Biedermann CCCCLVIII; AL Stawitz Stromer von Reichenbach - Das Geschlecht nannte sich ursprünglich "von Reichenbach". Als Conrad nach Nürnberg kam, wohnte er bei seinem Schwager Conrad Stromer, dem Forst- und Jägermeister, worauf beider Kinder "Stromer" genannt wurden. Zur Unterscheidung nannten sich dann die einen "Stromer von Reichenbach", die anderen "Waldstromer". (A.Mez, S.205) 11498/11482/9441 Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet); ergänzt durch Anmerkungen von A. Mez und neuere Literatur; in Maschinenschrift übertragen von Gerhard Merkel; eingescannt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2004) STROMER Nbger Geschlechterbuch Merkelsche Bibliothek Nr. 251 Germ. Mus. Umb das Jar Christi 1200 hat gelebt Gerhardt vom Reichenbach Ritter, und uf dem Schloß Cammerstein hinder Schwabach gelegen, gewohnt, deßen Vorfahren (deren namen man doch nicht weiß) haben von Kayßer Conradt dem dritten daß Wappen mit den Lilies und die Reichslehen zu Reichenbach erlanget. Er hat 2 Söhne gehabt Gerhardt der Elst ist mit Kayßer Fridrich dem l. über meher ins H. Landt gefahren, und daselbst gestorben. Der ander Sohn Conradt genant, hat sich zu Conradt WALDTSTROMERS Ritters Tochter zu Nbg verheiratete unt seine Wohnung bey gedachtem seinem Schweher zue Nbg gehabt. Mitt dießer Waldtstromerin hat er 15 Kinter erzeuget, und als dieselbiger Kinter erwachsen, und mit den Waldtstromerischen Kintern zur Schul gangen, hat man sie insgemein, so woll alß die Waltstromerischen Kind die jungen Stromer genant. Welchen namen sie und ihre nachkommen behalten. Und hat daß ansehen, daß hernach eben darumb die Waldtstromer von ihrem Forstampt zum unterschiest sich Waldtstromer genennet, inmaßen hie oben auch anzeigung bey den Waldtstromern geschehen. Alß aber die Waldtstromerin gestorben, hatt dießer Conradt Stromer in anderer ehe zue einer TOCKLERIN sich verheurath, und mit ihr erzeuget 3 Kinter. Nach derselben Todt hater in dritter ehe eine HELLWEGIN genommen und mit ihr auch 15 Kinter, und also in Summa mit 3 Weibern 33 Kinter erzeugt, unter denen sindt 18 zu ihren tagen kommen, daß übrige seindt töchter geweßen, oder kindtsweiß gestorben. Durch dieße 8 Söhn hat sich dießer Alßbald stattlich außgebreit, und weil der Vatter ohne Zweifel sich ins Bürgerrecht begeben. seintt sie und ihre Nachkommen biß uf die heutigen tage zu raths und Regiments Personen rühmlich und nützlich gebraucht worden und zwar sehr oft 3 zugleich in rath gangen, also daß von Ao 1410 biß 1419 fast stettigs drey Stromer zugleich zu rath gangen, welches nit leichtlich bey antern Geschlechtern zu finden. Und ist dafür zu halten, daß eben durch diß Geschlecht die bißhero bestentig observirte gewonheit und Statutum, daß nicht mehr den zwey eines Namens und Stamens in den Rath gewehlet werden, verursacht worden. Dann man nach obangezeichtem Jar nicht mer drey eines Geschlechts im Rath findet. Eß ist aber darauß abzunemen, daß die Stromer zur selben Zeit in großer anzahl zu Nbg gewohnet haben. Sintemal auch die Nürnbergischen Cronicen melden, daß in ein Pestilanzisch sterben Ao 1407 18 Stromer in der Statt Nürnberg gestorben seien. Die Personen belanget seindt namhafft Conradt Stromer vermuttlich einer des Ratths, Ao 1268. Heinrich Stromer Ao 1296. Conradt Stromer undt Conradt sein Sohn Ao 1305. Seitz Stromer hat gelebt Ao 1306. Heinrich Stromer Ao 1310. Waß sie ihres Wappens halber für streit mit den Nützeln gehabt, ist bey denselben referirt worden, unnd obwoll beide Geschlecht von alters hero zu Helm Kleinott eine weiße Lilien uf einem Kuß steckend gebraucht, so haben doch die Stromer vor wenig Jahren angefangen 3 Lilien uf erhöhten Stangen zu gebrauchen. Ihr gedächtnuß ist in zimblicher, anzahl bey St. Lorentzen, im Spittal, im Pretiger Closter u.St. Sebaldt bey der Voorkürchen. Aventin: in Annal: Boirol: lib. 7 fol. 645 meldet, daß Ao 1403 alß 3 Herzogen von Baiern durch den Rath undt Bürgerschafft von Müchen vertrieben, hernach aber witer in tie statt kommen, hab man Conradtt Stromer neben antern dreyen des Ratths mit dem Schwerdt gericht, halt aber dafür, er sey von den Auerbachischen Stromern, deren jeziger Zeit zu Leipzig wohnen geweßen. Der unternehmungslustige Forstmeister des Reichs Konrad der STROHMAIER erhielt lt. lehensbrief v. J. 1337 von Kaiser Ludwig d. Baiern für seine dem Kaiser und dem Reich treu geleisteten Dienste "den Graben und die Weiherstaette" und ebenso verlieh Koenig Karl 1347 Konrad d. Strohmaier - nunmehr Konrad WALDSTROMER genannt - "Mühle und Mühlhäuser und Hofreith" mit allen Rechten der damaligen Zeit. Nach Waldstromers Tod übernahm das hinterlassene Erbe Konrad Strohmaier, der Stifter des Pilgrim Spitals bei St. Martha, und Katharina (ehelich Heinz PFINZINGER). In der 4. Generation teilten sich in das Erbe, je zu 1/4 Teil die Jungfrau Veronika VOLKAMER, Appolina VOLKAMER (ehel. Balthasar WOLF), Barbara ORTOLFF (ehel. Konrad HALLER)) und Hans REICHEL. Von diesen kaufte der Rat der Stadt Nürnberg im Jahre 1495 die Weiher. Aus "Der Dutzendteich" von Walter Kirsten Fr. K. v. 3. April 1929 Biedermann 462 A Lienhart Stromer v. Reichenbach ( wohnte S 117 nach Endres Tucher, Baumeisterbuch S. 266) t 1506 St. Veitstag (15. Juni) unvermählt Geschwister: Anna Paulus Vorchtel, nachher Streitbergerin Ortolf Stromer + 29.6.1498 Frau Katharina Vetter: Ulman Stromer (nicht Ulman I Stromer) Schwiegersohn Ulm. Stromers: Wolff Löffelholz besass S. 119 Sohn : Wolf Eltern von Lienhart Stromer: Ortolph II Stromer v. R. kam in den Rat zu Nbg. + 1469 Begrab. Predigerkirche vor d. Stromerschen Altar und Margaretha Gruber T. d. Hanhs Gruber Ulman Stromers Püchel von mein geschlechet und von abenteuer. 1349 - 1407 Chroniken Deutscher Städte (Nürnberg Bd. I) Leipzig S. Hirzel Vlg. 1862 Dr. W. E. Vock, Ulman Stromeier (1329 - 1407) und sein Buch Nachträge zur Hegel' schen Ausgabe s. o. Mittlgn. d. Vereins f. Gesch. d. St. Nbg. Bd. 2 S. 85 ff. 16206/6157/11498 Kopie bei Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet); eingescannt, Fußnoten in Text eingefügt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2005) MVGN 52 (1963/64) Scharr, Waldstromer, DIE NÜRNBERGER REICHSFORSTMEISTERFAMILIE WALDSTROMER BIS 1400 UND BEITRÄGE ZUR ÄLTEREN GENEALOGIE DER FAMILIEN FORSTMEISTER UND STROMER VON REICHENBACH Von Adalbert Scharr DIE REICHSWÄLDER BEI NÜRNBERG In der Umgebung von Nürnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz ein umfangreiches Waldgebiet, das dem Reich gehörte. Dem König allein standen die mit dem Wald verbundenen Rechte zu: Die Waldmahd, alles Holz, die Steinbrüche, die Glas- und Tonerdeerzeugung, die Weiher, die hohe und niedere Jagd, der Vogelfang, die Fischwirtschaft, die Bienenpflege (Zeidelweide), die Viehweide (besonders Schafe und Schweine), die Pech-Harzgewinnung usw. Der König nutzte die Forstrechte (Waldnutzung) als einnahmebringende Hoheitsrechte aus und vergab sie als rechte oder Dienstlehen [1 Johannes Bischoff, Die Zeidelhuben und Bienenpflege im Sebalder Reichswald. in JffL (vgl. Anm. 5) 16/1956, S. 39. ] Nach den beiden Hauptpfarreien Nürnbergs wird der nördlich der Pegnitz gelegene der Sebalder Reichswald, der südlich der Pegnitz gelegene der Lorenzer Reichswald genannt. Sie standen, soweit urkundlich sichtbar, längere Zeit in keinem verwaltungsmäßigen Zusammenhang und jeder dieser beiden Wälder hat daher seine eigene Geschichte [2 Karl Theodor von Eheberg, Die Reichswälder bei Nürnberg bis zum Anfang der Neuzeit. Würzburg 1914 (Neujahrsbl., hrsg. v. d. Ges. f. Fränk. Gesch., IX. Heft).]. DER SEBALDER REICHSWALD Im Zusammenhang mit der Stiftung des Bistums Bamberg am 1. 11. 1007 stattet Kaiser Heinrich II (1002-1024) es mit umfangreichem Grundbesitz aus, so u. a. in Augsburg am 13. 11. 1021 zu seinem Seelenheil mit dem Forst zwischen der (Erlanger) Schwabach und der Pegnitz sowie mit dem Königshof (Herzogen-)Aurach, zu dem der Forst gehörte, mit den Dörfern Gründlach, Walkersbrunn, Eltersdorf und Herpersdorf im Nordgau, die dabei ausdrücklich als unter bayerischem Recht stehend bezeichnet werden [3 Nürnberger Urkundenbuch (= NUB). Lfg. 1-5. Nürnberg 1951-1959, bearb. Vom Stadtarchiv Nürnberg.] [4 Hanns Hubert Hofmann, Nürnberg, Gründung und Frühgeschichte, in JffL 10/1950, S. 10 ff.]. Dieser Forst nördlich der Pegnitz, später als Sebalder Reichswald bezeichnet, umfaßt rund 12000 ha Fläche. Der Forst blieb nur eine gewisse Zeit im Besitz des Bistums Bamberg [5 Bamberg kam nicht sofort in den Besitz des Forstes, da er noch an Frau Irmengard als Leibgeding vergeben war (NUB 5 und Anm. 1); nachdem Frau Irmengard ihn freigegeben hatte, überweist Bischof Eberhard I. von Bamberg zwischen 1024 und 1040 den Forst mit dem Hof Aurach dem Domkapitel (NUB 5). Es wird vermutet, daß er um 1055 wieder das Reich gezogen wurde und 1062 von der Wiedergutmachung" ausgenommen wurde JffL (- Jahrbuch für fränkische Landesforschung, hersg. v. Inst. f. fränk. Landesforschung an d. Universität Erlangen, Kallmünz/Opf. Bd. 16, S. 44).], denn Kaiser Heinrich 111. (1039-1056) zog früher verschenktes Königsgut aus macht- und siedlungspolitischen Gründen wieder an sich und ordnete es neu. Bamberg wurde hierfür im Jahre 1069 von Kaiser Heinrich IV. (1056-1106, Sohn Heinrich 111.) mit dem Wildbann (Jagd- und Siedlungs­hoheit) über den Forchheimer Forst entschädigt [6 ) JffL 16 S. 43 und 44.] Der nördliche Reichswald bei Nürnberg gehört danach bis 1273 zum Königsgut in Nürnberg. Als König Rudolf in Aachen am 25. 10. 1273 Burggraf Friedrich mit der Burggrafschaft Nürnberg erblich belehnt, wird hierin auch der nördliche Reichswald einbezogen [7 ) NUB 461. ]. Bei einer Erneuerung dieser Belehnung durch König Rudolf in Schwäbisch Gmünd am 4. 9. 1281 wird der Reichswald durch die Angabe: auf der Burgseite in der Bamberger Diözese genauer bestimmt. außerdem wird dem Burggrafen das Recht zuerkannt, Förster einzusetzen (officium foresti ab illa parte pontis versus Gastrum diocesis Babenbergensis cum omnibus attinenciis suis ed quod ibidem forestarium possit ponere seu locare) [8 NUB 658.]. Bei den Burggrafen verbleibt der Sebalder Reichswald bis zum Jahre 1427 im Bereich des von ihnen geschaffenen Amtes Heroldsberg. Am 26. 6. 1427 verkauft Markgraf Friedrich in seiner Eigenschaft als Burggraf an die Stadt Nürnberg alle seine Rechte am Wald bei Nürnberg „auf dem Lande und der Seiten Sant Sebalds Pfarr gelegen" mit dem Schafhof, Forstgericht, Erbförstern, Forstrechten, Zeidlern, Zeidelgütern usw., ausgenommen den Wildbann sowie die Lehen, das Geleit und die Waldrechte seiner markgräflichen Untertanen. Der Stadt erlaubt König Sigmund am 14. 12. 1428. über den vom Burggrafen erkauften Sebalder Reichswald einen Amtmann zu setzen, der den Förstern und Zeidlern dieses Waldes ihre Lehen verleihen soll [9 ) JffL 16 S. 51 und 52.]. Anfänglich bestanden im Sebalder Reichswald 6 Forsthuben und entsprechende Erbförstereien, die später fast alle geteilt wurden. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts waren 10 Erbförstereien vorhanden, von denen Rückersdorf und Erlenstegen als ganze Forsthuben galten, die restlichen waren geteilt: Kraftshof und Neunhof, Tennenlohe und Buckenhof, Kalchreuth und Käswasser, Kleingeschaidt und Günthersbühl [10 Eheberg S. 45, D S. 107]. MVGN 52 (1963/64) Scharr. Waldstromer, S. 3 DER LORENZER REICHSWALD Der südlich der Pegnitz gelegene Reichswald wird nach der südlichen Hauptpfarrei Nürnbergs der Lorenzer Reichswald genannt. Mit 17300 ha ist er fast um die Hälfte größer als der Sebalder Reichswald [11 Eheberg S. 1 und 4.]. Im Gegensatz zu der wechselvollen Geschichte des Sebalder Reichswaldes bleibt der Lorenzer Reichswald längere Zeit unmittelbares Reichsgut. Soweit erkennbar, gehörte die Aufsicht und Pflege des Reichswaldes wie überhaupt die Verwaltung des gesamten Reichsbesitzes in Nürnberg und Umgebung zu den Aufgaben des Reichsbutiglers in Nürnberg, der seit etwa 1200 urkundlich auftritt [12 Gerhard Pfeiffer, Studien zur Geschichte der Pfalz Nürnberg, in WL 19/1959, S. 310 und 311, und Heinz Dannenbauer. Die Entstehung des Territoriums der Reichsstadt Nürnberg. Stuttgart 1928. S. 77-83.]. [12a Auch bei Dannenbauer S. 108]. Bei dem Umfang des Lorenzer Reichswaldes und seiner lebenswichtigen Bedeutung für die Stadt Nürnberg, die eingeforsteten Gemeinden, den Deutschorden, die Klöster und Spitäler werden vom König spätestens um 1230/40 zwei Forstmeister für den Lorenzer Reichswald als königliche Amtleute eingesetzt, deren Rechte und Aufgaben erst aus späteren Urkunden ersichtlich werden. Bei der Durchführung ihrer Aufgaben stützen sich diese auf anfangs 6 Erbförstereien, die 1294 sämtlich geteilt waren. Nach dem Waldstromer-Waldbuch sitzen 2 Erbförster in der Hut Reichelsdorf, davon 1 mit Sitz in Eibach, 2 in Schwarzenlohe, 2 in Affalterbach, 2 in Ungelstetten, 2 in Renzenhof, davon 1 in Haimendorf, und 2 in Zerzabelshof. An dieser Stelle werden nur allgemeine Angaben über die Regelungen im Lorenzer Reichswald gemacht, während Einzelangaben bei den Reichsforstmeistern Waldstromer gebracht werden. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts ist ein besonderes Interesse des Königs, des Burggrafen und der Stadt am Lorenzer Wald festzustellen, wohl aus dem Grunde, weil die forstlichen Verhältnisse sich durch die Ansprüche der vielen Berechtigten zu sehr verschlechtert hatten. So kommt am 28. 6. 1294 Burggraf Friedrich in die Stadt und stellt durch eidliche Befragung der Ratsherren, Schöffen, des Waldstromers, des Forstmeisters und aller Förster, „die zwischen Nuremberg und Altdorf sitzent umb den walt" fest, welche Rechte die Stadt und ihre Umgegend an dem Lorenzer Reichswald haben. Die daraufhin aufgestellte „Kundschaft" ist die älteste Waldordnung für den Lorenzer Reichswald, die bisher bekannt wurde. Neben der Festsetzung der Abgaben an den Waldstromer, den Forstmeister und die Förster sowie den Rechten der letzteren handelt es sich um Regelungen bei Bränden in der Stadt, bei Verkäufen von Häusern im Waldgebiet, für die Durchführung der Aufsicht durch den Forstmeister, für die Pfändung bei unrechtmäßiger Holzentnahme, für das Sammeln von Bucheckern, für die Schweinemast mit Eicheln und den Verkauf von Schweinen, für die abgabenfreie Entnahme von Holz für die Befestigung der Stadt und zum Hausbau für die Förster, über die Zollfreiheit der Förster und über die Abgabenfreiheit des Zöllners bei Holz für den Bau von Brücken und Stegen; außerdem wird festgelegt, daß weder der Forstmeister noch die Förster eine Armbrust im Wald führen dürfen [13 NUB 868.]. König Adolf bestimmt in Rothenburg am 6. 8. 1294, daß Grundstücke, die von alters her oder von Rechts wegen als Nürung (Neureut) und Fürreut (nach der Rodung des Waldes landwirtschaftlich genutzte, an und außerhalb der Waldgrenze liegende, dem Reich lehenbare oder gehörige Grundstücke) [14 JffL 16 S. 81.] festgelegt sind, der Allgemeinheit dienen sollen [15 NUB 870.] Im Jahre 1310 verfügt König Heinrich VII. (v. Luxemburg, 1308-1313), daß derjenige Waldstromer, der jeweils das Forstmeisteramt verwaltet, Otto Forstmeister sowie die Forst- und Zeidelmeister der Stadt Nürnberg jährlich einen Eid schwören sollen, den Wald wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen und alle Schäden hintanzuhalten [16 Eheberg S. 51 und Dannenbauer S. 111. ]. Am 30. 3. 1331 bestimmt Kaiser Ludwig, daß alle Amtleute (für den Lorenzer Reichswald Waldstromer und Forstmeister, für den Sebalder Reichswald der Amtmann von Heroldsberg). Förster und Zeidler zu beiden Seiten der Pegnitz einmal im Jahr auf Aufforderung des Rates vor diesem erscheinen und schwören, alles zu halten, was dieser beschlossen habe und was dem Reich und der Stadt gut sei und nütze [17 Erst Mummenhoff, Altnürnberg, Bamberg 1390, S. 58 (Bayer. Bibliothek, 22. Bd.) und Dannenbauer S. 111.]. Während K. Th. von Eheberg in seinem Buch über die Reichswälder bei Nürnberg [17a Eheberg, dem weitere Einzelheiten entnommen werden können, ebenso aus Dannenbauer ], dem weitere Einzelheiten entnommen werden können, als Anlage das Lorenzer Waldbuch von 1425 veröffentlicht hat, ist vor Jahren im Stadtarchiv das „Ordnungsbuch der Waldstromer über den Lorenzer Forst" von 1385 im Original gefunden worden. Dadurch liegt nunmehr ein aufschlußreiches Mittelglied zwischen der Waldordnung von 1294 und dem Waldbuch von 1425 vor, dessen kritische Herausgabe sehr wünschenswert wäre [17b Werner Schultheiß in der Nürnberger Zeitung vom 21. 12. 1954.]. DIE FORSTMEISTER DES LORENZER REICHSWALDES Für den Lorenzer Reichswald bestanden zwei unmittelbare, erbliche Reichsämter. Das eine hatten die Waldstromer inne, die sich zunehmend als oberste Forstmeister bezeichnen oder so bezeichnet werden. Sie werden im Hauptteil dieser Darstellung behandelt. Mit dem anderen Reichsamt war die Familie Forstmeister belehnt, aber ihre Einkünfte und Rechte waren wesentlich geringer als die der Waldstromer: ihre Hauptaufgabe bestand in der Zuweisung des Bau- und Brennholzes, an dem Gericht der Waldstromer über die Förster usw, hatten sie keinen Anteil [18 Eheberg S. 16.]. Zur Abrundung des Bildes sei ihre Geschichte ebenfalls bis zum Jahre 1400 hier kurz angeführt. DIE FAMILIE FORSTMEISTER Bisher wurden die Forstmeister als Koler gen. Forstmeister bezeichnet. Sie treten aber in Urkunden bis 1343, abgesehen von der Urkunde vom 29. 5. 1309, und auch noch später nur mit der zum Familiennamen gewordenen Amtsbezeichnung Forstmeister auf, wobei als Leitname Otto hervortritt. Sie sind zweifellos wie die Waldstromer Angehörige einer Ministerialenfamilie. Bereits 1243 wird OTTO I. Forstmeister (forestarius) in einer in Engelthal. Lkr. Hersbruck, ausgestellten Urkunde über die Schenkung des Gutes Swina (= Engelthal) an Kloster Engelthal durch Ulrich v. Königstein als Zeuge genannt neben dem Butigler Marquard (1240-1243), nach seinem Siegel wohl aus der Familie v. Neumarkt, oder Muffel oder Weigel, die das gleiche Wappen führten [19 NUB 300 Anm. 1. Gerhard Hirschmann in Mitteilungen d. Vereins f. Gesch. d. Stadt Nürnberg 41/1950 S. 287 bis 290.], Bruno de Norinberc (sicher = v, Immeldorf, Lkr. Ansbach. 1240 bis 1273, 1240 Sohn Reimars, 1200 Amtmann von Mögeldorf, 1213 Provisor (Butigler) von Nürnberg [20 Fr. Schnelbögl in MVGN 39/1941 S. 259 bis 262.], Marquard v. Braunsbach, Lkr. Fürth (1242-1261, Ritter), dem Schultheiß von Nürnberg Berthold Isolt gen. Propst (+ vor 14. 1. 1286, 1240-1272, 1240, 1243, 1258-65 Schultheiß, oo Leukardis, 1289 Witwe) u, a. [21 NUB 317 A.]. Ulrich v. Königstein (Lkr. Sulzbach-Rosenberg), 1229 bis 1252, Reichsministeriale und Landrichter in Nürnberg, oo A., 1243 [22 NUB 308], hatte 1240 das Kloster Engelthal gegründet [23.. Gustav Voit. Geschichte des Klosters Engelthal, phil. Diss. Erlangen 1958.]. Otto I. tritt noch einmal als Otto forestarius unter den Zeugen einer in Nürnberg am 31. 3. 1251 ausgestellten Urkunde auf über einen vor Friedrich v. Scheinfeld geschlossenen Vergleich zwischen den Rittern Conrad Behaim sowie Conrad Heider und dem Kloster Heilsbronn über den Hof Neuses, wobei zu beachten ist, daß er hinter den Bürgern Nürnbergs, nicht aber unter diesen aufgeführt ist, weil er als Inhaber eines unmittelbaren Reichsamtes genau wie die Waldstromer nicht Bürger Nürnbergs sein konnte [24 NUB 341.]. Als Sohn Otto I. Forstmeister ist OTTO II. anzusehen, der von 1288 bis 1311 vorkommt und mit Adelheid Esler, + 1327, 12. 7. 1309 urkundlich, verheiratet ist [25 Stadtarchiv Nürnberg, Manuskript für das NUB 1301-1400: da es noch nicht vollständig ist, sind die Abschriften der einzelnen Urkunden oder die Regesten chronologisch geordnet, so daß das im Text zitierte Datum als Hinweis dient (NUB (Ms)).], einer Tochter des Schultheißen Conrad Esler (1286-1319, 1290-1316 Schultheiß in Nürnberg) und der Anna Pfinzing, Tochter des Schultheißen Berthold I. Pfinzing, 1281-1322, 1281-1288 Schultheiß, oo Geuda Holzschuher. Otto II. wird erstmals genannt als Zeuge in einer Urkunde des Ritten Conrad v. Kornburg (ehemals Butigler in Nürnberg) vom 4. 6. 1288 über eine Schenkung seines verstorbenen Vaters Conrad, der ebenfalls Butigler war, nämlich des Weges und Pfades zwischen den Juden(häusern) und der Badstube bis zur Pegnitz an die Minoriten in Nürnberg [26 NUB 762. ]. In Weißenburg am 25. 10. 1289 überträgt Kaiser Rudolf das Forstamt (officium foresti nostri) in Nürnberg dem Otto (II.) gen. Forstmeister und allen seinen Erben (fideli nostro diletto ac omnibus suis heredibus) mit allen Zubehörungen zu Lehen, wie es schon seine Vorfahren gehabt haben; sein Gerichtsstand ist nur vor dem Butigler in Nürnberg. Er soll mit den für das Amt notwendigen Knechten den Wald hegen und an allen Stellen pfänden, wo er sieht, daß der Wald nicht gebührend gerodet wird und niemand darf ohne seine Anweisung roden [27 NUB 783.]. Seine Hauptaufgaben als Forstmeister sind hiernach die Zuweisung des Bauholzes und die Aufsicht über Umfang und Rechtmäßigkeit des Holzschlagens. Die vorstehende Urkunde wird von Kaiser Adolf in Nürnberg am 6. 9. 1294 bestätigt [28 NUB 880.]. Am 28. 6. 1294 nimmt Otto II. mit Conrad II. Waldstromer und anderen an der Verhandlung vor Burggraf Friedrich wegen der Rechte der Stadt und Umgegend am Lorenzer Reichswald teil [29 NUB 868.] (siehe vorher bei Lorenzer Reichswald). In einem Urteil des Landgerichts Nürnberg unter Vorsitz des Landrichters und Butiglers Rüdiger v. Brand vom 4.-10. 11. 1296 über den Streit des Reichen Heinrich (Heinrich I. Groß, * um 1240, + 1317, gen. der Reiche, oo 1. Sophie v. Vestenberg, oo 2. Gisela Esler, + nach 1339; aus der ersten Ehe stammt der Schultheiß und Spitalstifter Conrad Groß) mit Otto II. wegen des Wertes von 6 Sümer Korns wird vom Besitz Otto II. folgender Teil erwähnt: Der Galgenhof (heute Stadt Nürnberg, damals vor dem Frauentor) mit Äckern, weitere „Aecker vor dem Holz und die Hofstätte an der Ziegelgasse [30 NUB 909. ]. Auf die Bitte Otto II. vidimieren am 16. 7. 1298 Jacob, Abt von St. Egidien in Nürnberg, und Bruder Berthold, Prior des Predigerordens, die Urkunden Kaiser Rudolfs vom 25. 10. 1239 und Kaiser Adolfs vom 6. 9. 1294 [31 NUB 944.]. In Heilsbronn am 3. 10. 1298 bestätigt Kaiser Albert in üblicher Weise Otto II. im Forstmeisteramt [32 NUB 953] und am 29. 5. 1309 wiederholt König Heinrich VII. (v. Luxemburg, 1308-1313) diese Bestätigung, wobei Otto II. erstmals Otto Koler genannt wird mit dem Zusatz Schwiegersohn des Conrad Esler, Schultheiß (generi providi viri Cunradi dicti Eseler, sculteti nostri) [25 Stadtarchiv Nürnberg, Manuskript für das NUB 1301-1400: da es noch nicht vollständig ist, sind die Abschriften der einzelnen Urkunden oder die Regesten chronologisch geordnet, so daß das im Text zitierte Datum als Hinweis dient (NUB (Ms)).], [32a Ulman Stromers „Püchel von meim gesiecht und von abentewr', hrsg. v. Karl Hegel in „Die Chroniken der deutschen Städte", Bd. 1, Leipzig 1862. S. 73, Z. 21-26 gibt an, er sei mit einer Tochter des Rüdiger Esler (Bruder des Cunrad) verheiratet. (Hegel).]. Er tritt dann noch am 1. 9. 1311 als Aussteller einer Urkunde auf, durch die er den Gebrüdern Heinrich und Leupold Weiß in Altenthann sein Lehen daselbst, worauf bisher Conrad Weiß saß, und ein zugehöriges Zehntlein verleiht [ 25.. Stadtarchiv Nürnberg, Manuskript für das NUB 1301-1400: da es noch nicht vollständig ist, sind die Abschriften der einzelnen Urkunden oder die Regesten chronologisch geordnet, so daß das im Text zitierte Datum als Hinweis dient (NUB (Ms)).]. Da die nächste Erwähnung eines Otto Forstmeister erst im Jahre 1324 erfolgt, kann angenommen werden, daß Otto II. zwischen 1311 und 1324 verstorben ist. Otto II. Sohn ist OTTO III. Am 28. 5. 1324 erteilt der Landrichter Johann v. Vestenberg (1308-1332) einen Gerichtsbrief, daß Friedrich Koler von Kadolzburg und dessen Vetter Otto (III) Forstmeister mit Zeugnis der Schöffen Werner (II) Grundherr (1296-1325, oo 1289 Kunigunde Holzschuher, Tochter des Heinrich oo Maria Ebner; Werner ist Sohn Werner I, 1265-73, oo ? Kunigunda Türbrech, + vor 1289; diese Ehe ist fraglich, da die Urkunde NUB 778 auch andere Auslegungen zuläßt) und Erkenbrecht Koler (4. 5. 1345 tot, 1307-1341, 1311 Schultheiß, ab 1315 Schöffe, 1325 und 1326 burggräflicher Amtmann, oo Gerhaus Pfinzing (1335 Gerdraut), 1345 Witwe, 1360) erklären, daß ihnen ihr Bruder und Vetter Markart Koler seinen Lehenhof in Wintersdorf, Lkr. Fürth, vermacht hat [25 s.o.]. Wahrscheinlich sind Friedrich und Markart Koler Söhne eines Hermann Koler in Wintersdorf, 1290-1307; die Verwandtschaftsbezeichnung Vetter ist hier wohl weit auszulegen. Im Forstamt wird Otto III. von Kaiser Ludwig am 29. 5. 1325 und am 12. 2. 1328 bestätigt [25 s.o.}. In Windsheim, Lkr. Uffenheim, bekennen am 16. 12. 1325 die Pfleger des Spitals außerhalb der Mauern daselbst, daß ein Streit zwischen ihnen und dem ehrsamen Mann Otto (III.) Forstmeister in Nürnberg und dessen Ehefrau Elsbeth über die Be- und Entsetzung folgender Spitalgüter besteht: Je 1 Hube zu Ickelheim und Sondheim, das Gut in Hohpuch und das Gut, das Schuhelin von Buchheim innehat; den Streit haben sie an Albrecht v. Leonrod, Richter zu Windsheim, den Coler, Ritter, Burkhart v. Lehrberg und Markel Kremer, Bürger in Windsheim, herangetragen. Als Ergebnis wird festgelegt: „Die Forstmeisterinne" (Elsbeth oo Otto III.) soll die genannten Güter zusammen mit den Spitalpflegern be- und entsetzen; nach ihrem Tode sollen die Nutzungen, die sie jetzt genießt, zur Hälfte an das Spital und zur anderen Hälfte durch sie vermacht werden, an wen sie wolle, der dann mit den Gütern nichts zu schaffen habe, sondern auf die Gülten zugunsten des Spitals warten müsse; nach dessen Tod sollen die Güter ledig und freies Eigentum des Spitals werden [33 Werner Schultheiß, Urkundenbuch der Stadt Windsheim 742-1400, Würzburg 1963, Nr. 108. Otto III. Forstmeister ist nach der in Windsheim am 16. 12. 1325 ausgestellten Urkunde mit Elsbeth verheiratet. Nun bestätigt am 24. 11. 1318 Bischof Gottfried (v. Hohenlohe, + 4. 9. 1322) von Würzburg auf Bitten der Bürger von Windsheim, daß ihr verstorbener Mitbürger Conrad gen. Forstet dortselbst ein Spital samt Kapelle zu Ehren des Heiligen Geistes gestiftet hat (UB Windsheim Nr. 87). Es kann angenommen werden, daß die in der Urkunde vom 16. 12. 1325 genannten Güter zur Erstausstattung der Stiftung gehörten und von Conrad Forster stammten. Demnach könnte Elsbeth Forstmeister eine Tochter des Spitalstifters sein. Conrad Forster (Förster) ist von 1307-1317 nachweisbar, gehörte wohl dem Rat der Stadt an und ist vor dem 24. 11. 1318 verstorben. Seine Frau dürfte eine Tochter des Heinrich Hofmann sein, 1308-1313 Bürger und wohl ebenfalls Ratsherr in Windsheim, da in der Urkunde vom 7. 6. 1313 als Zeugen Heinrich Hofmann und ... Forster, sein Eidam, aufgeführt werden und aus dieser Zeit kein anderer Angehöriger der Familie Forster bekannt geworden ist (UB Windsheim Nr. 55, 56, 64, 66, 67, 70 und 79).]. Am 8. 2. 1337 setzt Kaiser Ludwig die Abgaben fest, die Otto III. und alle Förster von den Köhlern nehmen sollen [25..s.o.]. Der Schultheiß Conrad Groß stellt am 25. 2. 1339 einen Gerichtsbrief aus, daß Otto III. Forstmeister dem Kloster Engelthal den Zehnt über 3 Dörfer Kucha, Lkr. Hersbruck, den er von Hermann v. Forchheim und zwei Katzwangern gekauft hat, gegeben hat [25..s.o.]. Am 6. 5. 1343 überläßt der St. Klaraorden in Nürnberg seine Hofstatt hinter St. Lorenz bei der Mauer dem Ott dem Koler, Forstmeister in Nürnberg [34.. Regesta sive rerum Boicarum Autographa. München 1838 (Reg. Boica) VII. S. 368], und am 16. 7. 1343 bestätigt Burggraf Albrecht, daß der Jude Nathan von Gräfenberg gegen Otto Forstmeister durch Gerichtsurteil 35 lb. hl. „erlangt" hat [25..s.o.]. Schultheiß Conrad Groß und die Schöffen beurkunden am 4. 5. 1345, daß Frau Gerhaus, Erkenbrecht Kolers Witwe, im Einverständnis mit Otto Forstmeister und den anderen Testamentsvormündern ihres Ehegatten dem Kloster Engelthal eine Eigenwiese gen. die Colerin, unterhalb des Weihers in Henfenfeld, Lkr. Hersbruck. übereignet hat [25..s.o.]. Zusammen mit den Waldstromern erhält Otto III. von Kaiser Karl IV. am 31. 10. 1347 eine größere Anzahl Fürreuten als Entschädigung für die Einnahmeminderung infolge der Aufhebung der Kohlenrechte usw. [25..s.o.]. Ebenfalls mit den Waldstromern wird Otto III. von Karl IV. am 17. 6. 1348 seines Amtes und seiner Lehen enthoben und am 13. 4. 1350 wieder in diese eingesetzt [25..s.o.]. Otto III. soll nach Biedermann Tafel 600 am 11. 4. 1351 gestorben und im Kreuzgang des Barfüßerklosters begraben sein; gegen diese Angabe bestehen keine Bedenken. Nach der vorstehend angeführten Urkunde vom 16. 12. 1325 [33 Werner Schultheiß, Urkundenbuch der Stadt Windsheim 742-1400, Würzburg 1963, Nr. 108. Otto III. Forstmeister ist nach der in Windsheim am 16. 12. 1325 ausgestellten Urkunde mit Elsbeth verheiratet. Nun bestätigt am 24. 11. 1318 Bischof Gottfried (v. Hohenlohe, + 4. 9. 1322) von Würzburg auf Bitten der Bürger von Windsheim, daß ihr verstorbener Mitbürger Conrad gen. Forstet dortselbst ein Spital samt Kapelle zu Ehren des Heiligen Geistes gestiftet hat (UB Windsheim Nr. 87). Es kann angenommen werden, daß die in der Urkunde vom 16. 12. 1325 genannten Güter zur Erstausstattung der Stiftung gehörten und von Conrad Forster stammten. Demnach könnte Elsbeth Forstmeister eine Tochter des Spitalstifters sein. Conrad Forster (Förster) ist von 1307-1317 nachweisbar, gehörte wohl dem Rat der Stadt an und ist vor dem 24. 11. 1318 verstorben. Seine Frau dürfte eine Tochter des Heinrich Hofmann sein, 1308-1313 Bürger und wohl ebenfalls Ratsherr in Windsheim, da in der Urkunde vom 7. 6. 1313 als Zeugen Heinrich Hofmann und ... Forster, sein Eidam, aufgeführt werden und aus dieser Zeit kein anderer Angehöriger der Familie Forster bekannt geworden ist (UB Windsheim Nr. 55, 56, 64, 66, 67, 70 und 79).]. in Windsheim ist Otto III. mit Elsbeth verheiratet. Sie muß nach einiger Zeit gestorben sein und er ein zweites Mal geheiratet haben, denn in seinem Todesjahr 1351 wurde „Peters(e) relicta Ottonis Vorstmeister", in Nürnberg eingebürgert, und zwar unter Bürgschaft der Schwiegersöhne des Otto III. Peter I. Stromer und Jacob Haller [34a Staatsarchiv Nürnberg, Neubürgerbuch III (Abschrift), 1335-1448, ASTB 298 (Hinweis von Dr. Wolfgang v. Stromer]. Dies ist zugleich ein weiterer Beweis dafür, daß die Angehörigen der Familie Forstmeister keine Bürger Nürnbergs waren. Die Einbürgerung erfolgte nach dem Tode des Inhabers des Forstmeisteramtes nur für seine Witwe, die durch ihre Ehe das Bürgerrecht gehabt hätte, wenn ihr Mann Bürger gewesen wäre. Die Witwe Peterse des Otto III. Forstmeister erscheint dann noch in einer Urkunde vom 9. 11. 1354, in der bestätigt wird, daß Peter I. Stromer und seine Ehefrau Margarete, Otto Forstmeisters Tochter, einen Hof in Oberasbach, Lkr. Fürth, von dem nun verstorbenen Otto Forstmeister zu seinen Lebzeiten mit Zustimmung seiner Ehefrau Peterse geerbt haben [34b Tucherarchiv in Simmelsdorf, Lkr. Lauf, Urkunde Nr. 513/639]. Vielleicht ist Peterse eine geborene von Bechthal, Lkr. Weißenburg (Pechtal), da bei Ulman Stromer (84, 9-11) unter den Verstorbenen als Ehefrauen von Peter I. und dessen Stiefbruder Andreas jeweils von Bechthal angegeben werden („het ein Pechtolerin"), während er vorher (63, 19 und 64, 6) geschrieben hat, daß Peter und Andreas Töchter des Otto Forstmeister zur Ehe haben. Wahrscheinlich wollte er damit zum Ausdruck bringen, daß die mit Peter und Andreas Stromer verheirateten Töchter Otto III. Forstmeister aus dessen zweiter Ehe mit einer von Bechthal stammen [34.. Namensträger von Bechthal in der fraglichen Zeit: Conrad 1312 und 1321, sein Bruder Gottfried 1321 und f vor 20. 12. 1323; beide waren Vasallen des Bischofs von Eichstätt und hatten von ihm bis 1321 in Eichstätt zu Lehen den Turm. die Scheune und die an den Turm stoßenden Häuser, gelegen an dem Hof bei dem Willibaldchor (Westchor des Domes, erbaut 1269). Außerdem ist 1312 Otto als Sohn des Conrad bezeugt (die Regesten der Bischöfe von Eichstätt, bearbeitet von Franz Heidingsfelder. Erlangen 1938. Nr. 1514. 1608, 1674. 1675, 1712). Im Städtekrieg ist 1388 Paulus Pechtaler einer der Hauptleute im besonderen Dienst Nürnbergs (Hegel 1. S. 87, 7 u. 14. 274, 275, 288. 7]. Otto III. muß einen Bruder Heinrich haben, der vor 7. 4. 1355 gestorben ist, denn in einer Urkunde von diesem Tage verbinden sich die Minderbrüder (Barfüßer) in Nürnberg zu einer ewigen Messe für ihre Wohltäter die Koler. wobei gesagt wird, „daß die seligen Herren Friedrich, Heinrich und Conrad die Koler .... und daß der vorgenannte Heinrich Koler liegt bestattet in unserem Kreuzgang bei Her Otten dem Forstmeister, seinem Bruder" [25..s.o.]. über Heinrich ist sonst nichts zu erfahren. Otto III. hat, soweit bekannt, die Töchter Margarete und Anna. Margarete (ge)heiratet um 1350 Peter I. Stromer, nachdem dessen 1. Ehefrau Siglint Ebner im Jahre 1350 verstorben war [35.. Hegel 1, S. 63, Z. 13-23. ] (siehe bei Conrad III. Waldstromer unter dem 23. 11. 1347). Anna ist oo 1. Jacob Haller, oo 2. Andreas Stromer, + 25. 8. 1393, 1366-1396, Stiefbruder des vorgenannten Peter I. [36 Hegel 1. S. 64, Z. 6-12.]. Otto III. muß noch eine weitere Tochter haben, oo Berthold Behaim, Sohn des Albrecht oo Margret Stromer, + 1350 [36a..]. OTTO IV. Forstmeister, Otto III. Sohn, wird von 1362-1369 genannt. Am 21. 6. 1369 erklären Otto IV. und seine Ehefrau Anna dem Rat der Stadt Nürnberg, daß sie ihr Haus und das daran gelegene kleine Häuslein an der Egidiengasse „zunächst am Graner", das ihnen von dem verstorbenen Friedrich Schopper „anerstorben" ist, nur an einen Nürnberger Bürger verkaufen werden. Die Urkunde zeigt im abhängenden Siegel mit Dreiecksschild einen Ring mit der Unterschrift: S(igillum) Ottonis vorstarii [37.. Or.-Pgt. Stadtarchiv, Urkundenreibe: 1369 Juni 21.]. Hierdurch ist wohl nunmehr geklärt, daß Anna, die Ehefrau Otto IV. Forstmeister, die Tochter des Friedrich Schopper d. A. ist, 1332-1359, Genannter des Großen Rates in Nürnberg, oo Agnes (?) Holzschuher, Tochter des Heinrich, + vor 1356, 1303-1327, oo N. Eisvogel. Otto IV. ist vor dem 21. 8. 1372 gestorben, nach Biedermann Tafel 600 am 27. 10. 1369, begraben wie sein Vater im Kreuzgang des Barfüßerklosters. Otto IV. Bruder FRANZ , + 3. 12. 1371, begr. Barfüßerkloster, ist verheiratet mit Agnes Waldstromer, einer Tochter Conrad IV. oo Agnes Pfinzing. Da die Brüder keine männlichen Erben hinterlassen, wird, wohl auf Drängen des Rates, ihr Forstmeisteramt von ihren Erben an die Stadt Nürnberg verkauft. Zu diesem Zweck verkauft zunächst Agnes, Franz Forstmeisters Witwe, am 21. 8. 1372 für sich und ihre unmündigen Kinder Margret, Anna und Agnes ihre Rechte am Forstamt ihrer Schwägerin Anna, Otto Forstmeisters Witwe. Diese mit ihrer mündigen Tochter Elisabeth und ihren unmündigen Kindern Gretlein, Christlein, Barbara und Dorothea verkauft am 26. 8. 1372 ihre nunmehr gesamten Rechte am Forstamt an die Stadt Nürnberg [38 Gerd Wunder. Familie und Herkunft des Stefan Koler (+ 1435) in Blätter für Fränkisch Familienkunde, 7. Bd.. Heft 4/5, Oktober 1958. S. 146. - Dem Verkauf des Forstmeisteramtes stimmen die Vormünder Peter 1. und Andreas Stromer sowie Conrad Pfinzing zu (Mitteilung von Dr. Wolfgang v. Stromer]. Wenden wir uns zum Abschluß noch den vorgenannten Töchtern zu, zunächst denen des Otto IV.: 1) ELISABETH, + 1405, 1372 erw., 1400 Witwe oo Paulus Muffel, + 26. 12. 1399, 1378-1398, Sohn des Hans d. Ä., 1332-1345 [39 Gerhard Hirschmann. Die Familie Muffel im Mittelalter, in MVGN 41/1950, S. 297ff ] 2) MARGARETE (Gretlein), + 1429, 1372 unmündig, oo Ulrich III Haller, + Nürnberg 24. 11. 1422 (oo 1. Margarethe v. Seckendorf), Sohn des Ulrich II. Haller, + 1358, (oo 1. vor 1317 Els Pfinzing, + 26. 9. 1344) oo 2. um 1345 Catharina von Dachsbach 3) CHRISTINE (Christlein), 1372 unmündig 10. 3. 1385 Nonne im St. Klarakloster [39 Gerhard Hirschmann. Die Familie Muffel im Mittelalter, in MVGN 41/1950, S. 297ff ] 4) BARBARA, 1372 unmündig, 1397 erw., oo Nikolaus I. Muffel, + 28. 1. 1392, 1367-1387, Bruder des bei 1 genannten Paulus [39 Gerhard Hirschmann. Die Familie Muffel im Mittelalter, in MVGN 41/1950, S. 297ff ] 5) DOROTHEA, 1272 unmündig. Franz Forstmeisters Töchter sind Margret, Anna und Agnes. Margret oder Anna oo Hans II. Stromer, + 1394, 1352-92 (Sohn Conrads IV. am Milchmarkt [40.. Hegel 1, S. 66, Z. 3 und 4. ] Agnes, + 1443, oo Hans Derrer [41 Biedermann. Tafel 600.] DIE FAMILIE WALDSTROMER Ihre Herkunft Die familiengeschichtlichen Zusammenhänge und damit die Generationenfolge sind im 13. Jahrhundert zum großen Teil sehr undurchsichtig. Dies gilt vor allem für die beiden Geschlechter Stromer, von denen sich das der Nürnberger Reichsforstmeister zur besseren Unterscheidung später Waldstromer nannte oder so bezeichnet wurde. Sie standen schon in der ersten bekannten Generation in engem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander, könne auch schon vorher durch ihren Besitz in der Umgebung von Schwabach-Kammerstein gemeinsame Bindungen gehabt haben oder sogar eines Stammes gewesen sein. Die Herkunft der Stromer-Waldstromer ließ sich bisher nicht ermitteln; man ist daher auf Kombinationen angewiesen, wie so oft bei der Aufhellung von genealogischen Zusammenhängen in dieser Zeit. Zu beachten ist dabei der Vorname Conrad, der sich bei den Waldstromern als Leitname erwiesen hat. Außerdem ist anzunehmen, daß mit dem so umfangreichen, wichtigen und einträglichen Lorenzer Waldamt eine Persönlichkeit beauftragt wurde. die sich schon bisher im Reichsdienst bewährt hatte und deren Aufgabenbereich vielleicht durch die seit etwa 1190 erfolgende Neuorganisation des Reichsgutes um Nürnberg nach Nürnberg verlagert wurde. Diese Voraussetzungen könnten auf Conrad, Amtmann von Greding (Lkr. Hilpoltstein) zutreffen, der zusammen mit Reimarus provisor von Nürnberg und dem Amtmann von Berngau (Lkr. Neumarkt/Opf.) als Zeuge in einer Urkunde Kaiser Friedrich II, ausgestellt in Nürnberg am 26. 2. 1213, erscheint [42 NUB 135.]. In Greding befand sich seit 1064/65 ein Königshof, um den sich eine Siedlung entwickelte [43 Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 6 Eichstätt, München 1954, von Gerhard Hirschmann, und Dannenbauer S. 17 und 18]. Für das Jahr 1200 muß bereits eine Mehrzahl von königlichen Amtleuten in Nürnberg bestanden haben, von denen einer als oberster Amtmann (maior inter officiatos) bezeichnet wird. Ein Reimarus erscheint 1200 als officiatus de Meglindorff (Mögeldorf) [44 NUB 107] und 1213 unter Friedrich II. als provisor de Nurnberc [42..NUB 135] Seine Funktion wird später von dem Butigler (Kellermeister) wahrgenommen, der während des 13. Jahrhunderts als oberster Reichsbeamter (aus dem Ministerialenstande) und Landrichter auftritt [45 Gerhard Pfeiffer. Studien zur Geschichte der Pfalz Nürnberg, in JffL 19, S. 310 und 311.]. Es kann angenommen werden, daß die Oberaufsicht oder Verwaltung der Königshöfe Nürnberg, Schübelsberg, Gründlach (?), Altdorf (?), Greding, Mögeldorf [46 Leo Beyer, Mögeldorf, der Schmausenbuck und der Nürnberger Reichswald, Nürnberg 1952, S. 11, 16 und 23.] und Berngau nunmehr von Nürnberg ausgeübt wurde und daß im Zuge dieser Neuordnung auch der bisherige Amtmann Conrad von Greding nach Nürnberg übersiedelte und dort neben anderem die Versorgung mit Stroh- oder (Wald-) Streu übertragen bekam [47 Wilhelm Kraft. Der Königshof in Nürnberg und seine Beziehungen zur älteren Stadtgeschichte, in Fränk. Monatshefte (Fränk. Heimat) 9. Jg., Nürnberg 1930, 5. 79 und 80.]. Vielleicht hat er bei einer besonderen Angelegenheit gelegentlich der 16 zum Teil längeren Aufenthalte Kaiser Friedrich II. und seiner Söhne Heinrich VII. und Conrad IV. [ 48 JffL 19, S. 311 und 312.] in Nürnberg Aufsehen damit erregt, wurde von den anderen Reichsbeamten mit der Bezeichnung Stromeier gehänselt und dieser Name blieb an ihm haften. Dies würde auch die Entstehung des Familiennamens Stromer, damals Stromeir, Stromaier, Stromeyer u. ä. geschrieben, als Stroh-Meier (Meier = villicus = Verwalter) erklären, zu dem dann später ihr redendes Wappen kam: Im roten Schild zwei silberne, in Form eines Andreaskreuzes gelegte und mit den Spitzen nach unten gekehrte Stroh-(Streu-)Gabeln. Danach könnte Conrad zum Reichsforstmeister des Lorenzer Reichswaldes bestellt worden sein. Es gibt noch andere Kombinationen. Der Abt Berthold des Benediktinerklosters St. Emmeram in Regensburg verkauft am 18. 10. 1234 ein Joch Ackerland in Pentling (Lkr. Regensburg) am Berg gegenüber der Donau zur Anlegung eines Weinberges an Heinrich gen. Stromaier, seinen Sohn Heinrich und an Heinrich d. Ä. Bruder Bertholds gegen Jahresabgaben und die Zehnten [49 NUB 262.]. Dies ist bisher das älteste urkundliche Vorkommen des Namens Stromaier-Stromer; die Waldstromer könnten von diesen in Regensburg 1234 genannten abstammen, von denen sonst aber nichts bekannt ist und deren Voraussetzungen für ein Reichsamt daher nicht beurteilt werden können. Bisher wurden als Stammväter der Waldstromer die Brüder Heinrich und Gramlieb, 1223, angenommen. Aber die angeblich in Melfi am 3. 10. 1223 ausgestellte Urkunde Kaiser Friedrich II., in der er Heinrich Waldstromer, Ritter, und seinen Bruder Gramlieb sowie ihre Erben mit dem Oberforstmeisteramt in Nürnberg belehnt haben soll, hat sich eindeutig als Fälschung herausgestellt [40 NUB 190]. Dann tritt in einer Urkunde von wohl 1242 (ca. 1236-1242) des Komturs Berthold des Deutschordens in Nürnberg als Zeuge an letzter Stelle ein Stromer ohne Vornamen auf. Da hier als Zeugen nur der ehemalige Reichsschultheiß Conrad Bigenot (1219-1254, 1219-1.228 Schultheiß) und Bürger der Stadt Nürnberg aus den vornehmen Familien, den späteren Patrizierfamilien, genannt sind, auch als einziges Siegel das der Stadt Nürnberg angehängt ist, kann es sich kaum um einen Waldstromer handeln, da diese wegen ihres unmittelbaren Reichsamtes keine Bürger der Stadt sein konnten [51 NUB 284]. Es handelt sich demnach hier eher um Conrad I. Stromer, der später Conrad von Schwabach oder zum Unterschied zu seinem Schwager Conrad I. auch Conrad Stromer von Schwabach genannt wird und von 1242-1274 verschiedentlich erwähnt wird. Ist so die Herkunft der Waldstromer auf Vermutungen angewiesen, so kann doch gesagt werden, daß sie aus einem fränkischen oder bayerischen Ministerialengeschlecht stammen und wohl schon um 1230/40 das Reichsforstmeisteramt über den Lorenzer Wald ausübten, da 1242 zum ersten Male in Nürnberg ein Stromer erwähnt wird. Johann Gottfried Biedermann führt auf Tafel 545 seines „Geschlechtsregister des hochadeligen Patriziats zu Nürnberg", Bayreuth, 1748, als Stammvater der Waldstromer einen Sebald Stromer an, „des Heil. Römischen Reichs Erb-Obrist. Forst- und Jägermeister, ward von dem Rath zu Nürnberg, als einer aus dessen Mittel verordnet, denen Turnier Voigten, in Anordnung des vom Römischen Kayser Henrico VI, in diese Reichs Stadt anno 1197 verlegten Turniers, hülffliche Hand zu leisten" usw. Dieser Sebald Stromer ist urkundlich nicht zu belegen, auch gab es zu dieser Zeit noch keinen Rat in Nürnberg. Die Angaben über seine Beteiligung am Turnier sind den gefälschten Turnierbüchern des Georg Rüxner entnommen. Als Sebalds Kinder gibt Biedermann an: 1. Heinrich Stromer, Ritter, 1223 Reichserbforstmeister auf dem Lorenzer Wald, ohne männliche Erben verstorben; oo Anna Gräfin v. Dornberg, Tochter des Grafen Heinrich oo Richza Burggräfin von Nürnberg 2. Gramlieb Stromer, lebte 1223, starb unvermählt 3. Conrad I. Stromer (siehe später) 4. Gerhaus, + 1227, oo 1200 Leopold Schürstab. Heinrich und Gramlieb sind zweifellos der inzwischen als Fälschung erkannten Urkunde vom 3. 10. 1223 entnommen, Conrad I. ist der urkundlich ermittelte Stammvater der Waldstromer und Gerhaus ist weder selbst noch ist ihr angeblicher Ehemann nachweisbar. Die Schürstabs, deren Leitname Leupold ist. treten in Nürnberg erstmals in einer Urkunde vom 31. 10. 1299 mit Friedrich dem Schürstab auf, der sein Haus am hinteren Fischbach an der Mauer an Rudger den Mayr verkauft, der in der Urkunde die Verfügungsberechtigung darüber an seine Ehefrau Alheit überträgt [52...NUB 1053]. Schließlich ist zur Einführung noch darauf hinzuweisen, daß die Waldstromer unter diesem Namen urkundlich erstmals 1336 auftreten: bis dahin, aber auch noch später [53.. Noch am 15. 10. 1404 versprechen Franz Lind Sygmund Stromair (i) dem Rat, das fahrende Volk in Gostenhof wegzuschaffen und für die Wirte daselbst gleiches Recht wie in Nürnberg einzuführen (Staatsarchiv Nürnberg Rep. 61, Ratsbuch 1, pag. 116;.- (Mitteilung von Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach], wurden sie Stromeir u. ä. genannt. CONRAD I. In der ersten urkundlich gesicherten Generation der Waldstromer erscheinen die Brüder Conrad I., Heinrich und Gramlieb sowie eine mit Conrad I. Stromer von Schwabach verheiratete Schwester unbekannten Vornamens. Ihr Vater ist nicht urkundlich belegt, doch ist von ihm anzunehmen, daß er bereits das oberste Forstmeisteramt über den Lorenzer Wald innehatte, da bei der Belehnung seines Enkels Conrad II. von König Adolf am 5. 5.1293 ausgeführt wird, daß schon sein Vater und Großvater das Forstamt innegehabt haben [54 NUB 847]. Heinrich und Gramlieb, werden mit ihrem Bruder Conrad I. nur in den beiden fast gleichlausenden Urkunden Herzog Ludwig I. von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, vom 6. 10.1266 und Konradins (am 29. 10. 1268 auf dem Markt von Neapel enthauptet, Sohn König Konrads IV., 1237-1254: Herzog Ludwig I. war Konradins Vormund) vom 22. 10. 1266 erwähnt, durch welche die drei Brüder und die Erben Konrads I. mit der Verwaltung des Nürnberger Waldes. mit der sie bisher schon belehnt waren, für alle Zeiten belehnt werden [55..NUB 415 und 416]. Da hier nur die Erben Conrads genannt werden, kann vermutet werden, daß entweder seine Brüder keine Erben hatten oder daß Conrad der älteste und bedeutendste war. Da in die Belehnung die Erben Conrad I. mit einbezogen sind, ist zu mindest seit diesem Zeitpunkt das Forstmeisteramt über den Lorenzer Wald für die Waldstromer erblich geworden, und zwar im Gegensatz zu dem Amt des Butiglers, dessen Inhaber häufig wechselten und aus verschiedenen Familien, meist Reichsministerialen, stammten [56 Eheberg S. 11 und 12. Kr S. 78.] Conrad I. tritt in Urkunden nur in seinen letzten Lebensjahren auf. Das oberste Forstmeisteramt muß er schon vor 1250 ausgeübt haben, denn unter den adligen Zeugen in einer Urkunde Heitvolks (v. Lentersheim, 1251 Schultheiß) vom 21. 3. 1254 erscheint ein Conradus vorestarius de Nürenberc; es ist anzunehmen, daß dies Conrad I. Waldstromer ist [57 NUB 354]. Auch dies würde die Annahme bestätigen, daß die Waldstromer dem Ministerialenstande angehörten. Conrad I. ist Mitstifter der Franziskaner-(Barfüßer-)Kirche, der er 1260 größere Zuwendungen macht [58 G. P. Fehring und A. Ress, Die Stadt Nürnberg, München 1961, S. 149 (Bayer. Kunstdenkmale, Bd. X., Kurzinventar)]. Er war Ritter und Rat Kaiser Friedrich II. (1215-1250) [59 NUB 415 Anm. 1.]. Im Jahre 1265 tritt er in zwei Urkunden als Reichsschultheiß in Nürnberg auf. Vor dem Schultheiß Conrad Stromer (Waldstromer), den Schöffen und mehreren Bürgern der Stadt Nürnberg, unter denen sich Conrads Schwager Conrad I Stromer befindet, verkauft am 16. 11. 1265 Conrad v. Sulzbürg (1236-1266) seinen Besitz bei dem Vorwerk Ketteldorf (Lkr. Ansbach) an das Kloster Heilsbronn und am 1. 12. 1265 bezeugt Friedrich Burggraf von Nürnberg, daß das Kloster Heilsbronn von dem verstorbenen Suplinus (Ritten Konrad v. Lohe oo Guta v, Haus, Schwester des Heinrich) sein Besitztum in Mausendorf (Lkr. Ansbach) erworben hat, wobei unter den Zeugen Conrad I. mit dem Zusatz Schultheiß angeführt ist [60 NZB 410 und 411]. In Nürnberg belehnt am 16. 10. 1266 Pfalzgraf Ludwig, Herzog von Bayern, ihn, seine Erben und seine Brüder Heinrich und Gramlieb mit der Verwaltung des Nürnberger Waldes, wie sie schon bisher damit belehnt waren, für alle Zeiten. In Augsburg am 22. 10. 1266 wird von Konradin die gleiche Belehnung vorgenommen [55..NUB 415 und 416]. Kurz darauf, am 2. 11. 1266, ist Conrad gestorben und wird mitten in der Franziskanerkirche begraben [61 NUB 415 Anm. 1: die Reste seines Hochgrabes befinden sich jetzt im Germanischen National-Museum; s. auch Konrad Böllinger, Die ehem. Franziskanerkirche zu Nürnberg, Stadtbibliothek Nürnberg, Amb. 863 - 2°, S. 25 und Abb. 16; Adalbert Scharr, Die Reichsministerialen v. Gründlach und v. Berg-Hertingeberg, in Mitt. d. Altnürnberger Landschaft 1963.] Er ist mit Beatrix de Monte (von Berg = Altenberg = Hertingsberg, Lkr. Fürth) verheiratet, die am 6. 2. 1269 stirbt [61 NUB 415 Anm. 1: die Reste seines Hochgrabes befinden sich jetzt im Germanischen National-Museum; s. auch Konrad Böllinger, Die ehem. Franziskanerkirche zu Nürnberg, Stadtbibliothek Nürnberg, Amb. 863 - 2°, S. 25 und Abb. 16; Adalbert Scharr, Die Reichsministerialen v. Gründlach und v. Berg-Hertingeberg, in Mitt. d. Altnürnberger Landschaft 1963.]. Es zeugt von dem hohen Ansehen und der Stellung der Waldstromer, daß sich Conrad I. seine Frau aus diesem Reichsministerialengeschlecht holte. Eine mit Vornamen nicht bekannte Schwester Conrad I. ist mit Conrad I Stromer von Schwabach verheiratet [62 Der Inhalt der Anm. 3 bei Hegel 1, S. 60, der sich auf Biedermanns Geschlechtsregister des Patriciats zu Nürnberg Tafel 545 stützt, ist insoweit unrichtig.]. Ulman Stromer berichtet darüber: Der andere Sohn Gerharts von Reichenbach hieß Conrad, der nahm in der Stadt Nürnberg zur Ehe des Herrn Waldstromers, Ritter, Schwester und da er hier bei seinem Schwager wohnhaftig war, verließ er seinen Namen Reichenbach und man nannte ihn nach seinem Schwager Stromer [63 Hegel 1, S. 60, Z. 15, bis S. 61, Z. 2.]. Er mag um 1210/15 geboren sein, ist von 1242-1274 urkundlich belegt [64 NUB 284, 348, 352, 353, 376, 384, 410, 428, 437, 441, 442. 449, 453, 455, 470.] und wird wohl Fernhändler gewesen sein., da in dieser Zeit die cives meliores, d. h. diejenigen Bürger, die vor der Errichtung des Rates der Bürgervertretung (universitas civium) oder als Schöffen dem Schultheißengericht angehörten, aus den vornehmeren Familien stammten, Handels- und Finanzgeschäfte tätigten. Diesen Gremien hat er von 1242-1274 nachweislich angehört [64 NUB 284, 348, 352, 353, 376, 384, 410, 428, 437, 441, 442. 449, 453, 455, 470.] [65 In etwa der gleichen Zeit werden als Angehörige der Bürgervertretung oder als Schöffen öfter folgende Bürger der Stadt Nürnberg genannt. Heinrich Staudigel 1242-1265. Heinrich Purlzin 1249-1266. Heinrich I. Rose 1251-1275, Conrad Razhart 1251- 1265. Sibot I. Pfinzing 1251-1266, Heinrich II. Holzschuher 1242-1278 und Albert I. Ebner 1251-1263.]. Die Ehe mit der Schwester Conrad I. Waldstromer ist seine erste, sie wird um 1235/40 geschlossen sein; aus ihr gingen 15 Kinder hervor [66 Hegel 1. S. 61, Z. 3-8.] Die heute lebenden Freiherren Stromer von Reichenbach entstammen der 1. Ehe Konrads [67 Wolfgang v. Stromer in MVGN 50/1960. S. 6 und Anm. 32.]. Eine weitere Schwester (oder Tochter ?) Conrad I. wird Else Waldstromer gewesen sein, die mit dem Ritter Ulrich v. Lauffenholz auf Oberb?rg, 1256-1273, verheiratet -ist [ 68 Ludwig Gernhardt. Laufamholz, in Fränkischer Kurier. Nürnberg, vom 25. 4. 1931, S. 8 (Heimatkurier).]. Ulrich war ein Sohn des Reimar, 1200 Amtmann in Mögeldorf, 1213 Provisor von Nürnberg, von dem sonst noch 1225 erwähnt wird, daß er 3 Hufen in Nemsdorf (Lkr. Schwabach) dem Schottenkloster St. Egidien in Nürnberg geschenkt hat [69 NUB 107, 135, 203.] Ulrichs Geschwister waren: 1) Bruno v. Immeldorf (Lkr. Ansbach), 1240-73, 1243 v. Nürnberg, 1243, 1265, 1270 und 1273 v. Immeldorf und 1269 v. Schönberg genannt als Reichsministeriale auf Burg Schönberg (Lkr. Lauf) [70 NUB 308, 317A, 390, 391, 408. 442. 445, 458.] 2) Heinrich v. Lauffenholz, Ritter, 1256-73 [71 NUB 364. 391. 458.] 3) Conrad v. Lauffenholz, Ritter, 1256-73 [72 NUB 458] 4) eine mit einem nichtgenannten Mann verheiratete Schwester, deren Sohn Reimar am 20. 4. 1273 erwähnt wird [72 NUB 458] CONRAD II. Conrads I. Sohn Conrad II. wird von 1282-1307 erwähnt; er stirbt am 3. 2. 1307 [73 Sein Todestag bei G. W. K. Lochner. Nürnberger Jahrbücher, II. Heft, 2. Abt.. 1291-1313. Nürnberg 1835.]. Conrad II. wird mit seinen Erben in Fürstenberg am 25. 8. 1282 von König Rudolf I. (von Habsburg, .1273-1291) mit dem Forstmeisteramt über den Reichswald bei Nürnberg mit allen Rechten und Zubehörungen sowie mit den Reichslehen belehnt, die ihm von seinen Vorfahren überkommen sind [74 NUB 672]. Als am 2. 2. 1284 der Reichsministeriale Heinrich sen. v. Thann (1265-1292) mit Zustimmung seines Sohnes Hermann (oo Adelheid) seine Güter in Hausheim (Lkr. Neumarkt) dem Deutschorden in Nürnberg verkauft, stellt er drei Adlige und Conrad II. Waldstromer als Bürgen [75 NUB 685]. Nach dem Tode König Rudolfs I. am 15. 7. 1291 belehnt in Kadolzburg am 5. 5. 1293 sein Nachfolger König Adolf von Nassau (1292-1298) Conrad II. mit dem Forstamt, wie es sein Vater und sein Großvater lange und vor langer Zeit gehabt hatten [34..Regesta sive rerum Boicarum Autographa, München 1838 (Reg. Boica) VII. S. 368]. Am 28. 6. 1294 versammelt Burggraf Friedrich den Rat, die Schöffen und die Geschworenen sowie den (Conrad II.) Stromeir, den (Otto) Forstmeister und alle Förster, die zwischen Nürnberg und Altdorf „sitzent umb den walt", um festzustellen, welche Rechte die Stadt und die Umgegend am Lorenzer Wald hat. Die Ergebnisse werden in einer Kundschaft (= Weistum) niedergelegt [76 NUB 868] In dem Nürnberger Reichssalbüchlein (um 1300), das die Güter verzeichnet, die dem Reich und damit auf die (Reichs-)Burg zu Nürnberg gehören, ist unter dem Abschnitt (7) Wald angeführt, daß der Waldstromer jedes Jahr von seinem Amt 5 1/2 lb. hl. und von dem Walde, den er pflegt, 20 lb. hl. geben soll "). In Speyer am 4. 3. 1309 verleiht König Heinrich VII. (von Luxemburg, 1308-1313) der ehrbaren Frau Margarete, der Witwe des Conrad gen. Stromer, und ihrem Sohn Conrad alle von ihrem Mann innegehabten Reichslehen (honeste matrone Margarete, relicte quondam Conradi dicti Stromeyr forestarii nostri ac Conradi filii [!] suo) [78 Anm. 25 Stadtarchiv Nürnberg, Manuskript für das NUB 1301-1400: da es nicht vollständig ist, sind die Abschnitte der einzelnen Urkunden oder die Regesten chronologisch geordnet, so daß das im Text zitierte Datum als Hinweis dienst (NUB (Ms))]. Daraus ergibt sich, daß Conrad II. nicht, wie Biedermann auf Tafel 545 angibt, [79 Vielleicht aus der Handschrift „Documenta Waldstromeriana" Bd. 1. Teil 2. S. 35 entnommen. die sich jetzt im Restarchiv der Familie Waldstromer im Stadtarchiv Nürnberg unter NF 1 befindet.] und was Eingang in viele Ahnenlisten gefunden hat, mit Catharina Groß, Tochter des Heinrich Groß, verheiratet gewesen ist; dies war vielmehr bei Conrad III. der Fall. Es dürfte hier eine Verwechslung der Ehefrauen Conrad II. und Conrad III. vorliegen. Ulman Stromer gibt in seinem ,.Püchel" an, daß Conrad III. mit einer v. Parsberg verheiratet gewesen sei [80 Hegel 1, S. 84 Z. 17.]. Wenn es auch nicht urkundlich belegt ist. kann doch angenommen werden, daß Margarete, die Ehefrau Conrad II., eine geborene v. Parsberg gewesen ist, es sei denn, daß Conrad III. zwei Ehefrauen gehabt hat, wofür aber sonst keine Hinweise vorliegen. CONRAD III. CONRAD III., Conrads II. Sohn, wurde, wie schon vorher angeführt, am 4. 3. 1309, also 4 Wochen nach dem Tode seines Vaters, von König Heinrich VII. zusammen mit seiner Mutter Margarete mit allen von seinem verstorbenen Vater innegehabten Reichslehen und damit auch mit dem Forstamt belehnt [78 bzw. 25 s.o.]. Am 29. 8. 1310 beauftragt König Heinrich VII. Conrad III. Waldstromer zusammen mit Hörauf (v. Seckendorf) und Otto Forstmeister mit der Wiederaufforstung des Waldes [80a Bayer. Hauptstaatsarchiv München, Kaiserselekt Nr. 1225.]. Danach kommt er bis 1334 in Urkunden nicht vor. Am 5. 4. 1334 bestätigt ihn Kaiser Ludwig der Bayer (1314-1347) im Forstmeisteramt [81 = 25 s.o.] und verleiht ihm am 5. 8. 1335 eine Anzahl Fürreutäcker zwischen Röthenbach und Altdorf mit dem Graben bis an die Ludersheimer Wiesen und die Fürreut bei Laufamholz im Neckersbühl mit einer daran stoßenden Wiese bis an den Acker an der Pirkach gegen andere in und beim Wald [82 NUB (Ms) und Fränkischer Kurier, Nürnberg, vom 25. 4. 1931 S. 8 (Heimatkurier).]. Den Waldstromern gehört 1334 auch der Burgstall über dem Schwarzachtal bei Prackenfels (Gemeinde Grünsberg), der 1362 im Besitz der Herren v. Rasch ist [83 August Gebessler, Landkreis Nürnberg, München 1961. S. 56 (Kurzinventar. Bayer. Kunstdenkmale Bd. XI).]. Um 1336 wird Conrad III. in einer Urkunde der Gräfin v. Nassau neben Otto (III) Forstmeister [84..vgl. Anm. 33 Werner Schultheiß, Urkundenbuch der Stadt Windsheim 742-1400, Würzburg 1963, Nr. 108. Otto III. Forstmeister ist nach der in Windsheim am 16. 12. 1325 ausgestellten Urkunde mit Elsbeth verheiratet. Nun bestätigt am 24. 11. 1318 Bischof Gottfried (v. Hohenlohe, + 4. 9. 1322) von Würzburg auf Bitten der Bürger von Windsheim, daß ihr verstorbener Mitbürger Conrad gen. Forstet dortselbst ein Spital samt Kapelle zu Ehren des Heiligen Geistes gestiftet hat (UB Windsheim Nr. 87). Es kann angenommen werden, daß die in der Urkunde vom 16. 12. 1325 genannten Güter zur Erstausstattung der Stiftung gehörten und von Conrad Forster stammten. Demnach könnte Elsbeth Forstmeister eine Tochter des Spitalstifters sein. Conrad Forster (Förster) ist von 1307-1317 nachweisbar, gehörte wohl dem Rat der Stadt an und ist vor dem 24. 11. 1318 verstorben. Seine Frau dürfte eine Tochter des Heinrich Hofmann sein, 1308-1313 Bürger und wohl ebenfalls Ratsherr in Windsheim, da in der Urkunde vom 7. 6. 1313 als Zeugen Heinrich Hofmann und ... Forster, sein Eidam, aufgeführt werden und aus dieser Zeit kein anderer Angehöriger der Familie Forster bekannt geworden ist (UB Windsheim Nr. 55, 56, 64, 66, 67, 70 und 79).]. und Ulrich Kudorfer [85 Erwähnt 1289-1347, 1314-1322 Schöffe, 1332-1347 Genannter des Großen Rates. oo vor 1328 Agnes Nützel; er war Sohn des Ritters Ulrich v. Kühedorf (Kuhdorf), 1282-1296 (-1318), oo II. Adelheid (v. Stein), + vor 10. 5. 1291.] als erster unter den Salmännern der Kunigunt v. Kornburg für den Hof in Heckenhofen (heute Unterheckenhofen, Lkr. Schwabach) aufgeführt [86 NUB (Ms) 1336.]. Am 30. 7. 1336 bezeugt der Landrichter in Nürnberg, Hermann Graf zu Castell (1311-1365, 1333-1365 Landrichter in Nürnberg), daß Elsbeth, Witwe Rüdigers v. Reichersdorf (später Reichelsdorf), mit ihren Söhnen Hermann (oo Elsbeth) und Ullein alle ihre Rechte an dem Forst zu Reichelsdorf an Conrad Waldstromer (1. Erwähnung dieses Familiennamens, obwohl danach noch verschiedentlich der Name Stromer angewendet wird [53.. Noch am 15. 10. 1404 versprechen Franz Lind Sygmund Stromair (i) dem Rat, das fahrende Volk in Gostenhof wegzuschaffen und für die Wirte daselbst gleiches Recht wie in Nürnberg einzuführen (Staatsarchiv Nürnberg Rep. 61, Ratsbuch 1, pag. 116;.- (Mitteilung von Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach], verkauft haben; sie haben diese Forsthuben bei „Otten dem Forstmeister aufgewandt [25 s.o.]. Der Erwerb dieses Grundbesitzes, am 8. 4. 1344 von Kaiser Ludwig bestätigt [25 s.o.], im Süden der Stadt über der Rednitz gelegen (jetzt Vorort von Nürnberg), auf dem sie noch im gleichen Jahrhundert ein Wasserschloß erbauen [88 Wie Anm. [58] aber S. 280.], führte später zur Familienbezeichnung Waldstromer v. Reichelsdorf. In drei Urkunden vom 8. 2. 1337 wird dem Reichsforstmeister Conrad III. von Kaiser Ludwig gestattet, 8 kleine Kohlenfeuer und 1000 Schafe im Reichswald zu unterhalten, auch wird ihm der Graben und die Weiherstätte zwischen „der Bürger Weiher und der Furt unterhalb des Spielpühels" (= Spitalbühl) verliehen [25 s.o.]. Mit dem Graben ist das Langwasser und mit dem Weiher der spätere Dutzendteich gemeint [89 Ernst Mummenhoff, Altnürnberg, Bamberg 1890, S. 63 und 64 (Bayer. Bibliothek Bd. 22).]. Die Verleihung des Grabens und des Weihers einschließlich der Mühlen. Mühlhäuser, Hofreiten und Zubehörungen wird Conrad III. und seinen Erben von Kaiser Karl IV. am 13. 11. 1347 bestätigt [25 s.o.]. Am 5. 5. 1337 stimmt Burggraf Johann als Lehensherr zu, daß Heinrich Gostenhofer, oo Kunigunt die Ziegelhütte gen. der Gütel Ziegelhütte mit Zubehör an Conrad III. verkauft [25 s.o.]. Kaiser Ludwig schaffte am 3. 7. 1340 „nach Rat unserer lieben getreuen, der Bürger vom Rat zu Nürnberg, des Waldstromers und des Forstmeisters, unser Amptleute daselbst" im Reichsforst zu Nürnberg die Kohlenrechte, Pechscharrer, Glasöfen sowie die Rechte auf Bütten- und Wagenholz ab und gibt den beiden Amtleuten und ihren Erben zum Ausgleich des Nutzens, den sie davon hatten, zu rechtem Lehen: 200 Morgen Fürreut bei Laufamholz, bei der Mögeldorfer Straße, einen Teil bei der Kornburger Straße, und hinab nach Schweinau und „das doerneck genannt" bei Röthenbach (bei Altdorf, Lkr. Nürnberg), einen Teil bei Eibach gelegen und einen Teil bei des Waldstromers Weiher; die beiden Amtleute und ihre Erben sollen auf diesen Fürreuten keinerlei Gesetze noch Hofreite haben und dürfen auf ihnen höchstens drei Höfe und zu jedem Hof ein Seldenhaus bauen. Am 31. 10. 1347 bestätigt Karl IV. diese Regelung [25 s.o.]. Am 15. 3. 1342 verkaufen die Burggrafen Johann und Albrecht dem Conrad III. das Dorf Gostenhof [25 s.o.]. [90 Vgl. die gefälschte Urkunde vom 17. 12. 1270 (NUB 416), durch die Burggraf Friedrich sen. von Nürnberg Konrad Waldstromer (!) Burglehen und das Steuerrecht in Gostenhof verleiht.]. Kaiser Ludwig bestätigt am 13. 10. 1343 den Conrad Waldstromer, seinen Sohn Conrad und dieses Conrad (IV.) Söhne im Forstmeisteramt über den Lorenzer Reichswald. Im Falle des Aussterben der männlichen Waldstromer soll zunächst das weibliche Geschlecht, dann sollen Heinrich Pfinzings (Schwiegersohn Conrad III) Nachkommen zum Reichsforstmeisteramt berufen sein. Mitbelehnt werden als Vormünder der Waldstromerschen und Pfinzingschen Kinder: Conrad Groß, dessen Bruder Philipp, Berthold Pfinzing und Conrad Stromer, Bürger in Nürnberg, sowie der Landschreiber Friedrich Ebner [25 s.o.]. Durch diese Urkunde wird die Ehe Conrad III. mit Catharina Groß (siehe später) und der Katharina Waldstromer mit Heinrich Pfinzing bestätigt. Zu den Vormündern ist folgendes zu bemerken: Der Spitalstifter Conrad Groß ist ein Bruder der Catharina und des Philipp Groß, * 1270/80, + nach 1355, Stadtbaumeister in Nürnberg, oo 1. Els Pfinzing, oo 2. vor 1344 Katharina Ortlieb (Tochter Heinrichs) [91 Mitt. von Dipl.-Ing. Helmut Frhr. Haller v. Hallerstein.]; Berthold Pfinzing, 1329-1376, am Weinmarkt, oo 1. N. N., oo 2. N. v. Lauffenholz, ist ein Bruder des nachfolgeberechtigten Heinrich Pfinzing und Sohn des Berthold Pfinzing am Stock, 1307-1341, 1317 Genannter des Großen Rates und 1332 Bürgermeister, oo Jeut Ebner, 1332-1335 [92 Sie war die Tochter Sifrit I. Ebner, + 13. 12. 1311, 1276-1305, Schöffe und Beisitzer am Landgericht (Stadtarchiv Nürnberg, Geneal. Papiere Ebner Nr. 10 - sehr unzuverlässig - oo Elisabeth v. Kühedorf, 1295-1300, dessen Vater Albert I 1251-1263 Schöffe oder Mitglied der Bürgervertretung war (unter Mitverwendung von MVGN 49/1959 S. 63).] und Enkel des Berthold I. Pfinzing, 1281-1322. 1281-88 Schultheiß [93 MVGN 49/1959 S. 47 ff.].; Conrad Stromer „der lange", später „vor den Predigern", 1301-1355 [94 Adalbert Scharr, Friedrich Holzschuher und seine Ehefrau Jutta Graf, in Bl. f. Fr. Familienkunde, s. Bd., Heft 4, S. 146.], steht den Waldstromern sowohl durch die Ehe Conrad I. Stromer mit einer Waldstromer als auch sonst verwandtschaftlich nahe [95 Wolfgang v. Stromer in MVGN 50/1960 S. 6.]; der Landschreiber Friedrich (Fritz) Ebner ist ein Vetter der Jeut Ebner oo Berthold Pfinzing am Stock und von 1314-1350 nachgewiesen, 1339, 1343, 1344 und 1348 als Landschreiber [25 s.o.] oo 1. Els Fürer, + 1345, oo 2. Engels Kürsch­ [Es fehlt die Zuordnung der Anm. S. 18 [89a] Jacob d. Ä. Tochter Agatha (nicht bei Biedermann) oo Michael Grundherr soll 1436 ihren 1/3 Anteil an dem Graben und den Weiherstätten ihren Schwestern Christina oo Heinrich Geuder und Apollonia (ebenfalls nicht bei Biedermann) oo Peter Mendel für 800 fl. verkauft haben; Apollonia verkauft ihren Anteil 1474 ihrem Schwiegersohn Sebald Rieten oo Ursula Mendel (Würfel S. 55)]. ner, + 1347, Tochter des Heinz in Bamberg [96 Stadtarchiv Nürnberg, GeneaL Papiere Ebner Nr. 10.] am 22. 3. 1314 als Sohn des Eberhard I. Ebner bezeichnet [25 s.o.], + vor 9. 12. 1323, 1277-1315, Schöffe am Landgericht, Sohn Albert I., 1251-1263 [92 Sie war die Tochter Sifrit I. Ebner, + 13. 12. 1311, 1276-1305, Schöffe und Beisitzer am Landgericht (Stadtarchiv Nürnberg, Geneal. Papiere Ebner Nr. 10 - sehr unzuverlässig - oo Elisabeth v. Kühedorf, 1295-1300, dessen Vater Albert I 1251-1263 Schöffe oder Mitglied der Bürgervertretung war (unter Mitverwendung von MVGN 49/1959 S. 63).] Auch im Jahre 1344 erweist sich Kaiser Ludwig gegenüber Conrad III. huldvoll; am 9. 1. 1344 freit er ihn und seine Erben vor allen Gerichten und verleiht ihnen die Rechte der Stadt Nürnberg und am 8. 4. 1344 bestätigt er ihm den Erwerb von Forsthuben in Reichelsdorf, Eibach, Netzstall usw. [25..s.o.]. Im gleichen Jahre verkauft der Rat ihm und seinem Sohn Conrad IV. das Weiherhaus an dem Siechgraben, wo vorher nur ein Weiher war; sie dürfen bei dem Weiher eine Hofreite mit 100 Schuh Länge und 100 Schuh Breite bauen, damit ein bescheidener Mann darin sitzen kann, der den Weiher hütet; aber weder Pferde noch Schafe dürfen dort gehalten werden und aus dem Wald darf nur das zum Feuern benötigte Holz geholt werden [25..s.o.].. Am 22. 4. 1346 verkaufen Conrad III. und sein Sohn Conrad IV. für 72 lb. hl. an zwei Priester als Leibrecht mit gegenseitigem vollen Anspruchsrecht im Todesfall des einen von beiden näher bezeichnete Jahresgülten zur Walburgis-, Michels- und Aegidienmesse aus dem Eigengut zu Poppenreut bei dem Kammerstein (Lkr. Schwabach), auf dem der Oertel sitzt, und aus den Hofstätten zu Wnderpürge (wohl Unterbürg), auf denen der junge Reinmann, Hermann Nadler, Heinrich Winter und Kuntz Nadler hinter der Wnderpürge, Heintz Nadler, Leupold Geiger, Conrad Kyner, der Oerel (Oertel ?), Conrad Tolfuz und Heinrich Newirt sitzen; Zeugen der Beurkundung sind: Heinrich Haslacher, Kaplan zu St. Lorenz, und Hermann, Kaplan zu St. Johannes in Nürnberg; der junge Waldstromer verbindet sich in Ermangelung eines eigenen Siegels mit dem Siegel seines Vaters. Die vorstehende Urkunde wird am 4. 5. 1346 in einen Gerichtsbrief wörtlich eingefügt, den der Schultheiß Conrad Groß im Beisein der ehrsamen Herren Gramlieb Eseler und Marquard Ortlieb (+ 1340, 1326 -1337), oo N. Teufel, Schwester von Fritz und Philipp, Sohn des Jacob Ortlieb oo Margarete Weigel (oo II. Friedrich III. Behaim . [25..s.o.]. ausstellt. Der Landrichter zu Nürnberg, Conrad v. Asche, beurkundet am 24. 4. 1346, daß Conrad III. mit den ehrsamen geschworenen Bürgern (= Schöffen) Conrad Stromer vor den Predigern und Conrad Pilgrein von Neumarkt bezeugte, daß ihm Frau Kunigunt zu dem Gostenhof, des Heinrich Gostenhofers Witwe, verkauft hat: 2 Sümer lauteren Roggens und 2 lb. hl. zu der alten Gült aus dem vom Waldstromer zu Erbrecht rührenden Gostenhof, 5 Hofstätten bei dem äußeren Spitalertor inwendig der neuen Mauer, eine Hofstatt zu dem Gostenhof, worauf der Scherlein sitzt, und die Hofstatt, auf der Conrad Kieners Ziegelhütte steht; alle Hofstätten mit ihren Zubehörungen sollen nicht mehr zum Hof der Verkäuferin gehören; Bürgen für den Verkauf sind: der Verkäuferin Sohn Albrecht und ihre Schwäger Fritz Gostenhofer bei dem Spitalertor und Conrad d. A. Gostenhofer . [25..s.o.]. Conrad III. ist am 5. 1. 1347 Mitsiegler einer Urkunde des Ritters Heinrich v. Kornburg (auf seinem Siegel „Butigler") über einen Vergleich mit der Gräfin Anne und ihrem Gemahl, dem Grafen Emich v. Nassau, über die Gerichtsbarkeit und die Schenk- und Backgerechtsame sowie über die Mühlgerechtsame der Königsmühle in Komburg. Conrad III. Siegel: Im Dreiecksschild 2 schräg gekreuzte Streugabeln; Umschrift S(igillum) Chunradi Stromairi forstmagistri [25 s.o.]. Bei der letzwilligen Verfügung der Frau Alheid, Kellnerin des Ritters Conrad Groß, vor diesem als dem Schultheiß und vor den Schöffen am 14. 2. 1347 für ein Seelgerät bei den Barfüßerbrüdern wird vermerkt, daß sie hinsichtlich der Schenkungen im Einverständnis und unbeschadet der Rechte ihrer Erbherren Conrad Waldstromer und seines Sohnes Conrad handelt [25 s.o.]. Am 20. 3. 1347 bekennen die Brüder Fritz und Hans v. Fischbach („die Fischbecken"), daß Conrad III. und sein Sohn Conrad IV. „durch unsere libe und Freundschaft" für sie Selbstschuldner geworden sind für von den Juden „gewonnene" 400 lb. hl. und stellen den Waldstromern dafür als Sicherheit alle ihre Weiher mit Zubehörungen, die sie haben und die gelegen sind in und vor dem Wald bei der Straße nach Katzwang (die Pillenreuther Weiher), die ihr Erbe vom Reich sind, und auch das Dorf Eckenhaid (Lkr. Lauf), das sie vom Reich als Pfand haben, sowie den Hof „zu dem Almespach", der vom Burggrafen zu Lehen geht "). Am 22. und 23. 11. 1347 geben Conrad III. und sein Sohn Conrad IV., gesessen zu Nürnberg, dem Kloster St. Klara in Nürnberg für ihre Enkelin bzw. ihr Schwesterkind Elspet. Heinrich Pfinzings Tochter, Äcker und Wiesen. Zinslehen des Reiches bei der Stadt an der Kornburger Straße zwischen ihren und des Forstmeisters Äckern, dazu 2/3 des Zehnten aus den genannten Ackern und Wiesen, der ebenfalls lediges Lehen ist, gegen 12 hl jährlich und für die Seele des Waldstromerschen Kellners Heinrich 7 1/2 Sümer Korngeld aus ihrem sogenannten „Santhof bei dem Kamerstein gelegen", wobei sich unter den Zeugen als „geschworener Bürger zu Nürnberg" Peter Stromer befindet [25 s.o.]. Der Kellner Heinrich ist nach Würfel. Stadt- und Adelsgeschichte Seite 272 Anm. 1, ein unverheirateter Bruder Conrad III. und wie dieser im Franziskanerkloster begraben. Von Peter Stromer ist dies die erste urkundliche Erwähnung; er ist Ulman Stromers Halbbruder aus der 1. Ehe seines Vaters Heinrich, 1312 - + 1347, mit Conrad Gnatznapfs Tochter (Kunigunde) [97 Hegel 1, S. 62, Z. 8-10.]. Peter Stromer wurde berühmt durch seine für die Forstwirtsdhaft bahnbrechende Erfindung der Nadelholzsaat, die er 1368 im waldstromerschen Waldrevier Lichtenhof erstmals erprobte [99 Ernst Frhr. Stromer v. Reichenbach, Unsere Ahnen in der Reichsstadt Nürnberg 1250-1806, Nürnberg 1951 S. 11 ff. und auf Tafel I Abbildung des Porträts von Peter Stromer; Hegel 1, S. 63, Z. 10-11, S. 75, Z. 38, S. 76, Z. 4; s. auch später bei der Familie Stromer.]. Mit der Forstwirtschaft verbunden ist er auch durch seine zweite um 1350 geschlossene Ehe mit Margarete, Tochter des Otto III. Forstmeister, 1324-51, + 11. 4. 1351 (siehe Abschnitt: Die Familie Forstmeister); in 1. Ehe ist Peter Stromer mit Siglint Ebner, + 1350, einer Tochter von Hermann II., verheiratet [100 Hermann II. Ebner, + 1346. 1315-1344, 1320 und 1330 Schöffe, 1342-144 Pfleger von St. Sebald, oo Margarete Ortlieb, Sohn Hermann I., 1270-1305, 1283-1296 Schöffe, dessen Brüder Sifrit I., Eberhard I. und Albert II. sind.]; Peter Stromer stirbt am 4. 12. 1388 [101 Hegel 1, 63, 23 und 24. Nach dem am 11. 10. 1347 erfolgten Tode Kaiser Ludwigs gelangte der schon am 11. 7. 1346 in Rhens a. Rh. als Gegenkönig erwählte Karl IV. von Böhmen zur Macht, dem aber zunächst der älteste Kaisersohn Markgraf Ludwig von Brandenburg noch den Thron streitig machte. Auf einen Bericht des Burggrafen von Nürnberg über den Aufstand im Juli 1348 in der Stadt überträgt König Karl IV. in Prag am 17. 6. 1348 das Haus Brunn und alles, was bisher Conrad III. Waldstromer, Otto Forstmeister sowie die Brüder Friedrich und Hans v. Fischbach in- und auswendig der Stadt Nürnberg an Dörfern, Leuten, Ackern, Wiesen, Holz, Feld, Fischwasser, Weiher, Forstamt, Zeidelweide usw. vom Reich besaßen, auf den Burggrafen, weil jene sich wider die ihm geleisteten Eide zu dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg geschlagen hätten [25..s.o.]. Aber bereits am 17. 7. 1349, wohl nach genauer Prüfung der tatsächlichen Vorgänge, erklärt Karl IV. in Bonn, sie wieder in ihre Rechte und Würden einzusetzen [102 G. W. K. Lochner, Geschichte der Reichsstadt Nürnberg zur Zeit Kaiser Karl IV., Berlin 1873, S. 32.] und Ende September / Anfang Oktober des gleichen Jahres halten sie im Gefolge des Königs ihren Einzug in Nürnberg. Am 13. 4. 1350 setzt Karl IV. Conrad III. Waldstromer wieder in seine Rechte als oberster Forstmeister ein und bestätigt ihm die von König Heinrich VII. am 4. 3. 1309 erteilte Belehnung [25..s.o.]. [103 Eheberg S. 22.]. Zwischen Conrad Groß, 1339-1356 Schultheiß in Nürnberg, und seinen Söhnen waren Unstimmigkeiten wegen des Gerichts, der Münze und des Zolls entstanden, die Ludwig der Bayer ihm 1339 für seine unverbrüchliche Treue und mannigfachen Geldtransaktionen verpfändet hatte, was von Karl IV. 1347 und 1349 bestätigt wurde [25..s.o.]. Aus den großen Gewinnen bei seinen Finanzgeschäften war er sehr mildtätig; so gründete er z. B. 1333 das Heilig-Geist-Spital, 1344 ein Spital in Kitzingen, und machte Stiftungen an die Klöster Himmelthron in Großgründlach und in Pillenreuth. Diese großen Ausgaben erweckten den Unwillen seiner Söhne, die ihr reiches Erbe bedroht fühlten [104 Eugen Kusch, Nürnberg, Lebensbild einer Stadt, Nürnberg 1951, S. 52.]. In einer Urkunde vom 20. 12. 1349 erklären Conrad Groß und drei seiner Söhne, Heinrich, Leupold und Conrad (der 4. Sohn Friedrich war nicht dabei), daß sie sich in dieser Sache dem Spruch ihrer Schiedsmänner und getreuen Freunde Conrad (III) Waldstromer, Philipp Groß (Bruder des Schultheißen Conrad) und des jungen Conrad (IV.) Waldstromer unterwerfen [25..s.o.]. In einer Urkunde vom 28. 7. 1350 der Schwester Kungunt, weiland Gräfin zu Orlamünde und Stifterin des Klosters Himmelthron in Gründlach und ihres Oheims Heinrich vom Berge werden der Schultheiß Conrad Groß von Nürnberg und als Zeugen Burchard Hörauf v. Seckendorf, Arnolt von Zenn v. Seckendorf. Lucz v. Eyb und Conrad (III) Waldstromer und sein Sohn sowie Gramlieb Esler, Conrad Stromer und Ulrich, dessen Bruder, genannt [25..s.o.]. Am 22. 7. 1355 übergibt Conrad III. durch seinen Freund Heinrich v. Parsberg, Kellner des Klaraklosters in Nürnberg (+ 5. 3. 1363, begr. St. Klara), - wohl weil er krank war, denn er dürfte bald darauf gestorben sein - Güter zu einem ewigen Licht in diesem Kloster [105 A. Würfel, Historische, genealogische und diplomatische Nachrichten zur Erläuterung der Nürnbergischen Stadt- und Adelsgeschichte, Nürnberg 1766, S. 266/67 u. Anm. 2. (Würfel)] Bisher wurde auf Grund von nichturkundlichen Nachrichten angenommen, daß Conrad III. mit Margarete v. Parsberg verheiratet gewesen sei [106 Hegel 1, S. 84 Z. 17, und Biedermann Tafel 545.] Ulman Stromer führt in seinem »Püchel" aus: Der alt Conrad Waldstromer hat eine Parsbergerin, sein Sohn Conrad hat eine Pfinzing. Margarete v. Parsberg dürfte aber, wie schon hinsichtlich ihres Vornamens ausgeführt wurde, die Ehefrau Conrad II. gewesen sein. Nun nennt der Schultheiß Conrad Groß, der Spitalstifter, in einer Urkunde vom 1. 2. 1341 den Conrad (III.) Waltstromeyer seinen Schwager; auszugsweise lautet dieses Schreiben: Schultheiß Conrad Groß, Stifter des Neuen Spitals zu Nürnberg, Brief, daß sein Schwager Herr Conrat Waltstromayr um 150 lb. hl. aus des Gesellen Hof zu Simonshofen Lkr. Lauf gekauft hat 8 lb. hl. Ewiggült, anzulegen jährlich zu einem Seelgerät für die armen Siechen des neuen Spitals zum Hl. Geist zu Nürnberg, so daß der Spitalmeister beim Jahrtag am Freitag nach Aschermittwoch (mit langer Vigil, gesungener Seelmesse, Teppich und 4 Kerzen) jedem Priester und dem Schulmeister reichen soll „ein seidlein zimleichs wein und ahn semeln", jedem Chorschüler 2 hl.; vom Rest soll den Siechen Wein gekauft und möglichst gleichmäßig verteilt werden [25..s.o.]. [107 Der Enkel des Schultheißen Conrad I. Waldstromer, Conrad III., ist Schwager des Schultheißen Conrad Groß; hierdurch wird die von Gerd Wunder und Wolfgang v. Stromer aufgestellte Hypothese über die enge Verknüpfung der Schultheißen 1258-1385 verstärkt (MVGN 49/1959 S. 58 und 50/1960 S. 5 ff., Anm. 27, 30, 44 und 51)] Bereits am 28. 9. 1309 soll aber im Franziskanerkloster in Nürnberg ein Jahrtag abgehalten worden sein „für domina Catharina, uxor domini Conradi Waldstromeri, filia Divitis Heinrici" [108 Nekrologium des Franziskanerkloster, im Original nicht mehr erhalten, abgedruckt bei G. W. K. Lochner, Nürnberger Jahrbücher, II. Heft, 2. Abt., Nürnberg 1835. Der Eintrag muß später erfolgt sein, denn 1309 wurde der Familienname Waldstromer noch nicht angewendet. Gottlob Heckel hat in seinem Aufsatz „Die Lehen des letzen Kamersteiners" Schwabacher Heimat. 4. Jg., 1959, Nr. 2 Anm. 18, für 2 Daten die Fehlerhaftigkeit der Abschrift des Nekrologs festgestellt (Hinweis von Dr. Gerhard Hirschmann). Auch ich habe in einigen anderen Fällen die Unrichtigkeit der Angaben über die Todesdaten in diesem Nekrolog festgestellt.]. Dieses Todesjahr kann aber kaum stimmen, da der Sohn Conrad IV. dieses Ehepaares erstmalig am 13. 10.1343 zusammen mit seinem Vater genannt wird [25..s.o.], also nach 1309 geboren sein dürfte. Ob aus der vorstehend aufgeführten Urkunde vom 1. 2. 1341, in welcher der Schultheiß Conrad Groß den Conrad III. seinen Schwager nennt, geschlossen werden kann, daß Catharina Groß oo Conrad III. noch lebte, ist zwar anzunehmen, aber nicht daraus zu entnehmen [109 Mitt. von Dipl.-Ing. Helmut Frhr. Haller v. Hallerstein, daß nach den reichhaltigen Beständen des Haller-Archivs in Großgründlach Catharina erst nach 1343 gestorben ist.] Catharina Groß ist also die Schwester des Schultheißen und Spitalstifers Conrad Groß (* um 1270/80. + 10. 5. 1356, 1338-1356 Schultheiß, oo vor 1322 Agnes Zolner (Geyer-Pfinzing), + nach 1343, Tochter des Friedrich, + 7. 9. 1325, 1307-24 Schultheiß in Bamberg, oo 1. Agnes [110 Gerd Wunder, Pfinzing die alten, in MVGN 49/1959 S. 34--65, S. 58 und 64 (Exkurs IV) sowie Mitt. von Dipl.-Ing. Helmut Frhr. Haller v. Hallerstein.] und damit die Tochter Heinrichs I. Groß, auch genannt der Reiche Heinz, * um 1240, + 1317, wohl aus seiner 1. Ehe mit Sophie v. Vestenberg (er oo 2. Gisela Esler + nach 1339, Schwester des Conrad, 1286-1319, 1290-1316 Schultheiß, oo (Anna) Pfinzing, Tochter des Berthold, 1281-88 Schultheiß [111 Wunder S. 46, 47 und 62 (Exkurs 11: Esler)]. Die Groß sollen nach Gottlob Heckel aus dem Reichsdienstmannengeschlecht der Groß v. (Hilpolt)Stein stammen [112 Gottlob Heckel wie bei Anm. 108.] CONRAD IV. CONRAD IV. Waldstromer, Sohn Conrads III, wird erstmals und zusammen mit seinem Vater und mit seinen Söhnen am 13. 10. 1343 erwähnt [25..s.o.]. Nachdem er danach verschiedentlich in Urkunden mit seinem Vater (siehe bei Conrad III) auftritt, verleiht Kaiser Karl IV. am 31. 10. 1347 dem jungen Waldstromer (Conrad IV.) den Reichsforst zu Nürnberg und tut ihm dabei die Gnade, wenn derselbe ohne Sohn abgehen würde, so müssen desselben Töchter oder Enkelkinder („Ennenklein") das Recht bekommen und danach seiner Schwester, Frau Katherein Heinrich des Pfinzings Wirtin, Kinder [25..s.o.]. Während Conrad III. sein am 17. 6. 1348 verlorenes Amt und seine Reichslehen erst am 13. 4. 1350 von Karl IV. wiedererhält, scheint Conrad IV. nicht in dem gleichen Maße in Ungnade gefallen zu sein, denn am 26. 6. 1349 erklärt Karl IV. in Frankfurt „Wann Conrad der Junge Waldstromeyr, unser lieber getreuer, die fürreuthe vor dem Wald, die ihm zur Widerlegung von dem Reiche für die Coler (Köhler) auf dem Wald gegeben sind mit aller Zubehör, und er sich bis diesen Tag gegen uns und das Reich redlich gehalten hat, gezwungen gewesen sein sollte, diese zu verkaufen, so wäre dies alles kraftlos [25..s.o.]. Am 18. 12. 1355 wird er, wohl wegen des herannahenden Todes seines Vaters, als Conrad d. J. von Karl IV. im Forstamt bestätigt [25..s.o.]. Er erscheint in Urkunden jedoch nur bis zum Jahre 1360 [113 Wunder S. 40.] nach Biedermann Tafel 546 soll er am 5. 11. 1360 gestorben sein, wogegen keine Bedenken zu erheben sind, zumal der Franziskaner-Nekrolog seinen Todestag mit dem 7. 11. 1360 und dem Zusatz angibt, daß er ein großer Freund des Klosters gewesen sei [114 Würfel, Nachrichten (vgl. Anm. 105) S. 47.] Conrad IV. Ehefrau ist AGNES PFINZING, + 26. 2. 1357 [115 Würfel. Nachrichten S. 47.], Tochter des Sibot Pfinzing, 1278-1319 (oo 1. Schwester des Schultheißen Conrad Esler), und seiner 2. unbekannten Frau [116 Wunder S. 38, 40 und 41, sowie Hegel 1, 84, 17.]. Conrad IV. und seine Ehefrau Agnes sind in der Franziskanerkirche begraben, wo die Waldstromer ihr Erbbegräbnis hatten [117 Würfel, Nachrichten S. 47.]. Conrad IV. Schwester KATHARINA hat vor 1343 Heinrich Pfinzing, 1343 -1355, geheiratet [118 Wunder S. 48.] Er war Sohn des Berthold Pfinzing am Stock, 1307-1341, oo Jeut Ebner, 1332-1335 [119 Wunder S. 47.], Tochter des Sifrit I., + 1311, 1276-1305, Schöffe in Nürnberg, oo Elisabeth Kudorf, 1304, Tochter des Fritz, 1270- + 1333, oo Klara Esler [120 Unter Verwendung der Ahnenliste Wunder in Fränkische Ahnen, 1936. ] Heinrich Pfinzing oo N. Waldstromer haben eine Tochter Elsbeth, die seit 1347 im Klarakloster ist (siehe bei Conrad III), und einem Sohn Conrad, der in einem Nürnberger Landgerichtsbrief vom 21. 5. 1364 als Enkel Conrad III. Waldstromer bezeichnet wird [25..s.o.]. Dieser Conrad Pfinzing, Bürger in Nürnberg, erhält auf seine Bitte wegen seiner treuen Dienste am 30. 5. 1377 von König Wenzel (* Nürnberg 26. 2. 1361, Sohn Karl IV.) das Gut, das Haus und die Höfe zu dem Lichtenhof (heute Vorstadt von Nürnberg), genannt auf der Fürreut, mit Zubehör an Weihern, Fischweiden, Äckern, Wiesen gelegen um Lichtenhof, ein Teil zu Laufamholz, ein Teil zu Egeldorf (= Mögeldorf), „Sazz", ein Teil zu Eibach (Lkr. Hilpoltstein), alles Zinslehen des Reiches, die ihm angestorben sind von seinem Ahnherrn (= Großvater), dem alten Waldstromer (Conrad III) [25..s.o.]. Für die Beurteilung der Ortsbezeichnung Sazz könnte folgendes von Bedeutung sein. Durch Urkunden vom 26. 11. 1370 öffnen verschiedene Patrizier ihre festen Häuser außerhalb von Nürnberg dem Rat der Stadt, so auch Conrad Groß sein Haus "oberhalb des hamers in dem weyer gelegen niederhalb der „Sazzen" und den hamer ebenda" [25..s.o.]. Das Haus des Conrad Groß in dem Weiher ist der Herrensitz Gleißhammer (jetzt Stadt Nürnberg), der zum Schutz des 1336 erstmals genannten Hammerwerkes errichtet worden war. Danach müßte die Lage der „Sazz" etwa zwischen Mögeldorf und Gleißhammer sein, dabei näher an letzterem [121 Erich Mulzer, Vor den Mauern Nürnbergs, Nürnberg 1961, S. 87.]. CONRAD V. und seine GESCHWISTER Aus der Ehe Conrads IV. mit Agnes Pfinzing sind folgende 5 Söhne und 1 Tochter hervorgegangen: 1) Conrad V., + vor 1388, 1372-1378, oo Agnes Has v. Hasenburg; 2) Hans, + 24. 9. 1395 [121a Würfel, Nachrichten S. 47.], 1363-1395, oo Anna v. Gravenreuth, 1396; 3) Heinrich, + vor 20. 4. 1384, 1362-1378; 4) Jakob, + 29. 9. 1395, 1362-1395, oo Gerhaus v. Streitberg, + 8. 10. 1448, Tochter des Friedrich v. Streitberg, oo Cunegund Truchsessin v. Henneberg [121b Biedermann Tafel 547.]; 5) Bertold, + 20. 10. 1413, seit 1386 der 20. Abt des Klosters Heilsbronn; 6) Agnes, 1372-1397 Witwe, wohnt 1397 bei St. Lorenz, oo Franz Forstmeister, + 3. 12. 1371, 1365-1371. Da meist mehrere der Brüder zusammen in Urkunden genannt werden, werden sie nachstehend nicht getrennt, sondern in der zeitlichen Reihenfolge der Urkunden behandelt. Conrad V. und Hans Waldstromer sind die ältesten der Brüder, sie werden auch als Reichsforstmeister bezeichnet und handeln öfter zugleich im Namen ihrer anderen Brüder. Zwischen Burggraf Friedrich und der Stadt Nürnberg war es nach dem Tode Conrad IV. Waldstromer zu Streitigkeiten über den Lorenzer Wald gekommen. Hierüber entscheiden vor Karl IV 19. 3. 1362 die Kurfürsten von Mainz, Pfalz, Sachsen und Trier dahingehend, daß der Waldstromer und Otto Forstmeister sowie ihre Erben mit den althergebrachten Rechten Oberstforstmeister des Lorenzer Waldes sind [25 s.o.] . Bisher wurde angenommen, daß Conrad IV. und seine Ehefrau Agnes Pfinzing das an der Straße nach Regensburg gelegene Pilgerspital mit der St. Marthakirche in Nürnberg gestiftet haben, wohl weil auf einem um 1390 gestifteten Großfenster (Waldstromerfenster) als Stifter der Kirche Conrad Waldstromer (+ 1360) und Ehefrau Pfinzing (+ 1357) abgebildet sind [122 Fehring-Ress S. 107 ff.]. Es ist möglich, daß sie diese Absicht hatten und auch mit ihren ältesten Söhnen darüber gesprochen haben. Die Stiftung erfolgte aber durch ihre Söhne, und deren Stiftungsbrief vom 27. 10. 1363 ist noch auf Original-Pergament im Stadtarchiv erhalten; er lautet folgendermaßen: In Gottes namen amen. Ich Chvnrat und Johannes gebruder die Waltstromair genant und oberst vorstmeister des hailigen Romisch. reichswalt zu Nurenberk verliehen offenliche mit diesem brief fur uns und unser brueder und alle unser erben allen den, die in sehen oder horen lesen, daz wir mit wolverdantem muet besunderlich und lauterlich durch Got und durch unser sel und unsers vater und muter sel und aller unser vorvordern und aller glaubigen sel willen, hab wir unser aygen haus, daz gelegen ist bei Saint Claren über den wek und gnant ist zu dem guldein stern Sant Jacobs geaht und geben zu ainem ewigen selgeret, also daz darinne alle elend pilgerein, die dar komen, herberg sullen haben uber naht, und in demselbem haus sol ain ewiger priester sein, besunder gmach und wonung dar inne haben und sol ain ewig pfruend haben, daz er mess gehaben mug, und zu derselben pfruend hab wir im geben ain haus zu nehst bey Frawentor, daz all jar gilt vierhalb pfunt haller und ainen we[c]k zu Weyhennahten oder 36 haller ... 3 abhängende Siegel, 1) des Conrad Waldstromer, ab 2) des Kaplans Herdegen, beschädigt, 3) des Johannes Waldstromer, beschädigt, im Schild die gekreuzten Gabeln, Umschrift, teilweise zerstört. Außer dem Waldstromerfenster ist im Chor der Kirche ein Fenster der Familie Groß, ebenfalls von 1390, vorhanden, das Darstellungen aus dem Leben Jesu sowie ein Wappen Groß mit Betschild Groland und ein weiteres mit Betschild Groß sowie einen weiteren leider zerstörten Betschild zeigt. Die Mutter Conrad IV. war ja eine Groß, wodurch diese Stiftung erklärlich ist. Ferner ist ein Großfenster der Familie Stromer von 1390 im Chor angebracht [123 Fehring-Ress S. 107-119. Die St. Marthakirche diente übrigens 1572-1578 und 1614-1620 als Versammlungsraum der Nürnberger Meistersinger.] Kurze Zeit vorher, am 25. 5. 1363, hat Bischof Heinrich von Termopolis zugunsten dieses in Vorbereitung befindlichen Pilgerspitals St. Martha außerhalb des Tores Nürnbergs Ablässe erteilt:... ut hospitale paperum (sic!), quod in honore sancte Marthe extra portam civitatis Nurembergensis Babenbergensis dyocesis per honorabilem virum Conradum Stromayr (!) ad pauperum peregrinorum collectionem est inchoatum . . . [25 s.o.] . Im Jahre 1364 erfahren die Brüder Waldstromer eine besondere kaiserliche Gnade, denn Karl IV. nimmt die Brüder Conrad V. und Hans in Würdigung ihrer getreuen Dienste in sein Hofgesinde auf und gibt ihnen alle Rechte, Gnaden, Freiheiten und Gewohnheiten desselben; insbesondere sollen sie vor keinem weltlichen Richter oder Landrichter oder sonstwo stehen, sondern nur vor dem königlichen Hofmeister [124 Eheberg S. 26.]. Am 5. 1. 1364 bekennen Conrad V. und Johannes Gebrüder Waldstromer „des heil. Röm. Reiches oberst Vorstmeister des Waldes zu Nürnberg" für sich und alle ihre Brüder, daß sie zwei Häuser, vorngelegen an dem Seelhaus [123 In Nürnberg gab es seit 1280 Seelhäuser: sie dienten den Beginen als Wohnung. Die Beginen waren Witwen und ledige Personen. die sich aus der Welt zurückgezogen hatten, in der Einsamkeit im Gebet beisammenlebten und insbesondere den Kranken und Kindern zu dienen suchten: sie haben auch den Sterbenden vorgebetet, hernach deren Seelenmessen besucht und wurden daher Seelfrauen genannt. Würfel hält das von Friedrich Ebner (1260-1293) im Jahre 1280 gestiftete Seelhaus unter der Reichsburg bei dem Rosenbad für das älteste (Würfel, Nachrichten S. 722).], zur Besserung einer ewigen Messe an dem Altar daselbst gegeben haben, die jährlich 6 lb. hl. geben [25 s.o.]. Wohl zum urkundlichen Nachweis der Rechte als Reichsforstmeister erteilt am 21. 5. 1364 der Landrichter von Nürnberg, Engelhart v. Tann, Conrad V. Waldstromer eine Abschrift der Belehnungsurkunde Kaiser Karls IV. vom 18. 12. 1355, die außer für Conrad und Hans Waldstromer auch ausdrücklich für Conrad Pfinzing gelten soll, da er ebenso wie diese ein Enkel Conrad III. ist [25 s.o.]. Wegen der Ausmaße des Baues des Pilgerspitals St. Martha muß es zu Auseinandersetzungen gekommen sein, denn am 15. 8. 1365 bekennen die Brüder Conrad V. und Hans für sich, ihre jungen Brüder und alle ihre Erben, daß sie „in dem ellenden Pilgrimshaus, gelegen gen St. Klara, gestiftet haben zu Ehren des hl. Leichnams Jesu Christi und der hl. Frau Martha, nicht mehr Gemäuer machen schullen denn zu einem Chor, der innen 22 Schuh weit und 28 Schuh lang sei mit der Chorhaube, und schullen das ander Werk daselbst bauen und die Hofreite, als sie hinten, vorn und neben begriffen hat, hölzern lassen sein. so groß es jetzt ist. Unsere Herren die Bürger haben uns die Gnade getan, daß wir das Haus, das zwischen dem Heilsbronner Haus und dem Gotteshaus liegt, kaufen von St. Klara". Wenn die Brüder Waldstromer alle gestorben sind, soll der Rat alle Jahre fünf „weler" als Pfleger des Pilgrimsspitals kiesen [25 s.o.]. In Pilsen am 23. 8. 1365 beurkundet Karl IV. die wörtlich wiedergegebene Kundschaft vom 28. 6. 1294 über die Rechte der Waldstromer zu Nürnberg, eingeschrieben ins Stadtbuch unter Burggraf Friedrich vor 70 Jahren [25 s.o.] . Mit den Forstmeistern war es verschiedentlich zu Streitigkeiten über die Zuständigkeiten gekommen, so daß man sich zu deren Beilegung auf ein Schiedsgericht einigte. Dieses, bestehend aus dem Bamberger Schultheiß Conrad Münzmeister (1363-1368, 1373, 1378, 1386-1389), Ulrich Stromer zur güldenen Rose (+ vor 5. 1. 1380, 1340-1380 Ratsherr, Sohn Wolfram I), Friedrich Krauter (an der Zistelgasse), Conrad Groß und Eberhard Vorchtel (1365-1372, Testament 9. 6. 1376, oo Mechthild, Bruder des Hermann, + vor 17. 12. 1375, oo Elsbeth Ebner, Schwester Hermanns) fällt am 17. 12. 1365 für beide Parteien - Conrad V. und Hans Waldstromer einerseits und Otto und Franz Forstmeister andererseits - folgenden Spruch: 1) Von den Waldstromern soll immer nur e i n e r Pfleger ihres Forstamtes sein und vier Knechte halten; an ihren Pfändungen soll der Forstmeister kein Recht haben 2) bei den Forstmeistern soll auch nur e i n e r Verweser des Amtes sein und zwei Knechte halten; was sie pfänden, sollen sie dem Waldstromer übergeben, damit sich die Pfänder an e i n e m Ort befinden; von ihren Pfändern erhalten sie die Hälfte zurück 3) bis 7) ... 8) der Forstmeister braucht den Waldstromer wegen seines Bedarfes an Zimmer- und Brennholz nicht anzusprechen, auch hat er vor dem Waldstromer in Amtssachen nicht zu Recht zu stehen, da „er hierüber gute Urkunden vom Reich hat" [25 s.o.] . Auf eine Beschwerde gebietet Kaiser Karl IV. am 6. 12. 1366 dem Waldstromer und dem Forstmeister, daß das St. Katharinenkloster alle vier Wochen 4 Fuder Brennholz nehmen und ohne Behinderung abfahren kann [25 s.o.] . Im Jahre 1367 kauft Conrad V. zusammen mit seiner Frau Agnes von Heinrich Weiß mit gesamter Hand dessen Ehefrau Gerhaus deren Erbrecht an dem Turm und der Hofreite vor dem Spitalertor, früher Burggrafenhof genannt, der dem Deutschorden Nürnberg zinspflichtig ist. Hierüber stellen der Schultheiß Heinrich Geuder und die Schöffen zu Nürnberg einen Gerichtsbrief aus, nach dem Berthold Tucher (1310-1379, oo 1. Elisabeth v. Maiental, + 1364, oo 2. 1365 Anna Pfinzing, + 1381, Tochter des Berthold am Weinmarkt) und Michael Grundherr (1362-1381) den Kauf vor Gericht bezeugt haben [126 Monumenta Zollerana, Urkundenbuch zur Geschichte des Hauses Hohenzollern, Berlin 1852 ff.. Bd. 8, S. 191 f.. Nr. 285.] . Am gleichen Tag verspricht Conrad V., daß er den Burggrafenhof nur an einen Nürnberger Bürger verkaufen wird [25 s.o.] . Der Burggrafenhof wird zuerst um den 23. 4. 1308 erwähnt, als Conrad Schlüsselberg „in curia burgravii", also im Hof des Burggrafen Conrad = Burggrafenhof, eine Urkunde über eine Schenkung an das Kloster Heilsbronn ausstellt [126a Hinweis von Werner Schultheiß. Gerhard Pfeiffer nimmt an „daß, als Burggraf Konrad 1304 dem Deutschorden in Virnsberg „unseren hof, der da gelegen ist auzzwendikt der maur ze Nuremberch bi dem spital“ schenkt. hiermit der Burggrafenhof gemeint sei (wie Anm. 45, aber S. 364/65, so auch im NUB 964, 3 S. 586). Ich stimme Werner Schultheiß zu, der letzteren Hof als im Komplex des alten Königshofes, auf dem sich auch das Elisabethspital entwickelte, gelegen ansieht.] . Nach einer Federzeichnung und Grundrißskizze des 18. Jahrhunderts handelte es sich bei dem Burggrafenschlößlein, wie der Hof später genannt wurde, südlich des Jakobsplatzes (heute Jakobsplatz 18, 1376-1393 curia Stromer), um meinen Wohnturm in den Ausmaßen 12 X 12 Meter mit einem Höflein und einer Kapelle (capellhaus) [127 Wie Anm. 45, aber S- 359 und Abb. X.]. Anfang des Jahres 1373 kommen die Vormünder (= Sprecher) der Erbförster des Lorenzer Reichswaldes Heinrich Strobel von Schönberg, Conrad Walch von Ulansteten (= Ungelstetten, Lkr. Nürnberg), Hermann vom Hof und Conrad Motler von Eibach zu Conrad V. Waldstromer und bitten um Beschreibung ihrer Rechte im Reichswald. Auf Grund der Briefe von Kaiser Karl IV. und von den verstorbenen Reichslandvögten Ludwig v. Hohenlohe und Heinrich v. Dürrwangen (bei Ansbach/Mfr.) an Conrad Waldstromer und seine Brüder erteilt er den Erbförstern unter dem 7. 1. 1373 eine „Kundschaft", deren genauer Inhalt bei Carl Lazarus von Woelckern, Historia Norimbergensis Diplomatica, 2 Bde Nürnberg 1783, im 2. Bd. auf den Seiten 440-442 abgedruckt ist. Hervorzuheben daraus ist, daß alle Förster des Waldes vor Conrad Waldstromer oder seinen Brüdern, je nach dem, wer zu der in Frage kommenden Zeit Oberforstmeister ist, zu Recht stehen und daß die Erbförster Recht sprechen sollen ohne das Halsgericht. Zum Schluß gelobt Conrad V. den Förstern, daß er sie in ihren Rechten getreulich schützen und schirmen wird. In der Mitte des Jahres 1374 hat Hans Waldstromer einen Streit wegen der Einfahrt zu seinem Haus vor dem Frauentor. In einer Verhandlung vor dem Schultheißen Heinrich Geuder und den Schöffen am 26. 7. 1374, in der für ihn Hartwig d. J. Volkamer (+ 1377, 1362-1377, oo Anna Nützel, Tochter des Peter, 1342-1386, oo Gertrud Mendel) und Heinrich Wagner Zeugnis ablegen, werden die Mißhelligkeiten freundschaftlich beigelegt. Hans Waldstromer wird dem Eberhard Makel, durch dessen Garten die Einfahrt geht, jährlich 6 Schilling hl. geben, . dafür soll die Einfahrt weiter bestehen von Makels Säule „oben an dem Füllein" bis zu der mittleren Hofsäule Hans Waldstromers, „die herniden stund an seinem Häuslein" [25 s.o.]. Im Jahre 1376 bestätigt und verleiht der Kaiser den Brüdern Conrad V., Hans, Heinrich und Jakob auf deren Bitten das Forstamt mit seinen Rechten, Förstern, Waldhauern, Gütern, Zinsen, Untertanen, Dienern, die darauf pfänden, Rechten und Zubehörungen, wie es ihre Vorfahren besessen haben. Sie sollen richten und frei von Steuern, Beden, Gerichten und Geboten in der Stadt Nürnberg sitzen wie ihre Altvordern. Sie können aber auch im Reichswald wohnen und erhalten das Recht, ihr Amt usw, ganz oder geteilt zu verkaufen oder zu verpfänden [128 Eheberg S. 26]. Am 24. 4. 1378 kauft Conrad Pfinzing von seinem Vetter Jacob Waldstromer dessen halben Anteil an den drei Weihern am Siechgraben, von denen er schon einen halben Anteil besitzt, worüber der Schultheiß Heinrich Geuder und die Schöffen einen Gerichtsbrief auf Grund der Bezeugung von Leupolt Schürstab, Conrads Sohn, Heinrich Kettelhofer und Fritz Leinlein ausfertigen. Währschaftsbürgen für den Verkäufer sind: seine Brüder Conrad und Hans Waldstromer sowie seine Schwester Agnes (Franz) Forstmeister; sein Bruder Heinrich, mit dem Jacob zusammen den halben Anteil besitzt, „ist nicht zu Lande" [25 s.o.]. über den Waldstromerschen Anteil an Gostenhof ist es insbesondere wegen der Besetzung mit Handwerkern und der Schließung der Gassen zu Streitigkeiten gekommen. Am 28. 7. 1379 erklärt der Bürgermeister von Nürnberg, Hermann Ebner (+ 1403, 1379 und 1383 Bürgermeister), vor dem Landrichter Conrad v. Seckendorf, daß Hans Waldstromer und seine Frau Anna in ihrem halben Anteil an der Wohnung und dem Dorfe Gostenhof nicht mehr als 4 Gewandmacher, von denen jeder nur „1 zaw" mit Zubehör haben soll, 1 Schenk, 1 Bäcker, 1 Fleischer, 1 Schneider und 1 Schuster halten werden; Hans und Conrad Waldstromer werden in ihrem Anteil nicht mehr als 1 Hufschmied ansetzen, außerdem alle Tore entfernen und alle Gassen öffnen, kein neues Haus bauen - Ersatzbauten sind zugelassen - und keine anderen Handwerker zulassen [25 s.o.]. Hans Waldstromer besitzt auch ein Haus mit einem Garten in Kornburg, Lkr. Schwabach, das bis 1380 Heinrich Hirnlos, oo Alheit in Erbrecht hat. Am 6. 2. 1380 bekennt Hans, der sich dabei als oberster Forstmeister des Reichs bei Nürnberg bezeichnet, daß die Vorgenannten das Erbrecht aufgegeben haben; er verleiht es nunmehr an Conrad Pruen, oo Katherein aus Schwarzenlohe, Lkr. Schwabach, und setzt für sie die zu entrichtenden Zinsen fest [25 s.o.]. Hans hat auch im Jahre 1380 wieder Schwierigkeiten mit seiner Durchfahrt, wobei aber nicht zu erkennen ist, ob es sich um dasselbe Haus wie 1374 handelt. Am 24. 4. 1380 bringt er mit seinen Zeugen Berthold Behaim und Michael Grundherr die Angelegenheit vor den Schultheiß Heinrich Geuder und die Schöffen und erklärt, daß Konrad Babenberger das von ihm gemachte „füll" auf dem Graben zunächst an der Durchfahrt des Hans Waldstromer bestätigt hat; er wird es bald und auch in Zukunft so verbessern, daß keine Anstände wegen der Durchfahrt mehr vorkommen [25 s.o.]. . Am 21. 4. 1382 verkaufen Hans Waldstromer und seine Ehefrau Anna mit Urkunde des Schultheißengerichts dem Marquard Mendel (stiftet 1381 das Kartäuserkloster, + Venedig 1385, begr. im Kartäuserkloster, jetzt Germanisches Nationalmuseum: er ist Sohn des Heinz Mendel, + 1368, 1354-1367 Ratsherr, oo Margaretha Groß, Tochter des Spitalstifters und Schultheißen Conrad Groß [128a Werner Schultheiß in MVGN 50/1960 S. 24.] 17 Häuser „auf dem Graben an der Ecke zunächst dem Karthäuser Haus“ [25 s.o.]. Auf die Bitte von Hans und Jakob Waldstromer übereignet Burggraf Friedrich am 20. 4. 1384 dem von Marquard Mendel gestifteten Kartäuserkloster in Nürnberg einige angrenzende Grundstücke hinter dem Kloster, „die da gehen von der äußeren Stadtmauer hinüber der Länge nach bis an den Weg zwischen demselben Felde und dem Galgenhof, und der Breite nach von des Ketenhofers Garten, der da liegt zunächst an dem Fischbach bei der Ziegelhütte, und hinauf gegen den Gostenhof bis an die Ecke, da die Lederstecken aufstehen, als es ausgezäunt und auf 19 Morgen geschätzt ist, sowie einen Teil der Hofrait, auf der die Zelle des Klosters aufgebaut ist". Hans und Jakob Waldstromer und schon ihre Vorfahren hatten diese Grundstücke von den Burggrafen zu Lehen und geben sie nun dem Kloster zu einem ewigen Seelgerät und Gedächtnis für ihren verstorbenen Bruder Heinrich [25 s.o.]. . Am 28. 9. 1385 bekennt Hans Waldstromer, oberster Forstmeister des Reichs bei Nürnberg, einen Gütertausch mit Fritz Prunner, oo Katerey in Krottenbach (heute Stadt Nürnberg); Prunner gibt ihm die Weiherstätte, den Graben, das Wasser, die Wiesen und die Holzmark gelegen an dem Erelgraben, wofür ihm Hans 6 Morgen eigene Acker in Krottenbach im Feld überläßt, die er von Hans Pleyein in Röthenbach (heute Stadt Nürnberg) gekauft hatte [25 s.o.]. Im Jahre 1388 kaufen Hans und Jakob Waldstromer sowie die Kinder ihres verstorbenen Bruders Conrad IV. den Zoll, das Gericht usw. in Feucht, Lkr. Nürnberg, von Frau Clara Amman, Witwe des Georg, die es von Kunigunde, der Ehefrau des Jakob Weigel, geerbt hatte [25 s.o.]. Kunigunde oo Jakob Weigel ist die Tochter des Sibot Pfinzing, 1278-1319, aus dessen erster Ehe mit einer Schwester des Schultheißen Conrad Esler; Clara Weigel oo Georg Amman ist die Tochter von Jakob Weigel. Bis zum Ende des Jahres 1395 sind Conrad V. Waldstromer und alle seine Brüder gestorben. Sie sind die letze Generation der Waldstromer, die bis zu ihrem Tode das Reichsforstmeisteramt über den Lorenzer Wald innehatten. Mit der folgenden Generation endet dieses Amt sehr bald in dieser Familie. CONRAD VI., sein Bruder SIGMUND und ihre VETTERN WALDSTROMER Conrads V. Sohn CONRAD VI. oo Agnes Hase v. Hasenburg hat 5 Söhne: 1) Conrad VII., + 11. 2. 1429, 00 1399 Catharina Rütz: die Ehe ist kinderlos 2) Sigmund oo Elisabeth Graser, Tochter des Weigel Graser, + Nürnberg 1418, 1375-1418, oo Elisabeth Holzschuher, Tochter des Berthold, + Nürnberg 1394, oo Margarete Behaim; eine andere Tochter des Weigel Graser, Anna oo Nürnberg um 1403 Hans Tetzel (Ahnen des Verfassers) 3) Ludwig, + 12. 11. 1468 4) Hans stirbt unverheiratet 5) Lorenz soll ohne Kinder verstorben sein (Angaben 3) bis 5) nach Biedermann). Conrad VI. Bruder Jakob soll nach Biedermann folgende Kinder haben: 1) Jakob, + 1429, 1396, oo Agatha Rummel, Tochter des Wilhelm oo Barbara Pfinzing, Tochter des Berthold 2) Hans, 1400, hinterläßt keine Kinder 3) Franz, 1400, hinterläßt keine Kinder 4) Margarethe, + 9. 8. 1448, oo Herdegen Valzner, + 6. 9. 1423 5), Christina oo Heinrich Geuder 6) Agnes oo Jacob II. Topler, + 1437, 1421-1437, Sohn des Heinrich oo Margaretha Wernizer, die als Witwe mit ihren Kindern um 1408 nach Nürnberg übersiedelt [128b Würfel. Nachrichten S. 79; nach Hegel 1, S. 205 heiratet Ulmans Tochter Margret 1402 Andreas d. J. Wernitzer aus Rothenburg, Sohn des Andreas d. Ä. ebenda.]. Hans, ein weiterer Bruder Conrad VI., hat - ebenfalls nach Biedermann - nachstehende Kinder: 1) Franz, + 10. 11. 1441, oo Gertrud Groland, + 15. 10. 1406, Tochter des Ulrich 2) Hans, + 8. 2. 1467, oo Ursula Kress 3) Agnes oo Conrad Geuder 4) Walburga, + 1435, oo Konrad Kress 5) Dorothea, + 1438, oo Lorenz Egen gen. von Argow 6) Martha, + 19. 2. 1456, oo Conrad Eisvogel. Am Martintag 1395 gebietet König Wenzel dem Conrad Waldstromer, dem Herdegen Valzner das Haus zu Brunn, Ldkr. Nürnberg, (bei dem kaiserlichen Jagdschlößchen) mit Zubehörungen abzutreten [129 Würfel, Nachrichten S. 38.], das die Waldstromer schon vor dem 17. 6. 1348 und dann wieder ab 13. 4. 1350 zu Lehen hatten. In Durchführung der kaiserlichen Weisung verkaufen Franz und Jakob Waldstromer im Jahre 1396 das Dorf Brunn bei dem Jagdhaus an Herdegen Valzner [130 Würfel, Nachrichten S. 39]. Dieser, Sohn des Jobst Valzner und einer Pfinzing [131 Würfel, Nachrichten S. 37.], soll in erster Ehe mit Mechthild v. Streitberg (Sohn Herdegen jung gestorben) und in zweiter Ehe mit Margarethe Waldstromer, Tochter Jakobs d. Ä. verheiratet gewesen sein. Herdegen Valzner ist Stifter der Allerheiligenkapelle in der Heiliggeistkirche (Spitalkirche) und dort nach seinem Tode am 6. 9. 1423 begraben. Sein Hochgrab mit dem Allianzwappen Valzner-Waldstromer befindet sich jetzt in der nördlich an den Spitalhof anschließenden Halle [132 Fehring-Ress S. 163.]. Seine Witwe Margarethe verkauft im Jahre 1439 ihr Dorf Brunn an Peter d. Ä. Mendel [133 Würfel, Nachrichten S. 41.] (+ 1452/53, oo N. Nützel); Margarethe stirbt am 9. 8. 1448 und wird an der Seite ihres Gemahls in der Allerheiligenkapelle beigesetzt [134 Würfel, Nachrichten S. 41.]. Nach dem Erlöschen der V. Generation wird der Druck der Stadt Nürnberg auf die zahlreichen Waldstromerschen Erben wegen des Verkaufes des Reichsforstmeisteramtes sehr zugenommen haben. Das Amt der (Koler-)Forstmeister hatte die Stadt bereits 1372 erworben und sie strebte nun verstärkt nach dem Erwerb des Oberforstmeisteramtes, da dies für sie im Hinblick auf ihren großen Bau- und Brennholzbedarf lebenswichtig war. Nach sicherlich langwierigen Verhandlungen gelingt es der Stadt, die Waldstromerschen Erben zum Verkauf zu bewegen. Am 1. 5. 1396 lassen sich Conrad VI. und Sigmund, Söhne Conrad V. und ihre Vettern Franz, Jakob und Johann, Söhne Jakobs d. A., von König Wenzel das Forstamt bestätigen und verkaufen es am gleichen Tage an die Stadt Nürnberg. Sie behalten sich dabei die 2 Forsthuben in Reichelsdorf, die Hälfte von Eibach, das Gericht zu Gostenhof und die vormals Hasenburgsche Burghut vor und besitzen zunächst weiterhin in der Stadt Steuerfreiheit und gerichtliche Exemtion [135 Eheberg S. 29 und Mitt. von Wolfgang Frhr. Stromer von Reichenbach.]. Damit endet in der sechsten Generation der Familie Waldstromer das seit 150 Jahren ausgeübte Reichsamt des Forstmeisters über den Lorenzer Wald bei Nürnberg. Der Verkauf des Reichsforstamtes an die Stadt Nürnberg hat für die Waldstromerschen Erben nach etwa 75 Jahren noch ein rechtliches Nachspiel. Die Stadt behauptet, bei dem Verkauf vom 1. 5. 1396 hätten die Waldstromer nur die 2 Forsthuben in Reichelsdorf und nichts anderes ausgenommen, im übrigen aber nach dem Inhalt der Verkaufsbriefe das Amt mit allen Zubehörungen übergeben. was auch von König Wenzel bestätigt worden sei. Zu den Zubehörungen rechnete auch die Freiheit, in der Stadt frei von Steuern usw. zu wohnen (vgl. bei Conrad V. die diesbezügliche Urkunde von 1376). Die Waldstromer wenden demgegenüber ein, daß sie nach dem Verkauf des Waldamtes noch über 40 Jahre diese Freiheiten in der Stadt unwidersprochen genossen haben und sie beständen deshalb darauf. Der Rat fordert daraufhin, wie es damals üblich war, von einem Ratskonsulenten einen „Ratschlag" an. Dieser Ratschlag, von dem Ratskonsulenten Dr. Decr. Sigfrid Plaghai (= Plankthal, 1469-1475 [136 Friedrich Ellinger, Die Juristen der Reichsstadt Nürnberg vom 15. bis 17. Jahrhundert. in Freie Schriftenfolge der Gesellschaft für Familienforschung in Franken. Bd. 6 Nürnberg 1954. S. 161 und 162. ] auf 13 Seiten aufgesetzt (Staatsarchiv Nürnberg, Ratschlagbuch 13 *, fol. 1-7 v. [137 Hinweis von Gerhard Hirsdtmann.]), kommt mit ausführlimer Begründung zu einem für die Stadt günstigen Ergebnis. Die STROMER von Reichenbach und Schwabach Die Stromer führen als ihren Stammvater den Ritter Gerhart von Reichenbach, der 1205 auf der Reichsburg Kammerstein (Lkr. Schwabach) sitzt („und die vesten zu dem Kamerstein waz sein... und waz daz rich lehen het an dem Reichenbach, di selben lehen schullen unser frewnt der elcz fürbas eywiklich verleichen und aum vil hewser zu Schwobach" [138 Hegel 1, S. 60 Z. 7. 8, 12 und 13; Wolfgang v. Stromer in MVGN 50/1960 S. 7 und 8 sowie Anm. 33-43; ders. in MVGN 52/1963 (Ulridt Stromers Haus) Anm. 49. ] Für einen Zusammenhang mit dem seit 1213 nachweisbaren Reichsministerialengeschlecht von Kamerstein sprechen zahlreiche Argumente, doch ist der urkundliche Nachweis noch nicht erbracht [138a Wolfgang v. Stromer in MVGN 50/1960 S. 7 und 8.]. Gerhart hat 2 Söhne. von denen Gerhart d. J. mit König Konrad (1252) über das Meer nach Apulien zieht und dort stirbt [139 Hegel 1. S. 60 Z. 13 und 14. Die Nachricht bei Hegel 1 über die Meerfahrt ist vielleicht die Wurzel der ähnlichen Behauptungen für Conrad I. Behaim (Biedermann Tafel I) und in der gefälschten Waldstromerurkunde vom 3. 10. 1223 (s. Anm. 50); Hinweis von Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach.]. CONRAD I. STROMER Der andere Sohn Gerharts, Conrad I., * um 1210/15, 1242-1274, wird um 1240 Bürger in Nürnberg geworden sein und verheiratet sich dort mit der Schwester des Reichsforstmeisters Conrad 1. (Wald-)Stromer, wonach er sich künftig ebenfalls Stromer nennt bzw. so genannt wird. Ulman Stromer sagt darüber: der ander sun hiess Cunrat, der nam in der stat zu Nürenberg zu der e hern Cunrad Waltstromer, waz ein ritter, dez selb swester nam er zu der e. und do er bey seim swoger hi wonhaftig waz, do verlos er sein namen Reichenbach, daz man in nach seim swoger hiezz den Stromeir, alz uns der namen her an kumen ist [140 Hegel 1, S. 60 Z. 15 bis 61, 2.1`8]. Zum ersten Male tritt in einer Urkunde des Deutschordens in Nürnberg aus der Zeit 1236-1242 (wohl 1242) ohne Vornamen ein Stromer unter den Zeugen auf. Da die anderen Zeugen nach ihrem sonstigen Vorkommen den bevorzugten Bürgergeschlechtern zuzurechnen sind, muß er ebenfalls zu diesem angesehenen Kreise gehören, aber, weil er als letzter Zeuge und ohne Vornamen erscheint, ist er wohl damals das einzige rechtsfähige Mitglied dieser Familie in Nürnberg und noch nicht so lange dort ansässig. Ab 1251 tritt Conrad dann häufiger als Zeuge, Mitglied der Bürgervertretung oder als Schöffe nunmehr mit seinem Vornamen auf, und zwar unter den Zeugen meist zusammen mit dem jeweiligen Reichsschultheiß und anderen Bürgern oder Schöffen. Dabei wird er .Conrad von Schwabach" nur am 2. 1. 1254 genannt [141 NUB 352.], am meisten jedoch Conrad Stromer, nämlich 1251-1254, am 24. 5. 1258, im August 1259, am 16. 11. 1265, in Lauf am 11. 6. 1268, in Weikershof am 8. 9. 1269, am 28. 6. 1271, am 5. 3. 1272 (als erster von 6 Zeugen), am 10. 3. 1272 und am 6. 10. 1274 [142 NUB 348. 376, 384. 410, 437, 442, 449, 453. 455. 470; HUB 91, 106. 126, 129.]. Nur im Januar 1254, am 22. 9. 1267 und am 15. 7. 1269 wird er als „Conrad Stromer von Schwabach" bezeichnet [143 NUB 353. 428. 441; Urkundenregesten des Zisterzienserklosters Heilsbronn, 1. Teil 1132-1321, bearb. v. Günther Schuhmann und Gerhard Hirschmann. Würzburg 1957 (Veröff. d. Ges. f. Fränk. Gesch.. III. Reihe, 3. Bd.), 88.]. Es ist daraus zu ersehen, daß sich für ihn verhältnismäßig schnell die Bezeichnung mit dem Familiennamen seines sehr angesehenen Schwagers 1. Ehe Conrad I. (Wald-)Stromer durchgesetzt hat, wobei Abweichungen davon wohl von der Verschiedenheit der Schreiber der Urkunden herrühren. ?[143a In Nürnberger Urkunden tritt zu damaliger Zeit ein Heinrich Tockler von 1254-1259 1254 und 1256 als Mitglied der Bürgervertretung und von 1254-1270 sein Sohn Walter auf (NUB 352, 358, 365, 385; 356, 365, 409, 441, 445). In Bamberg ist seit 1231 ebenfalls eine angesehene Familie Tockler nachweisbar (J. Looshorn. Die Geschichte des Bistums Bamberg, München 1896 ff.. Bd. 2 S. 669 und 707 ff.; Helmut Frhr. Haller v. Hallerstein, Die Haller zu Bamberg und zu Nürnberg, im 96. Bericht des Hist. Ver. Bamberg, 1959. S. 107] (Zuordnung fehlt)? Nach Ulman Stromer ist Conrad I. dreimal verheiratet und hat aus seiner 1. Ehe mit der Waldstromer 15, aus seiner 2. mit einer Tockler 3 und aus seiner 3. mit einer Hellwag (Hellbag) [144 Vielleicht heißt sie mit Vornamen Elisabeth, da am 24. 7. 1274 Elisabeth Stromayrinna Friedrich dem Bäcker und seiner Ehefrau Jeute Grundstücke verkauft, von denen jährlich 6 Denare dem Egidienkloster für eine Totenfeier zu geben sind (NUB 466). Möglicherweise war mit ihr verwandt Frau Mechthild von (Schwäbisch) Hall g. Helvegerin, die in Wilhelmsdorf (Lkr. Neustadt/Aisch) am 27. 2. 1285 von dem Ritter Ludwig v. Wilhelmsdorf die Holzmühle bei Wilhelmsdorf kauft (NUB 705). Wohl sie ist es auch, der als Frau Mechthild die Halbwegenin der Komtur des Deutschordens am 9. 2. 1311 10 lb hl aus Gütern zu Hoosheim und am 4. 12. 1313 eine Gült aus Gütern in Dippoldsberg, Lkr. Neustadt/Aisch. verkauft (HStA München, Ritterorden Nr. 3492. v. Praun'sches Familienarchiv, Nürnberg). Zu erwähnen sind ferner folgende Namensträger: Waltherus Hallewegere. 1256 als Deutschordensbruder in Mergentheim Zeuge für die Übergabe von Gülten durch Elisabeth in (Schwäbisch) Hall an den Deutschorden (Wirtt. UB V, 139); Frau Elle die Halbwegin, Bürgerin in Nürnberg, verkauft am 25. 5. 1333 einen Hof in Nürnberg an das Kloster Seligenporten (Urkunde im Stadtarchiv Nürnberg; Hinweise von Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach). Schließlich fand ich noch, daß dem Kloster Michelfeld. Lkr. Eschenbach, am 13. 4. 1314 ein Wolfram Hellewagen eine Stiftung macht (Looshorn Bd. 3 S. 38) und am 5. 3. 1327 Bischof Heinrich von Bamberg dem gleichen Kloster den 4. Teil des Zehnten in Irmelfriedesreut zueignet, den Conrad Hellewagen dem Kloster geschenkt hatte (Looshorn Bd. 3 S. 102).] wiederum 15, zusammen also 33 Kinder [145 Hegel 1, S. 61 Z. 7-12.]. Versucht man aus diesen Angaben eine zeitliche Übersicht zu gewinnen, so dürfte Conrad I. um 1210/15 geboren sein, um 1235/40 die 1., um 1255 die 2. und um 1260 die 3. Ehe geschlossen haben. Vergleicht man diese Zeitspanne mit dem Vorkommen der anderen mit ihm etwa gleichzeitig genannten Mitglieder der Bürgervertretung oder Schöffen, so könnte es bis auf eine Ausnahme stimmen (Hermann sen. v. Stein, 1253-1295, der allerdings später als Conrad I. auftritt). Die entsprechenden Zeiten für die anderen sind: Heinrich Staudigel 1242-1265, Heinrich Purlzin 1249-1266, Heinrich I. Rose 1251-1275, Conrad Razhart 1251-1265, Sibot I. Pfinzing 1251-1266, Heinrich II. Holzschuher 1242-1278 und Albert Ebner 1251-1263. CONRAD II. STROMER und seine Geschwister Obwohl Conrad I. urkundlich nicht als Vater der nächsten Stromer genannt wird, kann mit Ulman Stromer angenommen werden, daß er der Vater folgender Kinder ist: Conrad II., Heinrich I. am Weinmarkt, Otto, Haynolt, Hermann I. gen. Helvogel, Seitz, Albrecht, Wolfram I. am Heumarkt und eine mit Vornamen nicht bekannte Tochter [145 Hegel 1, S. 61 Z. 7-12.]. (Gerhaus ?), + nach 15. 7. 1328, begr. Barfüßerkirche, oo Conrad I. Nützel, 1286-1344, Schöffe in Nürnberg [146 Sohn des Werner Nützel, + zw. 31. 5. 1292 und 1. 7. 1294, 1272-1292, oo Christina (v. Kühedorf), 1283 und 1290 (NUB 455, 541, 666, 668, 679, 680, 733, 757, 778. 792, 830, 869, S. 662; Schuhmann-Hirschmann 129, 140, 158, 165, 177, 213; NUB (Ms.) 29. 9. 1305, 7. 12. 1306. 17. 3. 1309; V S. 121 Anm. 32.] Conrad II.. Heinrich I., Otto und Haynolt stammen mit ziemlicher Sicherheit aus der 1. Ehe [147 Wolfgang •v. Stromer in MVGN 50/1960 S. 6 Anm. 32.], aus der im übrigen über Conrad II. die heute lebenden Freiherren Stromer v. Reichenbach entstammen. Otto, Haynolt und Albrecht kommen bisher in Urkunden nicht vor, Hermann I. wird nur am 16. 3. 1311 und ohne den Beinamen Helvogel unter den Zeugen zusammen mit seinem Bruder Conrad aufgeführt, als Conrad v. Perbach (Beerbach, Lkr. Lauf) [148 Nach Beerbach nannte sich 1269 und 1290 Dörinchart v. Rückendorf (NUB 438 und 803), 1255 Sohn des Albert v. Rückendorf oo Alheid (NUB 358). Zu bemerken ist, daß Dörinchart alle seine Güter in Wetzendorf. Lkr. Lauf. am 19.-25. 11. 1290 dem Conrad v. Neumarkt oo Adelheid verkauft (NUB 803), während 1311 ein Conrad v. Beerbach ebenfalls seinen Besitz in Wetzendorf verkauft (NUB (Ms.) )] dem Katharinenkloster in Nürnberg das Dorf Wetzendorf, Lkr. Lauf, verkauft [149 NUB (Ms.).]. CONRAD II. STROMER, + vor 20. 7. 1319 [150 An diesem Tage verkaufen Conrad Stromer und Hermann v. Stein eine halbe Eigenwiese bei Hersbruck, die sie von Conrad (II.) Kindern „gewonnen" hatten; danach war Conrad II. bereits verstorben (NUB (Ms.) )], kommt von 1283-1313 in Urkunden vor. In einer Urkunde des Klosters Engelthal vom 13. 7. 1283, in der die Schenkung von Krämen durch den Amberger Bürger Heinrich Alumne und seine Gemahlin Mechthild bestätigt wird, tritt Conrad II. erstmals als Zeuge auf [151 NUB 679] In gleicher Stellung und zusammen mit dem jeweiligen Schultheiß wird er 1290 und 1291 als Zeuge genannt [152 NUB 803 und 814.] und in den Jahren 1292, 1297, 1298 und 1303 unter den Zeugen aufgeführt [153 NUB 830, 919, 941; Schuhmann-Hirschmann 270.]. Um 1285 ist Conrad II. Ungelter, d. h. Einnehmer einer städtischen Verbrauchssteuer, und Verwandter (cognatus) eines Leupold [154 Die Acht-, Verbots- und Fehdebücher Nürnbergs von 1285-1400, bearb. von Werner Schultheiß, Nürnberg 1960• S. 1 Nr. 2 und S. 3 Nr. 29 (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Nürnberg, herausgegeben im Auftrage des Stadtrats zu Nürnberg vom Stadtarchiv 2. Bd. Rechtsquellen der Reichsstadt. Lieferung 1 / 2). Ferner wird er in dem Testament des Hermann v. Stein vom 31. 1. 1295 erwähnt, ist ab 31. 3. 1300 Salmann für den Nürnberger Bürger Conrad Herzog, bezeugt am 14. 4. 1300 vor dem Schultheißengericht, daß Conrad Nützel (sein Schwager) von Frau Alheit v. Kornburg (geb. v. Vestenberg) 2 Güter in Großschwarzenlohe gekauft hat [155 NUB 885. 1062. 1063.] und tritt am 29. 12. 1302 [156 Schuhmann-Hirschmann. Urkundenregesten d. Kl. Heilsbronn, Teil 1. 265.], am 14. 2. 1307 und zusammen mit seinem Bruder Hermann am 16. 3. 1311 als Zeuge auf [149 NUB (Ms.).]. Von seinen eigenen Rechtsgeschäften ist nur bekannt, daß er am 9. 7. 1304 von Walter Schenk v. Reicheneck (1275-1326) oo Adelheit (v. Ehrenfels " ) eine Hufe in Happurg, Lkr. Hersbruck, kauft, die er am 7. 12. 1306 mit Zustimmung seiner Ehefrau Sufie dem St. Katharinenkloster in Nürnberg verkauft [149 NUB (Ms.).]; er kauft ferner am 7. 5. 1313 von Heinrich Ödenberger ein Gut in Bieberbach und am 20. 12. 1313 von Conrad Schenk v. Reicheneck (1275-1331, Bruder Walters) eine Wiese bei Hersbruck [149 NUB (Ms.).]. Conrad II. ist in 1. Ehe mit einer Schwester (Sofie ?) des Schultheißen Conrad Esler (11 Kinder [157 Hegel 1, S. 61 Z. 13 und 14.]), in 2. Ehe mit (Kunigunde) v. Laufenholz, Friedrichs Schwester, verheiratet (4 Kinder [158 Hegel 1, S. 61 Z. 18 und 19. Einen Friedrich v. Lauffenholz habe ich urkundlich in der fraglichen Zeit nicht gefunden.], deren Vornamen nicht mit Sicherheit zu bestimmen sind). HEINRICH I. am Weinmarkt, Conrads II. Bruder [159 Hegel 1, S. 61 Z. 8.], ist ebenfalls von 1287-1312 Schöffe am Schultheißengericht in Nürnberg und kommt als solcher 1287, 1290, 1296. 1298, 1299 [160 NUB 757, 803. 898. 937, 941. 1044. ], 1303 [161 Schuhmann-Hirschmann 270.] und am 29. 4. 1306 sowie am 12. 9. 1312 vor [149 NUB (Ms.).].Es ist nicht bekannt, ob und mit wem er verheiratet ist und ob er Kinder gehabt hat. SEITZ (Sifrit) kommt von 1306-1320 als Zeuge vor, so am 7. 12. 1306 mit seinem Bruder Wolfel (Wolfram I.) in einer Urkunde seines Bruders Conrad II., am 13. 3. 1307 in einem Gerichtsbrief des Schultheißen Conrad Esler zusammen mit Erkenbrecht Koler („die ehrsamen Mannen"), am 1. 2. 1318 einmal als Schöffe und ein zweites Mal als Bruder Wolframs I., am 26. 4. 1319 und am 2. 7. 1320 zusammen mit dem Schultheißen Conrad Pfinzing (bei dem Stock, 1314-1343, 1317-1337 Schultheiß [162 Wunder S. 39.]) ebenfalls als Schöffe [149 NUB (Ms.).]. Außerdem erscheint er als Zeuge zusammen mit seinem Bruder Wolvelin am 7. 5. 1313 in einem Gerichtsbrief des Schultheißen Conrad Esler, wohl schon hier als Schöffe [163 W. E. Vock, Ulman Stromeir (1329-1407) und sein Buch, in MVGN 29, 1928 S. 85-163. S. 115 Anm. 24.]. Auf die Klage Sifrits wird im Jahre 1314 Heinrich de Luzenburch (Luxemburg ?) geächtet, weil er den Sibot Amman getötet hat (pro occisione Sibotonis Officialis). Sifrit ist zu dieser Klageerhebung berechtigt, weil er der „sororius" des getöteten Sibot und seiner Brüder Breunlin (Bruno) und Heinrich Amman ist, was in der Niederschrift ausdrücklich bemerkt wird [164 Die Acht-, Verbots- und Fehdebücher usw. (wie in Anm. 154) S. 24 Nr. 256; Wolfgang v. Stromer in MVGN 50/1960 S. S Anm. 42.]. Sororius dürfte hier nicht als Schwestersohn, sondern als Schwager zu verstehen sein, wie es in damaliger Zeit häufiger vorkam [165 Beispiele hierfür u. a. Adalbert Scharr, Zur Genealogie des Nürnberger Patriziats. Friedrich I. Holzschuher und seine Ehefrau Jutta Graf, in Bll. f. fränk. Familienkunde. s. Bd. Heft 4. S. 146 Absatz 2; Wunder S. 45.]. Es kann daher mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß Seitz (Sifrit) Stromer mit einer Amman verheiratet ist, einer Schwester von Bruno, Heinrich und Sibot [166 Bereits in Nürnberg am 4. 3. 1246 tritt in einer Seelgerätsstiftung des Herdegen II. v. Gründlach unter den Zeugen ein Suigger Ammannus auf (NUB 328; s. a. Adalbert Scharr. Die v. Gründlach und v. Berg-Hertingsberg, in Mitt. d. Altnürnberger Landschaft, 1963]. Die Amman treten später noch einmal zu den Stromern in Beziehung, als Fritz Amman, 1362-1413, Bürger und Fernhändler in Nürnberg, an der Egidiengasse, am 10. 5. 1388 Christine (Kristein) Stromer heiratet, eine Tochter von Ulman Stromer aus seiner Ehe mit Agnes Groland [167 Hegel 1, S. 61 Z. 15, S. 68 Z. 32, S. 69 Z. 2, S. 83 Z. 11. S. 93 Z. 15, S 209 Z. 1. U. a. kommt noch ein Georg Amman vor, oo Clara Weigel, Tochter des nass. Amtmanns Jacob Weigel, + 1379, und seiner Gemahlin Kunigunde Pfinzing, + 1387 (Würfel S. 399), 1361 erwähnt, Tochter des Sibot, 1278-1319, aus seiner 1. Ehe mit N. Esler. Schwester des Schultheißen Conrad Esler (Würfel S. 40).] Von Seitz ist nur ein Sohn Conrad urkundlich bekannt, der nach dem Neubürgerbuch II am 9. 7. 1318 bei der Einbürgerung eines Heinrich von Lintec der Stadt bürgt („Ch(unradus) fil(ius) Sifridi Stromeir") [.168 Staatsarchiv Nürnberg AStB 297; Hinweis von Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach.] WOLFRAM I. am Heumarkt, ein weiterer Sohn Conrad I. aus seiner zweiten oder wohl dritten Ehe, + 17. 9. 1347 [166 Bereits in Nürnberg am 4. 3. 1246 tritt in einer Seelgerätsstiftung des Herdegen II. v. Gründlach unter den Zeugen ein Suigger Ammannus auf (NUB 328; s. a. Adalbert Scharr. Die v. Gründlach und v. Berg-Hertingsberg, in Mitt. d. Altnürnberger Landschaft, 1963], 1306-1346, wird als Zeuge bei Rechtsgeschäften seines Bruders Conrad II. zusammen mit seinem Schwager Conrad Nützel am 7. 12. 1306 [169 Vock S. 117 Anm. 27. ] und am 7. 5. 1313 [170 Vock S. 115 Anm. 24.] Wolvel genannt, ist also zu dieser Zeit noch verhältnismäßig jung. Ab 18. 7. 1317 tritt er dann als Wolfram in Urkunden auf, meist als Zeuge. Außer seiner Erwähnung in der vorgenannten Urkunde, einem Gerichtsbrief des Schultheißengerichts, kommt er noch am 1. 2. 1318 mit seinem Bruder Seitz vor, ist am 18. 4. 1318 zusammen mit Erkenbrecht Koler Zeuge in einer Urkunde des Klaraklosters in Nürnberg, wird am 7. 9. 1326 in einer Urkunde des Burggrafen Friedrich zusammen mit Heinrich (II.) Stromer und Ulrich Kudorfer als Vormund der Geschwister Heinrich oo Adelheid, Conrad, Gertraud und Jeute Mulner erwähnt, welche die burggräfliche Mühle an dem Sande (wohl später Fischergasse [171 MVGN 47/1956 S. 31.]) an Conrad Groß verkaufen. Schließlich kommt er noch in Urkunden vom 14. 10. 1326, 16. 10. 1330, 18. 5. 1336 (als Schöffe?) und am 10. 12. 1346 vor [149 NUB (Ms.).]. In 1. Ehe ist er mit (Anna) Esler, Tochter des Rüdiger [172 Hegel 1, 5. 61, Z. 23. Zu Rüdiger Esler vgl. Würfel S. 62.], in 2. mit N. Katerbeck [173 Hegel 1, S. 62 Z. 3. Vielleicht Tochter des Conrad II Katerbeck. 1294-1349. Schöffe. 1343 auch Genannter, oo Agnes Ebner, 1312, 1314, 1341. Tochter des Eberhard Ebner, 1277-1315. Conrad II. Katerbeck ist Sohn von Conrad I., 1283-1304, 1283 Konrad v. Katterbach. Lkr. Ansbach (NUB 680 und Register), ab 1287 Schöffe, 1300 wohl im Rat. oo Hedwig, 1297 (NUB 925)]. verheiratet; aus seinen Ehen sind bisher 7 Kinder bekannt. AUS DEN NÄCHSTEN GENERATIONEN CONRAD I. Stromer hat bis zur 5. Generation über 80 Nachkommen des Namens Stromer. Es ist z. Zt. noch schwer, die Quellen für das 14. Jahrhundert den einzelnen Familienangehörigen in allen Fällen einwandfrei zuzuordnen; hierzu müßte das vorhandene sehr umfangreiche Material systematisch aufgeschlüsselt und verkartet werden [174 Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach ist mit dieser umfangreichen Arbeit beschäftigt, die aber noch längere Zeit erfordern wird.]. Aus diesem Grunde werden hier nur die Verbindungen mit den Familien Forstmeister und Koler sowie die Beziehungen der Familie Stromer zur Forstwirtschaft und zur Verwaltung der Reichswälder bei Nürnberg gebracht. Zu den Familien Forstmeister und Koler ist zu bemerken, daß sie zumindest nächstverwandt, wahrscheinlich sogar eines Stammes sind, wofür jedoch ein urkundlicher Beweis noch nicht erbracht wurde. Auffällig sind die verhältnismäßig häufigen Verbindungen von Mitgliedern der Familie Stromer mit Angehörigen der Familien Forstmeister und Koler, so daß in diesem Falle von einer planmäßigen Heiratspolitik der Stromer im 14. Jahrhundert gesprochen werden kann. Dies gilt vor allem für die Nachkommen Conrads II. Conrad II. hat aus seiner 1. Ehe mit einer Esler einen Sohn HEINRICH II. , der in einem Gerichtsbrief des Schultheißengerichts vom 7. 5. 1313 als Zeuge für seinen Vater „Herr Hainrich, Herrn Conrat Stromeirs Sohn" bezeichnet wird [175 Vock 5. 115 Anm. 24.], zum Unterschied von Heinrich I. am Weinmarkt. Derartige Zusätze pflegten immer dann angewendet zu werden, wenn zwei oder mehrere Personen des gleichen Namens (hier auch der Stromer-Waldstromer) zur gleichen Zeit rechts- und geschäftfähig waren. Heinrich II., am 11. 8. 1323 am Salzmarkt wohnend [149 NUB (Ms.).]. + 30. 4. 1347 [176 Hegel 1. S. 62 Z. 19 und 20.], 1313-1328 [177 Vock gibt auf S. 118 bei Heinrich II. an, daß er schon von 1290 an genannt wird. Dies beruht auf einer Verwechslung mit Heinrich I. und darauf, daß er sich im zeitlichen Ablauf geirrt hat (S. 115)]), Vater des Chronisten Ulman Stromer (* 6. 1. 1329, f 3. 4. 1407 [178 Hegel 1. S. 67 Z. 4 und 6. Von ihm stammen die heute lebenden Freiherren Stromer v. Reichenbach ab.]), gehört weder dem Rat noch den Schöffen an, auch sind von ihm bisher keine eigenen Rechtsgeschäfte bekannt. Er kommt am 31. 7. 1319 und am 26. 1. 1320 als Zeuge in gemeinsamen Privaturkunden des Hermann v. Stein (oo Alheit Stromer, Heinrich II. Schwester) und Conrad III. Stromer (Heinrich II. Bruder) vor, wird am 16. 6. 1323 in einem Landgerichtsbrief zusammen mit Conrad Nützel und Fritz Pfinzing wegen einer Vereinbarung mit dem Kloster Engelthal genannt, gehört am 7. 9. und 14. 10. 1326 mit Wolfram I. Stromer zu den Vormündern der Geschwister Mulner (s. bei Wolfram I.) [149 s.o.] und zeugt am 15. 7. 1323 vor dem Schultheißengericht zusammen mit seinem Bruder Conrad III. für Conrad Nützel 179 Vock S. 121 Anm. 33 letzter Absatz.]. Heinrich II. ist in 1. Ehe um 1290 mit einer Tochter des Conrad Gnatznapf (1292-1299, oo Adelheid 1292), in 2. Ehe um 1320 mit Margarete Geuschmidt verheiratet [180 Hegel 1, S. 62 Z. 8-14 und 21; Wunder S. 43.], + 24. 11. 1350, Tochter des Heinrich G.. der von 1298-1336, oo Margret, 1326, nachweisbar ist und als Schöffe und 1298 sowie 1306 als (stellvertretender) Schultheiß auftritt [181 Hegel 1, S. 62 Z. 14; Wolfgang v. Stromer in MVGN 50/1960 S. 5 und S. 8, wobei zu S. 5 Anm. 26 zu bemerken ist, daß Heinrich Geuschmidt nicht nur bis 1312 erwähnt wird, sondern auch noch am 27. 11. 1316 als Schöffe, am 24. 7. 1319 als Vetter (richtig: Onkel) der Kinder seines Bruders Seitz. am 28. 5. 1325 als Schöffe, am 28. 2. 1326 mit seiner Ehefrau Margret, am 28. 8. 1326 als Schöffe und am 30. 7. 1336 in einem Landgerichtsbrief (NUB (Ms.) ]. Von den sechs Söhnen Heinrich II. Stromer sind zwei mit zwei Schwestern Forstmeister und einer mit einer Koler verheiratet; ferner werden durch die Nachkommen von zwei weiteren Kindern ebenfalls Beziehungen zu diesen Familien geknüpft. PETER I. , aus der 1. Ehe seines Vaters Heinrich II. [181 Hegel 1, S. 62 Z. 14; Wolfgang v. Stromer in MVGN 50/1960 S. 5 und S. 8, wobei zu S. 5 Anm. 26 zu bemerken ist, daß Heinrich Geuschmidt nicht nur bis 1312 erwähnt wird, sondern auch noch am 27. 11. 1316 als Schöffe, am 24. 7. 1319 als Vetter (richtig: Onkel) der Kinder seines Bruders Seitz. am 28. 5. 1325 als Schöffe, am 28. 2. 1326 mit seiner Ehefrau Margret, am 28. 8. 1326 als Schöffe und am 30. 7. 1336 in einem Landgerichtsbrief (NUB (Ms.) ]., + (3.verb.)4.(urspr.) 12. 1388 [182 Hegel 1, S. 63 Z. 22 und 23. Er führt noch im Sommer 1388 die Nürnberger beim Feldzug in Schwaben und bei der vernichtenden Niederlage bei Weil der Stadt - Döffingen (Archiv für Geschichte des Buchwesens IV, 1961, Sp. 195 Anm. 8, und Staatsarchiv Nürnberg AStB 133 fol. 4 ff., 55 r und 92 v); Hinweis von Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach.] 1347-1388 [149 s.o.], Ratsherr und führender Politiker Nürnbergs sowie politischer Ratgeber und Finanzier Kaiser Karls IV., ist berühmt geworden durch seine für die Forstwirtschaft bahnbrechende Erfindung der Nadelholzsaat. Hierzu kam er durch systematische Beobachtungen, Überlegungen und mannigfaltige Versuche; reife Tannenzapfen entleeren sich schon am Baum, während unreife nicht keimen und auch nicht lagerfähig sind. Das Problem lag in der Hauptsache darin, daß die unreif geernteten Samen durch Wärmeeinwirkung nachreifen (klengen) und vom Herbst bis zum nächsten Frühjahr konserviert werden mußten. Die segensreiche Erfindung Peter I. Stromer ermöglichte die Aufforstung von durch Raubbau oder Abbrand ehemaliger Wälder verödeten Landstrichen sowie von solchen, die für Ackerbau nicht genügend ertragreich waren. Von Nürnberg aus eroberte sich die Nadelholzsaat Europa und die Welt, nachdem im Jahre 1368 die ersten Großversuche Peter Stromers in Lichtenhof günstig verlaufen waren (s. bei Conrad III. Waldstromer). Peter I. ist Hauptherr des Handelshauses der Stromer, dessen Handelsnetz damals ganz Europa umspannte [99 s.o.] [183 Ernst Frhr. Stromer v. Reichenbach, Unsere Ahnen in der Reichsstadt Nürnberg 1250-1806. Grünsberg/Nürnberg 1951. S. 11 ff.; F. M. Ress, Wolfgang v. Stromer u.a.. Porträts deutscher Montanunternehmer im Wandel der Jahrhunderte, in Der Völklinger Hüttenmann. 17. Jg., Heft 2/3, Völklingen/Saar März 1963. S. 76. Sonst u. a. in: A. Schwappach, Handbuch der Forst- und Jagdgeschichte Deutschlands, Berlin 1886-88. S. 186 ff.: R. Immel. Beiträge zur Frühgeschichte der Nadelholzkultur, in Allgem. Forst- und Jagdzeitung, 109. Jg.. Frankfurt 1933; Aloys Schulte. Geschichte des mittelalterlichen Handels und Verkehrs zwischen Westdeutschland und Italien. Leipzig 1900. Bd. I S. 285. 543, 573 und Bd. II S. 81-83. 172.] [194a L. Sporhan und Wolfgang v. Stromer, Handelshaus der Stromer, in Unbekanntes Bayern, Bd. VII, München 1962, S. 56-73, und in Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte; 47/1960. S. 81-104..]. Er ist in 1. Ehe verheiratet mit Siglint Ebner, + 1350 [184 Hegel 1, S. 63 Z. 13-18; Siglint ist eine Tochter des Hermann II. Ebner. + 1346. 1315-1344, ab 18. 1. 1320 Schöffe. 1342-1344 Pfleger von St. Sebald, oo Margarete. 27. 10. 1329 urk. (NUB (Ms) ), wohl einer Tochter des Jacob Ortlieb oo (Margarete) Weigel.], in 2. Ehe mit Margret Forstmeister [185 Hegel 1, S. 63 Z. 19 und 20]., die am 17. 3. 1384 erwähnt wird [149 s.o.] und der am 11. 3. 1387 Abt Berthold (Stromer) des Klosters Heilsbronn das Haus hinter der St. Lorenzkirche für 144 fl zu Leibgedinge auf Lebenszeit gibt [183a Der Hof lag „über den Weg" zum Hof des Klosters Heilsbronn, d. h. von der Lorenzkirche pegnitzabwärts.]. Margret ist die Tochter Otto III. Forstmeister (s. bei diesem ). Peters ältester Sohn aus 1. Ehe, H e r m a n n II. , + 1406, oo Els Groland, Tochter des Ulrich [186 Hegel 1, S. 65 Z. 20 und 21.], hat einen Sohn P a u 1 u s Stromer, * 1390 [186a Hegel 1, S. 65 Z. 25 und 26.], der von 1440-1460 der erste Oberstforstmeister der Stadt Nürnberg nach dem Erwerb der burggräflichen Rechte am Sebalder Wald und nach Vereinigung des Waldstromer- und Forstmeisteramtes im Lorenzer Wald ist [187 Hinweis von Dr. Wolfgang Frhr. Stromer v Reichenbach.] HEINRICH III. Stromer (Sohn Heinrich II.), + zwischen 5. B. 1350 und 11. 7. 1355 [188 Vock S. 126 und Gerd Wunder, Familie und Herkunft des Stefan Koler (+ 1435), in Blätter für Fränkische Familienkunde. 7. Bd., Heft 4/5. Nürnberg 1958, S. 148 und 149.], ist mit Gerhaus Koler, 1355-1379 [189 Gerd Wunder in Blätter für Fränkische Familienkunde, 7. Bd., Heft 4/5, Nürnberg 1958 S. 147 ff.], verheiratet, einer Tochter des Erkenbrecht Koler [190 Hegel 1, S. 64 Z. 4 und 5.], + vor 4. 5. 1345 [149 s.o.], 1302-1343 Schöffe und 1325 und 1326 burggräflicher Amtmann [149 s.o.] oo Gerhaus Pfinzing, 13(35) - 1360, 4. 5. 1345 Witwe [149 s.o.] [191 Tochter des Berthold Pfinzing am Stock, 1307-1341, oo Jeut Ebner (Würfel S. 47 u. 53).] Da Heinrich III. ohne Hinterlassung von Kindern stirbt, erben die Kinder. seines Bruders Peter I. [192 Vock S. 126.]. ANDREAS , Sohn Heinrich II. aus der 2. Ehe, + 25. 8. 1393 [193 Hegel 1, S. 64 Z. 11 und 12.], 1366-1393 [149 s.o.]), wohnt 1366 in der Fröschau. ist mit Anna Forstmeister verheiratet, einer Tochter Otto III. und Schwester der Margret, die mit Peter I. Stromer vermählt ist [194 Hegel 1. S. 62 Z. 16 und S. 64 Z. 6-10; Vock S. 126 und 127.]. Er wird oft als Hauptherr des nach ihm benannten Handelshauses bezeichnet [194a L. Sporhan und Wolfgang v. Stromer, Handelshaus der Stromer, in Unbekanntes Bayern, Bd. VII, München 1962, S. 56-73, und in Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte; 47/1960. S. 81-104.]. CONRAD IV. am Milchmarkt, Sohn Heinrich II. aus dessen 1. Ehe, + (ermordet) Malojapaß 1346, begr. Como, Predigerkloster, ist mit einer Tochter des N. Weigel am Milchmarkt verheiratet [195 Hegel 1, S. 62 Z. 10 und S. 63 Z. 24-28; L Sporhan und W. v. Stromer in Unbekanntes Bayern, Bd. VII, München 1962; S. 58. Conrad IV. Ehefrau ist wohl die Tochter des Conrad Weigel, + vor 22. 11. 1340 (NUB (Ms) ), der allerdings zu seinen Lebzeiten, soweit mir bekannt ist, niemals „am Milchmarkt“ genannt wird. Wenn, wie Gerhard Hirschmann in MVGN 41/1950 S. 272 annimmt, zwei Conrad Weigel gleichzeitig geschäftsfähig gewesen wären, wären sie nach damaligem Brauch durch Zusätze zu ihrem Namen unterschieden worden. Nach Gatterer, Familiengeschichte Holzschuher, Nürnberg, 1755. S. 118 und Doc. 19 sowie nach Gerhard Hirschmann in MVGN 41/1950 S. 272, soll Conrad Weigel mit einer Tochter Friedrich I. Holzschuher verheiratet gewesen sein. Nach der Urkunde vom 25. 3. 1324 ist Conrad Weigel mit einer Gerhaus verheiratet, am 22. 11. 1340 stellt Gerdraut, Herrn Conrad Weigels sel. Witwe an dem Milchmarkt, eine Urkunde aus, in der unter den Zeugen Hermann Ebner und Fritz „mein Bruder“, aufgeführt werden (NUB (Ms) ). Danach war sie eine geb. Ebner, und zwar die Tochter Eberhard I.. + vor 9. 12. 1323, 1277-1315, Schöffe, da nicht angenommen werden kann, daß sie eine Schwester des Friedrich Holzschuher war. In der Urkunde vom 23. 3. 1318 (NUB (Ms)) ist im Gegensatz zu Gatterer Doc. 19 als Schwiegersohn des Friedrich Holzschuher ein Syfrid Wigelin genannt, der sonst nicht weiter vorkommt. - 1335 XI 1. (NUB (Ms»- Herr Weigel am Weynmarkt, dem Gott gnädig sei. ]. Sein Sohn H a n s II., + Perchtelsdorf (wohl Bertholdsdorf, Lkr. Ansbach) 19. 8. 1394 [196 Hegel 1, S. 84 Z. 23 und 24.], ist in 1. kinderloser Ehe mit einer Tochter (Anna oder Margret) des Franz Forstmeister vermählt [197 Hegel 1, S. 66 Z. 3 und 4.]. MARGARETE, Tochter Heinrich II. aus seiner 1. Ehe, + 1350, ist mit Albrecht Behaim am Markt verheiratet [198 Hegel 1, S. 62 Z. 11 und S. 64 Z. 22 und 23.]; sie ist dessen 2. Ehefrau. In 1. Ehe war Albrecht Behaim mit Agnes Ebner vermählt, einer Schwester der bekannten Nonne Christina im Kloster Engelthal (* 26. 3. 1277, + 27. 12. 13 56) [199 G. W. K. Lochner, Leben und Geschichte der Christina Ebnerin, Klosterfrau zu Engelthal. Nürnberg 1872, S. 4 ff.], einer Tochter des Sifrit I. Ebner [200 Sifrit I. Ebner, + 1311, 1276-1305, Schöffe in Nürnberg, oo Elisabeth Kudorf, Tochter des Fritz, + Nürnberg 1333, oo Klara Esler (letzteres nach Ahnenliste Wunder in Fränkische Ahnen. 1936).]. Bertold Behaim, der Sohn Albrechts und der Margarete Stromer, ist in 1. Ehe mit einer Tochter Otto III. Forstmeister verheiratet [201 Hegel 1, S. 64 Z. 24.]. Nach dem Erwerb des Waldstromeramtes durch die Stadt Nürnberg am 1. 5. 1396 wird Bertold Behaim der erste städtische Oberstforstmeister im Lorenzer Wald [187..Hinweis von Dr. Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach]. Auch unter den Nachkommen Wolfram I. Stromer findet sich eine Verbindung mit der Familie Koler. Wolfram I. ist durch seine 1. Ehe mit einer Tochter des Rüdiger Esler verwandt mit Otto II. Forstmeister, der mit der Tochter von Rüdigers Bruder Conrad Esler verheiratet ist (s. bei Familie Forstmeister). Aus dieser 1. Ehe hat Wolfram I. einen Sohn U l r i c h I. zur güldenen Rose (Theresienstraße 7), 1340-1375 [202 Vock S. 125.] [203 Gerd Wunder wie in Anm. 188.], + 1378/81 [187 Hinweis von Dr. Wolfgang Frhr. Stromer v. Reichenbach], der vor dem 2. 10. 1340 Margaret Pranter heiratet, welche vor dem 31. 7. 1370 stirbt [202 vock S. 125]. Ulrich I. Tochter A n n a ist am 11. 7. 1355 - noch nicht mündig - die Ehefrau des jüngeren Erkenbrecht Koler, 1355-1371, eines Sohnes von Erkenbrecht d. Ä. Koler, 1302-1343 (s. bei Heinrich III. Stromer) [203 Gerd Wunder wie in Anm. 188.]. Die Kinder der Anna, Witwe des Erkenbrecht Koler, werden am 5. 1. 1380 unter den Erben Ulrich 1. zur güldenen Rose aufgeführt [149 s.o.], [203 Gerd Wunder wie in Anm. 188.]. Zum Schluß sei noch die Verbindung eines Stromer zum Forstmeisteramt erwähnt. Conrad I I I. (Sohn Conrad II.), + vor 23. 8. 1383, 1303-[204 Vock S. 118.], 1323 Stadtbaumeister, ab 28. 8. 1326 Schöffe [149 s.o.], am 26. 4. 1336 „der lange Stromayer“ und am 24. 4. 1346 „vor den Predigern" genannt, am 9. 4. 1337 Pfleger des Katharinenklosters [149 s.o.], wird von Kaiser Ludwig am 13. 10. 1343 als Vormund der Waldstromerschen und Pfinzingischen Kinder bei deren Belehnung mit dem Forstmeisteramt über den Lorenzer Reichswald mitbelehnt [149 s.o.] (s. bei Conrad III. Waldstromer).