Fues Paul Merkel Öl auf Leinwand 44x33 Chr. Friedr. Fues 1796
Fam. St. Merkel, German.Mus.Nbg., Merkel-Ausst.1979 B20
(S. 15 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel Paul Marktvorsteher Paul Merkel Öl auf Pergament 21x13 als Marktvorsteher 1848
Bancobuch Nürnberg Bd.1 S. 141 links unten Germn.Mus.Nbg.HK1
(S. 15 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel Paul Familie
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| Merkel Paul Familie Ausschnitt Töchtern Marie (1. Ehe) und Karoline (2. Ehe)
Öl auf Leinwand 68x88 unbek. Maler etwa 1826 Fam.St.Merkel German.Mus.Nbg. Gm1826 Merkel-Ausstellung 1979 B25
(S. 15 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel Paul Engelhardt Paul Merkel Kupferstich 17,5x13 Walther nach Engelhardt 1827,Stadtarchiv Nürnberg, Porträtsammlung M73
(S. 16 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel Paul Cramer Paul Merkel Photographie 13,5x10,5 P.S.Cramer, Nürnberg, Fam.St.Merkel, Stadtarchiv Nürnberg FA 1089
(S. 16 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel Paul & Wilhelmine & Sohn Paul Merkel mit Wilhelmine und Sohn Paul; Daguerrotypie 9x7,5 um 1840;Fam.St.Merkel; German. Mus. Nbg. SuD 6165; Merkel-Ausst. 1979 F11
(S. 16 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel 28 FamMitglieder ganz 1 Paul Merkel; Daguerrotypie bei Otto Zeller, Korntal, 5-9.4.5.4
Familie Merkel im Garten an der Sulzbacher Straße September 1843 beieinem Besuch von Johannes Roth aus München, der kurz zuvor von einermehrjährigen Forschungsreise nach Indien und Äthiopien zurückgekehrtwar.
(S. 32 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel 28 FamMitglieder halb 1 Paul Merkel; Daguerrotypie bei Otto Zeller, Korntal, 5-9.4.5.4
Familie Merkel im Garten an der Sulzbacher Straße September 1843 beieinem Besuch von Johannes Roth aus München, der kurz zuvor von einermehrjährigen Forschungsreise nach Indien und Äthiopien zurückgekehrtwar.
(S. 32 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel 28 FamMitglieder Text 1 Paul Merkel; Daguerrotypie bei Otto Zeller, Korntal, 5-9.4.5.4
Familie Merkel im Garten an der Sulzbacher Straße September 1843 beieinem Besuch von Johannes Roth aus München, der kurz zuvor von einermehrjährigen Forschungsreise nach Indien und Äthiopien zurückgekehrtwar.
(S. 32 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Merkel 28 FamMitglieder Personen 1 Paul Merkel; Daguerrotypie bei Otto Zeller, Korntal, 5-9.4.5.4
Familie Merkel im Garten an der Sulzbacher Straße September 1843 beieinem Besuch von Johannes Roth aus München, der kurz zuvor von einermehrjährigen Forschungsreise nach Indien und Äthiopien zurückgekehrtwar.
(S. 32 A. Mez, Bilder zur Familiengeschichte von PWM) |
| Firma Lödel und Merkel 1818 Merkel'sche Unterschriften: Paul Merkel, Ludwig Merkel (per procura)
(S.76 A.Mez, Bilder zur Familiengeschichte PW Merkel, 1983) |
Grabsteine |
| Grabstätte Paul Wolfgang Merkel Johannisfriedhof Nürnberg Nr.B 6 b
In diesem Grab ist außerdem beerdigt ein Enkel Paul Wolfgangs: Paul (3-2.8) im Mai 1861 und im Januar 1862 ein Sohn Paul Wolfgangs und Vater des wenige Monate zuvor beerdigten Enkels Paul (2-2)
Im Jahr 1927 wurde Friedrich Merkel (4-10.3.1) in diesem Grab bestattet
Zitat Familienbuch:
Herr Paul Gottlieb Merkel wurde am 14 Januar Vormittags 9 Uhr zu St. Johannis beerdigt u. in dasselbe Grab gelegt, worin sein Herr Vater u. erst das Jahr zuvor sein geliebter Sohn beerdigt worden. (N. 6b) Er hatte kurz zuvor den Grabstein mit einem schönen Epitaphium, das Merkelische Wappen in Erz gegossen, versehen lassen. |
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Notizen |
- Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. I. 1b
Die Ahnenträger (Kinder des Paul Wolfgang Merkel) kennzeichnet Mez mit Buchstaben von a-n.
Paul war Kaufmann und Marktvorsteher in Nürnberg
FAMILIENBUCH MERKEL, im Stadtarchiv Nürnberg verwahrt unter Merkel- Archiv Nr. 15a, Seite 21-23
Abgeschrieben nach bestem Wissen und Können im März 1982 durch Arthur Mez ( VI 55241)
Eingescannt und den Personen in Gen_Pluswin-Merkel-Datei eingefügt durch E. Brick, Juni 2005
II. PAUL GOTTLIEB MERKEL
Am 29. Mai 1787 wurde das zweite Kind des Herrn Paul Wolfgang Merkel u. seiner Ehegattin Frau Margaretha Elisabetha geborenen Beppler, der zweite Sohn, geboren u. erhielt Tags darauf in der heil. Taufe den Namen Paul Gottlieb. Taufpathe war Herr Paul Wolfgang Mann, Buchhändler dahier. Mit zwei gleichalterigen Brüdern (Johann u. Andreas Heinrich) verlebte er eine fröhliche Jugendzeit unter der ernsten Zucht seines Vaters, der die Söhne zu unbedingtem Gehorsam gegen ihre Vorgesetzten, zu treuer Pflichterfüllung u. strengster Rechtlichkeit anhielt, während die lebhaft fühlende Mutter frühe den Sinn für Familienzusammengehörigkeit in ihnen weckte u. nährte. Nachdem er (wie sein älterer Bruder Johann Herrn Ports Schule durchgemacht trat Paul Gottlieb 1796 in die unterste Klasse des Gymnasiums. Im Jahr darauf brachte er von dort die ächten Blattern mit nach Hause, an welchen auch seine übrigen Geschwister erkrankten, jedoch gutartig u. gefahrlos. Bis Tertia machte er das Gymnasium durch, dann trat er aus, um nach dem Willen der Eltern eine Stelle als Lehrling in der Materialienhandlung des Herrn Johann Kießling in Augsburg anzutreten. Am 9 Juli 1802 verließ er das Elternhaus u. reiste in Begleitung des Buchhalters u. zweier Kommis, die zur Messe nach München giengen, dorthin, von da allein nach Augsburg. In dem Haus, das die Eltern, nachdem sie sich persönlich davon überzeugt, für ihren Sohn gewählt hatten, regierte noch ganz die alte strenge Zucht u. Sitte. Nach des Vaters Grundsatz sollten seine Kinder ferne von aller Einbildung u. Ueberhebung erzogen werden. So sollte auch der Sohn lernen keine Arbeit zu scheuen u. sich in Andere zu finden. Jeder Brief des Vaters brachte aufs Neue eindringliche Ermahnungen, alle Pflichten besonders die des unbedingten Gehorsams u. der schuldigen Ehrerbietung gegen den Lehrherrn gewissenhaft zu erfüllen. Des Sohnes Tagebücher dagegen bezeugen, wie treu er die Worte im Herzen bewahrte u. ihnen nachzukommen suchte. Ein lebhaftes Anerkennen der Vorzüge Anderer, ein freiwilliges, selbstvergessendes Unterordnen unter die, welche er über sich gestellt fühlte, war ein Grundzug seines Wesens, u. der Ausfluß seines wahrhaft demüthigen Herzens. So hieng er vor Allem seinen Eltern wie auch seinem ältesten Bruder mit der hingebendsten Pietät an. Im Jahr 1804 wurde er an das Sterbebette seinen Großpapas Herrn Johann Bepplers gerufen, fand denselben aber, als er nach dreitägiger Reise ankam, nicht mehr am Leben. Den 11 August 1806 verließ er Augsburg, um ins elterliche Geschäft einzutreten, bereiste von da an im Auftrag derselben alljährlich die altbaierischen u. tyroler Märkte, lernte dabei das Elend, das Napoleon über unser Vaterland heraufgeführt hatte, recht gründlich kennen, u. hatte in diesen Kriegsläuften mit mancherlei Hemmniß u. Gefahren auf seinen Reisen zu kämpfen. So war er während der Beschießung Landshuts durch die Oesterreicher in dieser Feste u. sah vier Tage später die Vertreibung derselben durch Napoleon u. den Einzug des Letzteren. 1817 am 15 März wurde er zugleich mit seinem ältesten Bruder Johann als Associé im väterlichen Geschäfte aufgenommen. Bald nachher trat er eine größere Reise an, die ihn nach Prag, Wien u. Berlin führte, auch nach Weimar gieng er um die damals dort versammelten literarischen Größen zu sehen. Er kannte sie schon zum Theil aus seinem väterlichen Hause, das von vielen bedeutenden Männern aufgesucht wurde. Von da war ihm eine wahre Hochachtung für Gelehrsamkeit u. eine rege Theilnahme für wissenschaftliche Bestrebungen jeder Art eingepflanzt worden, die sich bei ihm bis in seine letzten Lebenstage frisch erhielt. Zu der Zeit fand er in Nürnberg einen Freundeskreis, der in dieser Hinsicht seinen Wünschen u. Bedürfnissen ganz entsprach, u. noch in späteren Jahren erinnerte er sich oft u. gerne der Familie Sebeck, bei der er die schönsten Stunden seiner Jugendzeit verlebte. Am 2 Mai 1819 verlobte er sich mit Jungfrau Wilhelmina Katharina Barbara Tochter des Bankiers u. Marktsvorstehers Herrn Johann Konrad Cnopf u. seiner Gattin dahier. Sein Herr Vater warb selbst für ihn um die Braut, sollte aber die Hochzeit, welche am 16 Februar 1820 gefeiert wurde nicht mehr erleben. In dieser Ehe wurden zwei Töchter u. ein Sohn geboren, nehmlich:
1. Johanna Susanna Elisabetha Maria geboren 1821 am 5 Februar.
2. Johann Paul Heinrich geboren 1822 am 18 Juli der 1823 am 23 April an Krämpfen schnell verschied.
3. Felicitas geboren 1823 am 23 April, jachgetauft u. sogleich gestorben.
Eine halbe Stunde nach dem Tod dieses Kindes mußte er auch seine zärtlich geliebte treue Gattin sterben sehen. Sie wurde mit ihrem jüngsten Kind in den Armen begraben. 1824 am 31 Juli verheurathete er sich zum zweitenmal mit der Wittwe des königlichen Pfarrers zu St. Jobst Herrn Christoph Zettel Frau Magdalena Wilhelmina Karoline, hinterlassenen Tochter des Diakonus an St. Jakob Herrn Johann Halbach [Balbach] u. seiner Gattin aus welcher Ehe ihm fünf Kinder geboren wurden:
1. Marie Elise Rosine Karoline Emilie Luise geboren 1825 am 17 Mai.
2. Friedrich Karl Christian geboren 1826 am 6 August, am 21 September e. a. am Stickfluß gestorben.
3. Margaretha Elisabetha Paulina geboren am 22 Juli 1827, die sich am 21 Mai 1850 mit Herrn Karl
Bauernfeind, Lehrer an der Ingenieurschule zu München, verheurathete.
4. Friederika Barbara Helena Augusta geboren 1829 am 3 Mai, seit dem 6 October 1857 mit Herrn Wilhelm Heß, Lehrer an der Gewerbeschule zu Würzburg verheurathet.
5. Paul Karl Siegmund geboren 1833 am 25 Mai, welcher nachdem er die deutsche Sprachwissenschaft studirt am 13 Mai 1861 als Doct. phil. dahier verstarb.
Schon seit dem Tode seines Herrn Vaters widmete er alle seine Kräfte der Führung des Geschäftes, dessen Last bald allein auf seinen Schultern liegen sollte, da der jüngere seiner Brüder nach gemeinsamem Beschluß aus der Mittheilhaberschaft austrat, während ihm der ältere im Jahr 1838 durch den Tod entrissen wurde. Die Fortführung u. erhaltung des von den Eltern ererbten Geschäftes schien ihm fortan Lebensaufgabe zu seyn. Mit großer Demuth gestand er oft, wie wenig er sich der Aufgabe, ein so großes Geschäft in diesen schwierigen Zeiten zu Leiten, gewachsen fühlte, u. nur der Gedanke treu den Ermahnungen seiner Mutter zu handeln, indem er dasselbe, wenn auch mit Opfern zu erhalten suchte, gab ihm den Muth auszuharren, u. der HErr, auf dessen Durchhülfe er sich dabei in kindlichen Vertrauen verlassen, ließ dasselbe nicht zu Schanden werden. Es wurde ihm ein treuer Beistand gegeben in einem seiner Neffen (Herrn Adam Ludwig Merkel) dessen Kenntnisse u. Geschicklichkeit ihm zugleich eine Bürgschaft für das Fortbestehen den altbegründeten guten Namens der Handlung war. Alle freie Zeit widmete er seiner Familie, alle Freude u. Erholung fand er im Kreise derselben. Nie sah man ihn munterer oder heiterer, als wenn er seine Brüder u. deren Söhne um seinen Tisch zur Feier einen Familienfesten versammelt hatte. Sein ungeschminkt von Herzen kommendes Wohlwollen gegen Jedermann, die große Milde seines Urtheils gegen Andere, hatte ihn trotz seiner gänzlichen Anspruchslosigkeit ungesucht zum Mittelpunkt der Familie gemacht, deren ältestes Mitglied er 24 Jahre lang war. Mit großer Demuth nahm er die vielen Beweise der Liebe, welche die letzte Würze seines Lebens war, hin, immer bemüht durch Wort u. Beispiel Einigkeit u. Liebe zu hegen u. zu pflegen. So wenig er aber mit der großen Welt lebte u. von ihr verlangte, so so war er doch gerne bereit ein öffentliches Amt zu übernehmen. Am 20 April 1824 fiel die Wahl eines Handelsgerichts-Assessors auf ihn, 1828 den 9 December erfolgte seine Ernennung zum Handelsappellationsgerichts-Assessor, 1842 wurde er Marktsadjunkt, endlich 1848 Marktsvorsteher, welch letzteres Amt er bis zu seiner letzten Krankheit mit großem Eifer u. viel Angelegenheit versah. Der Drang sich gemeinnützig zu machen war ihm wohl schon vom Vater angeerbt, er entsprang aber bei ihm ganz allein u. unverfälscht aus der Liebe, die nicht das Ihre sondern das, was den Andern ist, sucht. Es war ihm daher eine wahre Freude sich bei wohlthätigen Anstalten dienlich erweisen zu können. Mehrere Jahre hindurch versah er die Stelle eines Exekutors bei der Kraußischen, wie bei der Lödelischen Stiftung, auch als Vorstand der Sonntagsanstalt unter deren Gründern er war. Von 1851 - 1856 war er Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Sebald u. in dieser Zeit wiederholt weltliches Mitglied der Diözesansynode, u. viele Jahre lang verwaltete er die Kasse den evangel. lutherischen Centralmissionsvereins. Ueber sein inneres Glaubensleben äußerte er sich wenig in Worten, sein Wesen u. Thun bei entscheidenden Gelegenheiten legte allein davon Zeugniß ab. Eine schroffe Parteinahme u. öffentliches Hervortreten war der ganzen Anlage seines Karakters zuwider. Nur ein Mal trat er mit seinen Gesinnungen an die Öffentlichkeit als nehmlich im Jahre 1856 die angeordnete Einführung des liturgischen Gottesdienstes allgemeinen Widerstand fand. An der Spitze einer kleinen Schar bekannte er sich für die Verordnungen des Oberkonsistoriums, trotz Droh- u. Brandbriefen u. obgleich er von vorneherein von der Erfolglosigkeit seines Auftretens überzeugt war; nur um für die Sache, welche er als recht erkannt hatte, einzustehen, die Folge davon war, daß er bei der bald darauf eintretenden Wahl des Kirchenvorstandes nicht mehr gewählt wurde.
Im Jahre 1849 feierte er mit großem Dank gegen Gottes gnädige Führung seine silberne Hochzeit, u. dieser Dank verstummte auch dann nicht, als 4 Jahre später am 7 Januar 1853 seine Gattin in die ewige Heimath abgerufen wurde. Das Lob des Gottes, der sein Haus so reich gesegnet hatte durch diese liebevolle Seele voll sanften stillen Geistes übertönte weit die Klage. Dieselbe glaubensvolle Ergebung zeigte er auch acht Jahre später am Sterbebette seines einzigen Sohnes, den er unter Angst u. Sorge großgezogen hatte - auf dem die größten Freuden u. Hoffnungen seines Alters ruhten, u. der durch seinen Karakter wie seine Kenntnisse die Zierde seines Hauses zu werden versprach. Gott der HErr hatte ihm ein rüstiges Alter beschert. Erst in den siebziger Jahren brachen plötzlich die Schwächen u. Beschwerden des Alters auf ihn ein. Ende Februar 1861 wurde er von einer heftigen Krankheit befallen, die sich in vielen Schwankungen über ein viertel Jahr hinzog.
Damals schon war er ganz bereit abzuscheiden u. erwartete den Tod voll Freudigkeit u. Zuversicht. Wider alle menschliche Voraussicht erholte er sich wieder, aber kaum auf dem Wege der Genesung wurden seine schon geschwächten Kräfte durch die rasche Krankheit u. den Tod seines Sohnes bis ins Innerste erschüttert. Wenige Monate später brach er ganz zusammen. Ende November 1861 legte er sich, um nicht wieder aufzustehen. Sein Sterbebette war ein fried u. freudvolles. Die Zuversicht der Vergebung seiner Sünden, die Freudigkeit abzuscheiden, u. die Sehnsucht nach der Ruhe, die den Kindern Gottes bereitet ist, sprach sich in seinen Zügen u. Wesen in so erhebender, lieblicher Weise aus, daß die Schrecken der Krankheit u. des Todes ganz von seinem Lager verschwanden, u. alle die ihm nahe kamen ein heiliger Friede anwehte. Bei ihm bewährte sich allen Umstehenden erkennbar das, was er als eine der letzten Äußerungen seines Vaters öfter angeführt hatte: Der Tag des Todes ist schöner als der Tag der Geburt. Am 11 Januar 1862 einem Samstag Abends 8 Uhr entschlief er, ohne Kampf mit vollem Bewußtseyn bis zum letzten Athemzug, nachdem er seine Kinder gesegnet u. die Worte des Liedes: Christus der ist mein Leben ... aus tiefster Seele gebetet hatte, seines Alters 74 Jahre 7 Monate u. 13 Tage.
NB. Vorstehende Lebensbeschreibung des Herrn Paul Gottlieb Merkel ist von seiner zweitältesten Tochter Fräulein Marie Elise Rosine Karoline Emilie Luise Merkel bald nach dem Tode ihres Herrn Vaters verfaßt worden.
Herr Paul Gottlieb Merkel wurde am 14 Januar Vormittags 9 Uhr zu St. Johannis beerdigt u. in dasselbe Grab gelegt, worin sein Herr Vater u. erst das Jahr zuvor sein geliebter Sohn beerdigt worden. (N. 6b) Er hatte kurz zuvor den Grabstein mit einem schönen Epitaphium, das Merkelische Wappen in Erz gegossen, versehen lassen. Welche Achtung u. Liebe er genossen, konnte man an der überaus zahlreichen Leichenbegleitung wahrnehmen, zu der sich der Dekan, die beiden Bürgermeister, das ganze Handelsappellationsgericht, die Marktvorsteher etc. eingefunden hatten. Herr Stadtpfarrer Vorbrugg von der Kirche zum Heil. Geist hielt die Grabrede über Psalm 23.
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Quellen |
- A. Mez nutzte die Quellen nach Kartei bzw. KB im LandeskirchlichenArchiv Nürnberg St. Sebald S. 708.
- A. Mez nutzte die Quellen nach Kartei bzw. KB im LandeskirchlichenArchiv Nürnberg St. Sebald S. 845.
- [S1] Keller, G.; Generalmajor, Keller, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).
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