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Familiendaten der
Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg
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1814 - 1908 (94 Jahre)
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Name |
Eduard Gottlob Zeller |
Titel |
Prof. theol. |
Geburt |
22 Jan 1814 |
Kleinbottwar,,,,,,,, |
Geschlecht |
männlich |
Beruf |
Philosoph |
Tod |
19 Mrz 1908 |
Stuttgart,,,,,,,, |
Personen-Kennung |
I3060 |
Paul Wolfgang Merkel |
Zuletzt bearbeitet am |
19 Dez 1998 |
Vater |
Johann "Heinrich" Zeller, geb. 12 Jul 1772, Nußbaum,,,,,,,, gest. 14 Mai 1837, Kleinbottwar,,,,,,,, (Alter 64 Jahre) |
Mutter |
Johanna "Christiane" Camerer, geb. 09 Jul 1772, Kohlberg,,,,,,,, gest. 04 Nov 1850, Besigheim,,,,,,74354,, (Alter 78 Jahre) |
Eheschließung |
10 Mai 1798 |
Dußlingen,,,,,,,, |
Familien-Kennung |
F1018 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie |
"Emilie" Karoline Baur, geb. 30 Nov 1823, Blaubeuren,,,,,,,, gest. 14 Mai 1904, Stuttgart,,,,,,,, (Alter 80 Jahre) |
Eheschließung |
22 Jun 1847 |
Tübingen,,,,,,,, |
Kinder |
| 1. Dr. med. Albert Zeller, geb. 09 Sep 1853, Marburg,,,,,,,, gest. 01 Jun 1923, Stuttgart,,,,,,,, (Alter 69 Jahre) |
| 2. "Paul" Ferdinand Zeller, geb. 13 Mai 1849, Bern,,,,,,,, gest. 04 Jun 1854 (Alter 5 Jahre) |
| 3. "Otto" Heinrich Zeller, geb. 22 Aug 1850, Marburg,,,,,,,, gest. 16 Jun 1854, Marburg,,,,,,,, (Alter 3 Jahre) |
| 4. Kammergerichtsreferendar "Heinrich" Ferdinand Zeller, geb. 24 Sep 1857, Marburg,,,,,,,, gest. 03 Okt 1881, Berlin,,,,,,,, (Alter 24 Jahre) |
| 5. "Richard" August Zeller, geb. 06 Mai 1860, Marburg,,,,,,,, gest. 24 Jul 1864, Heidelberg,,,,,,,, (Alter 4 Jahre) |
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Zuletzt bearbeitet am |
19 Dez 1998 |
Familien-Kennung |
F1040 |
Familienblatt | Familientafel |
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Fotos
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| Personenbild Zeller 124 Eduard 2
Bildersammlung: Ahnenbilder/Zeller(Zellerbuch-Nr) von Gerhard Zeller 6.6.2005 |
| Zeller 124 Eduard 1 Bildersammlung: Ahnenbilder/Zeller(Zellerbuch-Nr) von Gerhard Zeller 6.6.2005 |
| Zeller 124 Eduard 3 Bildersammlung: Ahnenbilder/Zeller(Zellerbuch-Nr) von Gerhard Zeller 6.6.2005 |
| Zeller 124 Eduard 4 Bildersammlung: Ahnenbilder/Zeller(Zellerbuch-Nr) von Gerhard Zeller 6.6.2005 |
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Notizen |
- St.67/68; Z1 §92; Faber 25 §475; Camerer 36; Ahnentafel Eduard Zeller 1; Schwäb. Merkur (Schwäb.Chronik) v.21.3.1908, Nr.127; Heyd Bd.VI, 417f Nr. 19829-19846, Bd.VIII, 655f, Nr. 11219-11223.
Ein Philosoph, der zu unschwäbisch blieb
Der Besigheimer Eduard Zeller stieß in orthodoxen Kreisen auf Kritik
BESIGHEIM
Man weiß es, der Theologe Christoph Schrempf hatte große Schwierigkeiten mit der Landeskirche, er wurde Philosoph, Vermittler und Übersetzer Kierkegaards. Nur nach Überwindung von Hindernissen durfte das Besigheimer Gymnasium seinen Namen tragen. Und nun gibt es noch einen anderen Besigheimer Bürger mit ganz ähnlicher Laufbahn: Eduard Zeller.
Es gab mehrere Diakone und Pfarrer Zeller in Besigheim; von 1834 bis 1844 war Wilhelm Heinrich Zeller hier Diakon. Wie sein Bruder Eduard war er seit jeher Bürger Besigheims, weil ihr Vater, ab 1797 Rentmeister in Kleinbottwar, gleichzeitig für sich und seine Familie das Besigheimer Bürgerrecht erwarb, um Württemberger zu bleiben. Als der Vater 1837 starb, zog die Mutter zurück nach Besigheim, ihr Sohn Eduard (geb. 1814) der schon längst in Tübingen studierte, kam von nun an hierher heim ins Elternhaus, ihre Tochter Christiane wurde nach dem Tod ihres Mannes, des Professors Oetinger in Stuttgart, 1842 in Besigheim aufgenommen. Alle drei Geschwister. waren in Kleinbottwar geboren, blieben aber Besigheimer Bürger.
Eduard Zeller studierte Theologie in Tübingen bei Ferd. Chr. Baur, dem Begründer der junghegelianischen Schule der Bibelkritik (der ,,Tübinger Schule"), und schloss sich, zusammen mit seinen Freunden D. Fr. Strauß und Fr. Th. Vischer, dieser Schule an, deren Arbeiten für die vorherrschenden orthodoxen Kreise einen Skandal darstellten. Eduard Zeller, der auch eine Tochter Baurs heiratete, wurde 1847 als Theologieprofessor nach Bern berufen, dann 1849 nach Marburg. Dort erhob sich so starker Protest gegen ihn, dass die Regierung ihn zwangsweise in die Philophische Fakultät versetzte. Hier wurde Zeller zum Mitbegründer des Neukantianismus und widmete sich von nun an mehr der Philosophiegeschichte, als deren anerkanntes Haupt er Ende des 19. Jahrhunderts galt, etwa in seiner dreibändigen ,,Philosophie der Griechen" (1844-52), später in fünf Teilen (1879-92).
1862 wurde Zeller nach Heidelberg berufen, 1872 nach Berlin. Nach seiner Emeritierung 1895 ging er zurück nach Stuttgart, wo er 1908 starb. Erstaunlich ist es, dass es, außer in allgemeinen Lexika, nirgends ein Lebensbild Zellers gibt. Vielleicht war und blieb der Theologe vielen zu rebellisch, der schwäbische Philosoph zu unschwäbisch. Ein bedeutender Denker blieb er allemal, an dessen Herkunft sowohl in Kleinbottwar wie auch in Besigheim erinnert werden darf.
Jochen Bertheau
(Bertheau war Lehrer (Französisch, Deutsch) am Chritoph-Schrempf-Gymnasium in Besigheim und leitete, auch noch nach der Pensionierung, die Theater-AG. Er durchforschte Besigheimer Archive. Den Artikel über Eduard Zeller veröffentlichte er im Neckar- und Enzboten, 16.(?)2.2000)
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Quellen |
- [S1] Keller, G.; Generalmajor, Keller, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).
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