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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Marie Gräfin von Keller

Marie Gräfin von Keller

weiblich 1846 - 1931  (85 Jahre)

 

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Maskenball bei Gräfin Kleinmichel in St. Petersburg, 1914

Quelle: Bilder aus einer ..... S. 161
"Das Jahr 1914 verbrachte meine Schwägerin, die Gräfin Konstantin Kleinmichel, in Petersburg, um ihre Töchter in die Welt einzuführen. Meinen Nichten zu Ehren gab ich einen Kostümball, der durch den Widerhall, den er fand, zu einem gesellschaftlichen Ereignis wurde. ... Es wurden Quadrillen gebildet, an denen meine drei Nichten und die junge Fürstin Kantakusin.. sich beteiligten und ein klassisches Menuett nach der herrlichen Musik Mozarts aufführten. Die durch ihr choreographisches Talent bekannte Gräfin Marianne Zarnikau... sollte einen ägyptischen Tanz mit dem Marineoffizier Wladimir Lazarew aufführen... Endlich hatte sich die Großfürstin Victoria Feodorowna, die Gemahlin des Großfürsten Cyrill mit dem Großfürsten Boris an die Spitze einer orientalischen Quadrille gestellt. Alle jungen Frauen, die das Zepter der Schönheit und Eleganz in Petersburg führten, wurden von der Großfürstin eingeladen, sich daran zu beteiligen. Unter ihnen nenne ich: die Fürsten Olga Orlow, die Gräfin Maya Kutusow, Miß Murel Buchanan, die Fürstin May Kantakusin, Madame Polovzow, die Fürsten Natalie Gortschakow, Mrs. Jasper Ridley.. und viele andere. Von den Herren sind folgende zu nennen: Prinz Alexander von Battenberg, der inzwischen im Kriege gefallen ist, einige junge Sekretäre der englischen Botschaft, Offiziere der Chevalier-Garde, der Garde zu Pferde uns Husaren, schöne junge Männer, von denen viele den Tod in den Ebenen Litauens oder in den Karpathen fanden und andere schmerzlicherweise ihren eigenen Soldaten zum Opfer fielen.
Die Einladungen zu diesem Ball waren sehr begehrt. Ich hatte mehr als 300 Einladungen ergehen lassen - mehr Personen hätten in meinen Sälen keinen Platz gehabt - und a man nach russischer Sitte ein Souper erwartete, an dem jeder einen Sitzplatz haben mußte, so war es auch das äußerste Maß dessen, was meine Küchen leisten konnten. Ich wurde mit Bitten bestürmt. Das Interesse, das die kaiserliche Quadrille erregte, war außerordentlich. Aber da ich trotz des besten Willens meine Wände nicht ausdehnen konnte, gelang es mir nich, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Jedermann, der seine Visitenkarte bei mir abgab, rechnete darauf, eine Einladung von mir zu erhalten, und wurde zu meinem Feind, sobal die erwünschte Karte ausblieb. Außerdem ließen wenigsten 100 Personen durch gemeinsame Freunde die Bitte aussprechen, nicht etwas eingeladen zu werden (wie ihre Vermittler mit Würde sagten), sondern nur das Recht zu haben, als Zuschauer auf der Treppe das Vorbeidefilieren der kaiserlichen Quadrille ansehen zu dürfen. Niemand wollte verstehen, daß ich diesem Verlangen nicht nachkommen konnte, weil dadurch jeder Durchgang vollständig vestopft und der Anblick des Festes verdorben worden wäre."


Besitzer des Originals bzw. der VorlageQuell: Gräfin Kleinmichel: Bilder aus einer vergangenen Zeit, S. 161
Dateiname1914 - Maskenball.jpg
Dateigröße64.73k
Größe855 x 591
Verknüpft mitMarie Gräfin von Keller

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