Ab 1. Mai 2023 ist diese Seite Archiviert. Es finden damit keine Anpassungen mehr statt. Die Datenbank wird unter merkel-zeller.de weiterhin in aktuellstem Stand bereitgestellt. Sollten sie per Link auf diese Seite gekommen sein, bitte geben Sie den neuen Link weiter oder uns die Information, wo der Link zu finden war, dann können die Links angepasst werden. Viel Spaß beim Stöbern.
   
Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Prof. Dr.-Ing. Leopold Carl "Friedrich" Merkel

Prof. Dr.-Ing. Leopold Carl "Friedrich" Merkel

männlich 1892 - 1929  (36 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fan Chart    |    Medien    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  Prof. Dr.-Ing. Leopold Carl "Friedrich" MerkelProf. Dr.-Ing. Leopold Carl "Friedrich" Merkel wurde geboren am 17 Sep 1892 in Gröningen,,,,,,,, Kr. Oschersleben (Sohn von Johann Wilhelm "Gustav" Merkel und Auguste "Paula" Charlotte Kayser); gestorben am 15 Sep 1929 in Dresden,,,,,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Hochschuldozent
    • Referenznummer: 5-10.4.1.1

    Notizen:

    Von der Bütte zum Prof.
    Zum 75. Todestag von Prof. Friedrich Merkel Thermodynamiker an der TU Dresden
    Friedrich Merkel (V 1 /0 411) wurde als ältester von 5 Söhnen 1892 in Gröningen geboren. Sein Vater war dort Betriebsdirektor in der Papierfabrik. Schon früh zeigte sich sein technisches Interesse. Nach dem Gymnasiumsbesuch in Freiburg im Breisgau - sein Vater war inzwischen Direktor einer Papierfabrik in Neustadt im Schwarzwald - und dem mit Auszeichnung bestandenen Abitur 1910 machte er ein einjähriges Volontariat in der väterlichen Fabrik in Schlosserei und Kessel- und Dampfmaschinenwartung. 1911 begann er an der TH München Maschinenbau zu studieren, wechselte jedoch nach dem Vorexamen 1913 nach Dresden. Der 1. Weltkrieg unterbrach das Studium dann für fünf Jahre, da Friedrich kurz vor Ende einen Bauchdurchschuß erlitt und erst nach langer Genesungszeit im Herbst 1919 das Studium wieder aufnehmen konnte. Es folgten 1920 das Diplom, 1922 die Promotion, 1924 die Habilitation und 1928 die Ernennung zum außerordentlichen Professor. Sein Arbeitsgebiet waren Trocknungs-, Kühl- und Verdunstungsvorgänge. Die Kapazität auf diesem Fachgebiet, Prof. Mollier, wollte ihn eigentlich zu seinem Nachfolger in Dresden bestimmen, doch Friedrich verstarb im September 1929 überraschend an Spätfolgen seines Bauchdurchschusses. Seine geradlinige und steile Karriere belegt sehr deutlich die Zielstrebigkeit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Dabei war er jedoch kein verschrobener Theoretiker, er war für seine Studenten stets ein kollegialer und geselliger Ansprechpartner, was damals noch eine Seltenheit war. Auch fand er noch Zeit für seine Familie, er hatte 1923 Charlotte Frantz geheiratet, 1924 war seine Tochter Barbara zur Welt gekommen. Mit ihr und ihren Spielkameraden tollte er gern herum, und auch während er zuhause am Schreibtisch saß, durfte sie gleich hinter dem Schreibtisch spielen.
    Zu seinem ehrenden Andenken benannte die TU Dresden in den 50er-Jahren den Neubau, in dem das thermodynamische Institut untergebracht wurde, nach ihm Merkel-Bau.
    Werner Niklasch (VII 1 /0 413 13), veröffentlicht in Merkel-Nachrichten Januar 2005

    Langfassung ebenfalls von Werner Niklasch


    Langfassung
    Ahnenreihe: Paul-Wolfgang Merkel - Friedrich Merkel (II 1/0) Kaufmann und Papiermühlenbesitzer in Grünthal bei Nürnberg - Julius Merkel (III 1/0 4) Papiermanufakturdirektor in Straßburg-Ruprechtsau – Gustav Merkel (IV 1/0 41) Werkführer und später Papierfabriksdirektor u.a. in Gröningen (bei Oschersleben a. d. Bode), Weißenfels (Saale) und Neustadt im Schwarzwald, später in Ullersdorf (Schlesien).
    Friedrich Merkel (V 1/0 411) wurde als ältester von 5 Söhnen 1892 in Gröningen geboren. Schon früh zeigte sich sein technisches Interesse. Dank der rührigen Mutter konnten die Kinder die häufigen Ortsveränderungen in den Kindertagen (aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Papierwesen) gut verkraften. In Neustadt erhielt er Unterricht durch einen Privatlehrer, bevor er ab 1904 das Bertholdsgymnasium in Freiburg im Breisgau besuchte, wo er 1910 das Abitur mit Auszeichnung bestand. Trotz der strengen Gebote und mancher Schläge vom Vater und der Rücksichtnahme auf den Betriebsablauf konnten die Kinder im Umfeld der Fabriken reichlich spielen und verschiedenste technische Experimente (oder Dummheiten) durchführen. Dabei war Friedrich zumeist der Anführer und erntete auch die meisten Prügel, wenn etwas daneben ging.
    Sein technisches Interesse zeigte sich beispielsweise in dem Versuch, den Antrieb von Mutters Nähmaschine für eine raschere Gewinnung von Butter aus Sahne zu verwenden, beim Versuchslauf löste sich jedoch der Deckel des Sahnegefäßes und der Inhalt verspritzte über das ganze Zimmer. Weniger glimpflich hätte ein Versuch ausgehen können, bei dem Friedrich seinen Brüdern die Explosion eines selbstgemixten Schießpulvers vorführen wollte. Der Vater unterband die Aktivitäten jedoch noch rechtzeitig. Die nachfolgenden Züchtigungen änderten Friedrichs Berufswunsch ebensowenig, wie die Vorschläge der umfangreichen Verwandtschaft, doch Theologie, Medizin oder Juristerei zu studieren.
    So fing Friedrich nach einem einjährigen Volontariat in der elterlichen Fabrik (Schlosserei, Kessel- und Dampfmaschinenwartung) im Herbst 1911 in München das Studium des Maschinenbaus an. Dort trat er auch dem Akademischen Gesangverein (AGV) bei, in dem er neue Kontakte, aber auch in der Musik einen Ausgleich zu der theoretischen wissenschaftlichen Betätigung fand.
    Nach dem wieder mit Auszeichnung bestandenen Vorexamen wechselte er an die TH Dresden, wohin auch sein fachlicher Mentor und Leibbursch aus dem AGV inzwischen gewechselt war. Außerdem war er dort den Eltern näher, die inzwischen die Papierfabrik in Ullersdorf in Schlesien übernommen hatten. Der 1. Weltkrieg unterbrach das Studium dann für fünf Jahre, da Friedrich kurz vor Ende einen Bauchdurchschuß erlitt und erst nach langer Genesungszeit im Herbst 1919 das Studium wieder aufnehmen konnte.
    Schon im Herbst 1920 wurde er Diplom-Ingenieur, blieb jedoch als Assistent an der TH und promovierte 1922 mit einem Beitrag über die Thermodynamik des Trocknens. 1924 folgte seine Habilitation mit einer Arbeit über die Verdunstungskühlung. Diese fachliche Orientierung ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, daß auch die Papierfertigung Trocknungsprozesse und der Dampfmaschinenbetrieb Heiz- und Kühlvorgänge erfordert. 1928 folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor für theoretische Maschinenlehre an der TH Dresden. Professor Mollier, der damals die Kapazität auf dem Gebiet der Thermodynamik war, wollte ihn eigentlich zu seinem Nachfolger in Dresden machen, Friedrich nahm jedoch einen Ruf nach Karlsruhe an. Zu diesem Wechsel kam es jedoch nicht mehr, da er ganz überraschend an Spätfolgen seines Bauchdurchschusses im September 1929 verstarb.
    Seine geradlinige und steile Karriere belegt sehr deutlich die Zielstrebigkeit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Noch heute werden seine Forschungsergebnisse bei Wärme- und Stoffübertragungsprozessen verwendet, beispielsweise bei der Berechnung von Kühltürmen. Dabei war er jedoch kein verschrobener Theoretiker. Er war für seine Studenten stets ein kollegialer und geselliger Ansprechpartner, was damals noch eine Seltenheit war. Aber selbst sein Umgang mit den Arbeitern in Fabriken, für die er Untersuchungen durchführte, war frei von professoralem Gehabe und geprägt von seiner großen Bescheidenheit.
    Neben der intensiven wissenschaftlichen Betätigung fand er auch noch Zeit für seine Familie. Er hatte 1923 Charlotte Frantz geheiratet, 1924 war seine Tochter Barbara zur Welt gekommen. Mit ihr und ihren Spielkameraden tollte er gern herum, und auch während er zuhause am Schreibtisch saß, durfte sie gleich hinter dem Schreibtisch spielen.
    Zu seinem ehrenden Andenken benannte die Technische Universität Dresden in den 50er-Jahren den Neubau, indem das thermodynamische Institut untergebracht wurde, nach ihm Merkel-Bau.


    TU Dresden
    von Rudolf J. Fischer 2006
    Katja Lesser 2014
    https://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_maschinenwesen/geschichte/friedrich_merkel
    Nur kurze Zeit war es Merkel vergönnt, sich der Wissenschaft zu widmen. Doch die wissenschaftlichen Leistungen, die er in nur neun Jahren erbrachte, stehen gleichberechtigt neben dem Lebenswerk seiner bedeutenden Kollegen.
    Mit dem Wintersemester 1911/12 hatte Friedrich Merkel ein Maschinenbaustudium an der TH München begonnen, wo er 1913 die Vordiplomprüfung für Maschineningenieure ablegte. 1914 wechselte er zur TH Dresden, meldete sich aber bald als Kriegsfreiwilliger. Kurz vor Kriegsende erlitt er eine schwere Verletzung, die ihn für ein Jahr ans Krankenbett fesselte. So konnte Merkel erst im Jahre 1919 das Studium an der TH Dresden fortsetzen, welches er 1920 als Diplomingenieur abschloß. Richard Mollier, der den begabten Absolventen als Assistent im Maschinenlaboratorium beschäftigte, regte dessen wissenschaftliche Arbeit in vielfältiger Weise an.
    Zunächst befaßte Merkel sich mit der Theorie der Dampf- Luft-Gemische; bereits im Mai 1922 konnte er seine Dissertationsschrift "Beitrag zur Thermodynamik des Trocknens" verteidigen. Die folgenden zwei Jahre gehörten der wissenschaftlichen Arbeit an spezifischen Problemen der Thermodynamik. Im März 1924 legte Merkel eine Habilitationsschrift "Über Verdunstungskühlung" vor. Das Buch "Die Grundlagen der Wärmeübertragung" (1927) gibt eine Darstellung des gesamten, mit der Zeuner/Mollierschen Schule begründeten Forschungsgebietes.
    Im Mai 1928 erfolgte die Berufung Friedrich Merkels zum außerordentlichen Professor für Theoretische Maschinenlehre am Maschinenlaboratorium der Mechanischen Abteilung der TH Dresden. Zeitgenossen rühmen Merkels Fähigkeiten als Hochschullehrer, aber auch seine Begabung für technisch-organisatorische Aufgaben. Die Arbeiten zur Berechnung von Kühltürmen ("Merkelsche Hauptgleichung") gelten der internationalen Fachwelt als Vorbild. In den wenigen Jahren seines Wirkens war Friedrich Merkel weit über Sachsen hinaus bekannt geworden. Sein plötzlicher Tod am 15. September 1929 machte die Wissenschaft um einen ihrer hoffnungsvollsten Vertreter ärmer.




    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Carl_Friedrich_Merkel

    Leopold heiratete Alma Luise Charlotte Frantz am 22 Mrz 1923. Alma wurde geboren am 28 Mrz 1894 in Zwickau,,,,,,,,; gestorben am 04 Feb 1976 in Neubrandenburg,,,,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Auguste "Barbara" Merkel wurde geboren am 17 Jan 1924 in Meißen,,,,,,,,; gestorben am 11 Mrz 2016 in Neubrandenburg.

Generation: 2

  1. 2.  Johann Wilhelm "Gustav" Merkel wurde geboren am 19 Jun 1866 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,, (Sohn von Johannes "Julius" Merkel und "Wilhelmine" Julia Bertha Plitt); gestorben am 26 Okt 1931 in Ullersdorf,Schlesien,,,,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Papierfabrikant
    • Referenznummer: 4-10.4.1
    • Religion: ev.-luth.

    Notizen:

    REINHOLD MERKEL trägt am 8.4.1989 bei Familientag vor:Geschichte derPapiermacher der Familie Merkel :
    Von der Geburt meines Großvaters Gustav Merkel berichtet mein Vater Karl Merkel:
    Am Abend des 19.Juni 1866 saß Julius MerkeI, schon im Mantel, noch in
    seinem Arbeitszimmer in Grünthal, um noch einige letzte Anordnungen zutreffen und einige Briefschaft zu erledigen, während schon der Wagen mitzwei starken Pferden bespannt vor der Türe wartete, um ihn nach Nürnbergzu bringen. Er wollte gleich nach Arbeitsschluß abfahren, um möglichstschnell zu seinem Bruder zu kommen, bei dem seit dem vorhergehenden Tageseine junge Frau ihr erstes Kind erwartete. Sein Bruder, Wilhelm, warArzt und Geburtshelfer.
    Manch froher Gedanke, vermischt mit mancher Sorge mögen ihn geleitethaben, als der Wagen am Flußlauf entlang durch manche Dörfer fuhr, wodie Menschen in der sinkenden Sonne noch die letzte Arbeit auf Feld undFlur verrichteten. Da und dort waren auch noch Schnitter beschäftigtfrischen Klee zu schneiden und mancher vollbeladene Heuwagen mußteüberholt werden. Noch ein letzte Anhöhe war zu überwinden dann lag diefrüher Freie Reichsstadt Nürnberg im Abenddämmern vor dem eiligdahinfahrenden Vagen. Bald nahmen die Tore ihn auf und in der Enge derHäuser überfiel Julius die bange Sorge und Erwartung so sehr, daß ernicht warten konnte, bis der Vagen seine Unterkunft erreicht hatte. Erverließ vorzeitig den Vagen, um schnell in das Haus seines Bruders zueilen.

    Ein großes altes Tor mit schweren schmiedeeisernen Angeln und einemgroßen kunstvoll geschmiedetem Schloß verwehrte ihm den Eingang. Zweimalmußte er den Klopfer kräftig anschlagen lassen, ehe von Innen geöffnetwurde. "Gratuliere zum Jungen" kam ihm aus dem Munde der altenHaushälterin entgegen, die schon zu seines Vaters Zeiten ihn einstmalsbetreut hatte. Mit strahlenden Augen voll glücklicher Tränen reichte siedem jungen Vater die Hand und mußte ihm voll übersprudelnderLebhaftigkeit schon alles erzählen, während sie ihn die Treppehinaufführte ins Zimmer der jungen Mutter, an derem Bette sein BruderWilhelm stand.
    Seine erste Kinderzeit verlebte Gustav mit seinen Geschwistern inGrünthal bis er 1872 nach Nürnberg in die Schule mußte, wo er bei seinemOnkel Wilhelm wohnte. Er blieb dort bis er seine Schulzeit beendethatte.
    Gustav begann dann bei seinem Vater, Julius, in der NeuenPapiermanufaktur Straßburg - Rupprechtsau eine Lehre, wo er seine erstenkaufmännischen und technischen Kenntnisse der Papierherstellung erhielt.Neben einer halbjährigen Berufstätigkeit in der Papierfabrik Flinsch inFreiburg im Breisgau war er bemüht sich selbst durch Studium voneinschlägiger Fachliteratur zu unterrichten. Er bedauerte noch inspäteren Jahren, daß sein sehnlichster Wunsch nach der Militärzeit, dieer als Reserveoffizier beendete, zu studieren von seinen Eltern nichterfüllt wurde. So mußte er viele Nächte daran arbeiten, sich das Wissenanzueignen, das ihm ein Studium viel leichter vermittelt hätte. Gustavtrat zunächst eine Stelle als Volontär in Belgien an, ein Bezeichnungfür einen Hilfswerkführer mit nur geringem Entgelt. 1886 verlor erinfolge einer militärischen Übung diesen Posten und fand erst nachlanger Suche durch Mithilfe seines Vaters und einflußreicher Freundeeine Stelle als Betriebsleiter in einer ebenfalls belgischen Fabrik.Besonders erwähnenswert erscheint mir, daß in dieser Zeit die Grundlageseiner Anschauungen über das soziale Verhältnis zwischen Arbeiter undVorgesetztem bei ihm gelegt wurde. Er wollte seinen Untergebenen nichtnur streng Vorgesetzter nach Art eines Patriarchen sein, sondern auchBerater in allen Lebenslagen. Damit setzte er sich in bewußten Gegensatzzu der Mehrzahl der damaligen Arbeitgeber. Erst sehr viel später wurdendie Arbeitgeber zum Teil dazu gezwungen, daß die Arbeiter nicht nurArbeitskräfte waren, sondern auch Menschen für deren Wohlergehen derVorgesetzte verantwortlich ist.
    Im Jahre 1888 wechselte er wieder nach Freiburg zur Fa. Flinsch, wo erNachtwerkführer wurde, Ende 1888 erhielt er dann eine Stelle alsTagwerkführer in der Patentpapierfabrik Hohenofen bei Neustadt an derDosse, nordwestlich von Berlin.
    Zu dieser Zeit gehörte das in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhundertsgegründete Werk dem Direktor, A. Woge, der immer noch bedeutendenHannoverschen Papierfabriken Alfeld Gronau. Der Vorbesitzer, LudwigKayser, war der Leiter dieses Werkes.
    Gustav Merkel lernte in diesem Hause die einzige Tochter, PaulineKayser, des Werksleiters kennen, konnte sie aber erst heiraten, nachdemer das Leutnantspatent erworben hatte. Am 30.September 1890 fand dieöffentliche Verlobung statt. Als er von Herrn Woge mit der Leitung einesZweigwerkes in Gröningen, Kreis Oschersleben, beauftragt wurde, war derWeg frei für die Hochzeit, die am 3.0ktober 1891 als wahres Dorffest inHohenofen stattfand.
    Hier möchte ich einfügen, daß durch diese Heirat zwei traditionsreichePapiermacherfamilien zusammenkamen. Die Familie Kayser war nämlich auchschon seit mehreren Generationen als Papiermacher tätig. Es würde hierzu weit führen ausführlicher von der Hohenofener Zeit zu berichten, dievon meiner Großmutter, Paula Merkel, geb. Kayser, und von meinem Vater,Karl Merkel, niedergeschrieben wurde.

    Bis zum Jahre 1895 blieb Gustav mit seiner Frau, die ihm in dieser Zeitdrei Buben zur Welt brachte, in Gröningen. Die drei Knaben nannten sieJohannes, Friedrich und Karl.
    Im Sommer 1895 siedelte die junge Familie nach Weißenfels an der Saale,wo Gustav die Stelle eines Direktors der Papierfabrik Gebrüder Dietrichannahm. Mit Hilfe seiner Eltern konnte er sich ein Haus kaufen, dieVilla Luise, und wäre sicher länger dort geblieben. Aber die nur wenigjüngeren Söhne des Besitzers drängten nach, so daß es mein Großvatergeraten schien ihnen Platz zu machen. Es bot sich dann 1899 eine Stelleals Direktor in der Holz-Zellstoff- und Papierfabrik Neustadt imSchwarzwald an und die wieder gewachsene Familie, der vierte Sohn,Ludwig, wurde in Weißenfels geboren, zog in den Schwarzwald um.
    Die Papierfabrik in Neustadt im Schwarzwald hatte 1899, als Gustav dieLeitung übernahm, neben zwei liegenden Holzzellstoffkochern fürSulfitzellstoff noch 2 Papiermaschinen mit 1,30 und 2,00 m Arbeits-breite sowie die notwendigen Aufbereitungsmaschinen. Dazu kam noch eineumfangreiche Landwirtschaft. In den nächsten Jahren konnte meinGroßvater die Fabrik beträchtlich erweitern, es wurden noch 2Papiermaschinen aufgestellt. Diese 4 Papiermaschinen waren noch inBetrieb, als ich 1961 nach Neustadt kam, um als Schichtwerkführer zuarbeiten.
    Nach allen Berichten, die mir vorlagen und nach den Erzählungenbesonders meines Onkels Wolf, der in Neustadt zur Welt kam, hat dieFamilie eine recht glückliche Zeit dort verlebt. Onkel Wolf hielt auchüber die Kriegsjahre hinweg Verbindung mit Bekannten in Neustadt undknüpfte auch für mich die ersten Kontakte dorthin.
    Trotzdem blieb Gustav Merkel nicht im Schwarzwald, sondern beteiligte sich im Jahre 1912 an der Papierfabrik Ullersdorf im Isergebirge in Schlesien, wo er bis zu seinem Tode am 26.0ktober 1931 wirkte.
    (Fortsetzung bei Karl Merkel)

    Johann heiratete Auguste "Paula" Charlotte Kayser am 03 Okt 1891 in Hohenofen,,,,,,,,,;,;. Auguste (Tochter von "Ludwig" Julius Ernst Kayser und "Auguste" Charlotte Grosser) wurde geboren am 09 Mrz 1872 in Eichberg,Hirschberg,(Schlesien); gestorben am 05 Mrz 1952 in Weimar,,,,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Auguste "Paula" Charlotte Kayser wurde geboren am 09 Mrz 1872 in Eichberg,Hirschberg,(Schlesien) (Tochter von "Ludwig" Julius Ernst Kayser und "Auguste" Charlotte Grosser); gestorben am 05 Mrz 1952 in Weimar,,,,,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Religion: ev.-luth.

    Notizen:

    Kay 5,9

    Kinder:
    1. 1. Prof. Dr.-Ing. Leopold Carl "Friedrich" Merkel wurde geboren am 17 Sep 1892 in Gröningen,,,,,,,, Kr. Oschersleben; gestorben am 15 Sep 1929 in Dresden,,,,,,,,.
    2. Johannes Merkel wurde geboren am 14 Okt 1893 in Gröningen,,,,,,,,; gestorben am 12 Okt 1970 in Wremen,,,,,,,,.
    3. August Konrad "Karl" Merkel wurde geboren am 11 Feb 1895 in Gröningen,,,,,,,,; gestorben am 24 Feb 1984 in Bad Reichenhall,,,,,,,,.
    4. Ludwig Merkel wurde geboren am 17 Feb 1899 in Weißenfels,,,,,,,,; gestorben am 27 Sep 1918 in gefallen,Gouzeaucourt,,,,,,,; wurde beigesetzt in Selvigny Block 3 Grab 85.
    5. Paul Wolfgang Merkel wurde geboren am 28 Jul 1905 in Neustadt,Schwarzwald,,,,,,,; gestorben am 09 Mai 1993 in Schwabmünchen,Augsburg,,,,,,,; wurde beigesetzt am 18 Juni 1993 in Germering.


Generation: 3

  1. 4.  Johannes "Julius" MerkelJohannes "Julius" Merkel wurde geboren am 11 Apr 1836 in Nürnberg,,,,,,,, (Sohn von Johann "Friedrich" Merkel und Babette Margarete Kalb); gestorben am 22 Jul 1910 in in der Ruprechtsau bei Straßburg heute La Robertsau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Papierfabrikant
    • Referenznummer: 3-10.4

    Notizen:

    REINHOLD MERKEL trägt am 8.4.1989 bei Familientag vor:Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel :
    Das Papier aus seiner Fabrik war mit dem von zwei Löwen gehaltenem königlich bayerischem Wappen geschmückt, daneben aber stand FRIED. MERKEL. Das im Nürnberger Stadt-Archiv aufbewahrte Familienbuch ist aus Papier hergestellt worden,. das in der Grünthaler Papierfabrik gefertigt wurde. Sein jüngerer Sohn Julius trat ca. 1860 in das väterliche Geschäft ein, nachdem er zuvor in Paris in einem Handlungshause beschäftigt war.
    Mit Julius Merkel kommen wir nun zu dem nächsten Papiermacher der Familie. Er führte zusammen mit seiner Mutter nach dem Tode von Friedrich im Jahre 1862 die Grünthaler Papierfabrik weiter. Obwohl sein Bruder Wilhelm Merkel auf sein Erbteil verzichtete, hatte Julius doch schwer zu kämpfen, um die Fabrik auf dem Laufenden zu halten und die Erbschaftsschulden abzutragen. Dies muß ihm auch nach dem Krieg 1870/71 ganz gut gelungen sein. Julius konnte, nachdem seine Mutter im Jahre 1872 verstorben war, die Grünthaler Fabrik an die Gebrüder Beck 1874 günstig verkaufen, die aber bereits drei Jahre später in Konkurs gingen. Die Fabrik wurde in eine Bleistiftfabrik umgewandelt. Auch heute noch sollen einige Gebäude der damaligen Papierfabrik existieren. Das Gelände gehört heute der Firma C. Conradty.
    Mit dem Verkauf konnte Julius Merkel die noch laufenden Schulden und einen Teil der Erbschaftsschulden abdecken. Soweit die Grünthaler Papierfabrik. Doch nun zurück zu der Kindheit von Julius Merkel.
    Julius Merkel wurde am 11. April 1836 traditionsgemäß in Nürnberg geboren. Er verbrachte seine Kindheit zusammen mit seinem älteren Bruder Wilhelm, der später Arzt wurde, und der Schwester Rosa in Grünthal. Da die Mittel seines Vaters nicht ausreichten, beide Söhne studieren zu lassen, kam Julius in eine kaufmännische Lehre. Nach der ersten Grundausbildung ging er auf die damals übliche Wanderschaft, um bei Geschäftsfreunden sich weiter auszubilden. Hierbei kam er neben verschiedenen Auslandsaufenthalten auch nach Lübeck, wo er die Tochter Wilhelmine, genannt Minna, des Pfarrers Gustav Plitt aus Genin bei Lübeck kennen und lieben lernte. Er heiratete sie am 19. September 1865.
    Sicher wurde Julius neben seiner kaufmännischen Ausbildung auch in der Papierherstellung ausgebildet, denn schon 1850 wird er als Vertreter Bayerns im ersten Vorstand des neugegründeten Vereins Deutscher Papierfabrikanten erwähnt. Dieser Verein setzte die Papierpreise fest und regelte den. Lumpeneinkauf. Gleichzeitig diente er dem persönlichen Kontakt der Papiermacher untereinander, die ja meist abgelegen an Bächen außerhalb größerer Städte tätig waren.
    Dieser erste Verein hatte aber kein langes Leben, er wurde nie aufgelöst, das Interesse an ihm schlief aber langsam ein. Als durch fortschreitende Industrialisierung und zum Teil bahnbrechende Erfindungen, wie die Eisenbahn und die Herstellung neuer Rohstoffe und die Vervollkommnung der Maschinen für die Papierherstellung, die Erzeugungsmenge den Verbrauch überholte, kamen die Papierfabrikanten bald in eine schlimme Lage. Verteuerung der Rohstoffe und Löhne machte eine Neuordnung der Preise nötig. Dies stieß aber auf Schwierigkeiten, denn nicht nur die Überproduktion im Inlande, sondern auch der österreichische Wettbewerb, der mit der Ausfuhr nach Deutschland durch das Sinken des Silberwertes Vorteile hatte, machte sich auf dem Papiermarkt fühlbar.
    In dieser Notzeit besannen sich einige Papiermacher auf das Sprichwort "Einigkeit macht stark". Einer von diesen war Julius Merkel. Sie gründeten im Dezember 1872 zum zweiten Mal den Verein Deutscher Papierfabrikanten, der noch heute existiert.
    In dieser Zeit genügten die Lumpen als Rohstoff zur Papierherstellung nicht mehr. Aber durch die Erfindung des Holzschliffs, ein Verfahren, wobei Fichten-Holzstämme durch Anpressen an einen rotierenden Stein unter Zusatz von viel Wasser zerfasert wurden, und die Erfindung der Zellstoffherstellung, konnte die Papierindustrie wieder neuen Aufschwung finden.
    Bei der Zellstoffherstellung werden kleingehackte Holzstämme mit Säure in großen Kochern unter Druck und Hitze behandelt. Dabei lösen sich die harten Teile des Holzes heraus und übrig bleibt die mehr oder weniger reine Zellulose.
    Mein Urgroßvater, Julius Merkel, der sich inzwischen einen Namen unter seinen Papiermacherkollegen gemacht hatte, ging nach dem Verkauf der Papierfabrik Grünthal wohl zunächst als Vertreter nach Berlin und übernahm dann im Jahre 1877 die Leitung der Papierfabrik Friedland in Schlesien. Er blieb dort aber nicht lang, denn schon Anfang 1879 zog die Familie nach Ettlingen und kurz darauf nahm Julius Merkel eine Stelle als Prokurist in der Neuen Papiermanufaktur in Straßburg - Ruprechtsau an. Dies war eine größere Papierfabrik und er blieb dort 30 Jahre.
    Die Familie wohnte dort im oberen Stock eines Zweifamilienhauses mit einem großen Garten, in dem auch mein Vater so manche schöne Ferien verbringen konnte.
    Julius Merkel starb auch dort im Jahre 1910 im Alter von 74 Jahren.
    Von seinen 4 Kindern, 2 Söhnen und 2 Töchtern, möchte ich im weiteren Verlauf nur von seinem ältesten Kind, Gustav Merkel berichten.
    Von der Geburt meines Großvaters Gustav Merkel berichtet mein Vater Karl Merkel:
    Am Abend des 19.Juni 1866 saß Julius MerkeI, schon im Mantel, noch in
    seinem Arbeitszimmer in Grünthal, um noch einige letzte Anordnungen zu treffen und einige Briefschaft zu erledigen, während schon der Wagen mit zwei starken Pferden bespannt vor der Türe wartete, um ihn nach Nürnberg zu bringen. Er wollte gleich nach Arbeitsschluß abfahren, um möglichst schnell zu seinem Bruder zu kommen, bei dem seit dem vorhergehenden Tage seine junge Frau ihr erstes Kind erwartete. Sein Bruder, Wilhelm, war Arzt und Geburtshelfer.
    Manch froher Gedanke, vermischt mit mancher Sorge mögen ihn geleitet haben, als der Wagen am Flußlauf entlang durch manche Dörfer fuhr, wo die Menschen in der sinkenden Sonne noch die letzte Arbeit auf Feld und Flur verrichteten. Da und dort waren auch noch Schnitter beschäftigt frischen Klee zu schneiden und mancher vollbeladene Heuwagen mußte überholt werden. Noch ein letzte Anhöhe war zu überwinden dann lag die früher Freie Reichsstadt Nürnberg im Abenddämmern vor dem eilig dahinfahrenden Vagen. Bald nahmen die Tore ihn auf und in der Enge der Häuser überfiel Julius die bange Sorge und Erwartung so sehr, daß er nicht warten konnte, bis der Vagen seine Unterkunft erreicht hatte. Er verließ vorzeitig den Vagen, um schnell in das Haus seines Bruders zu eilen.

    Ein großes altes Tor mit schweren schmiedeeisernen Angeln und einem großen kunstvoll geschmiedetem Schloß verwehrte ihm den Eingang. Zweimal mußte er den Klopfer kräftig anschlagen lassen, ehe von Innen geöffnet wurde. "Gratuliere zum Jungen" kam ihm aus dem Munde der alten Haushälterin entgegen, die schon zu seines Vaters Zeiten ihn einstmals betreut hatte. Mit strahlenden Augen voll glücklicher Tränen reichte sie dem jungen Vater die Hand und mußte ihm voll übersprudelnder Lebhaftigkeit schon alles erzählen, während sie ihn die Treppe hinaufführte ins Zimmer der jungen Mutter, an derem Bette sein Bruder Wilhelm stand.
    (Fortsetzung bei Gustav Merkel)

    Johannes heiratete "Wilhelmine" Julia Bertha Plitt am 19 Sep 1865. "Wilhelmine" wurde geboren am 21 Feb 1847 in Genin bei Lübeck; gestorben am 03 Jan 1923 in Ullersdorf,,Isargebirge,,,,,,,;,;. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  "Wilhelmine" Julia Bertha Plitt wurde geboren am 21 Feb 1847 in Genin bei Lübeck; gestorben am 03 Jan 1923 in Ullersdorf,,Isargebirge,,,,,,,;,;.
    Kinder:
    1. 2. Johann Wilhelm "Gustav" Merkel wurde geboren am 19 Jun 1866 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 26 Okt 1931 in Ullersdorf,Schlesien,,,,,,,.
    2. Minna Merkel wurde geboren am 19 Jul 1867 in Grünthal,,,,,,,,; gestorben am 02 Sep 1867 in Grünthal,,,,,,,,.
    3. Leopold Merkel wurde geboren am 16 Jun 1869 in Grünthal,,,,,,,,; getauft in in Grünthal,,,,,,,,; gestorben am 22 Okt 1895 in Magdeburg,Neustadt,,,,,,,.
    4. Maria Merkel wurde geboren am 23 Jan 1872 in Grünthal,,,,,,,,; getauft in in Grünthal,,,,,,,,; gestorben am 23 Dez 1878 in Grünthal,,,,,,,,.
    5. Johanna Merkel wurde geboren am 20 Nov 1878 in Gröbersdorf,,Schlesien,,,,,,; getauft in in Görbersdorf,,,,,,,,; gestorben am 24 Jan 1946 in Wildbad,,,,,,,,.

  3. 6.  "Ludwig" Julius Ernst Kayser wurde geboren am 13 Okt 1842 in Hohenofen b.Neustadt a.d.Dosse (Sohn von Johann Jakob Kayser und Pauline Werner); gestorben am 21 Jan 1934 in Ullersdorf,,Isergebirge,,,,,,,;,;.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Papierfabrikdirektor
    • Religion: ev.-luth.

    Notizen:

    Kay 4,5

    "Ludwig" heiratete "Auguste" Charlotte Grosser am 21 Mai 1871 in Schmiedeberg,,,,,,,,,;,;. "Auguste" wurde geboren am 03 Mrz 1849 in Schmiedeberg im Riesengebirge; gestorben am 18 Jul 1939 in Ullersdorf,,Isergebirge,,,,,,,;,;. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  "Auguste" Charlotte Grosser wurde geboren am 03 Mrz 1849 in Schmiedeberg im Riesengebirge; gestorben am 18 Jul 1939 in Ullersdorf,,Isergebirge,,,,,,,;,;.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Religion: ev.-luth.

    Notizen:

    Kay 4,6

    Geburt:
    o/Rsg.

    Gestorben:
    18.7.1939 in Krobsdorf

    Kinder:
    1. 3. Auguste "Paula" Charlotte Kayser wurde geboren am 09 Mrz 1872 in Eichberg,Hirschberg,(Schlesien); gestorben am 05 Mrz 1952 in Weimar,,,,,,,,.
    2. Carl Kayser-Eichberg wurde geboren am 05 Apr 1873 in Eichberg,,,,,,,,,;,;; gestorben am 6 Nov 1964 in Potsdam.
    3. Otto Kayser wurde geboren am 06 Aug 1875 in Lomnitz,Hirschberg,Schlesien,,,,,,,;,;; gestorben am 25 Mrz 1944 in Friedeberg,Queis,,,,,,,,;,;.
    4. Dr. jur. Ludwig Kayser wurde geboren am 27 Aug 1880 in Penig,,Sachsen,,,,,,,;,;.


Generation: 4

  1. 8.  Johann "Friedrich" MerkelJohann "Friedrich" Merkel wurde geboren am 14 Aug 1803 in Nürnberg,,,,,,,,; getauft am 15 Aug 1803 in St. Sebald (Sohn von Paul Wolfgang Merkel und Margarethe Elisabeth Bepler); gestorben am 28 Jan 1862 in Nürnberg,,,,,,,,; wurde beigesetzt am 30 Jan 1862 in St. Sebald.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Nürnberg,,,,,,,,; Kaufmann
    • Beruf: Nürnberg,,,,,,,,; Marktadjunkt, Papierfabrikant
    • Referenznummer: 2-10

    Notizen:

    Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. I. 1k
    Die Ahnenträger (Kinder des Paul Wolfgang Merkel) kennzeichnet Mez mit Buchstaben von a-n, also das 10. Kind.
    Papierfabrikant, Kaufmann und Marktadjunkt in Nürnberg

    FAMILIENBUCH MERKEL, im Stadtarchiv Nürnberg verwahrt unter Merkel- Archiv Nr. 15a, Seite 28-31
    Abgeschrieben nach bestem Wissen und Können im März 1982 durch Arthur Mez ( VI 55241)
    Eingescannt und den Personen in Gen_Pluswin-Merkel-Datei eingefügt durch E. Brick, Juni 2005

    XI. JOHANN FRIEDRICH MERKEL
    JOHANN FRIEDRICH elftes Kind u. sechster Sohn des Herrn Paul Wolfgang Merkel u. seiner Ehefrau Margaretha Elisabetha geborenen Beppler wurde im Garten vor dem Lauferthor 1803 Sonntag den 14 August Nachmittags zwischen 4 u. 5 Uhr geboren u. Montag den 15 August getauft, dabei vertrat ihn mit Red u. Antwort sein Großvater Johannes Beppler u. Herr Hofrath Doctor Christoph Friedrich Allgeier, Physikus in Rudenhausen, welch letzterer aber bei der Taufe nicht zugegen war.
    Sein ältester Sohn Herr Paul Wilhelm Leonhard beschreibet die Lebensumstände seines seligen Herrn Vaters wie folgte:
    "Herr Johann Friedrich gleich seinen anderen Geschwistern im väterlichen Hause nach guter alter Sitte in der Zucht u. Vermahnung des HErrn auferzogen, kam bereits im Jahre 1807 in die deutsche Schule des Herrn Port in der Judengasse, welcher Lehrer zugleich auch Privatunterricht im elterlichen Hause ertheilte. 1810 kam er in die Collaboratur der Sebalder lateinischen Schule, rückte in der gewöhnlichen Zeit in die höheren Klassen vor, u. trat nach erhaltenem Absolutorium des 0berprogymnasiums im Herbst 1817 aus der Anstalt aus. Das nächstfolgende Jahr brachte er noch im elterlichen Hause zu, woselbst er Privatunterricht im Englischen, Französischen, Italjenischen u. dem kaufmännischen Rechnen erhielt, die übrige Zeit aber zur praktischen Elernung der Anfangsgründe der Handlungswissenschaften auf dem Comptoir seines Vaters benützte. Am Weihnachtsfeste 1817 erhielt er die Erlaubniß mit dem jungen Ernst Becker aus Gotha u. noch anderen im elterlichen Geschäft Angestellten die von Lödel u. Merkel alljährlich beschickte Dult in Tirol besuchen zu dürfen, was ihm noch in späteren Jahren häufig Gelegenheit gab, die damals in diesem Lande geübte große Geschäftstreue u. Redlichkeit im Handel hoch zu rühmen. Am 31 December 1818 nahm er auf längere Zeit Abschied von zu Hause, denn nach einem kurzen Besuche bei seiner Schwester Käthe Roth in München, wohin er mit den zwei Kommis reiste die im Auftrag des väterlichen Geschäftes die Münchener Dult besuchten, trat er in den ersten Tagen des Januar 1819 als Lehrling in das Drogueriewaarengeschäft den Herrn Johann Kießling in Augsburg ein, in dasselbe Haus, in dem bereits 17 Jahre vorher sein älterer Bruder Paul Gottlieb gelernt hatte. Es war ein schon nach damaligen Begriffen strenges Lehrhaus, welches auf Ordnung u. Pünktlichkeit im Kleinen wie im Großen achtete u. hiedurch gewiß viel beigetragen hat, das Gefühl der strengsten Pflichterfüllung u. Redlichkeit bei jedem Geschäft zu erwecken, u. die eigenen Leistungen nur nach höheren u. besseren zu bemessen. Es kam ihm daselbst sehr zu Statten, daß er bereite im elterlichen Hause auf dem Comptoir gearbeitet hatte, denn er wurde dadurch in den Stand gesetzt, den Anforderungen seines Prinzipals eher u. schneller als Andere zu genügen u. die besondere Gelegenheit sich in diesem Geschäft vorzügliche Waarenkenntnisse zu verschaffen gehörig zu benützen. Während dieser Lehrzeit erkrankte sein Vater kurze Zeit nachdem er seinen Sohn in Augsburg besucht hatte, wohin er auf seiner Heimreise von München nach Nürnberg nach Schluß des ersten baierischen Landtagen gekommen war. Dem Wunsch des kranken Vaters gemäß, seine Söhne noch einmal um sich zu sehen, wurde er am 13 Januar 1820 von Augsburg nach Hause berufen, den Segen des sterbenden Vaters zu erhalten, welcher am 16 Januar 1820 sanft u. selig entschlief. Bald nach der Beerdigung kehrte er wieder in sein Lehrhaus zurück u. verblieb allda bis zum Jahre 1823, in welchem ihm die Auslernung ertheilt wurde u. er in das elterliche Geschäft eintrat. Im Jahre 1824 erhielt er von seiner Frau Mutter die Erlaubniß mit seinem Freunde Johann Huber, Sohn des Herrn Marktsvorstehers Huber, vorerst eine Reise nach Hamburg u. Holland zu machen, sie sollten beide neben Erwerbung von Kenntnissen in fremden Sitten, Gebräuchen u. Sprachen, auch für ihre elterlichen Geschäfte Thätig seyn, u. besonders bei den damals in den Seestädten vorkommenden großen Waarenauktionen das Interesse ihrer elterlichen Geschäfte wahren. Beide Reisende waren eben über Bremen, Amsterdam, Antwerpen nach Brüssel gekommen, als die Nachricht vom Tode Ludwigs XVIII zu Paris daselbst eintraf; da beschlossen beide, anstatt von Brüssel direkt nach London, wie vorgeschrieben, zu gehen, ihre Reise über Paris vorzunehmen u. den Krönungsfeierlichkeiten Karls XII beizuwohnen. Bis in die letzten Lebensjahre blieb diese Vergnügungsreise eine der liebsten Erinnerungen an das damalige Wanderleben. In London verblieb er bis Januar 1825, in welchem Monat er nach Hause berufen wurde, weil sein ältester Herr Bruder Johann als Deputirter der Stadt Nürnberg zum Landtag abreisen mußte. Bis zur Zurückkunft desselben aus München verblieb er nun im elterlichen Geschäfte, reiste aber sodann im Herbste desselben Jahres wieder nach England, um, wie schon früher auch ferner direkte Einkäufe für das Geschäft daselbst zu machen; seine häufige Mußezeit benützte er hauptsächlich zu Ausflügen nach Dublin, Wales u. die schottischen Hochlande. Zahlreiche Notizen hierüber bezeugen das lebhafte Interesse, welches ihm diese Reisen einflößten, auch die Menge der Einkäufe kleinerer, in Haushaltungen u. zum alltäglichen Leben gehöriger Gegenstände gibt besonders Zeugniß, wie hoch er die Solidität der damaligen englischen Arbeit achtete. Nach über einjähriger Abwesenheit kehrte er in das elterliche Haus zurück u. blieb allda, vorzugsweise die Waarengeschäfte besorgend. Im Jahre 1829 wurde er als Associé seiner beiden ältesten Herren Brüder in das ehemals väterliche Geschäft aufgenommen u. verehelichte sich kurz darauf am 16 August 1829 mit Fräulein Margarethe Babette, Kalb (geboren den 1 December 1806) Tochter des Herrn Leonhard Kalb, Bankiers u. königl. Handelsgerichtsassessors dahier u. seiner Ehefrau Sophie geborenen Hofmann von hier. Mit derselben zeugte er vier Kinder:
    1. Paul Wilhelm Leonhard geboren 1830 am 21 August, gestorben am .. .. 1831
    2. Wilhelmina Rosa geboren 1832 am 27 Mai.
    3. Paul Wilhelm Leonhard geboren 1833 am 11 April.
    4. Johannes Julius geboren 1836 am 11 April.
    Beide Eltern suchten ihre Kinder in der Zucht u. Vermahnung zum HErrn zu erziehen u. der HErr schenkte auch reichen Segen in der Entwicklung derselben, obgleich gar manche Sorgen geistiger u. leiblicher Natur dazwischen vorkamen. In der Erziehung derselben scheute Herr Johann Friedrich weder Zeit noch Kosten, wo er überzeugt war, es könnte die Erlernung irgend eines Gegenstandes von besonderem Vortheil für ihre künftige Laufbahn seyn. Dagegen verlangte er von ihnen auch treue Erfüllung ihrer Pflichten u. Anlegung eines strengeren Maßstabes an sich als an Andere bei Beurtheilung eigener u. fremder Leistungen. Doch, was er von Anderen zumal von seinen Kindern forderte, dem suchte er selbst, als Haupt der Familie nach besten Kräften nachzustreben. Er war fleissig in jeder Arbeit u. unermüdet thätig in seinem Geschäfte, wenn es galt, das Wohl seiner Lieben zu fördern. Doch nicht allein in leiblicher Arbeit suchte er seinen Familiengliedern voranzugehen, er war auch ein treuer Arbeiter im Weinberge des HErrn u. fortwährend bestrebt, das Beispiel eines gottseligen u. frommen Wandels zu geben. Seine angeborene Freundlichkeit u. Liebe gegen Jedermann, die eigene Anspruchslosigkeit kamen ihm dabei sehr zu statten, denn er suchte den Frieden u. die Liebe, die er selbst in hohem Maße besaß, auf Jeden der mit ihm in Berührung kam zu übertragen. Diese Liebe zum Frieden u. die Freude an einem einträchtigen Zusammenleben trat in seinem öffentlichen u. Privatleben jederzeit hervor; überall waren ihm Zank u. Streit verhaßt u. mit seinem ganzen Ansehen suchte er diesem entgegenzutreten. Nie ließ er aber auf Kosten seiner Friedensliebe bei der Erziehung seiner Kinder Unrecht ungesühnt, oder ihm Unangenehmes unberührt; wenn auch mit der größten Rücksicht wurden Fehler aufgedeckt, gerügt, aber später nicht mehr erwähnt. Als seine Söhne anfiengen selbständig zu werden, u. ihren Studien u. Geschäften halber längere Zeit vom elterlichen Hause entfernt waren, da gibt jeder Brief von ihm an sie Zeugniß von der großen Liebe zu ihnen ab. In jedem ermahnt er sie in fremden Landen bei den vielen Versuchungen getreulich heimischer Sitte u. christlicher Zucht zu leben u. neben fleißiger Arbeit auch fleißig zu beten. Das eigene Gebet des frommen Vaters wurde erhört. Beide Söhne kehrten reich an Kenntnissen u. Erfahrungen nach langjähriger Abwesenheit wohlbehalten ins elterliche Haus zurück. Über der Liebe, die er zu den Kindern hegte, war aber auch das Vertrauen, das er in sie setzte ein großes. So fragte er nie über die Verwendung von Geldmitteln, die er zum Reisen, zum Studium denselben anwieß. Er war überzeugt, daß Keines von ihnen unnütze Ausgaben mache; denn zur Sparsamkeit ermahnte er ja immer, u. gab selbst das Beispiel eines einfachen, genügsamen Lebenswandels. War er aber an der eigenen Person sparsam, so war er um so freigebiger gegen Alle, die ihn um Unterstützung baten. Mit offenen Händen spendete er viel u. gerne, Vieles im Verborgenen, manche Noth u. Thränen lindernd, ein helfen, wo es ihm möglich war. Dabei wußte er jede Gabe mit Worten aus der Fülle seines liebereichen Herzens dem Empfänger auf das Rücksichtsvollste nur um so werthvoller zu machen. Allein nicht blos mit Geld, auch mit thätiger Unterstützung half er Jedem, der ihn bat. Groß war dann seine Freude, wenn es ihm gelungen war Ersprießliches in seinen Pflegebefohlenen zu wirken, größer noch wenn er Dankbarkeit fand. Viele ihm sonst so kostbare Stunden verwandte er derart zu Arbeiten für Andere u. oft seufzte er unter der Last, die ihm seine Freundlichkeit, seine Güte, seine Nächstenliebe auferlegten. Jatzt hat er den besten Lohn dafür empfangen, hier auf Erden aber wird ohne das Lob der Nothleidenden, denen er geholfen, der Dank der Wittwen u. Waisen, deren Schutz u. Barather er war, noch lange nachtönen. Glücklich an der Seite einer treuen Ehefrau u. in der Mitte liebender Kinder trübte doch häufig eine schwere Wolke seinen sonst zufriedenen u. heiteren Sinn. Es war die schwankende Gesundheit seiner Frau, welche tief erschüttert seit ihrer letzten Entbindung der liebe Gott als ernstliche Mahnung zur Buße u. -Demuth zu seiner größten Sorge u. Bekümmerniß sich nicht wieder festigen wollte. Mit der größten ehelichen Liebe, Treue u. Anhänglichkeit half er ihr das schwere Kreuz tragen, das Gott dadurch Beiden auferlegt hatte. Mit Worten u. Gebet, mit Aufwendung aller irdischen Mittel suchte er ihre Schwermuth zu heben, ihren trüben Sinn zu erheitern. Ausdrücklich ruht er an ihr, daß sie als treue Mutter auch während ihrer schweren Tage die Erziehung der Kinder, die ihr doch zunächst lag, mit einer Pflichterfüllung u. Liebe besorgte, die es ihm recht deutlich machte, es sey dieß bei einem so gebeugten Gemüth nur durch besondere Kraft vom HErrn möglich gewesen.
    Nach seiner Verheurathung im Jahre 1829 blieb er bis 1836 im elterlichen Geschäft als Associé seiner beoden älteren Brüder u. übernahm von letztgenanntem Jahre an die zu diesem Geschäfte gehörige Papiermühle Grünthal bei Lauf auf eigene Rechnung. Auf den guten Fortgang dieses eigenen Geschäftes fortwährend bemüht, richtete er 1840 daselbst eine Papiermaschine ein u. unternahm in demselben Jahr zum dritten Male eine Reise nach England, um zumal in diesem Lande die Papierfabrikation gründlich zu studieren.
    Allgemeine Achtung u. großes Vertrauen genoß er in seinem Geschäftsleben, denn nie wich er von der Treue u. Redlichkeit im Handel u. Wandel ab, deren Grundzüge er in seinem Eltern u. Lehrhause überkommen hatte, was er da in der Jugend gelernt, übte er sein ganzes Leben hindurch. Groß u. für seine Körperkräfte häufig übermäßig war aber die Anstrengung, welcher er bei der weiten Entfernung seiner Fabrik von dem Geschäfte in Nürnberg, sowie bei der alljährlich zunehmenden Ausdehnung beider ausgesetzt war. Diese Überanstrengung in Vebindung mit den bei so großen Geschäften unausbleiblichen Sorgen, welche ihm bei der Zartheit seines Gemüthes doppelt schwer zu tragen waren, legten höchst wahrscheinlich den Grund zu der Krankheit, der er nach jahrelangem Leiden endlich erlag. Im Jahre 1854 war es ihm vergönnt, umgeben von seinen Kindern u. im Kreise lieber Verwandter sein silbernes Hochzeitsfest zu feiern. Dieß war ein Glanzpunkt seines Lebens, denn um diese Zeit war ihm neben Friede u. Freude noch Gesundheit gewährt. Mit großer Theilnahme förderte er in den nächsten Jahren das damals von sämtlichen Stammlinien des Hauses Merkel begonnene Werk zur Begründung einer Familienstiftung u. mit Freude konnte er mit seinen Brüdern am 1 April 1858 das endliche Gelingen des lang gehegten Planes begrüßen als ein Unterpfand der fortdauernden brüderlichen Liebe u. Eintracht der einzelnen Familienglieder. Indem er sich bei seinen Lebzeiten eins wußte im Glauben u. in der Liebe mit den Gliedern seines Hauses u. seinen Brüdern im engern u. weitern Kreise wünschte er, daß auch nach seinem Tode dieser Friede, diese Eintracht u. das Gefühl der verwandtschaftlichen Zusammengehörigkeit der ganzen Familie, Allen erhalten bleibe.
    Am 15 Mai 1860 hatte er die Freude, seine Tochter Rosa an den Kaufmann Herrn Benedikt von Schwarz zu verheurathen, u. diese Ehe am 22 Februar des folgenden Jahrs durch die Geburt eines Söhnleins gesegnet zu sehen, an welchem er Pathestelle vertrat.
    Mit Dank gegen Gott erwähnte er endlich in den letzten Jahren das Glück, welches er empfand als sein älterer Sohn Wilhelm, der früher in Burgfarrnbach praktischer Arzt war, im Jahre 1859 als solcher nach Nürnberg übersiedelte, u. als sein jüngerer Sohn Julius eine Stelle, die er in einem Handlungshause in Paris innegahabt verlassen hatte u. ins väterliche Geschäft eingetreten war, daß nun seine drei Kinder bei ihm waren, u. bei einander in Nürnberg bleiben könnten.
    Von der Werthschätzung u. Anerkennung, welche er sich neben seinem Privatleben im öffentlichen Leben erwarb, gaben verschiedene bürgerliche Ehrenstellen Zeugniß ab, welche ihm im Laufe der Zeit zu Theil wurden. So wirkte er eine Reihe von Jahren als Gemeindebevollmächtigter, sowie im Ausschusse des Centralbibelvereins u. des hiesigen Rettungshauses u. im Jahre 1858 berief ihn das Vertrauen des Handelsstandes auf eine erledigte Stelle als Marktsadjunkt u. Handelsgerichts-Assessors, welche Stelle er aber im Bewußtsein seines schweren Krankseyns bereits 4 Monate vor seinem Tode niederlegte. Obwohl eis vor Kurzem anscheinend von gesundem u. kräftigem Aussehen, kränkelte er doch schon seit vielen Jahren. Er selbst führte den Ursprung seines Leidens bis auf das Jahr 1848 zurück. Mit unendlicher Geduld u. Selbstüberwindung ertrug er freudig gottergeben u. ohne Murren die von Jahr zu Jahr zunehmende Krankheit, welche in einer Speiseröhrenverengerung bestand, u. ihn durch häufig auftretende krampfartige Schmerzen im Schlunde u. Magen u. durch tägliche Beschwerden bei jeder Nahrungsaufnahme viele qualvolle u. schwere Stunden bereitete. Oft kamen in den letzten Jahren Tage, an welchen er gar Nichts genießen konnte, das waren schwere Proben der Geduld u. hatte Anfechtungen, da der übrige Körper noch in blühender Gesundheit stand. Ohne allen Einfluß auf das Schlundleiden aber zur sichtlichen Erholung seines von Arbeit u. Sorgen schwer in Anspruch genommenen Körpers besuchte er in Gemeinschaft seiner Tochter im Jahr 1851 u. 1852 Karlsbad, die daselbst übliche Bad u. Trinkkur u. im Jahr 1853 Traunstein um eine Kräuterkur zu gebrauchen. Anfangs September 1861 nahm das Leiden einen schlimmeren Karakter an. Außergewöhnlich heftige kolikähnliche Leibschmerzen in Vebindung mit beständig wachsenden Beschwerden u. irrer zunehmender Schmerzhaftigkeit bei jeder Nahrungsaufnahme raubten schnell alle Kräfte u. brachten den Körper auf das Aeußerste herunter. Da bereitete er sich im vollen Bewußtseyn seines unheilbaren Leidens, bei klarem Verstande - schon 4 Monate vor seinem Tode auf sein nahendes Ende, sich stärkend zu dem entscheidenden Kampfe durch den Genuß des heil. Abendmahles in Gemeinschaft mit seiner Familie. Nie hörte man ein Wort der Klage über sein frühes Abscheiden, nur um Geduld flehte er in seinen argen Schmerzanfällen, die oft eine solche Höhe erreichten, daß der baldige Tod fast unausbleiblich schien. Allein er sollte nicht infolge der Schmerzen sterben, sie sollten für ihn nur Sele der Liebe seyn, mit welchen ihn der HErr zu sich zog. Das erkannte er auch inmitten seiner großen Qualen; denn nur Lob u. Dankgebete flossen von seinen Lippen, wenn die ärgsten Schmerzen ihn wieder zur Besinnung kommen ließen. Mit der zunehmenden Schwäche umwölkte sich einige Tage vor seinem Tode sein Bewußtseyn, nachdem er schon einige Male früher von seinen Lieben zärtlichen Abschied genommen hatte. Sanft u. ruhig ohne allen Krampf erfolgte endlich die Stunde seines Abscheidens am 28 Januar (Dienstags) 1862 Morgens 8 1/4 Uhr, eine wahre Erlösung von großen Leiden.
    Herr Johann Friedrich wurde am Donnerstag den 30 Januar Nachmittags 2 Uhr auf St. Johannis beerdigt u. in das Grab gelegt das nahe am Eingang des Kirchhofes mit N 2067 sich befindet. Herr Pfarrer Steger hielt die Rede u. Einsegnung vor einer sehr zahlreichen Leichenbegleitung.
    Seine Wittwe Frau Margarethe Babette geborene Kalb lebte ganz zurückzogen u. bewohnte den zweiten Stock ihres Hauses neben dem baierischen Hof, nachdem ihr ältester Sohn Herr Paul Wilhelm Leonhard Merkel, praktischer Arzt, den ersten bezogen hatte. An seinen Kindern hatte sie große Freude, denn sie verstand es ihre Gaben zu wecken, und wurde von ihnen gerne u. fleißig besucht. Mehrmals u. längere Zeit litt sie, wie zu Lebzeiten ihres Ehegatten, an Schwermuth u. Trübsinn. Am 30 Januar 1872 erkrankte sie an einer Lungenentzündung mit heftigem Fieber. Als auf ihr Befragen ihr ältester Sohn u. Arzt das Bedenkliche ihres Zustandes ihr nicht mehr verschwieg, genoß sie noch einmal mit ihren Kindern das heil. Abendmahl u. bereitete sich auf das Ende. Am Freitag den 23 Februar 1872 Nachts ein Viertel nach 10 Uhr entschlief sie sanft u. ohne Todeskampf. Montags den 26 Februar Nachm 3 Uhr wurde sie unter ansehnlicher Begleitung von ihrer Wohnung aus nach St. Johanns gebracht u. daselbst in dasselbe Grab zu ihrem Manne gelegt. Herr Stadtpfarrer Steger hielt die Leichenrede in der Kirche u. die Einsegnung am Grabe.

    REINHOLD MERKEL trägt am 8.4.1989 bei Familientag vor:Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel :
    Die Familie Merkel nahm daran nur wenig Anteil. Erst Johann Friedrich Merkel nahm wieder Verbindung zur Papiermacherei auf. Sein Vater Faul Wolfgang schrieb zu seiner Geburt folgendes in sein Tagebuch:
    Es war der 14. August 1803: "Ich war um 4 1/2 nach Tisch in meinem Zimmer, als ich ein Geräusch hörte und schnell in meiner Frau Zimmer eilte, wo ich bereits ein Knäbchen geboren fand.
    Es kam zwar geschwind, doch etwas hart und mit starker Anstrengung zur Welt. Gott nehme es in seinen Schutz u. leite u. regiere es mit seinem guten Geist u. lasse es groß u. vernünftig werden u. mache es zu einem guten u. brauchbaren Menschen zum Trost und zur Freude seiner Eltern und Freunde. Das Knäblein heißt Friedrich."
    Nach dem Abitur 1817 lernte er zunächst im elterlichen Geschäft die Anfangsgründe der Handlungswissenschaften, war dann zur weiteren Ausbildung von 1819 bis 1823 in Augsburg tätig, wo ihm "die Auslernung erteilt wurde" Bis zum Jahre 1829 war er für das väterliche Geschäft, das inzwischen seine beiden ältesten Brüder betrieben, außerhalb Nürnbergs vorwiegend in England tätig. Im Jahre 1829 wurde er dann als Associé seiner beiden älteren Brüder ins ehemals väterliche Geschäft aufgenommen. Im selben Jahr heiratete er Margarete Babette Kalb und blieb bis 1836 im elterlichen Geschäft.
    Er übernahm im Jahre 1837 oder 1839 die schon zum Geschäft gehörende Papierfabrik Grünthal, im Walde bei Röthenbach, oberhalb des Dorfes am gleichnamigen Bache gelegen. Diese wurde 1828 durch Gustav Müller gegründet und eingerichtet. Auf den guten Fortgang dieses eigenen Geschäftes ständig bemüht, errichtete er 1840 eine Papiermaschine und stattete die Fabrik mit den neuesten Maschinen aus. Es war dies die erste Papiermaschine in Süddeutschland und zwar eine englische Donkin-Maschine.
    Inzwischen war nämlich aus der oben erwähnten Handpapiermacherei eine mechanisierte Herstellung geworden. 1799 wurde von dem Franzosen Louis Robert die Papiermaschine erfunden. Diese Erfindung wurde von den Engländern weiter vervollkommnet. Dieser Umstand erklärt auch, daß Friedrich in demselben Jahre zum drittenmal eine Reise nach England unternahm, um hier die Papiermacherei mit den modernen Maschinen zu studieren.
    Das Papier aus seiner Fabrik war mit dem von zwei Löwen gehaltenem königlich bayerischem Wappen geschmückt, daneben aber stand FRIED. MERKEL. Das im Nürnberger Stadt-Archiv aufbewahrte Familienbuch ist aus Papier hergestellt worden,. das in der Grünthaler Papierfabrik gefertigt wurde. Sein jüngerer Sohn Julius trat ca. 1860 in das väterliche Geschäft ein, nachdem er zuvor in Paris in einem Handlungshause beschäftigt war.
    Mit Julius Merkel kommen wir nun zu dem nächsten Papiermacher der Familie. Er führte zusammen mit seiner Mutter nach dem Tode von Friedrich im Jahre 1862 die Grünthaler Papierfabrik weiter. Obwohl sein Bruder Wilhelm Merkel auf sein Erbteil verzichtete, hatte Julius doch schwer zu kämpfen, um die Fabrik auf dem Laufenden zu halten und die Erbschaftsschulden abzutragen.
    (Fortsetzung bei Julius Merkel)

    Johann heiratete Babette Margarete Kalb am 16 Aug 1829 in St. Lorenz. Babette (Tochter von Johann Leonhard Kalb und Sophie Marie Hofmann) wurde geboren am 01 Dez 1806 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 23 Feb 1872 in Nürnberg,,,,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Babette Margarete KalbBabette Margarete Kalb wurde geboren am 01 Dez 1806 in Nürnberg,,,,,,,, (Tochter von Johann Leonhard Kalb und Sophie Marie Hofmann); gestorben am 23 Feb 1872 in Nürnberg,,,,,,,,.
    Kinder:
    1. Leonhard Wilhelm Paul Merkel wurde geboren am 29 Aug 1830 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 15 Mrz 1831 in Nürnberg,,,,,,,,.
    2. "Rosa" Wilhelmine Merkel wurde geboren am 27 Mai 1832 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 19 Apr 1904 in Nürnberg,,,,,,,,.
    3. Dr. med. Hofrat "Wilhelm" Paul Leonhard Merkel wurde geboren am 11 Apr 1833 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 21 Apr 1920 in Nürnberg,,,,,,,,; wurde beigesetzt am 23 Apr 1920.
    4. 4. Johannes "Julius" Merkel wurde geboren am 11 Apr 1836 in Nürnberg,,,,,,,,; gestorben am 22 Jul 1910 in in der Ruprechtsau bei Straßburg heute La Robertsau.

  3. 12.  Johann Jakob Kayser wurde geboren am 17 Nov 1807 in Untermossau,,Hessen,,,,,,,;,; (Sohn von Papiermeister Jakob Friedrich Kayser und Maria Sophia Spangenberg); gestorben am 20 Dez 1889 in Berlin,,,,,,,,.

    Notizen:

    Walter Koska Ahn 14; Gen. 3 (IV); Papierfabrikdirektor;
    Famg.Kayser: um 1810 nach Schriesheim gegeben, dem Papierfabrikanten Joh. Jakob Spangenberg und dessen Ehefrau Anna Juliana, wurde in alle Geheimnisse des Papiermachens zünftig eingeführt, trat 1926 seine Wanderschaft mit Georg Spangenberg zusammen an; der Wanderweg ist anhand der Eintragungen in seinem Wanderpass bzw. Stammbuch nachvollziebar; 1836 wurde Kayser zum Leiter der im Bau befindlichen Papierfabrik in Hohenofen bestimmt und leitete diese von der Inbetriebsetzung am 1.7.1838 bis zum 31.12.1882.

    Johann heiratete Pauline Werner am 26 Dez 1837 in Dreifaltigkeitskirche. Pauline (Tochter von Tischlermeister Emanuel Werner und Maria Elisabeth "Dorothea" Weidel) wurde geboren am 08 Mrz 1819 in Berlin,,,,,,,,; getauft am 28 Mrz 1819 in Dreifaltigkeitskirche; gestorben am 18 Feb 1885 in Berlin,,,,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  Pauline Werner wurde geboren am 08 Mrz 1819 in Berlin,,,,,,,,; getauft am 28 Mrz 1819 in Dreifaltigkeitskirche (Tochter von Tischlermeister Emanuel Werner und Maria Elisabeth "Dorothea" Weidel); gestorben am 18 Feb 1885 in Berlin,,,,,,,,.

    Notizen:

    Walter Koska Ahn 15; Gen. 3 (IV)

    Getauft:
    durch Prediger Herzberg

    Kinder:
    1. 6. "Ludwig" Julius Ernst Kayser wurde geboren am 13 Okt 1842 in Hohenofen b.Neustadt a.d.Dosse; gestorben am 21 Jan 1934 in Ullersdorf,,Isergebirge,,,,,,,;,;.
    2. Laura Kayser wurde geboren am 21 Jan 1853 in Hohenofen,,,,,,,,,;,;; gestorben am 16 Nov 1882 in Berlin,,,,,,,,.