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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Heinz Dieter Merkel

männlich 1947 - 1998  (51 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Heinz Dieter Merkel wurde geboren am 14 Feb 1947 in Nürnberg,,,,,,,, (Sohn von Siegmund Merkel und Karola Dennerlein); gestorben am 21 Apr 1998 in Heilbronn,,,,,,,,; wurde beigesetzt am 29 Apr 1998 in Heilbronn,,,,,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Notar
    • Referenznummer: 6-10.3.7.2.4

    Heinz heiratete Lebend [Familienblatt] [Familientafel]


Generation: 2

  1. 2.  Siegmund Merkel wurde geboren am 25 Dez 1907 in Nürnberg,,,,,,,, (Sohn von Dr. phil. Georg "Eduard" Merkel und Helene Müller); gestorben am 20 Sep 1972.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Dipl.-Ing.
    • Referenznummer: 5-10.3.7.2

    Siegmund heiratete Karola Dennerlein am 14 Mrz 1937. Karola wurde geboren am 01 Jun 1912; gestorben am 30 Jan 1995 in Auenstein,,,,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Karola Dennerlein wurde geboren am 01 Jun 1912; gestorben am 30 Jan 1995 in Auenstein,,,,,,,,.

    Notizen:

    Begraben:
    Bei einem nachmittäglichen Ausflug mit ihrem Elektro-Rollstuhl vom Weg abgekommen. Bei dem Versuch, zu Fuß nach Hause zu gehen, in der hereinbrechenden Dunkelheit die falsche Richtung eingeschlagen, in einer Ackerfurche gefallen und in der frostkalten Nacht erforen.

    Kinder:
    1. Lebend
    2. Erika Merkel wurde geboren am 12 Nov 1939 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 13 Apr 1990 in Tübingen,,,,,,,,.
    3. Lebend
    4. 1. Heinz Dieter Merkel wurde geboren am 14 Feb 1947 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 21 Apr 1998 in Heilbronn,,,,,,,,; wurde beigesetzt am 29 Apr 1998 in Heilbronn,,,,,,,,.


Generation: 3

  1. 4.  Dr. phil. Georg "Eduard" Merkel wurde geboren am 24 Sep 1874 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,, (Sohn von Dr. med. Hofrat "Wilhelm" Paul Leonhard Merkel und "Wilhelmine" Babette Albertine Heerdegen); gestorben am 05 Dez 1945 in Nürnberg,,,,,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Nürnberg,,,,,,,,; Oberchemierat
    • Referenznummer: 4-10.3.7

    Notizen:

    L e b e n s l a u f
    Ich, Georg Eduard M e r k e l, wurde geboren am 24.September 1874 in Nürnberg als Sohn (7.Kind) des k. Hofrats und Frauenarztes, Dr. med. Wilhelm. Merkel und seiner Ehefrau Wilhelmine, geb. Heerdegen. Nach Besuch: des Melanchthon Gymnasiums in Nürnberg ergriff ich den Apothekerberuf. Nach praktischer Tätigkeit in Nürnberg, Fürth, Bad Homburg und Baden-Baden studierte ich an den Universitäten, München und Erlangen und bestand im Sommer 1898 an letzterer Universität die Approbationsprüfung mit Note. Darauf wandte ich mich dem Studium der Chemie zu und erhielt am 18. Februar 1901die Doktorwürde "magna cum laude" der philosophischen Fakultät der Universität Erlangen auf Grund einer Arbeit: „Beitrag zur Kenntnis der aus Eialbumin dargestellten Peptone und Albumosen." Im Sommer 1901. bestand ich an der gleichen Hochschule die -Staatsprüfung;als Nahrungsmittelchemiker mit Note I. Vom 15. Juni 1900 bis. zum Schluße des Sommersemesters 1902 war .ich als etatsmäßiger Assistent am .Pharmazeutischen Institut und Laboratorium für angewandte Chemie der Universität Erlangen angestellt. Als Hilfsarbeiter darauf an die Städt. Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Genußmittel in Nürnberg berufen, erhielt ich am 1. Februar 1903 Beamteneigenschaft und am 1 Jan. 1906 Unwiderruflichkeitsrechte. Am 28. März 1903 verheiratete ich mich mit Helene Müller, Tochter des Fabrikbesitzers und k. Handelsrichters Adolph Müller in Nürnberg und seiner Ehefrau Helene, geb. Stadt, welcher Ehe zwei Söhnen entsproßen. Am 1. Januar 1912 wurde ich zum Inspektor an der Städt. Untersuchungsanstalt befördert. Im gleichen Jahre erhielt ich vom Verein Deutscher Chemiker ein Stipendium von 3000 Mark zur Teilnahme an dem VIII. Internationalen Kongreß für Angewandte Chemie zu Washington und New York im September 1912. Ein Empfang bei Präsident Taft im Weißen Hause in Washington und der Besuch der Niagarafälle bildeten Höhepunkte der Reise, welche mich u.a. auch nach Pittsburg, Detroit, Chicago, Cleveland und Boston führte und bei welcher Gelegenheit geboten war, Industrieanlagen und sonstige Einrichtungen zu besichtigen. Nachdem bei Ausbruch des Weltkrieges eine freiwillige Meldung als Nahrungsmittelchemiker beim Generalkommando nicht angenommen worden war, wurde ich am 16. Okt. 1916 als Infanterist beim Ers. Landw. Inf. Rgt. 7 Rekr. Dep. I in Nürnberg eingezogen. Wegen der Folgen einer schweren Lungenentzündung an Weihnachten 1916 von der Generalinstandsetzungsmission als avH erklärt wurde ich auf Reklamation des Stadtmagistrates Nürnberg Ende Mai 1917 aus dem Heeresdienste entlaßen und trat darauf am 1.Juni wieder meine Stelle bei der Städt. Untersuchungsanstalt an. Wiederholte Lungenentzündungen im Jahre 1918 und 1919 führten zu meiner Versetzung in den zeitlichen Ruhestand am 1 Juli 1919 auf die Dauer eines Jahres. Nach Wiederherstellung meiner Gesundheit durch eine Höhensonnenkur wurde mir die Stelle des Leiters (Oberchemikers) des neu errichteten Chem. Laboratoriums beim Städt. Tiefbauamt (Stadtentwässerungsamt) Nürnberg übertragen, welche ich am 1o Mai 1920 antrat. Am 1. April 1936 wurde ich zum Oberchemierat befördert. Nachdem ich bereits 1932 dem Landesausschuß des Deutschen Luftschutz Verbandes und 1933 dem das neu gegründeten Reichsluftschutzbundes angehört hatte, wurde ich 1933 als Beratender Chemiker beim Abschnittskommando Nord der Schutzpolizei eingeteilt. Am 1.Oktober 1939 trat ich nach Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand. Seit Kriegsbeginn am 1. Sept. 1939 gehöre ich als Leitender Chemiker dem Stab des Abschnittskommandos Nord an, nachdem ich vorübergehend vom 18. 0ktober bis 30. November 39 als Fachführer des Gasabwehrdienstes bei der Örtlichen Luftschutzleitung Nürnberg-Fürth tätig war, welche Stelle Infolge Umorganisation aufgehoben wurde.
    Auszeichnungen:
    1935 Ehrenkreuz f. Kriegsteilnehmer
    1940 Luftschutz Ehrenzeichen 2. Stufe
    1942 Gold. Ehrenkreuz f.40 jähr. Dienstzeit (1938)
    1943 Kriegs-Verdienst-Kreuz II Kl. ....und 1944 mit Schwertern
    gez. Dr. Ed. Merkel

    zum Lebenslauf meines am 5. Dezember 1945 verstorbenen Vaters Oberchemierat Dr. Eduard MERKEL (von Adolf Merkel)

    Mein Vater hatte sich Ende März 1945 eine schwere Bronchitis zugezogen mit der er sich -noch nicht erholt- während der Belagerung und Einnahme Nürnbergs durch die Amerikaner vom 17. -20. April 1945 in den Luftschutzbunker am Tiergärtnertor begeben musste. Dort hatte er sich neuerlich erkältet; auch seine seelische Widerstandskraft hat durch die Ereignisse stark nachgelassen. So musste er sich mit hohem Fieber zu Bett legen. Ohne ärztlichen Beistand, ohne Wasser und ohne Medikamente, getreulich gepflegt von meiner lb. Mutter Helene geb. Müller, lag mein Vater 7 Wochen an einer schweren Lungen- und Rippenfellentzündung darnieder. Trotz scheinbarer Genesung hielten die Schwächezustände an, die sich Ende September zur Gewissheit verdichteten, dass geringe Hoffnung auf eine Gesundung bestand, da inzwischen ein Carcinom an den Tonsillen festgestellt wurde. Bis 2 Tage vor seinem Tode konnte mein Vater noch stundenweise ausser Bett sein.
    Am 5. Dezember 1945 verstarb mein lb. Vater nach langem, schweren mit größter Geduld getragenen Leiden (Tonsillencarcinom und Metastase) früh gegen 1 Uhr. Es kann angenommen werden, dass die Erkrankung durch die Tätigkeit meines Vater als Chemiker im Luftschutz (Gasabwehrdienst) beeinflußt, wenn nicht hervogerufen wurde. Am 8. Dezember 1945 wurde er um 10 Uhr bei schneidendem Frost auf dem St. Johannisfriedhof in Nürnberg im Grabe meiner Großeltern Müller (Nr. ) beigesetzt. Kirchenrat Georg Merkel hielt die Gedächtnisrede in der durch Luftangriff beschädigten St. Johanniskirche.
    Als letzte Lektüre hatte mein lb. Vater am Totensonntag 1945 ein Predigtbuch mit dem Thema "Der Tod als Freund", anknüpfend an das bekannte Bild Rethels, wo der Tod den Läutedienst für den im Lehnstuhl eingeschlafenen Türmer übernommen hat. Wie immer hat sich mein Vater, schon im Bett liegend, von meiner Mutter mit "Gute Nacht!" verabschiedet. Sein letztes Wort war ein geflüstertes "Bereit!". So ging mein lb. Vater vom Schlaf in den ewigen Schlaf.
    Die Rückkehr meines Bruders Siegmund aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft, die mein Vater so sehnlichst erwartete, hat mein Vater nicht mehr erleben können.
    im Januar 1946
    gez. Adolf Merkel



    Einwohnerbuch 1942 Oberchemierat a.D. Bucher Straße 3, II Sp.

    Georg heiratete Helene Müller am 28 Mrz 1903. Helene (Tochter von Adolph Müller und Helene Stadt) wurde geboren am 03 Feb 1879; gestorben am 02 Sep 1964 in Nürnberg,,,,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Helene Müller wurde geboren am 03 Feb 1879 (Tochter von Adolph Müller und Helene Stadt); gestorben am 02 Sep 1964 in Nürnberg,,,,,,,,.
    Kinder:
    1. Adolf Merkel wurde geboren am 06 Aug 1904 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 26 Mrz 1966 in Unterpfaffenhofen,,,,,,,,.
    2. 2. Siegmund Merkel wurde geboren am 25 Dez 1907 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 20 Sep 1972.


Generation: 4

  1. 8.  Dr. med. Hofrat "Wilhelm" Paul Leonhard Merkel wurde geboren am 11 Apr 1833 in Nürnberg,,,,,,,, (Sohn von Johann "Friedrich" Merkel und Babette Margarete Kalb); gestorben am 21 Apr 1920 in Nürnberg,,,,,,,,; wurde beigesetzt am 23 Apr 1920.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Frauenarzt
    • Referenznummer: 3-10.3

    Notizen:

    Lebenslauf
    von Dr. med. Paul Wilhelm Leonhard .Merkel
    gefertigt 12.XII.1916 W.M.
    Wilhelm Merkel wurde am 11. April 1833 in Nürnberg geboren. Seine Eltern waren Herr Friedrich Merkel, Kaufmann und Papierfabrikant und Frau Babette, eine geb. Kalb. Bei der heiligen Taufe vertrat ihn sein Großvater Herr Leonhard Kalb. Es war ein schwächliches Kind, das beim Aufziehen in seinem ersten Lebensjahre viel Mühe und Sorgen verursachte; nachher gedieh aber dasselbe in erfreulicher Weise körperlich und geistig, so daß er schon im Herbst 1838 in die Vorschule des hiesigen Gymnasiums aufgenommen werden konnte. In 12 Jahren durchwanderte er das, ganze Gymnasium in Gemeinschaft mit 5 Kameraden, die sich auch im späteren Leben bis zum Tode die treuste Freundschaft hielten. Im Herbst 1850 bezog er die Universität Erlangen, um daselbst Medizin zustudieren. Daselbst schloß er sich einer Verbindung an, die fast nur aus Freunden vom Gymnasium her und Norddeutschen bestand; hier genoß er alle Freuden des schönen Studentenlebens und fand auch einen Freund, den Lübecker Heinrich Piepenberger, der selbst hochbegabt, viel Einfluß aufseine geistige Entwicklung und wissenschaftliche Tätigkeit gewann. Ende des ersten Semesters 1851 kam er an Typhus schwer erkrankt nach Hause und genas erst nach langer Zeit unter der treusten Pflege seiner Eltern und der sie unterstützenden hiesigen Missionszöglinge. Mit einem Gefühl von Kraft und Gesundheit, beseelt von großer Arbeitsfreudigkeit zog er wieder in Erlangen ein, bestand daselbst das Admissionsexamen und studierte weiter 1 1/2 Jahre in Berlin und Leipzig. In Berlin war das wissenschaftliche und politische Leben sehr rege, er konnte dasselbe recht erfassen in Folge der Einführung in gesellschaftliche Kreise von Professor Stahl, des Führers der preußischen Conservativen, des Ägyptologen Lepsius, der Brüder Wilhelm und Jakob Grimm, welche er alle der gütigen Empfehlung seines Vetters Prof. Dr. Johannes Merkel in Halle verdankte. Ihm dankt er dafür auch sein ganzes Leben hindurch, denn die geistigen Anregungen, die diese Männer auf ihn ausübten waren unauslöschlich. Im Herbst 1854 bestand er leicht das theoretische Examen und wurde dann nach kurzem Dienste an der Erlanger Poliklinik Assistent an Cholerastationen in Nürnberg für die Dauer der damals herrschenden Epidemie. - In den Ferien wieder zu Hause genoß er daselbst das schöne Familienleben an der Seite seiner Schwester Rosa und des Bruders Julius. Der Vater konnte sich nur wenig den Seinigen widmen, er hatte im Geschäft viele Sorgen, war auch trotz heiteren Temperaments meist recht ernst gestimmt, die Mutter, eine stille, tüchtige, fromme Hausfrau widmete sich besonders der Erziehung u. Ausbildung ihrer 3 Kinder, litt aber viel an Gemütsverstimmungen, die dann auch wieder die Stimmung der ganzen Familie schwer beeinträchtigten. - Das Biennium praktikum, das damals dem 2. Examen folgte, konnte er leider nicht an einem Krankenhaus verwerten und folgte deshalb dem Zuge der Zeit, der die jungen Ärzte nach Wien und Prag führte, um dort an der Hand des großen Krankenmaterials Vorlesungen zu hören und Kurse zu belegen. Mit reicher Ausbeute kehrte er heim, um sich zum Staatsexamen im Sommer 1856 vorzubereiten den; bestand dasselbe mit der ersten Note und promovierte dann am 26. Juli 1856 zum Dr. in Erlangen. Dieser Abschluss seines Studiums erfreute ihn ganz besonders in Hinblick auf seine Eltern, die ihm Beide, als er wiederum keine Assistentenstelle an einem Krankenhaus fand, erlaubten, eine weitere wissenschaftliche und besonders sprachliche Ausbildung in England und Frankreich zu suchen. November 1856 reiste er ab. London, Paris und Montpellier waren die Städte, wo er am längsten verweilte; über Oberitalien und die Schweiz kehrte er im Juli 1857 heim. Der junge Arzt mußte nun 3 Jahre aufs Land, ehe er sich in einer Stadt um eine erledigte Stelle melden durfte; die königl. Regierung setzte ihn auf die 16. Stelle, um die er petitionierte: Burgfarrnbach. Da zog er denn im Juli 1857 ein und begann seine praktische Tätigkeit, die sich bald in geburtshilflicher Hinsicht glänzend entwickelte. Als aber dann Ende 1859 die ärztliche Praxis in Städten 1. Klasse freigegeben wurde, siedelte er sofort nach Nürnberg um und eröffnete daselbst im elterlichen Hause seine ärztliche Praxis Dezember 1859. Schwer war der Anfang, nur sehr langsam nahm die Praxis zu; doch stählte ihn zum Aushalten der Rückblick auf die großen Erfolge in Burgfarrnbach. - Am 30. Jan. 1862 starb der Vater nach langem schweren Leiden, tief betrauert von all den Seinigen. - Am 7. Sept. 1862 verlobte er sich mit Wilhelmine Heerdegen, Tochter des Kaufmanns Friedrich Heerdegen und seiner damals schon verstorbenen Ehefrau Babette, einer geborenen Goldbeck; am 31. Mai 1863 war die Hochzeit. Die Mutter hatte ihm den 2. Stock des Hauses in der Karlstraße richten lassen, den er dann bezog. Die Ehe war eine überaus glückliche. Die junge Frau hatte in der höheren Töchterschule & in der Schweiz die damals übliche Ausbildung genossen und war dann ins Haus und die Obhut ihrer Großmutter gekommen; denn der Vater hatte sich wieder verheiratet. Rasch lebte sie sich in die Familie und die Berufstätigkeit ihres Mannes ein, insbesondere war das Verhältnis zu der oft kränkelnden Schwiegermutter ein für beide Teile recht zufriedenstellendes. 7 Kinder entsprossen der Ehe: 5 Knaben und 2 Mädchen, von denen jedoch nur 4 Knaben am Leben blieben; diese jedoch entwickelten sich unter der Pflege und Aufsicht der Mutter geistig und körperlich recht erfreulich; denn die allmählich immer mehr zunehmende ärztliche Praxis ließ die Erziehung fast ganz in die Hände der Mutter fallen. 1864 wurde er als Armenarzt angestellt, gab die Stelle aber nach 4 Jahren bereits wieder auf, weil er ihr wegen seiner eigenen Praxis nicht mehr genügend nachkommen konnte, diente dagegen 1866 & 1870 als Lazarettarzt im Sebastianspital und auf der Burg. - Am 23.Febr.1872 starb seine Mutter; oft schwer gemütsleidend, aber von tiefer Religiosität umfaßte sie mit größter Liebe all die Ihrigen und erfreute sich besonders des Gedeihens ihrer Enkel; sie hinterließ eine große Lücke. Nach ihrem Tode übernahm er das elterliche Haus; schon damals mit dem Gedanken, daselbst einst Einrichtungen zu treffen zur Aufnahme von kranken Frauen behufs Operation; denn auf Grund einiger gelungener, subtiler Operationen sowie des Studiums der damals führenden englischen & amerikanischen Gynäkologie neigte er sich immer mehr dieser neuen Spezialität zu. - Im Frühjahr 1877 eröffnete er in seinem Hause die erste Privatfrauenklinik Nürnbergs. Die daselbst vorgenommenen Operationen erregten bald das höchste Interesse der damaligen Mitwelt, denn die 12 ersten Ovariotomieen gelangen ihm zur Heilung zu bringen, während sonst derartige Eingriffe fast stets vom Tode gefolgt waren. Rasch breitete sich nun diese Spezialpraxis aus, so daß er schon bald zu Gunsten derselben die frühere allgemeine ärztliche Praxis aufgeben mußte, schweren Herzens, denn die meisten Patienten waren mit ihren Familien seit Jahren ihm enge verbunden. - Von Seite des ärztlichen Vereins wurde er um diese Zeit wiederholt zum Vorstand gewählt, eine Ehre, die er aber nach einigen Jahren ablehnte, weil er sich der freien Rede, welche zu diesem Amt nötig war, nicht mächtig genug fühlte. - Unterdessen wuchsen die 4 Knaben fröhlich heran; 3 wählten zu ihrem Lebensberufe den des Vaters, einer den eines Apothekers und späteren Nahrungsmittelchemikers. Alle 4 waren gut begabt und erfreuten die Eltern beim Abgang von Universität, wie Gymnasium mit Ihren Zeugnissen, sowie später mit raschem Einleben in wohlvorbereitete Berufsverhältnisse. - Das 25jährige Ehejubiläum 1888 war ein Ehrentag der Eltern, mit Lob und Dank erkannten sie den sichtlichen Segen Gottes an, der auf Familie, Haus und Beruf ruhte, wie sie geachtet und geschätzt waren von Verwandten und Freunden, getragen durch hohes Vertrauen der Patienten. Schon längere Zeit trug er sich mit dem Gedanken, wohl beeinflußt von den Übelständen, die größere Operationen in dem alten Hause mit sich brachten, eine neue, modern eingerichtete Frauenklinik an Stelle der kleinen Hintergebäude am Maxplatz zu erbauen & führte diesen Gedanken 1890/1 auch aus. Der älteste Sohn Friedrich hatte sich inzwischen in der Frauenheilkunde spezialistisch ausgebildet, sich in Nürnberg niedergelassen und sich mit Fräulein Johanna Soldan verehelicht. Das junge Paar zog in das neue Haus und sollte später die Klinik ganz übernehmen. Am 28.Juli 1891 wurde die neue Klinik bezogen, am 1. März 1902 das 25 jährige Bestehen derselben gefeiert. Im November 1889 befiel ihn die damals hier herrschende Grippe und war die Ursache schwerer Herzerscheinungen und wiederholter Venenthrombosen, auch Anfälle von Fingergicht stellten sich ein und störten ihn arg in seiner Tätigkeit. Am meisten jedoch belästigte ihn eine rasch zunehmende Schwerhörigkeit, welche ihm den Besuch und das Verstehen von Vorträgen von 1895 an allmählich unmöglich machte. Die Stelle eines Einführers in die gynäkologische Sektion der Naturforscherversammlung 1893 war sein letztes Auftreten in der Öffentlichkeit; von 1897 an mußte er sich allmählich von der Praxis zurückziehen; die Beschwerden des Alters machten sich zu bemerklich; doch waren ihm die Patienten immer noch mit einer rührenden Treue und Anhänglichkeit zugetan, so daß es ihm oft schwer fiel, sie nicht in Behandlung nehmen zu können. Von 1905 -11 übergab er Praxis und Klinik seinem Sohne Friedrich, der sie im Sinne des Vaters weiter führte und zu neuer Blüte brachte. Inzwischen hatten auch die 3 anderen Söhne einen ihrer Ausbildung entsprechenden, ihnen zusagenden Wirkungskreis gefunden und sich mit lieben Schwiegertöchtern vermählt, 9 Enkel und Enkelinnen entsproßen den Ehen und erfreuten die Großeltern. - Viele Ehrungen wurden ihm in diesen Jahren zu Teil. Neujahr 1898 wurde er mit dem Titel Hofrat ausgezeichnet; am 26. Juli 1906, seinem goldnen Doktorjubiläum erneuerte ihm die Universität Erlangen das Doktordiplom mit ehrenden, auszeichnenden Worten. 1913 feierte er seinen 80. Geburtstag und im engen Familienkreis das Fest der goldenen Hochzeit. Leider kamen in der Familie auch sehr betrübende Ereignisse. Schwager Benno v. Schwarz und Schwester Rosa starben bald hintereinander und zu seinem größten Schmerze folgte ihnen im Juli 1910 auch Bruder Julius. Schwere Krankheiten verfolgten ihn selbst und seine l. Frau, ergriffen auch Söhne und Schwiegertöchter. Doch genasen alle wieder & konnten gesund und fröhlich ihrem Berufe wieder nachgehen. - Beim Rückblick auf das verfloßene Leben kann er und seine l. Frau nur Gottes Güte u. Barmherzigkeit preisen, daß so große Gnade Gottes ihnen Beiden zu Teil wurde.

    "Wilhelm" heiratete "Wilhelmine" Babette Albertine Heerdegen am 31 Mai 1863 in Nürnberg,,,,,,,,. "Wilhelmine" (Tochter von Friedrich Karl Alexander Heerdegen und "Babette" Sophie Albertina Goldbeck) wurde geboren am 25 Mai 1839 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 12 Okt 1919 in Nürnberg,,,,,,,,; wurde beigesetzt am 15 Okt 1919. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  "Wilhelmine" Babette Albertine Heerdegen"Wilhelmine" Babette Albertine Heerdegen wurde geboren am 25 Mai 1839 in Nürnberg,,,,,,,, (Tochter von Friedrich Karl Alexander Heerdegen und "Babette" Sophie Albertina Goldbeck); gestorben am 12 Okt 1919 in Nürnberg,,,,,,,,; wurde beigesetzt am 15 Okt 1919.

    Notizen:

    3-10-3-0
    Lebenslauf
    von Wilhelmine Merkel, geb. Heerdegen
    gefertigt 12.XII.16. W.M.
    Wilhelmine Merkel, geb. Heerdegen wurde geboren am 25. Mai 1839 zu Nürnberg als die Tochter des Herrn Friedr. Heerdegen, Kaufmanns und seiner Ehefrau Babette geb. Goldbeck. Es war ein kräftiges, gut entwickeltes Mädchen, welches den Ihrigen auch später bei Besuch der höheren Töchterschule nur Freude durch gute Begabung, Fleiß und Eifer, sowie körperliches Gedeihen bereitete. Nach stattgefundener Confirmation kam sie 1853 in eine Pension zu Grandson in der Schweiz, um dort weitere Ausbildung besonders in fremden Sprachen zu erhalten. Während ihres 2jährigen Aufenthaltes daselbst starb die Mutter, u. da sich der Vater bei ihrer Rückkehr wieder verehelicht hatte, so nahm sie Großmutter Goldbeck zu sich, woselbst sich schon Bruder Albrecht befand, während Bruder Ferdinand mit den Kindern der 2. Frau bei Vater Heerdegen erzogen wurde. Als ein kräftiges, stattliches Mädchen kam sie aus der Schweiz und fühlte sich in dem früheren Kreise von Freundinnen, die zum Teil von der Schule her bis ins hohe Alter treu zusammen hielten, sehr glücklich, da nicht bloß Vergnügungen, sondern auch Musik und weitere Ausbildung in Sprachen sie zusammenhielten; Küche und Hauswesen dagegen lernte sie gründlich bei der Großmutter. - Am 7. Sept. 1862 verlobte sie sich mit dem hiesigen Arzte Dr. Wilh. Merkel, welchem sie nach kurzem Brautstand am 31. Mai 1863 in die Ehe folgte. Rasch lebte sie sich in den Beruf ihres Mannes und die neue Familie ein, gewann insbesondere auch baldigst die Liebe und Zuneigung der Schwiegermutter, welche selbst oft leidend, doch viel Segen spendete durch festes Gottvertrauen und große Frömmigkeit. Das Leben der jungen Eheleute gestaltete sich äußerst sympathisch; denn mit der Zunahme der Praxis des Mannes wuchs das Bestreben der Frau, ihm den Weg möglichst zu ebnen, ihm Ruhe und Behaglichkeit im Hause zu schaffen; dies gelang ihr auch trotz der großen Arbeit, die sie selbst zu bewältigen hatte; denn die Zahl der Kinder wuchs rasch auf 7, 5 Knaben und 2 Mädchen, von denen jedoch die 2 letzteren und 1 Knabe bald wieder starben. Der Tod dar Großmutter Merkel am 23. Febr. 1872 hinterließ eine große Lücke in der Familie, denn mit rührender Sorgfalt nahm sie sich stets der Mutter u. Kinder an, wenn sie es bedurften, insbesondere lehrte sie diese Ordnung zu halten und lebte ihr Gedächtnis durch Lernen von Sprüchen, Liedern und Gedichten. Im Laufe der Jahre wurden die Kräfte der jungen Frau stark beansprucht durch den Betrieb einer Frauenklinik, die ihr Mann im alten Hause einrichtete, sowie durch die Aufnahme eines Pflegesohnes Gustav Merkel (Neffe - Sohn des Julius Merkel) in die Familie; aber mit Freudigkeit und Kraft überwand sie alle Mühen und Schwierigkeiten. Unterdessen wuchsen die Knaben fröhlich heran, erfreuten die Eltern durch gutes geistiges wie körperliches Gedeihen, sowie mit guten Zeugnissen beim Abgang vom Gymnasium und Universitäten. Das silberne Ehejubiläum 1888 war ein Dank und Jubelfest der Eltern, auf deren Tun und Walten der Segen Gottes in Beruf und Familie sichtlich ruhte, während die Söhne sich in den gewählten Berufstellungen allmählich einlebten, festen Fuß fassten und sich dann verehelichten. 9 Enkel und Enkelinnen brachten sie den Großeltern zu. Den zuerst geplanten Umzug in die neugebaute Privatfrauenklinik lehnte sie später ab und übergab die Leitung derselben gerne der ältesten Schwiegertochter. - Schwere Krankheiten befielen in den nächsten Jahren einzelne Familiemitglieder, sowie sie selbst und ihren Mann; doch wurden schließlich alle glücklich überwunden bis auf zunehmende, mit dem Alter zusammenhängende Beschwerden, Gicht und Rheumatismus mit Herzerscheinungen. Große Festlichkeiten wurden ihr am 70. Geburtstag in Neumarkt, ihrer mehrjährigen Sommerfrische zu Teil, die ganze Familie kam da zu ihrer Ehrung zusammen. Dagegen wurde das goldne Hochzeitsfest am 31. Mai 1913 im Kreise der 4 Söhne, ihrer Frauen nebst allen Enkeln stille begangen. Noch einmal bezeugte ihr Mann in seiner damaligen Rede das größte Glück seines Lebens, dass ihm gerade diese so überaus liebe und sympathische Frau, eine so treue Mutter seiner Kinder, eine so tatkräftige Gehilfin in seinem Berufe einst zu eigen wurde.
    Beim Bückblick auf das verflossene Leben preisen beide Eheleute Gottes große Güte und Barmherzigkeit, der ihnen solche Gnade erwiesen hat.
    Gefertigt 12.111.16. W.H.

    Von schwerer Erkrankung im November 1913 - Februar 1914 wieder erholt nahmen ihre Kräfte im Herbst 1918 sichtlich ab. Nach einem schweren Anfall von Herzschwäche verschied sie sanft am Sonntag, den 12.Oktober 1918, Vorm. 11 3/4 Uhr, umgeben von ihrem Gatten und allen Kindern. Am 14. Oktober wurde sie auf dem St. Johannisfriedhofe, nachdem Pfarrer Adolf Michahelles die Trauerrede gehalten hatte, in dem Familiengrab Nr. 2067 zur letzten Ruhe gebracht.
    .R.I.P.

    Kinder:
    1. Dr.med. Geheimer Sanitätsrat Friedrich Merkel wurde geboren am 27 Feb 1864 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 29 Jan 1927 in Erlangen,,,,,,,,; wurde beigesetzt in St. Johannisfriedhof.
    2. Dr.med. Obermedizinalrat Sigmund Merkel wurde geboren am 06 Jul 1865 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 23 Nov 1923 in Nürnberg,,,,,,,,.
    3. Dr. med. Ferdinand Gottlieb Merkel wurde geboren am 24 Aug 1867 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft am 15 Sep 1867 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 04 Mrz 1943 in Stuttgart,,,,,; wurde beigesetzt in Stuttgart,,,,,.
    4. Rosa Merkel wurde geboren am 12 Jul 1869 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 20 Feb 1870 in Nürnberg,,,,,,,,.
    5. Rosa Merkel wurde geboren am 23 Dez 1870 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 18 Feb 1873 in Nürnberg,,,,,,,,.
    6. Heinrich Merkel wurde geboren am 04 Jun 1873 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 28 Jul 1873 in Nürnberg,,,,,,,,.
    7. 4. Dr. phil. Georg "Eduard" Merkel wurde geboren am 24 Sep 1874 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 05 Dez 1945 in Nürnberg,,,,,,,,.

  3. 10.  Adolph Müller

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: K. Handelsrichter, Fabrikbesitzer

    Adolph heiratete Helene Stadt. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Helene Stadt
    Kinder:
    1. 5. Helene Müller wurde geboren am 03 Feb 1879; gestorben am 02 Sep 1964 in Nürnberg,,,,,,,,.